Arthro­se – the­ra­peu­ti­sches Kon­zept und Hilfs­mit­tel­wahl aus Sicht der Tech­ni­schen Orthopädie

M. Ber­li
Die Arthro­se ist die häu­figs­te mus­ku­los­ke­letta­le Erkran­kung und die Haupt­ur­sa­che für Behin­de­run­gen im Alter. Um arthro­ti­sche Gelen­ke adäquat behan­deln zu kön­nen, ist es wich­tig, Bio­me­cha­nik und Pathome­cha­nis­men zu ver­ste­hen. In die­sem Arti­kel wer­den anhand einer Fra­gen­lis­te die Ent­schei­dungs­grund­la­gen einer fach­ge­rech­ten The­ra­pie erar­bei­tet und anschlie­ßend kon­ser­va­ti­ve Lösungs- respek­ti­ve Ver­sor­gungs­mög­lich­kei­ten anhand eines Pati­en­ten­bei­spiels mit einer Sprung­ge­lenks­ar­thro­se aufgezeigt.

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Ein­fluss der Stumpf­län­ge Ober­schen­kel­am­pu­tier­ter auf bio­me­cha­ni­sche und meta­bo­li­sche Gangparameter

T. Schmalz, M. Bell­mann, J. Braun, S. Blu­men­tritt

Im Bei­trag wer­den bio­me­cha­ni­sche und meta­bo­li­sche Para­me­ter des ebe­nen Gehens einer Grup­pe Ober­schen­kel­am­pu­tier­ter kur­zer Stumpf­län­gen (n = 10; Stumpf­län­ge klei­ner als ein Drit­tel der Län­ge des kon­tra­la­te­ra­len Ober­schen­kel­seg­ments) mit denen einer Grup­pe mitt­le­rer und lan­ger Stümp­fe (n = 8) ver­gli­chen. Die kur­ze Stumpf­län­ge führt zu einer Ver­än­de­rung der Gang­mo­to­rik, die sich am deut­lichs­ten in einer durch­gän­gig gestreck­te­ren Posi­ti­on des pro­the­sen­sei­ti­gen Ober­schen­kel­seg­men­tes und einer Reduk­ti­on des gene­rier­ten Hüft­mo­men­tes mani­fes­tiert. Der meta­bo­li­sche Ener­gie­ver­brauch ist mit kur­zem Stumpf durch­schnitt­lich um ca. 15 % erhöht. Die Mess­da­ten bele­gen, dass die Funk­ti­on des von allen Ampu­tier­ten genutz­ten Pro­the­senknie­ge­lenks (C­Leg) unab­hän­gig von der Stumpf­län­ge voll­stän­dig gege­ben ist. Die mus­kel­phy­sio­lo­gi­schen und bio­me­cha­ni­schen Hin­ter­grün­de der ermit­tel­ten Stumpf­län­gen­ab­hän­gig­kei­ten wer­den diskutiert.

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Neue Aspek­te und Indi­ka­ti­ons­hil­fe zu Knö­chel-Fuß-Orthe­sen mit Flexgelenken

D. Brams, H.Trebbin, W. Kaphingst
Die Ein­satz­mög­lich­kei­ten von Flex­ge­len­ken, ins­be­son­de­re im Anwen­dungs­be­reich der Unter­schen­kel­or­the­sen, sind gebräuch­lich und viel­sei­tig. Dies setzt aller­dings vor­aus, dass Fra­gen der patho­phy­sio­lo­gi­schen Indi­ka­ti­on, der bio­me­cha­ni­schen Gelenk­po­si­tio­nie­rung und der ver­schie­de­nen funk­tio­na­len Aus­füh­rungs­va­ri­an­ten erkannt und fall­spe­zi­fisch geklärt wur­den. Kor­rek­tur bzw. Sta­bi­li­sie­rung des Sprung­ge­len­kes in der Fron­tal­ebe­ne, Limi­tie­rung des Gelenk­be­we­gungs­um­fan­ges in der Sagit­tal­ebe­ne oder Gelenk­be­we­gungs­un­ter­stüt­zung sind unter­schied­li­che Ansprü­che und ver­lan­gen unter­schied­li­che tech­ni­sche Lösun­gen. Hier­bei spie­len nicht nur Kri­te­ri­en wie Pass­teil­aus­wahl, Zuschnitt und Form­ge­bung, geziel­te Ver­stei­fung oder Fens­te­rung, son­dern auch die Mate­ri­al­aus­wahl eine wich­ti­ge Rol­le bei der Erzie­lung gewünsch­ter Eigenschaften.

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Ein­fluss­fak­to­ren auf die Gelenk­win­kel der unte­ren Extre­mi­tä­ten in der Orthe­tik – Indi­vi­du­el­le Grund­stel­lung und Rekon­struk­ti­on der Gelenk­win­kel bei der Gipsnegativerstellung

A. Dünn­wald, D. Sab­bagh, J. Fior, R. Gentz
Maß­ge­fer­tig­te Orthe­sen für die unte­ren Extre­mi­tä­ten ermög­li­chen bei neu­ro­lo­gi­schen Indi­ka­tio­nen das Gehen oder tra­gen deut­lich zur Ver­bes­se­rung des Gang­bil­des bei. Die Wirk­sam­keit einer Orthe­se ist aller­dings ent­schei­dend vom Auf­bau abhän­gig, der bereits bei der Gips­ne­ga­tiv­erstel­lung fest­ge­legt wird. Für die Kon­trol­le und die Über­tra­gung der indi­vi­du­el­len Grund­stel­lung mit deren kor­rek­ten Gelenk­win­keln gab es bis­her weder geeig­ne­te tech­ni­sche Hilfs­mit­tel noch gut struk­tu­rier­te Anlei­tun­gen. Eine neue Arbeits­tech­nik und ein neu­es Werk­zeug sol­len dabei hel­fen, Feh­ler bei der Ver­sor­gungs­pla­nung und der Gips­ne­ga­tiv­erstel­lung zu vermeiden.

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Dyna­mi­sche Belas­tung von Pro­the­sen wäh­rend des Gehens – Berech­nung mit Hil­fe eines vir­tu­el­len Menschmodells

E. Rama­sa­my, B. Dorow, U. Schnei­der, O. Röhrle
Mit einem opti­schen Bewe­gungs­er­fas­sungs­sys­tem der Fir­ma Qua­li­sys wur­de der Gang eines unter­schen­kel­am­pu­tier­ten Pro­ban­den auf­ge­zeich­net. Zur Model­lie­rung des Pro­ban­den wur­de der 50-Per­zen­tilD­um­my „LSTC Hybrid III” ver­wen­det. Er wur­de durch „Ampu­ta­ti­on” an die Ana­to­mie des Pro­ban­den ange­passt, mit der zu unter­su­chen­den Pro­the­se „ver­sorgt” und anschlie­ßend mit den auf­ge­zeich­ne­ten Bewe­gungs­da­ten ani­miert. Eine mit LS-DYNA durch­ge­führ­te nicht­li­nea­re Fini­te-Ele­men­te-Ana­ly­se gab Ein­bli­cke in die in der Pro­the­se auf­tre­ten­den Span­nun­gen wäh­rend des Gehens. Sich wie­der­ho­len­de, arbeits- und zeit­auf­wen­di­ge Arbeits­schrit­te wur­den mit Hil­fe eines im Rah­men die­ser Arbeit ent­wi­ckel­ten Work­flows automatisiert.

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Klas­si­fi­zie­rung von Gang­ty­pen bei Schlag­an­fall zur Stan­dar­di­sie­rung der orthe­ti­schen Versorgung

D. Sab­bagh, J. Fior, R. Gentz
Eine Klas­si­fi­zie­rung von Gang­ty­pen bei neu­ro­lo­gi­schen Indi­ka­tio­nen kann eine orthe­ti­sche Ver­sor­gung opti­mie­ren und zur bes­se­ren Kom­mu­ni­ka­ti­on im inter­dis­zi­pli­nä­ren Team bei­tra­gen. Die Iden­ti­fi­ka­ti­on bestimm­ter Aus­prä­gun­gen von Knie- und Fuß­stel­lung in „mid stance” erlaubt eine unkom­pli­zier­te Beur­tei­lung des Gang­bil­des nach einem Schlag­an­fall. In der vor­lie­gen­den Unter­su­chung soll über­prüft wer­den, ob eine Klas­si­fi­zie­rung von Schlag­an­fall­pa­ti­en­ten auf Grund­la­ge die­ser Para­me­ter gül­tig ist.

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Der Pro­the­sen­hub als Mit­tel zur Qua­li­täts­kon­trol­le der Prothesenversorgung

A. Höm­me, J. Wühr, B. Sib­bel, B. Drer­up, S. Bieringer
In der pro­the­ti­schen Ver­sor­gung spielt die Ver­sor­gungs­qua­li­tät eine gro­ße Rol­le. Gestal­tung und Adapt­a­ti­on des Schaf­tes an die Stumpf­be­schaf­fen­heit des Pati­en­ten sind dabei aus­schlag­ge­bend für eine opti­ma­le Nutz­bar­keit der Pro­the­se. Die objek­ti­ve Kon­trol­le der Qua­li­tät gestal­tet sich jedoch schwie­rig. Aus die­sem Grund wid­met sich die vor­lie­gen­de Stu­die der Erfas­sung des Pro­the­sen­hubs als Fak­tor einer objek­ti­ven Qua­li­täts­kon­trol­le durch den Ein­satz 3‑D-kine­ma­ti­scher Messtechnik.

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Dua­le Orthe­sen­sys­te­me an der obe­ren Extremität

F. Nau­mann, J. Schickert
Die Orthe­sen­ver­sor­gung an der obe­ren Extre­mi­tät ist eine kom­ple­xe Her­aus­for­de­rung; beson­ders bei Kin­dern sind in der Regel indi­vi­du­el­le Lösun­gen erfor­der­lich. Über dif­fe­ren­zier­te Mate­ri­al­kom­po­si­tio­nen ist es jedoch mög­lich, die spe­zi­fi­schen Para­me­ter der Ver­sor­gun­gen situa­ti­ons­ge­recht zu erfül­len und somit die Orthe­sen auch mul­ti­funk­tio­nal ein­zu­set­zen. Der fol­gen­de Bei­trag stellt ver­schie­de­ne Lösungs­an­sät­ze in der Ver­sor­gung mit dua­len Orthe­sen­sys­te­men vor und beschreibt deren Funk­tio­nen anhand der vor­lie­gen­den Krankheitsbilder.

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Ther­mo­re­gu­lie­ren­des Schaft­sys­tem zur Ver­bes­se­rung des Kli­mas im Prothesenschaft

F. Hertzsch, J. Kru­ken­berg, M. Lang, L. Mos­ler, A. Mül­ler, A. Rad­spie­ler, J. Volkmar
Hohe Tem­pe­ra­tu­ren und ver­mehr­te Schweiß­bil­dung im Pro­the­sen­schaft sind für vie­le Pro­the­sen­trä­ger eine ernst­zu­neh­men­de Her­aus­for­de­rung. Die durch die Mus­kel­ak­ti­vi­tät und Durch­blu­tung des Stump­fes erzeug­te Wär­me­men­ge kann durch die iso­lie­ren­de Wir­kung des Pro­the­sen­schaf­tes nur schlecht an die Umge­bung abge­ge­ben wer­den. Die Fol­ge dar­aus ist ein ver­mehr­tes Schwit­zen im Pro­the­sen­schaft. Dies kann zu einer ver­min­der­ten Haf­tung der Pro­the­se sowie zu einer Beein­träch­ti­gung der Haut­si­tua­ti­on am Stumpf füh­ren. Ein neu ent­wi­ckel­tes Schaft­kon­zept mit einem inte­grier­ten Wär­me­tau­scher­sys­tem soll hier Abhil­fe schaf­fen und die Sicher­heit und Lebens­qua­li­tät der Anwen­der stei­gern. Im vor­lie­gen­den Arti­kel wer­den ers­te aus­ge­wähl­te Test­ergeb­nis­se zur Wir­kungs­wei­se des Schaft­kon­zepts vor­ge­stellt und diskutiert.

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Liner-Sili­kon – ein unge­wöhn­li­ches Mate­ri­al wird an sei­nen Ein­satz­zweck angepasst

C. Kurth
Sili­kon nimmt eine Son­der­stel­lung unter den Elas­to­me­ren ein, da sei­ne Mole­kül­ket­ten auf Sili­zi­um und Sau­er­stoff basie­ren. Dar­aus resul­tiert, dass es bak­te­ri­ell nicht abge­baut wer­den kann und ande­re Stof­fe das Sili­kon per Dif­fu­si­on durch­drin­gen kön­nen. Das bringt Effek­te mit sich, die in der Anwen­dung von Linern zu berück­sich­ti­gen sind. Der Schlüs­sel zu hoher Reiß­fes­tig­keit bei maxi­ma­ler Weich­heit liegt im nan­of­ei­nen Ein­ar­bei­ten von Sili­ca. Um die für Liner not­wen­di­ge Weich­heit zu erzie­len, muss das Mate­ri­al freie Öle ent­hal­ten. Dabei gilt es, einen geeig­ne­ten Kom­pro­miss zwi­schen Aus­öl­ver­hal­ten und Adhä­si­on zu fin­den. Zum Auf­brin­gen von Gleit­be­schich­tun­gen auf Sili­kon wer­den zwei ver­schie­de­ne Tech­no­lo­gien vorgestellt.

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