Orthe­sen­be­hand­lung nach OSG-Distorsion

V. And­ric, C. Weber, M. Kin­ke­lin, F. Trau­pe, H. Wai­zy
Die Dis­tor­si­on des obe­ren Sprung­ge­len­kes wird oft baga­tel­li­siert; sie ist jedoch die häu­figs­te Sport­ver­let­zung, von der ca. 20 % der unfall­chir­ur­gi­schen Pati­en­ten in der Not­auf­nah­me betrof­fen sind. Damit stellt sie einen sozio­öko­no­misch wich­ti­gen Fak­tor dar. Die vor­lie­gen­de Arbeit ver­mit­telt einen Über­blick über die akut post­trau­ma­ti­sche The­ra­pie der OSG-Dis­tor­si­on mit Fokus auf der kon­ser­va­ti­ven The­ra­pie und Ver­sor­gung mit einer adäqua­ten OSG-Orthese. 

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Eine bio­in­spi­rier­te künst­li­che Hand mit Mus­kel- und Ner­ven­dräh­ten aus NiTi

S. Seele­cke, F. Simo­ne
In die­ser Arbeit wird ein ers­ter Pro­to­typ einer 3‑D-gedruck­ten künst­li­chen Hand mit Mus­keln aus NiTi-Form­ge­dächt­nis­dräh­ten vor­ge­stellt. Aktor­dräh­te aus Form­ge­dächt­nis­le­gie­run­gen kon­tra­hie­ren bei Erwär­mung und las­sen sich bei Abküh­lung wie­der deh­nen. Sie besit­zen ein extrem hohes Arbeits­ver­mö­gen und ermög­li­chen dadurch den Auf­bau äußerst leicht­ge­wich­ti­ger und kom­pak­ter Sys­te­me. Dar­über hin­aus gestat­ten sie durch die Draht­form den Auf­bau bio­in­spi­rier­ter mus­kel­ar­ti­ger Antrie­be, die in Zukunft zu leicht­ge­wich­ti­gen, fle­xi­blen und greif­star­ken Pro­the­sen bei­tra­gen kön­nen. In die­sem Bei­trag wird ein Bün­del­kon­zept aus elek­trisch geheiz­ten dün­nen Dräh­ten mit gro­ßer Ober­flä­che zur Kraft­ska­lie­rung vor­ge­stellt, um der übli­cher­wei­se lang­sa­men Abküh­lung von Dräh­ten mit gro­ßem Durch­mes­ser ent­ge­gen­zu­wir­ken. Dar­über hin­aus wird gezeigt, dass die ver­wen­de­ten NiTi-Mus­kel­dräh­te auch sen­so­ri­sche Eigen­schaf­ten haben und dadurch auch als ihre eige­nen „Ner­ven“ zur Posi­ti­ons­be­stim­mung ein­ge­setzt wer­den können.

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Ich (be)greife, also bin ich – Mög­lich­kei­ten und Her­aus­for­de­run­gen nicht­in­va­si­ver Greif­n­eu­ro­pro­the­sen für Hoch-Querschnittgelähmte

R. Rupp, S. Franz, M. Ber­be­rich, M. Rohm, M. Schnei­ders, B. Hes­sing, N. Weid­ner, G. R. Mül­ler-Putz
Eine Tetra­ple­gie infol­ge einer Quer­schnitt­läh­mung stellt durch den beid­sei­ti­gen Ver­lust der Arm- und Hand­funk­ti­on eine erheb­li­che Ein­schrän­kung der Lebens­qua­li­tät dar. Mit­tels nicht­in­va­si­ver Greif­n­eu­ro­pro­the­sen basie­rend auf Funk­tio­nel­ler Elek­tro­sti­mu­la­ti­on (FES) erhal­te­ner Ner­ven kann ein Schlüs­sel- und Zylin­der­griff gene­riert und damit die Schä­di­gung des Rücken­marks umgan­gen wer­den. Die Indi­vi­dua­li­sie­rung sowohl der Sti­mu­la­ti­ons­kom­po­nen­ten als auch der Benut­zer­schnitt­stel­le ist für eine erfolg­rei­che All­tags­an­wen­dung zwin­gend not­wen­dig. Ver­bes­se­run­gen in der Hand­ha­bung und Sta­bi­li­tät der Griff­mus­ter sind durch die Ver­wen­dung von Array-Elek­tro­den zu erwar­ten. Eine intui­ti­ve­re Steue­rung könn­te durch die Ein­be­zie­hung von Gehirn­si­gna­len über ein Brain-Com­pu­ter-Inter­face erzielt werden.

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Die Insta­bi­li­tät des obe­ren Sprung­ge­len­kes – aktu­el­le Behandlungskonzepte

J. Paul, U. P. Mar­tin, D. Goricki, A. H. Heit­ner, B. Seges­ser
Aktu­ell sind Sport­ver­let­zun­gen immer noch die häu­figs­te Ursa­che für eine Insta­bi­li­tät des obe­ren Sprung­ge­len­kes (OSG). Obwohl die meis­ten Fäl­le der aku­ten OSG-Insta­bi­li­tät mit einer kon­ser­va­ti­ven The­ra­pie kom­pli­ka­ti­ons­los aus­hei­len, kön­nen auch schwer­wie­gen­de Kom­pli­ka­tio­nen ent­ste­hen. Pri­mär wird eine kon­ser­va­ti­ve Behand­lung ange­strebt, falls kei­ne schwe­ren Zusatz­ver­let­zun­gen vor­han­den sind. Die ope­ra­ti­ve The­ra­pie ist nur in sel­te­nen Fäl­len indi­ziert. Einen sehr hohen Stel­len­wert hat die früh­funk­tio­nel­le Nach­be­hand­lung zur Reduk­ti­on mit­tel- und lang­fris­ti­ger Fol­ge­pro­ble­me. In der aktu­el­len Lite­ra­tur gilt sie als der Immo­bi­li­sa­ti­on des OSG überlegen.

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Opti­mier­te Anpas­sung von Beinprothesenschäften

V. Noll, C. Schu­ma­cher, K. Neu­heu­ser, M. Braun, F. Blab, B. Klei­ner, F. Star­ker, P. Becker­le, U. Schnei­der
In die­sem Arti­kel wird ein For­schungs­vor­ha­ben zur Objek­ti­vie­rung der Schaft­an­pas­sung in der Bein­pro­the­tik vor­ge­stellt. Dazu wer­den zunächst die Rele­vanz der Schaft­an­pas­sung, das der­zei­ti­ge Vor­ge­hen und aktu­el­le For­schungs­an­sät­ze dis­ku­tiert. Im Anschluss wird der Pro­jekt­an­satz bestehend aus Mess­da­ten­er­he­bung und Model­lie­rung der Stumpf-Schaft-Inter­ak­ti­on in dyna­mi­schen Gang­si­tua­tio­nen sowie der Erfas­sung von Exper­ten­wis­sen und Nut­zer­er­fah­run­gen im Schaft­an­pas­sungs­pro­zess detail­lier­ter beschrie­ben und deren Zusam­men­wir­ken erläu­tert. Dabei wer­den bereits Ergeb­nis­se aus einer Exper­ten­dis­kus­si­on prä­sen­tiert: Ein­schluss­kri­te­ri­en für Pro­ban­den sowie kri­ti­sche Geo­me­trie­area­le in der Anpas­sung längs­ova­ler Prothesenschäfte.

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Arthro­se des obe­ren Sprunggelenks

C. Spe­ring, H. Sti­nus
Die Ätio­lo­gie der Arthro­se des obe­ren Sprung­ge­lenks (OSG) ist meist post­trau­ma­tisch und zeigt damit eine hohe Prä­va­lenz bei jün­ge­ren Men­schen. Neben einer früh­zei­tig redu­zier­ten Lebens­qua­li­tät ist auch der sozio­öko­no­mi­sche Scha­den nicht zu ver­nach­läs­si­gen. Ziel der The­ra­pie soll­ten daher die Schmerz­re­duk­ti­on und das Auf­recht­erhal­ten eines hohen Akti­vi­täts­le­vels sein. Das the­ra­peu­ti­sche Vor­ge­hen und die Ent­schei­dung für ein kon­ser­va­ti­ves oder ope­ra­ti­ves Behand­lungs­kon­zept hän­gen vom Grad der Arthro­se, von der Achs­stel­lung der unte­ren Extre­mi­tät, Band­sta­bi­li­tät, Kno­chen­qua­li­tät, Ätio­lo­gie und dem Alter ab. Die Indi­ka­ti­on für einen ope­ra­ti­ven Ein­griff, ob gelenk­er­hal­tend rekon­struk­tiv, Gelenk­er­satz oder Arthro­de­se, muss prä­zi­se gestellt wer­den und soll­te Fol­ge eines initia­len kon­ser­va­ti­ven The­ra­pie­kon­zepts sein. Der vor­lie­gen­de Arti­kel fasst aktu­el­le The­ra­pie­op­tio­nen der OSG-Arthro­se zusammen.

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Struk­tu­rier­te Roll­stuhl­ver­sor­gung im Schwei­zer Para­ple­gi­ker-Zen­trum (SPZ) in Nottwil

S. Mau­sen, A. Lus­ser-Gant­zert, C. Kel­ler
Um den viel­fäl­ti­gen Ansprü­chen gerecht zu wer­den, ist es wich­tig, mög­lichst vie­le Para­me­ter in die Roll­stuhl­be­ra­tung und ‑abklä­rung ein­zu­be­zie­hen. Aus die­sem Grund wird die Roll­stuhl­be­ra­tung und ‑abklä­rung im SPZ Nott­wil nach den Kri­te­ri­en der Inter­na­tio­nal Clas­si­fi­ca­ti­on of Func­tio­ning, Disa­bi­li­ty and Health (ICF) durch­ge­führt. Die­se Metho­de ermög­licht es, den Betrof­fe­nen mit all sei­nen Kon­text­fak­to­ren und aus diver­sen Blick­win­keln durch ein inter­dis­zi­pli­nä­res Team zu erfas­sen und somit alle not­wen­di­gen Para­me­ter zu ana­ly­sie­ren und in die Roll­stuhl- und Sitz­ver­sor­gung ein­flie­ßen zu lassen.

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Funk­tio­na­li­sier­te (Pflege-)Betten – das Erbe der Bal­lis­to­kar­dio­gra­phie? — Von per­sön­li­chen Schlaf­la­bo­ren und intel­li­gen­ten Möbeln

A. Kit­zig, G. Stock­manns, R. Viga, A. Grab­mai­er
Bedingt durch den demo­gra­fi­schen Wan­del und durch den Anstieg an Zivi­li­sa­ti­ons­krank­hei­ten wer­den in den nächs­ten Jah­ren zusätz­li­che und alter­na­ti­ve Lösungs­an­sät­ze benö­tigt, die eine Unter­stüt­zung von Pati­en­ten und Pfle­ge­kräf­ten ermög­li­chen. Einen Ansatz zur Unter­stüt­zung bie­ten hier­bei funk­tio­na­li­sier­te Möbel, die durch inte­grier­te Sen­so­rik ein nicht­in­va­si­ves, für den Pati­en­ten unauf­fäl­li­ges und prä­pa­ra­ti­ons­frei­es Lang­zeit­mo­ni­to­ring erlau­ben. So kann bereits früh­zei­tig eine Ver­schlech­te­rung des Pati­en­ten­zu­stands erkannt und die­sem ent­ge­gen­ge­ar­bei­tet wer­den. Im Rah­men des Arti­kels wer­den Ansät­ze aus For­schung und Wis­sen­schaft sowie bereits als Pro­dukt exis­tie­ren­de kom­mer­zi­el­le Sys­te­me vor­ge­stellt, die sich mit dem Pati­en­ten­mo­ni­to­ring im Bereich der funk­tio­na­li­sier­ten Bet­ten befassen.

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Leis­tungs­fä­hig­keit von Bla­de-Fuß­pass­tei­len im All­tag — Erfah­rungs­be­richt nach neun Ver­sor­gun­gen mit dem Pass­teil Cheetah Xplore

M. Brehm
Mit dem Fuß­pass­teil Cheetah Xplo­re kön­nen Unter­schen­kel­pro­the­sen beson­ders leicht­ge­wich­tig gefer­tigt wer­den. Mit einem spe­zi­el­len Auf­bau­kon­zept, leich­ter Vor­span­nung der Car­bon­fe­der („Bla­de“) im Grund­auf­bau – ähn­lich der Hub­a­n­ord­nung eines Stoß­dämp­fers beim Moun­tain­bike – wird eine beson­de­re Dyna­mik erzeugt. Die Feder wird auf einer Län­ge von 9 cm dor­sal an den Schaft geklebt oder mit dem Lami­na­ti­ons­ver­bin­der der Cheetah-Sport­fü­ße ange­schraubt. Der Haupt­nut­zen des Fußes besteht in der signi­fi­kant höhe­ren Ener­gie­rück­ga­be bei erhöh­ter Ener­gie­auf­nah­me. Zusätz­lich ist durch das groß­bo­gi­ge C‑förmige Design eine hohe Stoß­dämp­fung gewährleistet.

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Taping als The­ra­pie­mög­lich­keit bei Gonar­thro­se – ein Überblick

N. Best
Bei jedem sport­li­chen Groß­ereig­nis sind Sport­ler getapt. Neben klas­si­schen Tape­ver­bän­den wer­den auch kine­sio­lo­gi­sche Pflas­ter ange­wandt. Kön­nen sol­che Anla­gen auch bei Erkran­kun­gen der Stütz- und Bewe­gungs­or­ga­ne genutzt wer­den? Spe­zi­ell zur Gonar­thro­se ist die Daten­la­ge dünn. Im All­ge­mei­nen kom­men die Autoren zu unter­schied­li­chen Mei­nun­gen, auch wenn jen­seits der Gonar­thro­se nach Ein­satz­mög­lich­kei­ten gesucht wird. Höher­wer­ti­ge Stu­di­en zei­gen eher einen posi­ti­ven Aspekt durch Tape­ver­bän­de bei unter­schied­lichs­ten Indi­ka­tio­nen als die ein­fa­cher ange­leg­ten Untersuchungen.

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