Phan­tom­schmerz – Behand­lungs­an­sät­ze und deren Evidenz

Th. Kol­ler, S. Schnei­der
50 bis 90 % aller Pati­en­ten mit Ampu­ta­tio­nen lei­den unter Phan­tom­phä­no­me­nen. Der Lei­dens­druck und die dar­aus resul­tie­ren­de Ein­schrän­kung an Mobi­li­tät und Lebens­qua­li­tät wer­den von den Betrof­fe­nen als gro­ßes Han­di­cap beschrie­ben. Die genaue Ursa­che die­ser Phan­tom­phä­no­me­ne ist unklar. Ver­mu­tet wer­den peri­phe­re, spi­na­le, supra­spi­na­le sowie psy­cho­lo­gi­sche Aspek­te. Zuneh­mend konn­ten aber Zusam­men­hän­ge zwi­schen Phan­tom­schmer­zen und der kor­ti­ka­len Reor­ga­ni­sa­ti­on im soma­to­sen­so­ri­schen Kor­tex auf­ge­zeigt wer­den. Somit brin­gen Late­ra­li­sie­rungs­trai­ning, moto­ri­sches Vor­stel­lungs­trai­ning, Spie­gel­the­ra­pie und Zwei­punk­te­dis­kri­mi­na­ti­on als The­ra­pie­in­ter­ven­tio­nen gute Vor­aus­set­zun­gen mit. Alle gene­rie­ren einen kor­ti­ka­len Input und haben somit das Poten­zi­al, die kor­ti­ka­le Reprä­sen­ta­ti­on zu beeinflussen.

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Kon­ser­va­ti­ve und ope­ra­ti­ve The­ra­pie­mög­lich­kei­ten der Epicondylitis


Epi­con­dy­li­tis hume­ri radia­lis („Ten­nis­el­len­bo­gen“) und ulnaris („Gol­fer­el­len­bo­gen“) sind schmerz­haf­te Erkran­kun­gen des Seh­nen­an­satz­ge­we­bes der Exten­so­ren- bzw. Flex­oren­grup­pe, die ätio­lo­gisch auf eine beruf­li­che oder sport­li­che Über­be­las­tung der Mus­kel­grup­pen zurück­ge­hen. Patho­mor­pho­lo­gisch fin­det sich ein ver­än­der­tes Gewe­be im Ansatz­be­reich der Mus­keln. Der Mus­kel-Seh­nen-Ansatz kann auch par­ti­ell oder kom­plett geris­sen sein. Die kon­ser­va­ti­ve The­ra­pie stellt den Kern­be­reich der Behand­lung mit Basis­maß­nah­men (aus­lö­sen­de Noxe erken­nen und mei­den, NSAR, Hand­ge­lenks­or­the­se, Phy­sio­the­ra­pie mit exzen­tri­schem Deh­nen) dar, die mit neue­ren Ver­fah­ren wie der Appli­ka­ti­on von PRP (plätt­chen­rei­chem Plas­ma), der extra­kor­po­rel­len Stoß­wel­len­the­ra­pie oder der Injek­ti­on von Botu­li­num­to­xin ergänzt wer­den kön­nen. Nach frus­tra­ner kon­ser­va­ti­ver Behand­lung kön­nen offe­ne oder arthro­sko­pi­sche ope­ra­ti­ve Maß­nah­men zur Anwen­dung kommen.

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Inter­dis­zi­pli­nä­re The­ra­pie der Hand­funk­ti­on bei Kin­dern und Jugend­li­chen mit ICP – Schwer­punkt Handorthetik

Th. Becher, A. Häge­le, Ch. Tenck­hoff
An der Kli­nik der Ver­fas­ser hat sich im Lau­fe der Jah­re eine sehr erfolg­rei­che und effek­ti­ve Behand­lungs­form der uni­la­te­ra­len Cere­bral­pa­re­se ent­wi­ckelt. Allen The­ra­pie­for­men gemein­sam ist das Modell des moto­ri­schen Ler­nens und die The­ra­pie des erlern­ten Nicht­ge­brauchs. Die Kom­bi­na­ti­on einer Spas­tik­mo­du­la­ti­on durch den Ein­satz von Botu­li­num­to­xin und der Ver­bes­se­rung der Hand­stel­lung durch Funk­ti­ons-Hand­orthe­sen aus Sili­kon bil­det eine wei­te­re Säu­le der The­ra­pie. Der Arti­kel geht ins­be­son­de­re auf das inter­dis­zi­pli­nä­re Vor­ge­hen bei der Ver­sor­gung mit Hand­orthe­sen ein.

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Ver­sor­gungs­mög­lich­kei­ten der obe­ren Extre­mi­tät aus Sicht des Orthopädie-Technikers

H. Semsch
Ver­let­zun­gen an der obe­ren Extre­mi­tät kön­nen akut trau­ma­tisch oder chro­nisch rezi­di­vie­rend bedingt sein. Häu­fig sind Sport­ler betrof­fen, die bei der Aus­übung ihrer Sport­art Frak­tu­ren, Luxa­tio­nen, aber auch Pare­sen erlei­den. Bei Frak­tu­ren wer­den für Akti­ve regel­mä­ßig Orthe­sen zur tem­po­rä­ren Ruhig­stel­lung gefer­tigt. Die Luxa­ti­on eines Gelen­kes tritt meist infol­ge eines Stur­zes oder eines Trau­mas auf. Unge­fähr 50 % aller Luxa­tio­nen betref­fen dabei das Schul­ter­ge­lenk, gefolgt von der Ellen­bo­gen­lu­xa­ti­on. Dabei ist die tech­ni­sche Ver­sor­gung durch die gro­ße Beweg­lich­keit anspruchs­voll. Auf­grund der guten Ergeb­nis­se gibt es zuneh­mend auch Pati­en­ten mit Ple­xus­pa­re­se, die den Wunsch nach Funk­ti­ons­wie­der­her­stel­lung mit­tels einer Armor­the­se äußern. Hier­für konn­te eine hydrau­li­sche Ellen­bo­gen­un­ter­stüt­zung ent­wi­ckelt werden.

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Ortho­pä­die­tech­ni­sche Inter­ven­tio­nen bei Kniearthrose


Die Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung ist fes­ter Bestand­teil des kon­ser­va­ti­ven The­ra­pie­kon­zep­tes bei Knie­ge­lenks­ar­thro­se. Der Arti­kel ver­mit­telt einen Über­blick über die ver­schie­de­nen ortho­pä­die­tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten und erläu­tert die jewei­li­gen bio­me­cha­ni­schen Wirk­prin­zi­pi­en unter Berück­sich­ti­gung der aktu­el­len Studienlage.

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Hand­orthe­sen bei hand­ge­lenk­na­hen Frak­tu­ren und Arthrosen

D. Koke­gei
Der Arti­kel ver­mit­telt einen sys­te­ma­ti­schen Über­blick über die ver­schie­de­nen Typen von Hand­orthe­sen, die bei hand­ge­lenks­na­hen Frak­tu­ren und Arthro­sen ein­ge­setzt wer­den kön­nen. Ent­spre­chend der Ein­tei­lung nach Hohmann/Uhlig wird zwi­schen Kurz­zeit- und Lang­zeit-Orthe­sen, zwi­schen, Fer­tig- und Indi­vi­dual­or­the­sen sowie zwi­schen sta­ti­schen und dyna­mi­schen Orthe­sen dif­fe­ren­ziert. Des Wei­te­ren wer­den die wesent­li­chen Grund­sät­ze bei der Anpas­sung von Hand­orthe­sen erör­tert, etwa die phy­sio­lo­gi­sche Stel­lung des Hand­ge­lenks sowie die freie Beweg­lich­keit nicht betrof­fe­ner Gelen­ke. Wich­tig dabei ist, dass die Kon­struk­tio­nen eine ziel­ge­rich­te­te Wir­kung erzeu­gen und Atro­phien oder Kon­trak­tu­ren nicht begünstigen.

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Sek­tor­über­grei­fen­de Zusam­men­ar­beit beim Arthro­se­ma­nage­ment unter Lei­tung von O & U

J. Jerosch
Die vor­lie­gen­de Arbeit beschreibt einen mög­li­chen Behand­lungs­pfad für das nicht­phar­ma­ko­lo­gi­sche und das phar­ma­ko­lo­gi­sche Arthro­se­ma­nage­ment auf der Basis der Emp­feh­lun­gen der Euro­pean League Against Rheu­ma­tism (EULAR), des Ame­ri­can Col­lege of Rheu­ma­to­lo­gy (ACR), der Osteo­ar­thri­tis Rese­arch Socie­ty Inter­na­tio­nal (OARSI), des Natio­nal Insti­tu­te for Health and Cli­ni­cal Excel­lence (NICE) sowie der Euro­pean Socie­ty for Cli­ni­cal and Eco­no­mic Aspects of Osteo­po­ro­sis and Osteo­ar­thri­tis (ESCEO) unter Berück­sich­ti­gung der Ver­sor­gungs­rea­li­tät in Deutsch­land. Die­se Vor­ga­ben zei­gen deut­lich, dass beim Arthro­se­ma­nage­ment eine sek­tor­über­grei­fen­de Zusam­men­ar­beit not­wen­dig ist.

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Kom­pli­ka­tio­nen beim Gehen an Unterarmgehstützen

T. Hüg­le, A. Arnie­ri, A. Mün­der­mann
Auf­grund demo­gra­fi­scher Ver­än­de­run­gen mit einer zuneh­mend altern­den Gesell­schaft sind immer mehr Men­schen zwi­schen­zeit­lich oder dau­er­haft auf Geh­stüt­zen ange­wie­sen. Im Ver­gleich zu Ach­sel­geh­stüt­zen, die vor allem in den USA benutzt wer­den, ver­wen­det man in Euro­pa über­wie­gend Unter­arm­stüt­zen, die leich­ter sind und kei­nen Druck in der Ach­sel­höh­le ver­ur­sa­chen. Ande­rer­seits rufen Unter­arm­geh­stüt­zen nicht sel­ten Druck­stel­len und Schmer­zen im Bereich der Hän­de und Unter­ar­me her­vor. Die Haupt­be­las­tung beim Gehen an Unter­arm­stüt­zen ver­läuft ent­lang des Ellen­kno­chens (Ulna), der weit­ge­hend ohne Weich­teil­man­tel aus­kommt und damit druck­emp­find­lich ist. Durch den Druck und die Scher­kräf­te auf der Ulna kommt es immer wie­der zu Haut­ab­schür­fun­gen oder Ner­ven­kom­pres­sio­nen; in der Lite­ra­tur wer­den sogar Frak­tu­ren der Ulna durch Unter­arm­geh­stüt­zen bei Pati­en­ten mit Osteo­po­ro­se beschrie­ben. In die­sem Arti­kel wer­den bio­me­cha­ni­sche Grund­la­gen beim Gehen an Geh­stüt­zen erläu­tert und die häu­fig ver­nach­läs­sig­ten Kom­pli­ka­tio­nen sowie mög­li­che Lösun­gen aufgezeigt.

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Berück­sich­ti­gung von Orthe­sen und/oder Schu­hen bei der Ganganalyse

J. Rom­kes
Die Bio­me­cha­nik des Gehens mit Orthe­sen und/oder Schu­hen kann durch eine instru­men­tel­le drei­di­men­sio­na­le mar­ker­ba­sier­te Gang­ana­ly­se unter­sucht wer­den. In der Regel wer­den die Resul­ta­te mit denen des Bar­fuß­ge­hens ver­gli­chen. In die­sem Arti­kel wird beschrie­ben, wel­che Ein­fluss­fak­to­ren bei der Gang­ana­ly­se mit Orthe­sen und/oder Schu­hen im Ver­gleich zum Bar­fuß­ge­hen zu berück­sich­ti­gen sind. Hier­bei wird auf die ver­schie­de­nen Pro­blem­stel­lun­gen in der Kine­ma­tik, der Kine­tik und der EMG-Ablei­tung eingegangen.

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Unter­su­chun­gen zur Ver­gleich­bar­keit von 3‑D-kine­ma­ti­schen und kine­ti­schen Mess­da­ten aus zwei Ganglaboren

L. Tro­ni­cke, A.-K. Höm­me, J. Wühr, K. Pei­ken­kamp
In der hier vor­ge­stell­ten Pilot­stu­die wur­de die Ver­gleich­bar­keit 3‑D-kine­ma­ti­scher und kine­ti­scher Mess­da­ten zwi­schen zwei Gang­la­bo­ren betrach­tet. Die betei­lig­ten Labo­re waren zum einen das Insti­tut für Mess­tech­nik und Bio­me­cha­nik (IMB) an der Bun­des­fach­schu­le für Ortho­pä­die­tech­nik (BuFa) und zum ande­ren das Gang­ana­ly­se­la­bor des Sozi­al­päd­ia­tri­schen Zen­trums West­müns­ter­land (SPZ) in Coes­feld. In den ver­gleich­bar aus­ge­stat­te­ten Labo­ren wur­de ein und das­sel­be Pro­ban­den­kol­lek­tiv (2 männ­lich, 3 weib­lich) vom jewei­li­gen Per­so­nal unter­sucht und anschlie­ßend die Mess­da­ten auf ihre Ver­gleich­bar­keit über­prüft. Die Ergeb­nis­se zeig­ten, dass sowohl alle Gelenk­win­kel­ver­läu­fe in der Sagit­tal­ebe­ne als auch die kine­ti­schen Mess­da­ten sehr gut ver­gleich­bar waren.

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