J. Heil
Die Sitzversorgung bei neuroorthopädisch erkrankten Kindern und Jugendlichen bedarf einer besonderen Aufmerksamkeit, da das Sitzen die am häufigsten eingenommene Position tagsüber ist. Vor allem die Aufrichtung in der sagittalen Ebene ermöglicht eine Verbesserung der Aufmerksamkeit, Rumpf- und Kopfkontrolle, Schluck- und Kaufunktion, dem Einsatz der oberen Extremität sowie der Atmung, da eine extensorische Haltung der Wirbelsäule eine Fehlhaltung in Rotation und Seitneigung erschwert.
Wichtig hierbei ist die Vermeidung des pathologischen Retrotilts des Beckens, bei dem das Kreuzbein nach dorsal abkippt, das Becken nach ventral rutscht und es so zu einer kyphotischen Haltung mit Verlust der Kopfkontrolle und Verschlechterung der oben genannten Funktionen kommt. Durch bestimmte Positionierungshilfen kann hier das Becken aufgerichtet gehalten und ein Vorrutschen vermindert werden. In einer von der Autorin durchgeführten Studie an 22 Kindern im Alter von 4–16 Jahren mit GMFCS III–V mit instabiler bzw. fehlender Sitzstabilität und kyphotischer Sitzfehlhaltung (anteriore Instabilität) konnte dies nachgewiesen werden, indem dorsal eine Beckenvorverlagerung das Kreuzbein anstützt, das Becken aufrecht hält, den Teilkörperschwerpunkt Brustkorb nach dorsal verschiebt und so die Sitzstabilität verbessert. Ein Retraktionssystem und eine Kante im Sitzpolster vor den Sitzbeinen verhindern weiter das Vorrutschen und Abkippen des Beckens.
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Der VVHC benennt bei seiner Mitgliederversammlung zentrale Zukunftsthemen der Homecare-Branche: E‑Rezept, Therapie-Management und neue Kassenverträge.
Kalkulationen gehören für OT-Betriebe und Sanitätshäuser zu den wichtigsten wirtschaftlichen Aufgaben. Daher ist Wissen zur richtigen Kalkulation bares Geld wert.
Seit fünf Jahren ist KIM fester Bestandteil der digitalen Kommunikation im Gesundheitswesen. Über 160.000 Einrichtungen nutzen den Dienst bereits – mit Millionen versendeter Nachrichten pro Woche.
Die OPED-Sanitätshäuser gehen in der Ausbildung ihrer Nachwuchskräfte neue Wege: Neben der klassischen betrieblichen Ausbildung und einem eigens gegründeten Azubi-Campus mit firmeninternen Fortbildungen steht nun auch eine fünftägige Lernreise fest im Ausbildungsplan.
Die DDG bietet eine neue Fortbildung für Orthopädieschuhmacher an, um die Versorgung von Menschen mit Diabetischem Fußsyndrom zu verbessern – mit Zertifikat, aktuellem Wissen und Fokus auf interdisziplinärer Zusammenarbeit.
R. Bethmann
Die patientengerechte, individuell angefertigte Passform eines TF-Schaftes trägt maßgeblich zum Erfolg einer prothetischen Versorgung bei. Für das Verständnis der Funktionsweise moderner Schaftkonstruktionen werden vom Orthopädietechniker grundlegende Kenntnisse der funktionellen Anatomie und der biomechanischen Wirkprinzipien verlangt. Dieser Artikel vermittelt einen Überblick über die unterschiedlichen TF-Schaftsysteme; gleichzeitig werden die einzelnen Elemente und ihre Wirkung in Bezug auf den Komfort und das Gangbild im Zusammenspiel mit den anatomischen Gegebenheiten aufgezeigt.
Für Sanitätshäuser und orthopädietechnische Betriebe ist die „neue Normalität“ der Corona-Pandemie weiterhin von Umsatz- und Auftragsverlusten geprägt. Dies ergab die vierte und bislang letzte Betriebsbefragung des Bundesinnungsverbands für Orthopädie-Technik (BIV-OT) zu den „Corona-Auswirkungen 2020“, an der vom 6. bis 18. Juli 211 Mitgliedsfirmen des BIV-OT teilnahmen.
Dr. med. Horst H. Aschoff, Leiter der Sektion Endo-Exo-Prothetik der Unfallchirurgischen Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, berichtet über seine Erfahrungen bei der osseointegrativen Versorgung nach Amputation.
Aus der Zahnarztpraxis in die Prothetik: Die Anfänge der Osseointegration (von lat. os = Knochen; integrate = einbinden) liegen in den 1960er-Jahren. Sie wurde in Schweden von Professor Per-Ingvar Brånemark erfunden und zuerst in der Zahnmedizin eingesetzt. Brånemark nutzte die Eigenschaft menschlicher Knochenzellen, metallische Oberflächen wie Titan zu integrieren. Inzwischen hat die Osseointegration ihren Siegeszug in die Prothetik angetreten, wesentlich vorangetrieben durch Brånemarks Sohn Dr. Rickard Brånemark. Zunächst nach Oberschenkelamputationen angewendet, ist dieses Endo-Exo-Prinzip ebenfalls nach Unterschenkelamputationen sowie Amputationen der oberen Extremität im Einsatz. Dabei wird ein Metallimplantat operativ im Bein- oder Armknochen verankert (endo/innen). Es durchdringt die Haut, und am außen liegenden Teil (exo) wird die Prothese mittels Konnektor bzw. Anschlussadapter angedockt.
Rund um den Globus verbunden: Vom 27. bis 29. Oktober 2020 setzen internationale Fachmesse und Weltkongress der OTWorld.connect Zeichen für kreative Versorgungslösungen nicht nur in Pandemie-Zeiten. Die hybride Veranstaltung hält sowohl vor Ort (OTWorldOnSite) als auch digital (OTWorldOnAir) neue Formate bereit.
Mit Mindestabstand und Hygienekonzept geht die 62. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie (DGP) in Zeiten der Corona-Pandemie an den Start, wie die DGP berichtet. Unter dem Motto “Gemeinsam in Leipzig — Phlebologie international und national” können sich die Gäste aus dem In- und Ausland vom 2. bis 5. September im Congress Center Leipzig oder online im Live-Stream treffen.
Ab dem 1. August gilt ein neuer Vertrag zwischen dem Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT) und der gesetzlichen hkk Krankenkasse. Es ist nach Verbandsangaben der erste Vertrag, der die 2019 durch den GKV-Spitzenverband festgelegte neue Struktur des Hilfsmittelverzeichnisses anwendet.
Mit rund 1,5 Millionen Euro Fördersumme geht das neue Anwendungszentrum für Intelligente Maschinen in der Medizintechnik (ANIMMED) in Mannheim an den Start. Diese Fördersumme erhält ANIMMED vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg, das im Rahmen des Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg insgesamt 13,9 Millionen Euro für acht Projekte zur Verfügung stellt.
Stellvertretend für die bundesweit aktiven Leistungserbringer erhielt der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT) im Juli die Auszeichnung „Held der Krise“. Die Ehrung für den unermüdlichen Einsatz während der Corona-Pandemie erfolgte auf der Basis einer Online-Studie des Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF), das gemeinsam mit dem F.A.Z.-Institut die Aktion „Helden der Krise“ initiiert hat.