Die bio­me­cha­ni­sche Belas­tung des nicht betrof­fe­nen Beins bei Men­schen mit ein­sei­ti­ger trans­ti­bia­ler Ampu­ta­ti­on – ein sys­te­ma­ti­scher Literaturüberblick

L. M. Ties­ler, St. Willwacher
Ziel der vor­lie­gen­den Arbeit ist es, die Effek­te der Ver­sor­gung mit einer uni­la­te­ra­len Unter­schen­kel­pro­the­se auf die mecha­ni­sche Belas­tung des Knie- und des Hüft­ge­lenks der nicht betrof­fe­nen Sei­te von Men­schen mit Ampu­ta­ti­on auf der Basis der ein­schlä­gi­gen For­schungs­li­te­ra­tur zu bewer­ten. Dazu wur­de eine sys­te­ma­ti­sche Lite­ra­tur­re­cher­che in der Daten­bank Pub­Med durch­ge­führt. In den ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en wer­den Pro­ban­din­nen und Pro­ban­den mit uni­la­te­ra­ler trans­ti­bia­ler Ampu­ta­ti­on beim eben­erdi­gen Gehen aus­schließ­lich unter Ver­wen­dung pas­si­ver Pro­the­sen bei einer selbst­ge­wähl­ten Geh­ge­schwin­dig­keit bzw. einer Geh­ge­schwin­dig­keit im Bereich von 0,7 bis 1,4 m/s unter­sucht. Bezüg­lich des Knie­ge­lenks berich­ten vier von sechs Ana­ly­sen über eine Erhö­hung des exter­nen Knie­ad­duk­ti­ons­mo­ments auf der nicht betrof­fe­nen Sei­te zwi­schen + 5,1 % und + 31,6 % im Ver­gleich zu einer Kon­troll­grup­pe ohne Ampu­ta­ti­on. Im Ver­gleich zur betrof­fe­nen Sei­te zeig­ten alle ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en ein erhöh­tes exter­nes Knie­ad­duk­ti­ons­mo­ment (+ 5,3 % bis + 56,0 %) auf der nicht betrof­fe­nen Sei­te. Die Unter­su­chun­gen des Hüft­ge­lenks erga­ben bei drei von fünf ein­ge­schlos­se­nen Ana­ly­sen zwi­schen + 5,7 % und + 23,0 % erhöh­te exter­ne Adduk­ti­ons­mo­men­te im Ver­gleich zu einer Kon­troll­grup­pe ohne Ampu­ta­ti­on. Der Ver­gleich mit der betrof­fe­nen Sei­te zeig­te bei allen ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en höhe­re maxi­ma­le Hüft­ad­duk­ti­ons­mo­men­te zwi­schen + 3,1 % und + 39,7 %.

Eine Kom­bi­na­ti­on aus erhöh­ten maxi­ma­len exter­nen Knie- und Hüft­ad­duk­ti­ons­mo­men­ten und einer asym­me­tri­schen Belas­tung der unte­ren Extre­mi­tä­ten kann als Risi­ko­fak­tor für die Ent­ste­hung dege­ne­ra­ti­ver Erkran­kun­gen ange­se­hen wer­den. Die Ergeb­nis­se des Lite­ra­tur­über­blicks zei­gen, dass die mecha­ni­sche Belas­tung (und damit das Risi­ko für die beschleu­nig­te Ent­wick­lung einer Knie- bzw. Hüft­ge­lenk­ar­thro­se) des nicht betrof­fe­nen Beins nach einer uni­la­te­ra­len trans­ti­bia­len Ampu­ta­ti­on bei Ver­wen­dung pas­si­ver Pro­the­sen­sys­te­me erhöht ist.

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Qua­li­täts­stan­dard im Versorgungsalltag

Unter dem Titel „Vom Qua­li­täts­stan­dard in den Ver­sor­gungs­all­tag – Gesund­heits­po­li­ti­sche Kon­se­quen­zen des neu­en DGIHV-Kom­pen­di­ums“ lud die Deut­sche Gesell­schaft für inter­pro­fes­sio­nel­le Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung (DGIHV) zum Pres­se­ge­spräch ein. Mit Prof. Dr. med. Bern­hard Grei­temann, Vor­stands­mit­glied der DGIHV, sowie den bei­den Schrift­lei­tern OSM Micha­el Möl­ler und Dr. med. Hart­mut Sti­nus stell­ten sich drei an dem Werk maß­geb­lich Betei­lig­te den Fra­gen von Kirs­ten Abel, Chair Kom­mu­ni­ka­ti­on der DGIHV. 

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Jahr­buch zeigt Her­aus­for­de­run­gen der Bran­che auf

Anläss­lich der welt­weit füh­ren­den Medi­zin­mes­se Medi­ca im ver­gan­ge­nen Novem­ber hat der Indus­trie­ver­band Spec­ta­ris die 15. Aus­ga­be sei­nes Jahr­buchs mit dem Titel „Die deut­sche Medi­zin­tech­nik-Indus­trie“ veröffentlicht.

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Rück- und Aus­blick: WvD-Talk mit Ant­je Domscheit

Von der Erhö­hung des Min­dest­loh­nes über das GKV-Finanz­sta­bi­li­sie­rungs­ge­setz bis hin zur Strom- und Gas­preis­brem­se – ein beweg­tes poli­ti­sches Jahr mit zahl­rei­chen die Hilfs­mit­tel­bran­che unmit­tel­bar betref­fen­den Kri­sen und ent­spre­chen­den Geset­zen liegt (fast) hin­ter dem Fach.

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Hilfs­fonds: Ver­sor­ger im Hilfs­mit­tel­be­reich gehen leer aus

Um die Kos­ten­stei­ge­run­gen des Win­ters abzu­fe­dern, sol­len sozia­le Dienst­leis­ter von einem Hilfs­fonds pro­fi­tie­ren kön­nen. Dazu zäh­len jedoch offen­bar nicht die Ver­sor­ger im Hilfs­mit­tel­be­reich. Das geht aus den Ant­wor­ten der Bun­des­re­gie­rung auf zwei par­la­men­ta­ri­sche Anfra­gen der Abge­ord­ne­ten Simo­ne Bor­chardt (CDU/CSU) im Bun­des­tag her­vor. Das Bünd­nis „Wir ver­sor­gen Deutsch­land“ (WvD) kri­ti­siert die Ent­schei­dung der Regie­rung scharf, damit nicht alle not­wen­di­gen Ver­sor­gungs­be­rei­che im Sozi­al- und Gesund­heits­we­sen ein­zu­be­zie­hen und for­dert schnel­le Korrekturen. 

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BIV-OT: Ein Jahr vol­ler Meilensteine

Zwei Mal im Jahr tref­fen sich die Dele­gier­ten des Bun­des­in­nungs­ver­ban­des für Ortho­pä­die-Tech­nik (BIV-OT), tau­schen sich aus, las­sen sich über die Arbeit von Vor­stand und Geschäfts­be­rei­chen infor­mie­ren und stim­men ab. Ende Novem­ber stand die zwei­te Dele­gier­ten­ver­samm­lung 2022 in Ber­lin an. Von der OTWorld 2022 über neue Ver­trags­ab­schlüs­se mit bun­des­weit täti­gen Kos­ten­trä­gern, dem Pilot­pro­jekt E‑Rezept und der Eröff­nung eines Büros in Ber­lin bis zum Start von „Mein Sani­täts­haus 2.0“ –  die zahl­rei­chen Groß­pro­jek­te des Spit­zen­ver­ban­des wur­den den Dele­gier­ten aus den 14 Lan­des­in­nun­gen vor­ge­stellt oder mit einer Rück­schau bewertet.

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Kri­sen­be­ding­te Kos­ten müs­sen aus­ge­gli­chen werden

Das Kri­sen­trio aus Pan­de­mie, Kriegs­fol­gen und Ener­gie­kri­se beschäf­tigt Bürger:innen, Unter­neh­mer, Ver­bän­de und Poli­tik, da mit jeder Kri­se auch eine Ver­schär­fung der ohne­hin schon ange­spann­ten finan­zi­el­len Lage einhergeht.

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Inklu­si­on auf dem Was­ser – Yacht­club Möh­ne­see macht Segel­sport für alle möglich

Der 360-​Grad-Blick aufs Was­ser und der Auf­trieb durch den Wind geben wohl jedem ein Stück Frei­heit – und Menschen, die im All­tag auf einen Roll­stuhl ange­wie­sen sind, umso mehr. Hier wer­den Distanz, Geschwin­dig­keit und  Ver­ant­wor­tung neu erlebt. Der Yacht­club Möh­ne­see e. V. (YCM) will Segeln für alle mög­lich machen – ob mit oder ohne Han­di­cap. Zum Ein­satz kommt dafür ein spe­zi­el­les Boot. Die größ­te Her­aus­for­de­rung für die Segler:innen? Nicht das Segeln selbst.

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Wie bereit ist Deutsch­land für E‑Health?

Die Digi­ta­li­sie­rung des Gesund­heits­we­sens soll – so zumin­dest der Plan von Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Karl Lau­ter­bach und auch sei­nes Vor­gän­gers Jens Spahn – mit gro­ßen Schrit­ten und vor allem zügig vor­an gehen. Doch zwi­schen poli­ti­schem Wil­len, Daten­schutz und prak­ti­scher Umset­zung in Arzt­pra­xis, Apo­the­ke oder Sani­täts­haus ver­liert die­ses zukunfts­wei­sen­de Pro­jekt immer wie­der die Dynamik.

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