Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung ist wich­ti­ger Baustein

Kris­ti­ne Lüt­ke ist seit 2021 Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te für die FDP und Sucht- und dro­gen­po­li­ti­sche Spre­che­rin und Vor­sit­zen­de der AG Gesund­heit der Frak­ti­on der Frei­en Demo­kra­ten im Bundestag.

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Medi­zi­ni­sche adap­ti­ve Kom­pres­si­ons­sys­te­me in der Praxis

S. Klör
Die Kom­pres­si­ons­be­hand­lung bei Öde­men an den Extre­mi­tä­ten ist seit Jahr­zehn­ten eta­bliert, die Wirk­sam­keit wis­sen­schaft­lich fun­diert belegt. Bestan­den die The­ra­pie­op­tio­nen bis­lang haupt­säch­lich aus medi­zi­ni­schen Kom­pres­si­ons­strümp­fen oder phle­bo­lo­gi­schen Kom­pres­si­ons­ver­bän­den, drän­gen inzwi­schen medi­zi­ni­sche adap­ti­ve Kom­pres­si­ons­sys­te­me auf den Markt. Der gro­ße Vor­teil die­ser Sys­te­me ist die Anpass­bar­keit des Drucks auch bei wech­seln­den Schwel­lungs­zu­stän­den. Der Arti­kel beleuch­tet die Hin­ter­grün­de der medi­zi­ni­schen adap­ti­ven Kom­pres­si­ons­sys­te­me und ver­an­schau­licht die Anwen­dungs­mög­lich­kei­ten anhand von Fallbeispielen.

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Schu­lung im Umgang mit ­Exo­pro­the­sen­pass­tei­len an der obe­ren Extre­mi­tät (Arm­pro­the­sen)

A. Fürst, H.-P. Baum­gärt­ler
Nach einer Ampu­ta­ti­on ist vor allem die Selbst­stän­dig­keit von Betrof­fe­nen sehr ein­ge­schränkt. In allen Berei­chen gibt es erheb­li­che Ein­schrän­kun­gen, sei­en es die Akti­vi­tä­ten des täg­li­chen Lebens, Hob­bys oder beruf­li­che Tätigkeiten.
Trotz des hohen tech­ni­schen Fort­schritts gibt es kei­ne Pro­the­se, wel­che die mensch­li­che Hand in allen Belan­gen erset­zen kann. Im Gegen­teil: Auf­grund der feh­len­den sen­so­ri­schen Rück­mel­dung bleibt eine Pro­the­se bis auf Wei­te­res nur eine Hilfs­hand. Somit gibt es auch nicht die eine Pro­the­se, die für jeden Betrof­fe­nen geeig­net ist.
Es ist ein umfang­rei­ches, stan­dar­di­sier­tes, aber indi­vi­du­ell anpass­ba­res Pro­the­sen­trai­ning not­wen­dig, um das Maxi­mum aus der für den Kli­en­ten geeig­ne­ten Pro­the­sen­ver­sor­gung her­aus­zu­ho­len. Bei der Ent­schei­dung, wel­che die geeig­ne­te Pro­the­se für den Betrof­fe­nen ist, bedarf es einer genau­en Betrach­tung sei­ner Vor­aus­set­zun­gen, Anfor­de­run­gen und Wünsche.
Dabei müs­sen die Berei­che des ICF (Funk­ti­on, Akti­vi­tät und Teil­ha­be) voll­stän­dig abge­deckt und berück­sich­tigt wer­den. Ein besag­tes Pro­the­sen­trai­ning wird nicht nur zu einer bes­se­ren Funk­tio­na­li­tät, sprich einem bes­se­ren Ver­ständ­nis der Tech­nik und deren Hand­ha­bung füh­ren. Auch die Selbst­stän­dig­keit in den Akti­vi­tä­ten des täg­li­chen Lebens sowie die Teil­ha­be im sozia­len und beruf­li­chen Umfeld wer­den erheb­lich verbessert.

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Ago­nis­ten-Ant­ago­nis­ten-Myo­­neu­ral-Inter­face (AMI) – eine neue Ver­sor­gungs­di­men­si­on für den trans­ti­bia­len Stumpf?

V. Hoursch1, M. Egger1, L. Par­do2, V. Witow­ski1, L. Jopp1, M. Kalff1,2, L. Lor­beer1, L. Nie­ha­ge3, O. Brei­ten­stein4, S. Seh­misch1, J. Ernst1,2
Myo­de­se, Myo­plas­tik und Myope­xien sind ope­ra­ti­ve Tech­ni­ken, die eine Refi­xie­rung der Mus­ku­la­tur im Stumpf zur Pols­te­rung des dista­len Kno­chen­en­des und der mus­ku­lä­ren Füh­rung des Stump­fes beschrei­ben. Eine Rup­tur oder Dis­lo­ka­ti­on der Mus­kel­trans­po­si­ti­on am trans­ti­bia­len Ampu­ta­ti­ons­stumpf kann zu einer insuf­fi­zi­en­ten Weich­teil­de­ckung, immo­bi­li­sie­ren­den Ulzer­a­tio­nen, Stumpf­schmer­zen und bei sehr akti­ven Unter­schen­kel­am­pu­tier­ten zu bio­me­cha­ni­schen Ein­schrän­kun­gen beim Gehen füh­ren. Das Ago­nis­ten-Ant­ago­nis­ten-Myo­neu­ral-Inter­face (AMI) beschreibt eine neue Ope­ra­ti­ons­me­tho­de, bei der Mus­kel-Ago­nis­ten und ‑Ant­ago­nis­ten gezielt mit­ein­an­der gekop­pelt wer­den. Durch die Wie­der­her­stel­lung des Ago­nis­ten-Ant­ago­nis­ten-Gefü­ges konn­ten die Erst­be­schrei­ber den Lage­sinn der ampu­tier­ten Extre­mi­tät (Pro­priozeption) rekon­stru­ie­ren und eine ver­bes­ser­te moto­ri­sche Kon­trolle des Stump­fes, der Pro­the­se und des Geh­ver­mö­gens auf­zei­gen. In die­ser Arbeit stel­len wir unse­re ers­ten Ergeb­nis­se mit die­ser Ope­ra­ti­ons­tech­nik im Rah­men trans­ti­bia­ler Ampu­ta­tio­nen, die Kom­pli­ka­tio­nen und den Ein­fluss die­ser Opera­tionstechnik auf den Stumpf vor.

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FIRST – eine neu­ar­ti­ge Kon­zept­pro­the­se für die frü­he Ver­sor­gung von Kin­dern mit ange­bo­re­nen Fehl­bil­dun­gen an den obe­ren Extremitäten

M. Schä­fer, T. Wet­zel­sper­ger, S. Kunz, E. Laas­si­di, M. Heh­mann, K. Laas­si­di
Die pro­the­ti­sche Ver­sor­gung der kind­li­chen obe­ren Extre­mi­tät ist in den sel­tens­ten Fäl­len auf einen klas­si­schen Ampu­ta­ti­ons­hin­ter­grund zurück­zu­füh­ren. Zwar tre­ten auch hier trau­ma­tisch beding­te Ampu­ta­tio­nen wie z. B. in Fol­ge land­wirt­schaft­li­cher oder ver­kehrs­be­ding­ter Unfäl­le oder Ampu­ta­tio­nen nach Tumor­er­kran­kun­gen auf, den domi­nan­ten Anteil der Ver­sor­gungs­in­di­ka­tio­nen an der kind­li­chen obe­ren Extre­mi­tät neh­men jedoch jene Fäl­le ein, in denen Kin­dern auf­grund ange­bo­re­ner Fehl­bil­dun­gen Fin­ger, die Hand, der Unter­arm oder sogar der gan­ze Arm fehlt. Nicht sel­ten kommt es im Zuge von ers­ten pro­the­ti­schen Ver­sor­gun­gen zu einem ableh­nen­den Ver­hal­ten der Kin­der. Die­ses ist einer­seits auf den Umstand zurück­zu­füh­ren, dass bei die­sem Krank­heits­bild der Kör­per von Geburt an kor­ti­kal so ange­legt ist, wie er ist, und die Kin­der eine feh­len­de Hand nicht ver­mis­sen, zum ande­ren wur­de der erst­pro­the­ti­schen Ver­sor­gung von Kin­dern mit ange­bo­re­nen Fehl­bil­dun­gen kei­ne aus­rei­chen­de Auf­merk­sam­keit im Hin­blick auf die regel­haf­te moto­ri­sche Ent­wick­lung eines Kin­des zuteil. Die bis dato zumeist zum Ein­satz kom­men­den pas­si­ven Erst­pro­the­sen­ver­sor­gun­gen – frü­her Patsch­hän­de genannt – bie­ten kei­ne wirk­lich spür­ba­re und effi­zi­en­te Unter­stüt­zung und somit auch kei­nen tat­säch­li­chen Mehr­wert in die­ser frü­hen Ver­sor­gungs­pha­se des kind­li­chen All­ta­ges. Basie­rend auf die­ser Erkennt­nis wur­de ein neu­ar­ti­ges Sys­tem zur erst­pro­the­ti­schen Ver­sor­gung von Kin­dern mit ange­bo­re­nen Fehl­bil­dun­gen entwickelt.

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Ergeb­nis­se einer Anwender­befragung zum subi­s­chia­len VPS-Schaftsystem

T. Vogel
Das VPS-Sys­tem (Vacu­um-Pres­su­re-Socket-Sys­tem) von Vogel Ortho­pä­die Tech­nik ist seit 2022 auf dem Markt. Die Aus­wer­tung von 30 Fra­ge­bö­gen soll hel­fen, das Schaft­sys­tem ein­zu­ord­nen und zu bewer­ten. Zur Kon­zep­ti­on und Aus­wer­tung des ver­wen­de­ten Fra­ge­bo­gens wur­de Prof. Dr. Jür­gen Rütt (ortho­pä­di­sche Pri­vat­pra­xis Dr. The­ben, Köln) ein­ge­bun­den, um die Qua­li­tät der ermit­tel­ten Daten zu bestätigen.

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Mobi­les Sani­täts­haus holt ­Ver­sor­gung nach Hause

Haus­be­su­che von Ärzt:innen, Fußpfleger:innen und Friseur:innen, Lie­fer­diens­te von Restau­rants und Super­märkten – mitt­ler­wei­le sind Ser­vices wie die­se gang und gäbe. Da liegt der Gedan­ke nahe, auch die Ver­sor­gung mit Hilfs­mit­teln ins Haus zu holen.

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