Grund­la­gen der Ver­sor­gung chro­ni­scher Wunden

H. Ker­ler
Eine adäqua­te Wund­rei­ni­gung ist eine unent­behr­li­che Grund­la­ge, um eine chro­ni­sche Wun­de bei der Abhei­lung zu unter­stüt­zen. Die Aus­wahl des geeig­ne­ten Ver­fah­rens rich­tet sich nach den im Fol­gen­den beschrie­be­nen Kri­te­ri­en und der erreich­ten Wund­hei­lungs­pha­se. Die The­ra­pie der Grund­er­kran­kung – bei der peri­phe­ren arte­ri­el­len Ver­schluss­krank­heit (pAVK) die Revas­ku­la­ri­sie­rung, bei der chro­nisch-venö­sen Insuf­fi­zi­enz (CVI) die Venen­chir­ur­gie, beim Deku­bi­tus (Druck­ge­schwür) Druck­ver­tei­lung oder ‑ent­las­tung und beim dia­be­ti­schen Ulcus Blut­zu­cker­ein­stel­lung sowie wie­der­um Druck­ent­las­tung – ist die wich­tigs­te Vor­aus­set­zung, um eine Wund­hei­lung in Gang zu set­zen. Berück­sich­tigt wer­den müs­sen dabei auch die ver­schie­de­nen Begleit­the­ra­pien wie Kompressions‑, Schmerz- und Ernäh­rungs­the­ra­pie, die je nach Wund­ur­sa­che zum Erfolg not­wen­dig sind. Schließ­lich ist die wie­der­hol­te Schu­lung und Moti­va­ti­on von Pati­ent und Ange­hö­ri­gen ein wich­ti­ger Bau­stein, um die­sen oft lan­gen und anstren­gen­den Weg zu bewältigen.

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Anpas­sung einer myo­elek­tri­schen Ober­arm­pro­the­se – Ver­sor­gungs­ver­lauf nach dem „Qua­li­täts­stan­dard im Bereich Pro­the­tik der obe­ren Extremität”

D. Kretz
In die­sem Arti­kel wird bei­spiel­haft der Ver­sor­gungs­pfad einer Ver­sor­gung mit einer myo­elek­tri­schen Ober­arm­pro­the­se auf­ge­zeigt. Dabei berück­sich­tigt die Fer­ti­gung alle not­wen­di­gen Maß­nah­men gemäß dem „Qua­li­täts­stan­dard im Bereich Pro­the­tik der obe­ren Extre­mi­tät”, die not­wen­dig sind, um eine qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Ver­sor­gung nach dem Stand der Tech­nik zu erar­bei­ten. Ziel­set­zung ist es, den Weg zu skiz­zie­ren, der – im Sin­ne eines Qua­li­täts­ma­nage­ments – sicher­stellt, die­ses Ziel zu errei­chen. Das bedeu­tet bereits im Vor­feld der Ver­sor­gung, alle not­wen­di­gen Infor­ma­tio­nen zu sam­meln, sodann das für den indi­vi­du­el­len Pati­en­ten geeig­ne­te Pro­the­sen­de­sign zu ent­wi­ckeln, im Ver­lauf der Pro­the­sen­fer­ti­gung und bei den ein­zel­nen Mei­len­stei­nen des Pro­jek­tes zu kon­trol­lie­ren, ob der geplan­te Weg auch ein­ge­hal­ten wur­de, sowie zum Ende des Pro­jek­tes das Ergeb­nis zu über­prü­fen und die erreich­te Qua­li­tät im Sin­ne eines „Out­co­me Report” zu dokumentieren.

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Pro­the­ti­sche Ver­sor­gung nach trans­ver­sa­ler Fehl­bil­dung der obe­ren Extre­mi­tät – Stand der Tech­nik nach dem „Qua­li­täts­stan­dard im Bereich Pro­the­tik der obe­ren Extremität”

J. Früh­auf
Die pro­the­ti­sche Ver­sor­gung von Pati­en­ten mit ange­bo­re­nen Fehl­bil­dun­gen der obe­ren Extre­mi­tät ist eine anspruchs­vol­le Her­aus­for­de­rung für jeden Ortho­pä­die-Tech­ni­ker. Der Bericht beschreibt den orga­ni­sa­to­ri­schen Ablauf und die myo­elek­tri­sche Pro­the­sen­ver­sor­gung eines Pati­en­ten mit bila­te­ra­ler Fehl­bil­dung der obe­ren Extre­mi­tät (Abb. 1). Die Ver­sor­gung wur­de mit dem neu­ent­wi­ckel­ten Axon-Arm-Hybrid­sys­tem und einer „Michel­an­ge­lo Hand” angepasst.

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Anpas­sung einer myo­elek­tri­schen Unter­arm­pro­the­se – Ver­sor­gungs­ver­lauf nach dem „Qua­li­täts­stan­dard im Bereich der Pro­the­tik der obe­ren Extremität”

B. Bert­ram, M. Alimusaj
Anhand einer Fall­be­schrei­bung wird der Ver­sor­gungs­ab­lauf gemäß „Qua­li­täts­stan­dard im Bereich der Pro­the­tik der obe­ren Extre­mi­tät” dar­ge­stellt und zeit­ge­mä­ße Ver­sor­gungs­schrit­te erläu­tert. Der Arti­kel soll dabei ins­be­son­de­re das struk­tu­rier­te Vor­ge­hen zur Errei­chung eines gemein­sa­men Ver­sor­gungs­ziels dar­le­gen und die Mög­lich­kei­ten für eine adäqua­te Qua­li­täts­si­che­rung aufzeigen.

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Medi­zi­ni­sche Kom­pres­si­ons­strümp­fe: Rele­vanz von Kom­pres­si­ons­druck und Stiffness

M. Stü­cker
Die Bedeu­tung des Kom­pres­si­ons­drucks in der Kom­pres­si­ons­the­ra­pie ist weit­hin akzep­tiert. Ein wesent­li­cher Vor­teil von Kom­pres­si­ons­strümp­fen im Ver­gleich zu Ban­da­gen besteht dar­in, dass damit ein kon­stan­ter Kom­pres­si­ons­druck gehal­ten wird und es nicht zu einem Abfall des Kom­pres­si­ons­drucks wäh­rend der Anwen­dung kommt. Weni­ger Berück­sich­ti­gung fin­det die Stei­fig­keit („Stiff­ness”) des Kom­pres­si­ons­ma­te­ri­als. Wäh­rend der Kom­pres­si­ons­druck in der Ver­ord­nung des Arz­tes durch die Anga­be der Kom­pres­si­ons­klas­se rela­tiv ein­fach vor­ge­ge­ben wer­den kann, gibt es für die Stiff­ness des Kom­pres­si­ons­ma­te­ri­als kei­ne ein­fa­che Mög­lich­keit einer prä­zi­sen Ver­ord­nung. Trotz­dem soll­te die Stiff­ness des Kom­pres­si­ons­ma­te­ri­als stär­ke­re Berück­sich­ti­gung fin­den. Ins­be­son­de­re bei the­ra­pie­re­sis­ten­ten Öde­men kann die Effek­ti­vi­tät der Kom­pres­si­ons­the­ra­pie näm­lich häu­fig allein dadurch gestei­gert wer­den, dass bei kon­stan­tem Ruhe­druck durch eine erhöh­te Stei­fig­keit des Mate­ri­als ein stär­ke­rer Mas­sa­ge­ef­fekt erreicht wird. Die­ser Mas­sa­ge­ef­fekt steigt mit zuneh­men­der Dif­fe­renz zwi­schen Ruhe­druck und Arbeits­druck bzw. mit zuneh­men­der Stei­fig­keit des Mate­ri­als. Die­ser Arti­kel weist auf die Mög­lich­kei­ten der The­ra­pie­op­ti­mie­rung durch die Aus­wahl geeig­ne­ter Kom­pres­si­ons­ma­te­ria­li­en hin.

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Fühl­ba­re Bein­pro­the­sen – Ein Feld­test mit Phan­tom­sti­mu­la­to­ren im All­tag ampu­tier­ter Menschen

A. Mei­er-Koll, K. H. Weber
In einem frü­he­ren Bei­trag wur­de die Mög­lich­keit beschrie­ben, Phan­tom­emp­fin­dun­gen für Tei­le einer ampu­tier­ten Extre­mi­tät mit­hil­fe elek­tri­scher Impuls­strö­me aus­zu­lö­sen, die auf bestimm­te Fel­der der Haut gelei­tet wer­den. Sol­che rezep­ti­ven Haut­stel­len bil­den sich als Fol­ge einer Reor­ga­ni­sa­ti­on des soma­to­sen­so­ri­schen Rin­den­be­zirks der gegen­sei­ti­gen Hirn­hälf­te, in dem die ver­lo­re­ne Extre­mi­tät neu­ro­nal abge­bil­det wird. Die Gren­zen eines rezep­ti­ven Fel­des las­sen sich anhand tak­ti­ler Rei­ze bestim­men und mit­hil­fe eines Fett­stif­tes auf die Haut zeich­nen. Der Pro­to­typ eines Phan­tom­sti­mu­la­tors besteht aus einem trag­ba­ren, akku­ge­speis­ten Impuls­ge­ne­ra­tor und einem Satz von Elek­tro­den und Druck­sen­so­ren. Letz­te­re wer­den in die Schuh­soh­le ein­ge­las­sen, auf die der Pro­the­sen­fuß tritt, ein Sen­sor unter dem Bal­len, der ande­re unter der Fer­se. Schließ­lich wer­den die Seri­en elek­tri­scher Impul­se des Gene­ra­tors mit den Schrit­ten getrig­gert und lösen über die elek­tri­sche Rei­zung ent­spre­chen­der rezep­ti­ver Fel­der Phan­tom­emp­fin­dun­gen für Bal­len und Fer­se aus. Für einen ers­ten Feld­test wur­den nach dem Mus­ter des Pro­to­typs mehr als 20 ver­klei­ner­te Phan­tom­sti­mu­la­to­ren her­ge­stellt. Sie wur­den ver­sehr­ten Per­so­nen mit unter­schied­li­chen Ampu­ta­tio­nen einer oder bei­der unte­rer Extre­mi­tä­ten ange­passt und für den all­täg­li­chen Gebrauch zur Ver­fü­gung gestellt. Vier Fall­be­rich­te aus der noch lau­fen­den Feld­stu­die wer­den hier vorgestellt.

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Fall­stu­die eines Anwen­ders mit trans­fe­mo­ra­ler Ampu­ta­ti­on: Gehen mit einem akti­ven Prothesenkniegelenk

D. W. W. Heit­zmann, S. I. Wolf, M. Alimusaj
Bis dato sind alle erhält­li­chen pro­the­ti­schen Knie­ge­len­ke für Per­so­nen mit einer Ober­schen­kel­am­pu­ta­ti­on pas­si­ve Kon­struk­tio­nen – mit Aus­nah­me des Power Knee©. Leis­tungs­ge­ne­rie­ren­de Pro­the­sen könn­ten Gang­mus­ter erlau­ben, die Ober­schen­kel­am­pu­tier­ten typi­scher­wei­se nicht mög­lich sind, bei­spiels­wei­se alter­nie­ren­des Trep­pen­stei­gen. In die­ser Fall­stu­die wur­de ein Pro­the­sen­an­wen­der beim Gehen in der Ebe­ne sowie auf Trep­pen und Ram­pen unter­sucht, der zum einen eine Pro­the­se mit dem Power Knee©, zum ande­ren eine Pro­the­se mit dem Rheo Knee© nutz­te (bei­de Gelen­ke von Össur, Reykja­vik, Island).

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Ein­fluss des Eche­lon-Pro­the­sen­fu­ßes auf das Gang­bild von Unterschenkelamputierten

M. Erler, F. Lay­her, K. San­der, H. Ziegenthaler
Ziel der Stu­die war es, den Ein­fluss unter­schied­li­cher Pro­the­sen­fü­ße auf den Gang zu unter­su­chen. Dazu wur­den 13 Unter­schen­kel­am­pu­tier­te mit­tels Gang­ana­ly­se, Balance­tests und Assess­ment­ver­fah­ren unter­sucht. Als Test­fuß dien­te der Pro­the­sen­fuß Eche­lon (Endo­li­te, Deutsch­land). Die Ergeb­nis­se der Stu­die bele­gen, dass ver­schie­de­ne Pro­the­sen­fü­ße auf­grund ihrer Kon­struk­ti­ons­ei­gen­schaf­ten den Gang von Unter­schen­kel­am­pu­tier­ten hin­sicht­lich Knie­ge­lenks­win­keln, Sprung­ge­lenks­mo­men­ten und Ener­gie­bi­lanz des Hüft­ge­len­kes beein­flus­sen. Der Eche­lon-Pro­the­sen­fuß erwies sich gegen­über den pro­ban­den­ei­ge­nen Pro­the­sen­fü­ßen bei den Para­me­tern Hüft­ge­lenk­s­ener­gie, Kadenz und Zyklen­zeit als vor­teil­haf­ter. Die­se Vor­tei­le wur­den durch die sub­jek­ti­ve Ein­schät­zung der Pro­ban­den bestätigt.

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Son­der­an­fer­ti­gun­gen von Knie- und Fußpassteilen

C. Schnei­der
Die Her­stel­lung von Knie- und Fuß­pass­tei­len unter­liegt den Ren­ta­bi­li­täts­er­wä­gun­gen der Her­stel­ler – ist die Nach­fra­ge zu gering, wer­den spe­zi­el­le Tei­le nicht pro­du­ziert, auch wenn sie im Ein­zel­fall drin­gend benö­tigt wer­den. Abhil­fe schaf­fen Son­der­an­fer­ti­gun­gen, mit denen indi­vi­du­el­le Erfor­der­nis­se teils sogar noch bes­ser berück­sich­tigt wer­den kön­nen als mit fer­ti­gen Lösun­gen. Der Arti­kel stellt vier Typen von Son­der­an­fer­ti­gun­gen vor und dis­ku­tiert deren Eigenschaften.

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C‑Brace-Orthe­sen­sys­tem und kon­ven­tio­nel­le Bein­or­the­sen im Ver­gleich – Eine bio­me­cha­ni­sche Untersuchung

T. Schmalz, E. Pröbsting
Im Bei­trag wird die mikro­pro­zes­sor­ge­steu­er­te C‑Brace-Orthe­se mit kon­ven­tio­nel­len KAFO-Ver­sor­gun­gen beim ebe­nen Gehen und Abwärts­ge­hen auf Schrä­gen und Trep­pen anhand bio­me­cha­ni­scher Para­me­ter ver­gli­chen. Die Tests wur­den mit 6 Pati­en­ten unter­schied­li­cher Grund­er­kran­kun­gen durch­ge­führt (Vor­ver­sor­gung: 4 × SCO, 2 × gesperr­te KAFO). Die Resul­ta­te bele­gen, dass die mit C‑Brace erst­mals mög­li­che Knief­le­xi­on unter Belas­tung mit einem hohen Maß an Ver­trau­en genutzt wird. Hier­durch kann das alter­nie­ren­de Abwärts­ge­hen auf Schrä­gen und Trep­pen nähe­rungs­wei­se phy­sio­lo­gisch rea­li­siert wer­den. Beim ebe­nen Gehen wird durch die in der Mehr­zahl der Fäl­le nach­weis­ba­re Stand­pha­sen­fle­xi­on und die mikro­pro­zes­sor­ba­sier­te Regu­lie­rung der Schwung­pha­se ein har­mo­ni­sche­res Gang­bild bei varia­blen Geh­ge­schwin­dig­kei­ten ermöglicht.

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