Brain-Machi­ne-Inter­faces bei Pati­en­ten mit Läh­mun­gen nach Schlaganfall

A. Ramos-Mur­guial­day
Läh­mun­gen nach einem Schlag­an­fall tre­ten heut­zu­ta­ge häu­fig auf. Die Anzahl der Per­so­nen, die jedes Jahr einen Schlag­an­fall erlei­den, steigt durch eine unge­sun­de Lebens­füh­rung dra­ma­tisch an (Stress, Ernäh­rung, Tabak- und Alko­hol­kon­sum usw.). Bei einer gro­ßen Zahl die­ser Pati­en­ten sind Gehirn­re­gio­nen betrof­fen, die die Steue­rung von Bewe­gun­gen über­neh­men. Vie­le die­ser Pati­en­ten kön­nen daher mit den betrof­fe­nen Gelen­ken kei­ne Bewe­gun­gen mehr aus­füh­ren. Für die­se Grup­pe besteht sechs bis acht Mona­te nach dem Schlag­an­fall im All­ge­mei­nen kei­ne Hoff­nung auf Bes­se­rung mehr: Das Gehirn ist nicht mehr in der Lage, die Schä­di­gung aus­zu­glei­chen, denn neu­ro­plas­ti­sche Ver­än­de­run­gen, die die Rege­ne­ra­ti­on unter­stüt­zen, kön­nen ohne Rest­be­we­gung der Mus­keln nicht her­vor­ge­ru­fen und neue Ner­ven­ver­bin­dun­gen nicht auf­ge­baut wer­den. Glück­li­cher­wei­se lie­fert der wis­sen­schaft­li­che Fort­schritt neue Erkennt­nis­se und Tech­no­lo­gien, die nicht nur dazu ver­wen­det wer­den kön­nen, die Beschä­di­gung zu umge­hen und Bewe­gung zu unter­stüt­zen, son­dern auch dazu, die beschä­dig­ten neu­ro­na­len Ver­bin­dun­gen zu reha­bi­li­tie­ren und Gehirn und Bewe­gung wie­der zu ver­bin­den. „Brain-Machi­ne-Inter­faces“ kön­nen zur Steue­rung von Reha­bi­li­ta­ti­ons­ro­bo­tik ver­wen­det wer­den. Die­se neu­ar­ti­ge Tech­no­lo­gie schafft Hoff­nung für gelähm­te Schlaganfallpatienten.

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Trai­ning mit dem Exo­ske­lett in der BDH-Kli­nik Greifswald

A. Gill­ner, N. Borg­waldt, I. Maschke, Ch. Lüb­cke, S. Kroll, S. Rosch­ka, Th. Platz
Seit Sep­tem­ber 2012 nutzt die BDH-Kli­nik Greifs­wald als ers­te Reha­bi­li­ta­ti­ons­kli­nik Deutsch­lands das ReWalk-Sys­tem für quer­schnitt­ge­lähm­te Pati­en­ten. ReWalk ist ein elek­trisch moto­ri­sier­tes Orthe­sen­sys­tem, das es dem Nut­zer erlaubt, sich ohne eige­ne akti­ve moto­ri­sche Funk­tio­nen im Hüft­be­reich und in den Bei­nen aus dem Sitz auf­zu­rich­ten, zu ste­hen und auch zu gehen.

Vor dem Trai­ning wird in einer umfang­rei­chen ärzt­li­chen und the­ra­peu­ti­schen Unter­su­chung geprüft, ob der Anwen­der für die Nut­zung des Exo­ske­letts geeig­net ist. Für die Trai­nings­zeit in der Kli­nik wer­den Zwi­schen­zie­le gesetzt, die sys­te­ma­tisch und je nach Fähig­keit und Fer­tig­keit des Pati­en­ten umge­setzt wer­den. Anhand bestimm­ter Assess­ments wer­den Daten erho­ben und in Form einer Beob­ach­tungs­stu­die doku­men­tiert und aus­ge­wer­tet. Neben den mess­ba­ren Daten wer­den sub­jek­ti­ve Beob­ach­tun­gen sei­tens der Anwen­der geschil­dert, zum Bei­spiel Aus­sa­gen zum Schmerz­emp­fin­den, zur Ver­än­de­rung der Bla­sen- und Darm­ak­ti­vi­tät und zum all­ge­mei­nen Wohlbefinden.

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Bio­me­cha­ni­sche Wir­kungs­wei­se eines Orthe­sen­sys­tems bei Knick­fuß­fehl­stel­lung mit Supi­na­ti­ons­stel­lung im Vor- und Mittelfuß

L. Her­de
Der Arti­kel plä­diert für eine dif­fe­ren­zier­te Betrach­tungs­wei­se von Knick­fuß-Fehl­stel­lun­gen und unter­schei­det dem­entspre­chend zwi­schen dem Knick­fuß mit Supi­na­ti­ons­stel­lung im Vor- und Mit­tel­fuß (MT1S = Meta­tar­sa­le-1-Supi­na­ti­on), bei dem sich wäh­rend der Mid-Stance-Pha­se in der Pedo­ba­ro­gra­phie ein über­höh­tes Längs­ge­wöl­be zeigt, und dem Knick­fuß mit Senk-Platt­fuß-Kom­po­nen­te, bei dem das Längs­ge­wöl­be wäh­rend der Mid-Stance-Pha­se in der Pedo­ba­ro­gra­phie abge­flacht dar­ge­stellt wird. In die­sem Zusam­men­hang wer­den die Ursa­chen und Kenn­zei­chen der MT1S-Fehl­stel­lung mit den dar­aus resul­tie­ren­den Kom­pen­sa­ti­ons­stra­te­gien des Kör­pers erläu­tert. Zudem wird ein Orthe­sen­kon­zept vor­ge­stellt, das den ver­lo­ren­ge­gan­ge­nen akti­ven Stütz­punkt unter dem Groß­ze­hen­bal­len wie­der­her­stellt, wodurch es zu einer Kor­rek­tur der Rück­fuß­val­gusstel­lung und der dar­über lie­gen­den Gelen­ke kommt. Die ent­spre­chen­den Kom­po­nen­ten des Orthe­sen­sys­tems sowie die Ergeb­nis­se einer wis­sen­schaft­li­chen Arbeit zu die­sem The­ma wer­den präsentiert.

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Neu­es aus der Kompressionstherapie

J. Dis­se­mond, S. Reich-Schup­ke, K. Krö­ger
Die Kom­pres­si­ons­the­ra­pie ist die neben­wir­kungs­ar­me und wis­sen­schaft­lich gut beleg­te Basis in der Behand­lung und (Rezidiv-)Prophylaxe der meis­ten Pati­en­ten mit Öde­men bei­spiels­wei­se bei phle­bo­lo­gi­schen oder lym­pho­lo­gi­schen Krank­heits­bil­dern. Aller­dings wur­de bis­lang zum Bei­spiel die arte­ri­el­le Ver­schluss­krank­heit von vie­len The­ra­peu­ten eben­so wie der Dia­be­tes mel­li­tus als abso­lu­te Kon­tra­in­di­ka­ti­on für eine Kom­pres­si­ons­the­ra­pie gese­hen. Es exis­tie­ren nun zuneh­mend wis­sen­schaft­li­che Erkennt­nis­se und neue Mate­ria­li­en, die eine Anwen­dung der Kom­pres­si­ons­the­ra­pie auch bei Pati­en­ten, bei denen zuvor eine Kom­pres­si­ons­the­ra­pie kon­tra­in­di­ziert erschien, erlau­ben. Bevor­zugt wer­den hier Kom­pres­si­ons­the­ra­pien mit nied­ri­ge­ren Anpress­drü­cken, die bei­spiels­wei­se durch Kom­pres­si­ons­wa­re gerin­ge­rer Kom­pres­si­ons­klas­sen oder mit adap­ti­ven Ban­da­gen über Klett­ver­schluss-Bän­der erzielt wer­den kön­nen. Wenn Pati­en­ten die­se The­ra­pien auch ohne frem­de Hil­fe im Rah­men eines Selbst­ma­nage­ments, ggf. mit An- und Aus­zieh­hil­fen, durch­füh­ren kön­nen, wird zudem die Adhä­renz ver­bes­sert. Die Sum­ma­ti­on die­ser Behand­lungs­op­tio­nen in der Kom­pres­si­ons­the­ra­pie bil­det die Basis für eine pati­en­ten­ge­rech­te Versorgung.

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Das Leben nach einer Ampu­ta­ti­on im Bereich des Beckens — Eine Befra­gung von 56 Betroffenen

T. Prei­ser, L. Zagh­doud, S. Schip­per
Wie stellt sich die Lebens­si­tua­ti­on von Betrof­fe­nen nach einer Hemi­pel­vek­to­mie oder einer Hüf­tex­ar­ti­ku­la­ti­on dar? Gibt es zwi­schen die­sen bei­den Ampu­tier­ten­grup­pen Unter­schie­de in den all­tags­re­le­van­ten Funk­ti­ons­ein­schrän­kun­gen? Die­sen Fra­gen ging der Ver­ein bein­am­pu­tiert-was-geht e. V. im Rah­men einer Fra­ge­bo­gen­er­he­bung unter Betrof­fe­nen nach. Gefragt wur­de unter ande­rem nach der Lebens­und Arbeits­si­tua­ti­on, der ortho­pä­die­tech­ni­schen Ver­sor­gung und der sub­jek­tiv emp­fun­de­nen Lebens­qua­li­tät. Ein Ergeb­nis der Unter­su­chung lau­tet, dass sich bei­de Grup­pen signi­fi­kant von­ein­an­der unter­schei­den, sodass sich die Fra­ge stellt, ob die jeweils Betrof­fe­nen in Befund­er­he­bung, The­ra­pie und Ver­sor­gungs­zie­len künf­tig nicht getrennt betrach­tet wer­den sollten.

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Die hämo­dy­na­mi­sche Wir­kungs­wei­se gra­du­ier­ter Kom­pres­si­ons­strümp­fe bei gesun­den Probanden

C. R. Lat­ti­mer, E. Kalo­di­ki
Die Vor­tei­le gra­du­ier­ter Kom­pres­si­ons­strümp­fe für gesun­de Men­schen wer­den breit dis­ku­tiert. In der all­ge­mei­nen Wahr­neh­mung kris­tal­li­siert sich eines her­aus: Sie ver­schaf­fen Mil­lio­nen von Men­schen Lin­de­rung bei Schwe­re­ge­fühl, Beschwer­den und Schwel­lun­gen in den Bei­nen, die durch lan­ges Ste­hen ver­ur­sacht wer­den. Sie stel­len die wich­tigs­te Behand­lungs­me­tho­de von sai­son- und beschäf­ti­gungs­be­ding­ten Öde­men (phy­sio­lo­gi­sche venö­se Insuf­fi­zi­enz) dar, die sich, auch ohne bestehen­de venö­se Erkran­kung, als Schwel­lung äußern. Die­se Stu­die lie­fert eini­ge wis­sen­schaft­li­che Bele­ge für die Wir­kungs­wei­se gra­du­ier­ter Kom­pres­si­ons­strümp­fe an gesun­den Beinen.

Die Voll­text­fas­sung des Arti­kels wur­de im Euro­pean Jour­nal of Vas­cu­lar and Endo­vas­cu­lar Sur­gery, 2016; 52: 105–112 veröffentlicht.

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Tech­no­lo­gie und Funk­ti­ons­wei­se eines neu­en 4‑achsigen mikro­pro­zes­sor­ge­re­gel­ten Prothesenfußes

B. Pro­chas­ka, M. Seyr, F. Fuchs
„Meri­di­um“ ist ein neu­er Pro­the­sen­fuß, der durch sei­ne Echt­zeit­an­pas­sung, einen gro­ßen Bewe­gungs­um­fang und eine 4‑Achs-Kine­ma­tik eine Anpas­sung an wech­seln­de All­tags­si­tua­tio­nen und eine Annä­he­rung an natür­li­che Fuß­be­we­gun­gen ermög­licht. Die­ser Arti­kel beschreibt die Funk­ti­ons­wei­se und tech­ni­schen Hin­ter­grün­de sowie die ange­streb­ten Vor­tei­le für den Anwen­der im All­tag gegen­über kon­ven­tio­nel­len, mecha­ni­schen Prothesenfüßen.

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XXL-Pass­tei­le in der Bein­pro­the­tik — Anfor­de­run­gen und Bedarf bei über­ge­wich­ti­gen Prothesenträgern

M. Poll­mey­er
In der Zustands­er­he­bung erfasst der Ortho­pä­die-Tech­ni­ker die kli­ni­schen Bedin­gun­gen sowie die Bedürf­nis­se und Anfor­de­run­gen des Pro­the­sen­an­wen­ders: Die­se Fak­to­ren beein­flus­sen die not­wen­di­ge Schaft­tech­nik, Pass­teil­aus­wahl, hand­werk­li­che Umset­zung, Sicher­heit und die Rela­ti­on zwi­schen Akti­vi­tät und Kör­per­ge­wicht und der Fes­tig­keit der Pass­tei­le. Bei stark über­ge­wich­ti­gen Anwen­dern ist eine tech­ni­sche Umset­zung der Bedürf­nis­se und Not­wen­dig­kei­ten oft­mals nur ein­ge­schränkt mög­lich, da die Rah­men­be­din­gun­gen deut­lich ein­ge­schränk­ter sind als bei nor­mal­ge­wich­ti­gen Ampu­tier­ten. Der Arti­kel schil­dert, wie die Ortho­pä­die-Tech­nik auf die­se beson­de­ren Anfor­de­run­gen an eine adäqua­te Ver­sor­gung über­ge­wich­ti­ger Anwen­der reagie­ren kann.

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Funk­ti­ons­wei­se und ers­te Resul­ta­te zur Anwen­dung und Zufrie­den­heit mit einem neu­en myo­elek­tri­schen Greifer

N. Wis­mer, Ch. Ledin­ger, M. Wehr­le
Mit dem neu­en „Axon­Hook“, einem myo­elek­tri­schen Grei­fer, wird ein ergän­zen­des Arbeits­ge­rät zur Michel­an­ge­lo-Hand vor­ge­stellt. Sowohl durch die Form­ge­bung der bei­den Haken und deren Umman­te­lung mit Poly­ure­than als auch durch die hohe Griff­kraft wer­den meh­re­re Anfor­de­run­gen an einen leis­tungs­star­ken und prä­zi­sen Grei­fer für klei­ne und gro­ße Gegen­stän­de berück­sich­tigt. In ers­ten Test­ver­sor­gun­gen bestä­ti­gen die Anwen­der ihre Zufrie­den­heit bezüg­lich der Funk­tio­na­li­tät des Axon­Hook in all­täg­li­chen und beruf­li­chen Anwendungsbereichen.

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Kon­zept eines adap­tier­ba­ren Oberarmschafts

R.-T. Münch, M. Schachin­ger, H. Oppel, S. Blu­men­tritt
Der fol­gen­de Arti­kel schil­dert die Ent­wick­lung eines adap­tier­ba­ren Schaft­sys­tems für trans­hu­me­ra­le pro­the­ti­sche Ver­sor­gun­gen. Beson­de­res Augen­merk wur­de dabei auf die Pro­blematik der Stumpf­schwan­kung und des Neu­rom­schmer­zes gelegt. Hier­für wur­den drei unter­schied­li­che adap­tier­ba­re Schaft­va­ri­an­ten unter­sucht. Aus den Unter­su­chungs­er­geb­nis­sen geht her­vor, dass alle drei Schaft­va­ri­an­ten dem Anwen­der eine gute Ansteu­er­bar­keit bei gerin­gem Elek­tro­den­ver­satz und einen sub­jek­tiv emp­fun­de­nen sehr guten Tra­ge­kom­fort bie­ten. Ver­bes­se­run­gen im Ver­gleich zur All­tags­ver­sor­gung las­sen sich deut­lich beim Anle­gen des adap­tier­ba­ren Schaft­kon­zepts erken­nen; hier­bei kam es zu einer Zeit­er­spar­nis von bis zu 52 %. Es konn­te eben­falls ein ver­min­der­ter Neu­rom­schmerz beim Anle­gen der Pro­the­sen beob­ach­tet werden.

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