Ver­sor­gungs­kon­zept beim dia­be­ti­schen Char­cot-Fuß mit Fokus auf Typ San­ders 2–4

T. B. Bud­ny, J. Har­des, G. Gos­he­ger
Die Char­cot-Arth­ro­pa­thie ist eine cha­rak­te­ris­ti­sche Kom­pli­ka­ti­on des dia­be­ti­schen Fußes. Sie kann mit aus­ge­präg­ten Fehl­stel­lun­gen bzw. Luxa­tio­nen mit dar­aus resul­tie­ren­der Ulkus­bil­dung und einem hohen Ampu­ta­ti­ons­ri­si­ko ein­her­ge­hen, bedingt durch Super­in­fek­tio­nen. Tra­di­tio­nell wird die akti­vier­te NOAP kon­ser­va­tiv behan­delt, jedoch kön­nen mas­si­ve Insta­bi­li­tä­ten, Fehl­stel­lun­gen und rezi­di­vie­ren­de Ulzera des Fußes eine chir­ur­gi­sche The­ra­pie not­wen­dig machen, um eine Ampu­ta­ti­on zu ver­hin­dern. Das ope­ra­ti­ve Manage­ment die­ser Hoch­ri­si­ko­pa­ti­en­ten stellt hohe Anfor­de­run­gen an das inter­dis­zi­pli­nä­re Team; des­sen Zusam­men­spiel ist der ent­schei­den­de Schlüs­sel für den Lang­zeit­erfolg. In dem Bei­trag wird das Müns­teri­sche Ver­sor­gungs­kon­zept beim dia­be­ti­schen Char­cot-Fuß vorgestellt.

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Das Enti­tä­ten­kon­zept in der Ver­sor­gung von Men­schen mit dia­be­ti­schem Fuß

D. Hochle­n­ert, G. Engels, St. Mor­bach
Die Ursa­chen eines Dia­be­ti­schen-Fuß­­syn­droms (DFS) las­sen sich in Voraus­setzungen und Anläs­se unter­tei­len und über die Loka­li­sa­ti­on weitestge­hend ein­gren­zen. Für die Bil­dung der Enti­tä­ten wur­de die Ober­flä­che des Fußes in 22 Zonen ein­ge­teilt, an de­nen Ulzera wei­test­ge­hend homo­ge­ne Ursa­chen haben. Der dar­aus abgelei­tete Hand­lungs­ka­ta­log hat meh­re­re Vor­tei­le: 1. Der Schlüs­sel dazu ist die Loka­li­sa­ti­on und damit ein­fach und selbst­er­klä­rend. 2. Alle Maß­nah­men aus ver­schie­de­nen Berei­chen, sei­en es Untersuchungs­methoden oder chi­rurgische bzw. kon­ser­va­ti­ve Behand­lun­gen, Wund­be­hand­lun­gen oder Schuh­ver­sor­gun­gen, wer­den über­sicht­lich in einem Zusam­men­hang gebün­delt. 3. Die Bio­me­cha­nik, oft kom­pli­ziert und un­durchdringlich, redu­ziert sich auf die handlungsre­levanten Phä­no­me­ne an einer Über­lastungslokalisation. Damit wird der Zugang zur Aus­wahl der bestmögli­chen Ent­las­tungs­op­ti­on erleich­tert. Die Autoren hof­fen, dass damit eine nächs­te Gene­ra­ti­on von Schuhver­sorgungsstandards mög­lich wird, die kei­ne star­ren Emp­feh­lun­gen bil­den, son­dern das indi­vi­du­ell not­wen­di­ge Mini­mum an Maß­nah­men zum Ziel haben. Die nach wie vor hohen Re­aktivierungsraten von 30 bis 40 % im Jahr nach Wund­schluss und die sogar stei­gen­de Häu­fig­keit von Amputatio­nen am Fuß könn­ten durch eine indi­vi­du­el­le­re Wahl aus über­sicht­lich dar­ gestell­ten Mit­teln gebes­sert werden.

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„Smart Fall“: Ent­wick­lung eines Sys­tems zur Sturz- und Akti­vi­tä­ten­er­ken­nung im Smart Home

M. König, H.-J. Lako­mek, A. Pört­ner, D. Spru­te
Das Pro­jekt „Smart Fall“ beschäf­tigt sich mit einem kos­ten­güns­ti­gen Sys­tem zur Erken­nung von Akti­vi­tä­ten und Stür­zen älte­rer Men­schen und der Ein­bin­dung des Sys­tems in einen Smart-Home-Kon­text. Das ent­wi­ckel­te Sys­tem umfasst zwei wesent­li­che Kom­po­nen­ten: Ein soge­nann­tes Weara­ble dient als Sen­so­rik zur Erken­nung von Stür­zen und Akti­vi­tä­ten einer Per­son, wäh­rend eine Emp­fangs­kom­po­nen­te zur Kopp­lung an das Smart Home dient. Bei­de Kom­po­nen­ten kom­mu­ni­zie­ren funk­ba­siert mit­ein­an­der. Die Erken­nung von Stür­zen und eine damit ver­bun­de­ne Alar­mie­rung im Not­fall betrifft ins­be­son­de­re älte­re Men­schen, die sich mög­li­cher­wei­se nach einem Sturz nicht mehr selbst hel­fen kön­nen. Das The­ma hat eben­falls eine star­ke Rele­vanz für Men­schen in häus­li­cher Pfle­ge und in Pflegeeinrichtungen.

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Inno­va­ti­ve Not­ruf­sys­te­me im Real­test — Vom Labor in die Häuslichkeit

V. Pfis­ter, B. Stei­ner, N. Röll, S. Chiriac
Inhalt des Vor­ha­bens war die prak­ti­sche Erpro­bung von AAL-For­schungs­er­geb­nis­sen zur auto­ma­ti­schen Erken­nung von Not­fäl­len in einer rea­len Ein­satz­um­ge­bung mit dem Ziel, die Ergeb­nis­se in den Markt zu über­füh­ren. Hier­bei wur­den drei markt­fä­hi­ge Sicher­heits­sys­te­me im Pro­to­ty­pen­sta­di­um („Safe@home“, „Haus­not­ruf 2.0“ und intel­li­gen­te Tex­ti­li­en) zur auto­ma­ti­schen Not­fall­erken­nung unter rea­len Bedin­gun­gen getes­tet und eva­lu­iert. Des Wei­te­ren wur­de eine ein­heit­li­che Alar­mie­rungs­schnitt­stel­le ent­wi­ckelt, damit die drei Sicher­heits­sys­te­me kom­bi­niert ein­ge­setzt wer­den kön­nen. Sie zeich­nen sich dadurch aus, dass sie voll­au­to­ma­tisch Not­si­tua­tio­nen erken­nen und eine ent­spre­chen­de Alar­mie­rung durch­füh­ren. Dies ist beson­ders im Ein­satz bei Pati­en­ten mit leich­ter und mit­tel­schwe­rer Demenz wich­tig, da die­se Pati­en­ten unter Umstän­den nicht in der Lage sind, selbst aktiv Hil­fe zu holen.

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Unter­schen­kel­or­the­sen und ihre kli­ni­sche Anwen­dung bei Pati­en­ten mit dia­be­tisch-neu­ro­pa­thi­scher Osteoarthropathie

F. Schulz

Ver­sor­gun­gen des Fußes bei dia­be­tisch-neu­ro­pa­thi­scher Osteo­ar­th­ro­pa­thie (DNOAP) sind nach wie vor eine Her­aus­for­de­rung. Sei­en es Medi­zi­ner, The­ra­peu­ten oder Ortho­pä­die-Tech­ni­ker: Die Ver­sor­gung einer DNOAP mit einem Hilfs­mit­tel – in die­sem Bei­spiel mit Unter­schen­kel­or­the­sen (US-Orthe­sen) – stellt an die jewei­li­ge Dis­zi­plin hohe Ansprü­che. Die­ser Bei­trag soll eine Hil­fe­stel­lung ins­be­son­de­re für Ortho­pä­die-Tech­ni­ker sein, um bei der Pla­nung und Her­stel­lung einer US-Orthe­se bei DNOAP auf einen Leit­fa­den zurück­grei­fen zu kön­nen, der die ver­schie­de­nen Aspek­te beleuch­tet, die berück­sich­tigt wer­den müs­sen, um eine opti­ma­le Ver­sor­gung zu gewährleisten.

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Ver­sor­gungs­pro­gramm Dia­be­ti­sches Fuß­syn­drom – Erfah­run­gen der AOK Nordost

P. Ries­ner, L. Grab­ley, S. Feldt
Das Dia­be­ti­sche Fuß­syn­drom (DFS) und die dar­aus resul­tie­ren­den Ampu­ta­tio­nen sind gra­vie­ren­de Kom­pli­ka­tio­nen des Dia­be­tes mel­li­tus. Die AOK Nord­ost ver­folgt das Ziel der Ampu­ta­ti­ons­sen­kung bei Ver­si­cher­ten mit DFS und hat in die­sem Zusam­men­hang bereits 2011 mit beson­ders zur Ver­sor­gung von DFS-Pati­en­ten qua­li­fi­zier­ten Ärz­ten einen Selek­tiv­ver­trag geschlos­sen. Der Ver­trag soll die dia­be­to­lo­gisch qua­li­fi­zier­te ambu­lan­te Ver­sor­gung der Ver­si­cher­ten mit DFS ver­bes­sern. In die­sem Bei­trag wer­den die Ent­wick­lung des Ver­sor­gungs­an­sat­zes, sei­ne Inhal­te sowie die im Rah­men einer Ver­trags­eva­lua­ti­on ana­ly­sier­te Ampu­ta­ti­ons­ent­wick­lung der teil­neh­men­den Ver­si­cher­ten im Ver­gleich zu Ver­si­cher­ten einer Kon­troll­grup­pe dargestellt.

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Über­leit­ma­nage­ment: Auf­ga­ben der Kli­nik — Auf­ga­ben des Versorgers

A. Mader, F. Will­komm
Unter Über­leit­ma­nage­ment ver­steht man einen fach­über­grei­fen­den Pro­zess­weg zur Ent­las­sung des Pati­en­ten aus der Kli­nik. Ver­schie­de­ne Leis­tungs­er­brin­ger (Kli­nik, Pfle­ge, Ver­sor­ger) stim­men dabei ihre Leis­tun­gen auf­ein­an­der ab, um auf die unter­schied­lichs­ten Bedürf­nis­se und Wün­sche des Pati­en­ten ein­ge­hen zu kön­nen. Der Arti­kel stellt eini­ge der Schwie­rig­kei­ten, mit denen der Ver­sor­ger in die­sem Pro­zess kon­fron­tiert wird, vor und zeigt Lösungs­mög­lich­kei­ten auf.

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Dys­pha­gie bei außer­kli­ni­schen Intensivpatienten

M.-D. Heid­ler
Pati­en­ten mit geblock­ter Tra­che­al­ka­nü­le haben ein hohes Risi­ko für die Ent­wick­lung einer Schluck­stö­rung mit (meist stil­ler) Aspi­ra­ti­on. Eine der Haupt­ur­sa­chen hier­für ist eine Rück­bil­dung von Schluck- und Hus­ten­re­flex auf­grund des feh­len­den laryn­go­pha­ryn­gea­len Luft­stroms. Im Rah­men eines mul­ti­pro­fes­sio­nel­len Tra­che­al­ka­nü­len­ma­nage­ments kön­nen durch Ent­blo­ckung und den Auf­satz eines Sprech­ven­tils Spon­t­an­schluck­ra­te und Sen­si­bi­li­tät in Pha­rynx und Larynx durch phy­sio­lo­gi­sche Luft­strom­len­kung meist so gestei­gert wer­den, dass Aspi­ra­tio­nen abneh­men und Rei­ni­gungs­pro­ze­du­ren (Hus­ten, Räus­pern) zuneh­men. Dies ist prin­zi­pi­ell auch bei beatme­ten Pati­en­ten in assis­tier­ten Beatmungs­mo­di oder in den Frei­at­mungs­pha­sen bei der dis­kon­ti­nu­ier­li­chen Ent­wöh­nung mög­lich. Eine aus­rei­chen­de Sen­si­bi­li­tät ist wie­der­um Vor­aus­set­zung für eine ora­le Ernäh­rung, die nie­mals ohne vor­he­ri­ge appa­ra­ti­ve oder kli­ni­sche Dia­gnos­tik erfol­gen sollte.

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Heim­be­atmung: Indi­ka­tio­nen, Beatmungs­for­men und Hilfsmittel

L.-O. Har­nisch, M. Roess­ler
Die maschi­nel­le Heim­be­atmung gewinnt zuneh­mend an Bedeu­tung für Pati­en­ten mit pul­mo­n­a­len und neu­ro­mus­ku­lä­ren Erkran­kun­gen. Spe­zi­el­le Heim­be­atmungs­ge­rä­te, die für den Ein­satz außer­halb des Kran­ken­hau­ses kon­zi­piert sind, ermög­li­chen vie­le ver­schie­de­ne Beatmungs­for­men. Mit die­sen Gerä­ten kann eine nicht­in­va­si­ve Beatmung durch­ge­führt wer­den, wie sie haupt­säch­lich bei Pati­en­ten mit Lun­gen­er­kran­kun­gen ein­ge­setzt wird. Gleich­wohl kann mit die­sen Gerä­ten auch eine inva­si­ve Beatmung über eine Tra­che­al­ka­nü­le, die typi­scher­wei­se bei Pati­en­ten mit neu­ro­mus­ku­lä­ren Erkran­kun­gen not­wen­dig ist, in der häus­li­chen Umge­bung der Pati­en­ten durch­ge­führt wer­den. Über den inva­si­ven bzw. nicht­in­va­si­ven Modus hin­aus bie­ten moder­ne Heim­be­atmungs­ge­rä­te eine Viel­zahl wei­te­rer Beatmungs­mo­di, die im Grun­de genom­men auf zwei Basis­ein­stel­lun­gen mit Modi­fi­ka­tio­nen zurück­ge­führt wer­den kön­nen: volu­men- oder druck­kon­trol­lier­te Beatmung. Wird ein Pati­ent über eine Tra­che­al­ka­nü­le beatmet, so muss die Pfle­ge des Sto­mas und die Kon­trol­le der Tra­che­al­ka­nü­le geübt und mehr­fach täg­lich durch­ge­führt wer­den, um eine gefahr­lo­se Heim­be­atmung zu ermög­li­chen. Auch der Umgang mit Not­fall­si­tua­tio­nen des Tra­cheo­sto­mas muss allen Betei­lig­ten bekannt und von die­sen ein­ge­übt sein.

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Über­le­gen­heit einer Knie­ent­las­tungs­or­the­se in der Gonar­thro­se-The­ra­pie — Eine pro­spek­ti­ve ran­do­mi­sier­te ver­glei­chen­de Studie

M. Ben­ning, R. Schnei­der-Nies­kens
Die Ergeb­nis­se die­ser ran­do­mi­sier­ten ver­glei­chen­den Stu­die zu pati­en­ten­be­zo­ge­nen kli­ni­schen End­punk­ten zei­gen den hohen medi­zi­ni­schen Nut­zen durch das Tra­gen der Orthe­se „Genu OA“ bei Pati­en­ten mit Knie­ar­thro­se gegen­über der Stan­dard­be­hand­lung. Neben der deut­li­chen Ver­län­ge­rung der schmerz­frei­en Geh­stre­cke begüns­ti­gen der hohe Tra­ge­kom­fort und die ein­fa­che Hand­ha­bung die Akzep­tanz der Orthe­se und damit schließ­lich auch den The­ra­pie­er­folg. Die vor­lie­gen­de Stu­die gibt Anlass für wei­te­re qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge kli­ni­sche Stu­di­en über einen grö­ße­ren Beob­ach­tungs­zeit­raum zum Nach­weis des län­ger­fris­ti­gen Nut­zens valgisierender/varisierender Orthesen.

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