Reha­bi­li­ta­ti­on und Lang­zeit­be­treu­ung von Schlag­an­fall­pa­ti­en­ten – Wie­der­her­stel­lung und Erhalt von Funk­tio­nen, Akti­vi­tä­ten und Teilhabe

W. Schupp
Der Schlag­an­fall hat eine hohe sozi­al­me­di­zi­ni­sche Bedeu­tung, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich Behin­de­rung und Pfle­ge­be­dürf­tig­keit. Durch die heu­ti­ge Akut­be­hand­lung wach­sen die Über­le­bens­chan­cen, die Reha­bi­li­ta­ti­on muss anschlie­ßend die gestör­ten Funk­tio­nen ver­bes­sern, die Akti­vi­tä­ten des Pati­en­ten för­dern und sei­ne Teil­ha­be am sozia­len Leben ermög­li­chen. Pro­gno­se und Reha­bi­li­ta­ti­ons­er­geb­nis­se beein­flus­sen sich wech­sel­sei­tig – die Gefahr sich selbst erfül­len­der Pro­phe­zei­un­gen ist dabei aller­dings gegeben. 

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Ein inter­dis­zi­pli­nä­res Kon­zept zur orthe­ti­schen Ver­sor­gung von Gang­stö­run­gen nach einem Schlaganfall

D. Sab­bagh, R. Horst, J. Fior, R. Gentz
Nach einem Schlag­an­fall kommt es infol­ge neu­ro­lo­gisch beding­ter Bewe­gungs­ein­schrän­kun­gen zu Kom­pen­sa­ti­ons­me­cha­nis­men, die ein patho­lo­gi­sches Gang­bild her­vor­ru­fen. Die N.A.P.® Gait Clas­si­fi­ca­ti­on teilt Schlag­an­fall­pa­ti­en­ten anhand ihrer Knie- und Fuß­stel­lung wäh­rend „mid stance“ in vier Gang­ty­pen ein. Eine Berück­sich­ti­gung die­ser Gang­ty­pen hilft bei der Pla­nung orthe­ti­scher und phy­sio­the­ra­peu­ti­scher Maß­nah­men. Um eine erfolg­rei­che neu­ro­lo­gi­sche Reha­bi­li­ta­ti­on zu gewähr­leis­ten, müs­sen Orthe­sen bestimm­te Anfor­de­run­gen erfüllen.

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Erschei­nungs­for­men der ICP und Anfor­de­run­gen an die ortho­pä­die­tech­ni­sche Ver­sor­gung der unte­ren Extremität

U. Haf­ke­mey­er, C. Kra­mer, C. Gäher
Die Erschei­nungs­for­men der Cere­bral­pa­re­se sind sehr unter­schied­lich. Anhand der gebräuch­li­chen Dia­gno­sen lässt sich die Sym­pto­ma­tik nur in gro­ben Zügen nach­voll­zie­hen. Die Zuord­nung des Läh­mungs­bil­des zu einem Level des Gross Motor Func­tion Clas­si­fi­ca­ti­on Sys­tem (GMFCS) lässt eine Ein­schät­zung der moto­ri­schen Ent­wick­lung des Pati­en­ten zu, die ent­schei­den­den Ein­fluss auf die Kon­zep­ti­on der jewei­li­gen Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung hat. Die Aus­wahl der Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung (Orthe­tik, Ortho­pä­die-Schuh­tech­nik, Reha-Tech­nik) soll­te sich stets nach dem neu­ro­or­tho­pä­di­schen Befund rich­ten und ziel­ori­en­tiert erfol­gen. „So viel wie nötig und so wenig wie mög­lich“ soll­te der obers­te Grund­satz sein, um Über- oder Unter­ver­sor­gun­gen zu vermeiden.

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Ana­ly­se von 305 Pati­en­ten Test­ver­sor­gun­gen mit einem stand­pha­sen­si­chern­den Orthesen-Kniegelenk

B. Bol­kart
Die Aus­wer­tung von 305 Test­ver­sor­gun­gen (Pati­en­ten­fit­tings) mit dem stand­pha­sen­si­chern­den Orthe­sen-Knie­ge­lenk „Swing Pha­se Lock 2“ (im Fol­gen­den „SPL-2-Orthe­sen-Knie­ge­lenk“ genannt) von Bas­ko Health­ca­re ergab einen umfas­sen­den Ein­blick in die Band­brei­te der mög­li­chen Dia­gno­sen beim Funk­ti­ons­de­fi­zit „Aus­fall der akti­ven Knie­stre­ckung“ und die damit ver­bun­de­nen Besonderheiten. 

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Funk­tio­nel­le Elek­tro­sti­mu­la­ti­on (FES) bei Pero­neu­s­pa­re­se und Fuß­he­ber­schwä­che — Inva­si­ve und non-inva­si­ve Lösun­gen im Fokus von Evi­denz, The­ra­pie und Alltag

T. Böing
Mehr denn je pro­fi­tie­ren Pati­en­ten mit Pero­neu­s­pa­re­se von funk­tio­nel­ler Elek­tro­sti­mu­la­ti­on (FES). Hoch­gra­di­ge Evi­denz indi­ziert den Ein­satz sowohl im Rah­men der The­ra­pie als auch im All­tag (ADL). Neben einer moto­risch-phy­sio­lo­gi­schen Reak­ti­on bedarf es dazu bestimm­ter kogni­ti­ver Grund­vor­aus­set­zun­gen. Die Ver­sor­gungs­mög­lich­kei­ten bei Fuß­he­ber­schwä­che haben sich deut­lich vergrößert.

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Neu­ro­pro­the­tik heu­te und morgen

T. Stieg­litz, M. Schütt­ler, D. T. T. Plachta
Ziel der Neu­ro­tech­nik ist es, tech­ni­sche Schnitt­stel­len mit dem Ner­ven­sys­tem her­zu­stel­len. In der Neu­ro­pro­the­tik steu­ern Ner­ven­si­gna­le tech­ni­sche Hilfs­mit­tel, und elek­trisch sti­mu­lier­te Ner­ven stel­len ver­lo­ren gegan­ge­ne Sin­ne und Funk­tio­nen des Kör­pers wie­der her. In der Neu­ro­mo­du­la­ti­on wird die elek­tri­sche Sti­mu­la­ti­on von Ner­ven­zel­len zur Ver­rin­ge­rung von Sym­pto­men und zur The­ra­pie neu­ro­lo­gi­scher Erkran­kun­gen ein­ge­setzt. Coch­lea-Implan­ta­te, Tie­fen­hirn­sti­mu­la­to­ren und Seh­pro­the­sen haben die Zulas­sung als Medi­zin­pro­dukt erhal­ten. Vie­le wei­te­re Anwen­dun­gen zu einer bes­se­ren pro­the­ti­schen Ver­sor­gung und Alter­na­ti­ven zu rein medi­ka­men­tö­sen The­ra­pien sind in der Ent­wick­lung. Der Bei­trag stellt Trends vor und dis­ku­tiert tech­ni­sche und medi­zi­ni­sche Mög­lich­kei­ten und Gren­zen von Neurotechnik.

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Poten­zia­le addi­ti­ver Fer­ti­gungs­ver­fah­ren für die Orthopädie-Technik

J. Breu­nin­ger, U. Daub, R. Wer­der, U. Schnei­der

Addi­ti­ve Fer­ti­gungs­ver­fah­ren, auch 3‑D-Druck genannt, bie­ten eine Rei­he an neu­en Mög­lich­kei­ten für die Ortho­pä­die-Tech­nik. Das Selek­ti­ve Laser­sin­tern (SLS), das bereits in der indus­tri­el­len Fer­ti­gung ver­tre­ten ist, bie­tet eini­ge Vor­tei­le gegen­über tra­di­tio­nel­len Fer­ti­gungs­ver­fah­ren. So kön­nen leicht­bau­op­ti­mier­te Orthe­sen, indi­vi­du­ell kon­stru­ier­te Pro­the­sen­fü­ße oder salz­was­ser­fes­te Bade­pro­the­sen über die­se Ver­fah­ren her­ge­stellt wer­den. Aber auch das Fused Depo­si­ti­on Mode­ling (FDM), das auf­grund der güns­ti­gen Maschi­nen umfang­reich in den Medi­en prä­sen­tiert wird, bie­tet inter­es­san­te Ansät­ze für die Fer­ti­gung von Hilfs­mit­teln. Die gesam­ten Vor­tei­le sind aller­dings erst mit einer digi­ta­len Pro­zess­ket­te zu errei­chen, die neben dem 3‑D-Druck auch Scan­nen, CAD-Kon­struk­ti­on und vir­tu­el­le Belas­tungs­tests einschließt.

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Mög­lich­kei­ten für Anwen­dun­gen von Smart Tex­ti­les in der Prothetik

M. Hörr, M. Reif­fen­rath, T. Gries, S. Jockenhövel
Funk­tio­nen kön­nen als tex­ti­le Sen­so­rik oder Akto­rik in das Tex­til inte­griert wer­den. Moder­ne Pro­the­sen wer­den heut­zu­ta­ge aus Glas- oder Car­bon­fa­sern her­ge­stellt. Durch die Ver­wen­dung von Tex­ti­li­en als Ver­stär­kungs­struk­tur im Ver­bund­bau­teil fin­den Smart Tex­ti­les Anwen­dung in moder­nen Pro­the­sen. Tex­ti­le Sen­so­rik oder Akto­rik kann in die Ver­stär­kungs­struk­tur, in den Liner oder in den Stumpf­strumpf int­egriert wer­den. Auf­grund der tex­ti­len Eigen­schaf­ten und der Hap­tik tex­ti­ler Sen­so­ren und Akto­ren besteht kei­ne Gefahr von Druck­stel­len durch die­se Integration.

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Ästhe­tik und Funk­ti­on im Fokus moder­ner Gestal­tungs­va­ri­an­ten in der Beinprothetik

S. Posch, M. Schäfer
Die Optik von Bein­pro­the­sen stellt für vie­le Anwen­der ein sehr wich­ti­ges Merk­mal in der pro­the­ti­schen Ver­sor­gung dar. Letzt­end­lich reprä­sen­tiert das Aus­se­hen der Bein­pro­the­se in einem gewis­sen Maße auch die kör­per­li­che Inte­gri­tät sowie die Iden­ti­fi­ka­ti­on des Anwen­ders mit dem Hilfs­mit­tel. Durch zuneh­mend kom­ple­xer wer­den­de Geo­me­trien im tech­ni­schen Lay­out moder­ner pro­the­ti­scher Funk­ti­ons­tei­le wird auch der Anspruch der adäqua­ten spie­gel­ähn­li­chen Replik der kon­tra­la­te­ra­len Bein­sei­te erschwert. Hin­zu kom­men die erhöh­ten funk­tio­na­len Anfor­de­run­gen, die durch die äuße­re Gestal­tung der Pro­the­se nicht beein­träch­tigt wer­den dür­fen. Der fol­gen­de Bei­trag greift die unter­schied­li­chen Anfor­de­run­gen an moder­ne bein­pro­the­ti­sche Gestal­tungs­va­ri­an­ten auf und spannt dabei einen Bogen von tra­di­tio­nel­len Kos­me­tik­über­zü­gen bis hin zur moder­nen Form­ge­stal­tung mit neu­ar­ti­gen Fertigungsansätzen.

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Pat­tern Reco­gni­ti­on – Funk­ti­ons­ver­bes­se­rung bei der Ansteue­rung moder­ner Armprothesen

P. M. Göbel, J. Kal­mar, H.-W. van Vliet
Mul­ti­funk­tio­na­le Arm­pro­the­sen bie­ten immer mehr Frei­heits­gra­de, wobei in der Regel der Pro­the­sen­an­wen­der mit her­kömm­li­cher Zwei­elek­tro­den­steue­rung gezwun­gen ist, zwi­schen den Gelen­ken durch z. B. Mus­kel-Kokon­trak­ti­on sequen­zi­ell umzu­schal­ten. In der täg­li­chen Anwen­dung erfor­dert dies jedoch die Bewäl­ti­gung stark “nicht­li­nea­ren“ Ver­hal­tens zur Aus­wahl eines Gelenks, was sich weder als intui­tiv noch als bequem für den Anwen­der dar­stellt. Er muss sich zudem das zuletzt ver­wen­de­te Gelenk mer­ken, um kom­ple­xe­re Auf­ga­ben zügig durch­füh­ren zu kön­nen. Die Anwen­dung von Mus­ter­er­ken­nung für die Pro­the­sen­steue­rung hin­ge­gen macht ein Ansteu­ern von Pro­the­sen­funk­tio­nen ohne läs­ti­ges Umschal­ten mög­lich. Der Pro­the­sen­an­wen­der kann dabei auf ver­schie­de­ne Kon­trak­ti­ons­mus­ter zurück­grei­fen, die ihm von der Steue­rung par­al­lel zur Ver­fü­gung gestellt wer­den. Gleich­zei­tig wird das Gehirn des Anwen­ders unter­stützt, um sich leich­ter zu reor­ga­ni­sie­ren und durch die ihm inne­woh­nen­de Plas­ti­zi­tät das nun “linea­re“ Ver­hal­ten – mit­tel­fris­tig – in den Cor­tex zu inte­grie­ren. Nicht ver­schwie­gen wer­den soll­te dabei jedoch der zusätz­lich benö­tig­te Trai­nings­auf­wand für den Anwen­der. Die Otto Bock Health­ca­re Pro­ducts GmbH in Wien (OBHC) hat sich des­halb im Zuge eines EU-For­schungs­pro­jekts unter ande­rem mit den Mög­lich­kei­ten aus­ein­an­der­ge­setzt, wie der Trai­nings­auf­wand durch geziel­te Maß­nah­men und mit Unter­stüt­zung durch geeig­ne­te Tools effek­tiv redu­ziert wer­den kann. Das Ergeb­nis die­ser Ent­wick­lung ist ein umfas­sen­des Ampu­ta­ti­on-Care-Kon­zept, das auch den indi­vi­du­el­len Anfor­de­run­gen und Aus­prä­gun­gen von Ampu­tier­ten Rech­nung trägt. In die­sem Auf­satz wird gezeigt, wie eine Viel­zahl indi­vi­du­el­ler Anfor­de­run­gen erfolg­reich auf nur drei im For­schungs­pro­jekt iden­ti­fi­zier­te Aus­prä­gun­gen redu­ziert wer­den kann.

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