Inno­va­ti­ves Mess­sys­tem zeigt neue Belas­tungs­per­spek­ti­ven in Pro­the­tik, Orthe­tik und Einlagenversorgung

N. Gra­bow­ski, M. Alten­hö­fer, D. Wies­mann, N. Dirk­sen, T. Stief, K. Pei­ken­kamp
Gän­gi­ge Mess­ver­fah­ren von Belas­tung an den unte­ren Extre­mi­tä­ten sind bis­her für die Ermitt­lung von Druck geeig­net. Eine wei­te­re wich­ti­ge Per­spek­ti­ve für Ver­sor­gun­gen in der ortho­pä­di­schen Pra­xis sind Bean­spru­chun­gen, die durch Dreh­mo­men­te her­vor­ge­ru­fen wer­den, wie Bie­gung und Tor­si­on. Hier­für ist das Mess­sys­tem „vebi­to­SCI­ENCE“ (vebi­to­so­lu­ti­on GmbH, Stein­furt) ent­wi­ckelt wor­den. Des­sen Ein­satz­ge­bie­te sind sehr viel­fäl­tig, da Bie­ge- und Tor­si­ons­be­las­tun­gen für unter­schied­lichs­te Indi­ka­tio­nen von Inter­es­se sind. Gezeigt wird die­se Viel­falt anhand von Bei­spie­len, dar­un­ter Ergeb­nis­se von Stu­di­en zu Bie­ge- und Tor­si­ons­be­las­tun­gen bei der Ver­sor­gung von Unter­schen­kel­am­pu­tier­ten sowie in Wal­kern und Vor­fuß­ent­las­tungs­schu­hen und von Pilot­stu­di­en aus den Berei­chen Arbeits­schutz und Einlagenversorgung.

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Der inter­mit­tie­ren­de Selbst­ka­the­te­ris­mus – eine uro­the­ra­peu­ti­sche Herausforderung

S. Hor­nung
Men­schen mit Bla­sen­ent­lee­rungs­stö­run­gen haben einen ganz unter­schied­li­chen Ver­sor­gungs­be­darf an Hilfs­mit­teln. Der inter­mit­tie­ren­de Selbst­ka­the­te­ris­mus gehört dabei zu den auf­wen­di­ge­ren Pro­zes­sen. Das wie­der­hol­te Ein­füh­ren eines ste­ri­len Kathe­ters in die Bla­se erfor­dert nicht nur eine inten­si­ve Schu­lung des Pati­en­ten, son­dern auch eine jah­re­lan­ge Betreu­ung. Der Arti­kel stellt ent­spre­chen­de Tech­ni­ken und Instru­men­te vor und schil­dert die Erfah­run­gen des Autors als Uro­the­ra­peut in einer Kli­nik für Rückenmarkverletzte.

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Vali­dier­te Ein­schät­zung der indi­vi­du­el­len Sto­ma­ver­sor­gung anhand des LSD-Score

W. Dros­te
Peris­to­ma­le Haut­lä­sio­nen sind die häu­figs­ten mit einem Sto­ma asso­zi­ier­ten Kom­pli­ka­tio­nen und bedeu­ten oft eine erheb­li­che Redu­zie­rung der Lebens­qua­li­tät für Men­schen mit einem Sto­ma. Eine all­ge­mein aner­kann­te Nomen­kla­tur und Klas­si­fi­ka­ti­on die­ser Kom­pli­ka­tio­nen hat sich bis­lang noch nicht eta­bliert. Eine zehn­köp­fi­ge Exper­ten­grup­pe hat einen ganz­heit­li­chen Score zur Ein­schät­zung peris­to­ma­ler Haut­lä­sio­nen mit dem Resul­tat einer The­ra­pie­emp­feh­lung und mit Ver­sor­gungs­hin­wei­sen ent­wi­ckelt, kon­sen­tiert und vali­diert. Der LSD-Score beschreibt drei haupt­säch­li­che Bewer­tungs­ka­te­go­rien: L = Haut­lä­si­on, S = Sto­masta­tus und D = Dise­a­se (Sys­tem­er­kran­kung bzw. Sys­tem­the­ra­pie mit Aus­wir­kun­gen auf die Stomaversorgung). 

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„Wenn der Schuh drückt“ – Tex­til­sen­so­ren für ortho­pä­di­sche Anwendungen

B. Brun­ner
Smar­te, adap­ti­ve Mate­ria­li­en eröff­nen im Bereich Tex­ti­li­en neue Mög­lich­kei­ten. Als dielek­tri­sche Elas­to­mer­sen­so­ren (DES) in Tex­ti­li­en ver­ar­bei­tet lässt sich Sili­kon zur Ermitt­lung von Ver­for­mun­gen oder Druck­ein­wir­kung ein­set­zen, bei­spiels­wei­se zur gesund­heit­li­chen Pro­phy­la­xe. Ins­be­son­de­re Dia­be­tes­pa­ti­en­ten spü­ren durch ein her­ab­ge­setz­tes Schmerz­emp­fin­den oft­mals nicht, ob sie durch zu enges oder unpas­sen­des Schuh­werk Druck­stel­len am Fuß haben. So kön­nen unbe­merkt Druck­ge­schwü­re oder sogar offe­ne Wun­den ent­ste­hen. Ein neu­ar­ti­ger Druck­mess­strumpf – ent­wi­ckelt vom Fraun­ho­fer ISC und Part­nern – soll dies ver­hin­dern, indem ein inte­grier­tes Sen­sor­sys­tem den Trä­ger vor Druck­stel­len warnt.

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Ober­flä­chen­elek­tro­den vs. implan­tier­te Elek­tro­den zur Steue­rung von Beinprothesen

J. S. Sigur­dardot­tir, S. P. Sigurt­hors­son, G. Hall­dors­dot­tir, G. K. Lud­viks­dot­tir, Th. Hel­gason, K. Lech­ler, M. Odds­son, Th. Ing­vars­son, K. Krist­jans­son
Aktu­el­le Bein­pro­the­sen wei­sen ver­gli­chen mit dem mensch­li­chen Bein zahl­rei­che Ein­schrän­kun­gen auf. So haben die­se Pro­the­sen einen ein­ge­schränk­ten Bewe­gungs­um­fang, es man­gelt ihnen an akti­ver Kraft­un­ter­stüt­zung, und sie ver­fü­gen nicht über die Mög­lich­keit, durch Mes­sun­gen zu erken­nen, was der Anwen­der von sei­ner Pro­the­se im jewei­li­gen Moment ver­langt. Um eine direk­te­re Ver­bin­dung zum Ner­ven­sys­tem des Anwen­ders her­zu­stel­len, wer­den myo­elek­tri­sche Signa­le ver­wen­det. Die­se ermög­li­chen es dem Anwen­der, sei­ne Pro­the­se auf eine Wei­se zu steu­ern, die her­kömm­li­che Pro­the­sen nicht leis­ten kön­nen. So ist eine will­kür­li­che Steue­rung der Bewe­gung des Sprung­ge­lenks beim Gehen nicht mög­lich. Die­se wäre jedoch sehr vor­teil­haft für den Anwen­der. In die­ser Stu­die wur­den zwei myo­elek­tri­sche Signa­le für die Steue­rung von Bein­pro­the­sen mit­ein­an­der ver­gli­chen, die mit­tels Ober­flä­chen­elek­tro­den vs. implan­tier­ten Elek­tro­den erfasst wurden. 

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Triple‑M („Mer­bold-Mess-Metho­de“) — Eine alter­na­ti­ve Mög­lich­keit zur Bestim­mung des Ramuswinkels

D. Mer­bold
Ana­to­misch ramus­um­grei­fen­de Schaft­for­men benö­ti­gen als Basis unter ande­rem eine genaue Bestim­mung des Ramus­win­kels. Nur so las­sen sich moder­ne Schaft­sys­te­me in trag­ba­re All­tags­pro­the­sen umset­zen. Da das Mes­sen des Ramus­win­kels auf­grund ver­schie­de­ner Aspek­te schwie­rig sein kann, befasst sich die­ser Arti­kel mit einer alter­na­ti­ven Mess­me­tho­de zur Ermitt­lung des Ramuswinkels.

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Ope­ra­ti­ve Stumpf­kor­rek­tu­ren bei nicht pro­the­sen­fä­hi­gen Stümp­fen an der unte­ren Extremität

T. Bud­ny, J. Har­des, V. Wegs, G. Gos­he­ger
Der Fort­schritt in der Schaft­tech­nik ermög­licht eine immer bes­se­re und erfolg­rei­che­re Ver­sor­gung schwie­ri­ger Stümp­fe. Ist das Ziel eines pro­the­sen­fä­hi­gen Stump­fes nicht erreich­bar bzw. liegt es deut­lich unter den Erwar­tun­gen, kann ein ope­ra­ti­ver Ein­griff not­wen­dig und sinn­voll sein, um den Stumpf wie­der pro­the­sen­fä­hig zu machen. Der Pati­ent gewinnt dadurch Schmerz­frei­heit, bes­se­re Funk­tio­na­li­tät, Pro­the­sen­ak­zep­tanz und nicht zuletzt Lebensqualität.

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Die lym­pho­lo­gi­sche Ver­sor­gungs­ket­te bei Pati­en­tin­nen mit Mammakarzinom

M. Hör­ner
Die Behand­lung von Pati­en­tin­nen mit Mam­ma­kar­zi­nom an inter­dis­zi­pli­nä­ren Brust­zen­tren wird nach den Kri­te­ri­en der S3-Leit­li­ni­en der Deut­schen Krebs­ge­sell­schaft durch­ge­führt, in der jedoch die Prä­ven­ti­on lym­pho­lo­gi­scher Kom­pli­ka­tio­nen nur eine unter­ge­ord­ne­te Rol­le spielt. Der Auf­bau einer lym­pho­lo­gi­schen Ver­sor­gungs­ket­te zum Schutz der Pati­en­tin beginnt mit scho­nen­der prä­sta­tio­nä­rer Dia­gnos­tik und bezieht behan­deln­de Ärz­te, Phy­sio­the­ra­peu­ten und Ban­da­gis­ten mit ein. Die Kom­mu­ni­ka­ti­on unter­ein­an­der und mit der Pati­en­tin auf Augen­hö­he ist der Schlüs­sel zu Com­pli­ance und The­ra­pie­er­folg. Daher wur­de an der Frau­en­kli­nik Böb­lin­gen im Jahr 2010 das „Lymph­netz­werk am iBB“ gegründet.

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Ortho­pä­die­tech­ni­sche Ver­sor­gungs­mög­lich­kei­ten nach Knieexartikulation

T. Bau­meis­ter, O. Gaw­ron, M. Schä­fer
Der fol­gen­de Arti­kel bie­tet eine Über­sicht über die gebräuch­li­chen Schaft­sys­te­me für knie­ex­am­pu­tier­te Anwen­der mit ihren Vor- und Nach­tei­len. Varia­tio­nen und indi­vi­du­el­le Ver­sor­gungs­we­ge erschwe­ren die Defi­ni­ti­on von Schaft­sys­te­men. Nach den funk­ti­ons­ge­ben­den Haft- und Füh­rungs­prin­zi­pi­en kön­nen der „Con­tai­ner­schaft mit Weich­wand­in­nen­schaft und supra­kon­dy­lä­rer Ein­fas­sung“ sowie der „Con­tai­ner­schaft mit fle­xi­blem Innen­schaft und Liner in Unter­druck­tech­nik“ her­aus­ge­stellt wer­den. Kon­se­quen­te Wei­ter­ent­wick­lun­gen beschäf­ti­gen sich mit Schaft­kon­zep­ten, die durch die Reduk­ti­on fes­ter Schaft­an­tei­le ein erhöh­tes adap­ti­ves Ver­hal­ten auf­wei­sen und damit den Anwen­dern in vie­len All­tags­si­tua­tio­nen zu einem ver­bes­ser­ten Tra­ge- und Nut­zungs­ver­hal­ten verhelfen.

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Kom­pres­si­ons­ver­sor­gung des Arm- und Brustlymphödems

Ch. Hem­mann-Moll
Durch zuneh­mend weni­ger inva­si­ve Ope­ra­ti­ons­tech­ni­ken bei Tumor­be­hand­lung der Brust ver­än­dert sich auch die post­ope­ra­ti­ve Situa­ti­on der Pati­en­ten. Die Betrof­fe­nen lei­den ver­mehrt an Brust- und Tho­rax­wand-Öde­men. Im Unter­schied zu ande­ren Öde­men sind die­se schmerz­haft und wer­den man­gels Kennt­nis oft nicht dia­gnos­ti­ziert und des­halb nicht behan­delt. Der fol­gen­de Bei­trag beschreibt, wel­chen Bei­trag zur Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät der Pati­en­ten die Kom­pres­si­on und Druck­ent­las­tung der Brust leis­ten kann.

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