Die Ver­sor­gung mäßig akti­ver Ampu­tier­ter mit einem mikro­pro­zes­sor­ge­steu­er­ten Knie­ge­lenk — Eine ran­do­mi­sier­te mul­ti­zen­tri­sche Crossover-Studie

L. Ndue, S. Domay­er
Mikro­pro­zes­sor­ge­steu­er­te Knie­ge­len­ke (MPK) wer­den in der Regel für akti­ve Ampu­tier­te ver­ord­net. Jüngs­te Stu­di­en haben vor­ge­schla­gen, dass sie auch für Ampu­tier­te mit mode­ra­tem Akti­vi­täts­ni­veau nütz­lich sein könn­ten. Ziel der hier vor­ge­stell­ten Stu­die ist es, ein MPK mit mecha­ni­schen Knie­ge­len­ken (NMPK) zu ver­glei­chen. Dazu wur­den 35 Per­so­nen mit trans­fe­mo­ra­ler Ampu­ta­ti­on oder Knie­ex­ar­ti­ku­la­ti­on drei Mona­te lang mit dem MPK und einen Monat lang mit dem NMPK beob­ach­tet. Die dyna­mi­sche Balan­ce als Haupt­kri­te­ri­um wur­de mit dem Timed-up-and-go-Test (TUG) unter­sucht, die funk­tio­nel­le Mobi­li­tät mit dem Loco­mo­tor Capa­bi­li­ty Index (LCI‑5), die Lebens­qua­li­tät mit dem SF-36 und die Anwen­der­zu­frie­den­heit mit dem QUEST 2.0. Sturz­er­eig­nis­se wur­den wäh­rend des letz­ten Monats über­wacht. Signi­fi­kan­te Ver­bes­se­run­gen zeig­ten sich beim TUG-Test, in den Basis­ak­ti­vi­tä­ten des LCI‑5, im QUEST 2.0 sowie im men­ta­len Sum­mens­core des SF-36. Die­se Stu­die ver­bes­sert das Evi­denz­ni­veau bis­he­ri­ger Aus­sa­gen bezüg­lich des Nut­zens eines MPK für mäßig akti­ve Ampu­tier­te und weist auf deut­li­che Vor­tei­le im Ver­gleich zu einem NMPK hin.

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Die neu­en „Genium“-Kniegelenke – Funk­ti­ons­er­wei­te­rung zur Erhö­hung des Anwendernutzens

Ph. Kam­pas, T. Hof­mann, M. Mile­us­nic, E. Gon­za­lez, G. Schnei­der
Mit den neu­en Knie­ge­len­ken „Geni­um“ und „Geni­um X3“ wird die aktu­el­le Gene­ra­ti­on mikro­pro­zes­sor­ge­steu­er­ter Knie­ge­len­ke von Otto­bock vor­ge­stellt. Der kli­ni­sche Nut­zen der „Genium“-Kniegelenke wur­de inzwi­schen in 18 Publi­ka­tio­nen nach­ge­wie­sen. In die­sem Arti­kel wer­den die neu­en Funk­ti­ons­er­wei­te­run­gen erläu­tert und deren Anwen­der­nut­zen dar­ge­stellt. Eine ent­wick­lungs­be­glei­ten­de kli­ni­sche Stu­die zeigt, dass die Pro­ban­den die Ver­bes­se­run­gen posi­tiv wahr­neh­men und eine hohe Prä­fe­renz für die neu­en Knie­ge­len­ke haben.

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Fall­stu­die zum Ein­fluss ver­schie­de­ner Cho­part-Pro­the­sen auf das Gang­bild des Anwenders

T. Kaib, J. Block, D. W. W. Heit­zmann, C. Putz, S. I. Wolf, M. Ali­mus­aj
Die Fähig­keit eines pro­the­ti­schen Vor­fu­ßes, funk­tio­nel­le Hebel zu bie­ten, um damit Dreh­mo­men­te auf­zu­neh­men, ermög­licht ein phy­sio­lo­gi­sches Gang­bild. Ein bio­me­cha­ni­scher Ver­gleich der aktu­ell gän­gi­gen Cho­part-Pro­the­sen und deren Mög­lich­kei­ten, den Vor­fuß­he­bel wie­der­her­zu­stel­len, ist bis dato noch nicht ver­öf­fent­licht wor­den. In die­ser Fall­stu­die wur­de ein Pro­band mit Cho­part-Ampu­ta­ti­on und einer Bell­mann-Vor­fuß­pro­the­se mit und ohne Toe-off-Orthe­se (All­ard, USA) sowie einer Rah­men­schaft­pro­the­se beim Gehen in der Ebe­ne untersucht.

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Die Vor­zü­ge eines neu­ar­ti­gen Pro­the­sen­fu­ßes mit einem hohen Bewe­gungs­aus­maß im Ver­gleich zu einem kon­ven­tio­nel­len Karbonfederfuß

D. W. W. Heit­zmann, T. Kaib, J. Block, C. Putz, S. I. Wolf, M. Ali­mus­aj
In der hier vor­ge­stell­ten Stu­die wur­de ein neu­ar­ti­ger Pro­the­sen­fuß mit seri­el­len Car­bon­blatt­fe­dern unter­sucht. Drei Car­bon­blatt­fe­dern sind hier­bei über Gelen­ke gekop­pelt, um das Bewe­gungs­aus­maß zu erhö­hen. Die Fra­ge­stel­lung war, inwie­weit die­ses Design Vor­tei­le gegen­über einem kon­ven­tio­nel­len ESAR-Fuß bie­tet. Beim Ein­satz von ener­gie­rück­ge­ben­den soge­nann­ten ESAR-Pro­the­sen­fü­ßen (ESAR = „ener­gy sto­ring and retur­ning“) zeigt sich im Ver­gleich zu ein­fa­chen SACH-Füßen („solid ank­le cushion heel“) eine höhe­re pro­the­sen­sei­ti­ge Sprung­ge­lenks­leis­tung. Die­se wird über Car­bon­fe­dern erreicht, die den Vor- und Rück­fuß­he­bel wie­der­her­stel­len und gleich­zei­tig eine pro­the­sen­sei­ti­ge Sprung­ge­lenk­be­weg­lich­keit erlau­ben, die evtl. durch die Stei­fig­keit der Car­bon­fe­dern limi­tiert ist. Pro­the­sen­fuß­kon­struk­tio­nen mit bei­spiels­wei­se hydrau­li­schen Gelen­ken sol­len die­se Limi­ta­ti­on im Bewe­gungs­aus­maß von ESAR-Füßen ver­bes­sern. Die­se Kon­struk­tio­nen wei­sen jedoch eine deut­lich gerin­ge­re Ener­gie­rück­ga­be auf.

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Aktu­el­le The­ra­pie­kon­zep­te für das Mammakarzinom

S. Briest, S. Wal­lo­ch­ny, A. Kre­klau, B. Aktas
Ziel die­ses Arti­kels ist es, einen Über­blick über die aktu­el­len The­ra­pie­kon­zep­te bei Mam­ma­kar­zi­nom zu ver­mit­teln. Das Mam­ma­kar­zi­nom ist die häu­figs­te Krebs­er­kran­kung bei Frau­en welt­weit. Dar­über hin­aus ist Brust­krebs die am häu­figs­ten zum Tode füh­ren­de Krebs­er­kran­kung bei Frau­en. Über die Jah­re ist ein Anstieg der Inzi­denz zu ver­zeich­nen; dem­ge­gen­über sinkt die Mor­ta­li­tät. Wäh­rend die Grün­de für den Anstieg der Inzi­denz unklar sind, gibt es zwei wesent­li­che Grün­de für die Sen­kung der Mor­ta­li­tät [efn_note]Berry DA, Cro­nin KA, Ple­vri­tis SK, Fry­back DG, Clar­ke L, Zelen M, Man­del­blatt JS, Yako­v­lev AY, Hab­be­ma JD, Feu­er EJ. Effect of scree­ning and adju­vant the­ra­py on mor­ta­li­ty from breast can­cer. Can­cer Inter­ven­ti­on and Sur­veil­lan­ce Mode­ling Net­work (CISNET) Col­la­bo­ra­tors. N Engl J Med, 2005; 353 (17): 1784–1792[/efn_note]: Zum einen wird mit der Ein­füh­rung des Mam­mo­gra­fie-Scree­nings eine Viel­zahl der Erkran­kun­gen in einem frü­he­ren Sta­di­um dia­gnos­ti­ziert. Das soll­te dazu füh­ren, dass der Anteil der Pati­en­tin­nen mit einer Metasta­sie­rung zurück­geht. Bei Pati­en­tin­nen ohne Metasta­sie­rung kann Brust­krebs eine heil­ba­re Erkran­kung sein. Zum ande­ren hat es auf dem Gebiet der sys­te­mi­schen The­ra­pie in den letz­ten Jah­ren gro­ße Ver­än­de­run­gen gegeben.

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Sen­si­ble Nerv-Trans­fer-Ope­ra­ti­on (TSR) und Anpas­sung einer „füh­len­den Bein­pro­the­se“ — Ein Fallbericht

E. M. Baur, H. Egger
In einer im Okto­ber 2014 durch­ge­führ­ten Fall­stu­die wur­de mit­tels Umlei­tung des N. sura­lis auf den N. saphen­us die ursprüng­lich gesun­de Fuß­soh­le als Über­trä­ger der Druck­emp­fin­dung von der Pro­the­sen­soh­le reak­ti­viert. Der Pati­ent schil­dert seit­dem viel­ver­spre­chen­de Ver­än­de­run­gen. Bei einer Bein­am­pu­ta­ti­on spie­len für den Betrof­fe­nen vie­le Fak­to­ren eine essen­ti­el­le Rol­le, etwa die Ampu­ta­ti­ons­hö­he, die Weich­teil­de­ckung oder die Lage­rung der abge­trenn­ten Ner­ven. Auf­grund der zu erwar­ten­den Neurom­bil­dung soll­ten Druck­kräf­te auf Ner­ven­enden von außen durch den Schaft und von innen durch Kno­chen ver­mie­den wer­den, um Neu­rom­schmer­zen zu ver­mei­den. Moder­ne bio­ni­sche Pro­the­sen bie­ten jedoch die Mög­lich­keit, sen­so­ri­sche Infor­ma­tio­nen der Pro­the­sen­soh­le wie etwa ihre Abroll­be­we­gung an den Pro­the­sen­schaft zu lei­ten und die­se sodann vibrot­ak­til auf den Ampu­ta­ti­ons­stumpf zu über­tra­gen. Vor die­sem Hin­ter­grund könn­te sich die Fra­ge nach der Lage­rung abge­trenn­ter sen­so­ri­scher Ner­ven­enden aus einem neu­en Blick­win­kel stellen.

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Die vor­de­re Kreuz­bandrup­tur – Dia­gnos­tik und Therapie

M. Engel­hardt, C. Grim
Die Rup­tur des vor­de­ren Kreuz­ban­des (VKB) zählt zu den häu­figs­ten trau­ma­ti­schen Band­ver­let­zun­gen im Sport. Zahl­rei­che Ver­let­zungs­me­cha­nis­men (plötz­li­che Dreh­be­we­gun­gen bei Kör­per­täu­schun­gen im Ball­sport, ein­bei­ni­ges Lan­den in Val­gus­po­si­ti­on nach Sprung, Lan­dung im alpi­nen Ski­sport bei flek­tier­tem Knie­ge­lenk, mus­ku­lä­re Ermü­dung und Stö­rung der Koor­di­na­ti­on durch Ablen­kung) sind bekannt.In der aku­ten Situa­ti­on wird die Kreuz­band­ver­let­zung nach dem PECH-Sche­ma ver­sorgt. Bei Sport­aus­übung mit Hyper­ex­ten­si­on und Rota­ti­on soll­te die VKB-Rup­tur mög­lichst früh­zei­tig rekon­stru­iert wer­den. Kommt es unter kon­ser­va­ti­ver The­ra­pie zum „Giving-way-Phä­no­men“, soll­ten auch chro­ni­sche Insta­bi­li­tä­ten ope­ra­tiv ver­sorgt wer­den. Als Trans­plan­ta­te ste­hen die Semi­ten­di­no­sus­seh­ne, das mitt­le­re Drit­tel der Patel­lar­seh­ne oder ein Qua­dri­zeps­seh­nen­an­teil zur Ver­fü­gung. Für ein gutes Lang­zeit­er­geb­nis nach Kreuz­ban­der­satz­ope­ra­ti­on sind auf­wen­di­ge Reha­bi­li­ta­ti­ons­maß­nah­men erfor­der­lich. Die Aus­fall­dau­er beträgt 6 bis 9 Mona­te. Nur 60 bis 70 % der Sport­ler errei­chen danach wie­der ihr vor­he­ri­ges Leis­tungs­ni­veau. Mit Prä­ven­ti­ons­maß­nah­men kön­nen Ver­let­zun­gen des Knie­ge­len­kes deut­lich redu­ziert werden.

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Sen­so­mo­to­ri­sche Ein­la­gen in Kom­bi­na­ti­on mit funk­tio­nel­ler Elek­tro­sti­mu­la­ti­on bei paras­pas­ti­schem Gang­bild — Ein Versorgungsbeispiel

O. Umbach, J. M. Cla­vi­jo Rin­cón, J. Baum­gart­ner, R. Kaum­köt­ter, E. Jaku­bo­witz
Eine Pati­en­tin mit paras­pas­ti­schem Gang­bild wur­de mit sen­so­mo­to­ri­schen Ein­la­gen (SME) und mit einer funk­tio­nel­len Elek­tro­sti­mu­la­ti­on (FES) ver­sorgt, wobei das Ver­sor­gungs­er­geb­nis mit­tels instru­men­tier­ter Gang­ana­ly­se objek­ti­viert wur­de. Unter­schie­de in den sagit­ta­len Gelenk­win­keln und Dreh­mo­ment­an­for­de­run­gen las­sen auf einen deut­lich redu­zier­ten Ener­gie­auf­wand beim Gehen schließen.

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Dia­be­tes­ad­ap­tier­te Fußbettungen

H. Trent­mann, O. Baasch
Die dia­be­tes­ad­ap­tier­te Fuß­bet­tung (DAF) ist eine indi­vi­du­ell für den Fuß des an Dia­be­tes erkrank­ten Pati­en­ten her­ge­stell­te Bet­tung, die die viel­fäl­ti­gen Ver­än­de­run­gen der Ana­to­mie, der Bio­me­cha­nik und vor allem die neu­ro­pa­thisch beding­te Emp­find­lich­keit gegen­über Druck­be­las­tun­gen berück­sich­tigt. Ihre Auf­ga­be ist es, dem Pati­en­ten Mobi­li­tät zu ermög­li­chen, aber dabei den ver­let­zungs­ge­fähr­de­ten Fuß zu schüt­zen. Um die­sen Anfor­de­run­gen gerecht zu wer­den, sind zahl­rei­che kon­struk­ti­ve Details zu beachten.

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Aktu­el­le Orthe­sen­ver­sor­gun­gen bei trau­ma­ti­schen und arthro­ti­schen Ver­än­de­run­gen des Kniegelenkes

H. Semsch
Der Fach­ar­ti­kel beschreibt aktu­el­le Orthe­sen­ver­sor­gun­gen bei Ver­än­de­run­gen des Knie­ge­lenks auf­grund von Trau­men oder Arthro­se. Ein intak­ter Band­ap­pa­rat ist Vor­aus­set­zung für die Sta­bi­li­tät und die phy­sio­lo­gi­sche Kine­ma­tik des Knie­ge­len­kes. Bei jün­ge­ren und akti­ven Pati­en­ten tre­ten jedoch häu­fig Knie­band­ver­let­zun­gen auf. Eine kor­rek­te Dia­gno­se ist in sol­chen Fäl­len von ent­schei­den­der Bedeu­tung, um eine adäqua­te The­ra­pie und Ver­sor­gung ein­zu­lei­ten. Han­delt es sich um Band­ver­let­zun­gen mit wei­te­ren Begleit­ver­let­zun­gen ande­rer Struk­tu­ren, kön­nen die Anfor­de­run­gen an indi­vi­du­ell gefer­tig­te Knie­or­the­sen zum Teil sehr hoch sein. Die behan­deln­den Ärz­te und Phy­sio­the­ra­peu­ten erwar­ten von den Orthe­sen eine gute Füh­rung und einen zuver­läs­si­gen Schutz für das Knie­ge­lenk – vor allem, wenn die Orthe­sen post­ope­ra­tiv zur früh­funk­tio­nel­len Nach­be­hand­lung ein­ge­setzt wer­den oder Pati­en­ten mit kom­ple­xen Ver­let­zun­gen – zum Bei­spiel einer Knie­ge­lenks­lu­xa­ti­on – umfang­reich zu ver­sor­gen sind. Aktu­el­le Tech­no­lo­gien wie zum Bei­spiel die 3D-Scan-Tech­no­lo­gie erge­ben neue Mög­lich­kei­ten für eine schnel­le Daten­er­fas­sung, gera­de für indi­vi­du­el­le Orthe­sen­ver­sor­gun­gen. Dabei rich­tet sich das Behand­lungs­re­gime nach der Kom­ple­xi­tät und den Struk­tu­ren, die am restrik­tivs­ten behan­delt wer­den müs­sen. Danach rich­tet sich auch das Orthe­sen­de­sign, das dia­gno­se­ab­hän­gig gewählt wer­den soll­te. So kön­nen unter­schied­li­che Ver­sio­nen zum Ein­satz kommen.

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