Das 3D L.A.S.A.R. – eine neue Gene­ra­ti­on der Sta­tik-Ana­ly­se zur Opti­mie­rung des Auf­baus von Pro­the­sen und Orthesen

M. Bell­mann, S. Blu­men­tritt, M. Pusch, T. Schmalz, M. Schö­ne­mei­er
Die Tech­no­lo­gie des Sta­tik-Mess­ge­räts „L.A.S.A.R. Pos­tu­re“ hat in den letz­ten zwei Jahr­zehn­ten einen wesent­li­chen Bei­trag zur Ermitt­lung und Opti­mie­rung des sta­ti­schen Auf­baus ortho­pä­die­tech­ni­scher Hilfs­mit­tel der unte­ren Extre­mi­tät geleis­tet. Basie­rend auf des­sen Grund­prin­zi­pi­en wur­de das Mess­ge­rät „3D L.A.S.A.R.“ ent­wi­ckelt. Die­ser Arti­kel beschreibt sowohl die erwei­ter­ten Funk­tio­nen als auch den dar­aus ent­ste­hen­den zusätz­li­chen Nut­zen für den Ortho­pä­die-Tech­ni­ker in der all­täg­li­chen Versorgungspraxis.

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Der Ein­fluss drei­er Greif­po­si­tio­nen auf kine­ti­sche und kine­ma­ti­sche Para­me­ter beim Rollstuhlantrieb

P. Deters, A.-K. Höm­me

In der hier vor­ge­stell­ten Pilot­stu­die wur­den die Ein­flüs­se drei­er unter­schied­li­cher Greif­po­si­tio­nen auf kine­ti­sche und kine­ma­ti­sche Para­me­ter des Roll­stuhl­an­triebs unter­sucht. Betrach­tet wur­den dabei die Aus­wir­kun­gen auf die Antriebs­kraft, den Ober­kör­per­win­kel und den Gesamt­kraft­an­griffs­punkt mit Hil­fe eines eigens kon­zi­pier­ten expe­ri­men­tel­len Ver­suchs­auf­baus. Ins­ge­samt wur­den fünf Pro­ban­den ver­mes­sen. Die Ergeb­nis­se der Pilot­stu­die zei­gen, dass Ein­flüs­se im Bereich des Ober­kör­per­win­kels erkenn­bar sind.

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Anwen­dung der instru­men­tier­ten Gang­ana­ly­se bei der Bewer­tung des funk­tio­nel­len Zuge­winns am Bei­spiel einer trans­fe­mo­ra­len Prothesenversorgung

A.-K. Höm­me, B. Drer­up
Inno­va­ti­ve Ver­sor­gungs­kon­zep­te, ange­wandt auf Schaft­for­men, Haft­me­cha­nis­men und Pass­teil­funk­tio­nen, haben den Stan­dard der Pro­the­sen­ver­sor­gung für trans­fe­mo­ral Ampu­tier­te geho­ben. So ist es mög­lich, Pati­en­ten eine Ver­sor­gung anzu­bie­ten, die ihre per­sön­li­chen Bedürf­nis­se berück­sich­tigt und einen mess­ba­ren Zuge­winn gegen­über der bestehen­den Pro­the­se gewähr­leis­tet. Dies setzt das Vor­han­den­sein quan­ti­ta­ti­ver Kri­te­ri­en vor­aus, die die wesent­li­chen Anfor­de­run­gen an eine Pro­the­sen­ver­sor­gung erfas­sen und einen Ver­gleich ermög­li­chen. Die Ver­zah­nung von ortho­pä­die­tech­ni­scher Fach­kennt­nis und ange­wand­ter bio­me­cha­ni­scher Mess­tech­nik hat es erlaubt, für den Bereich der Pro­the­tik der unte­ren Extre­mi­tät ein Ver­fah­ren zu ent­wi­ckeln, das die tra­di­tio­nel­len ortho­pä­die­tech­ni­schen Ana­ly­se­me­tho­den um zusätz­li­che objek­ti­ve Metho­den ergänzt

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Erfah­run­gen mit Kalt­plas­ma in der Behand­lung des dia­be­ti­schen Fußes

K. Daniil­idis, C. Stu­ken­borg-Cols­man, D. Yao
Für die Ulcus­be­hand­lung am dia­be­ti­schen Fuß ist sowohl eine Keim­re­du­zie­rung als auch eine För­de­rung der Wund­hei­lung essen­zi­ell. Die Behand­lungs­mög­lich­kei­ten sind hier­bei zahl­reich; sie rei­chen von der Anti­bio­ti­ka­ga­be bis zum chir­ur­gi­schen Débri­de­ment. Eine neue­re Behand­lungs­me­tho­de ist die Ver­wen­dung von Kalt­plas­ma. Die hoch­en­er­ge­ti­schen Ladun­gen des Kalt­plas­mas haben einen ste­ri­li­sie­ren­den Effekt durch direk­te Schä­di­gung der Bak­te­ri­en­mem­bran. Zudem wird die Pro­li­fe­ra­ti­on von endo­the­lia­len Zel­len geför­dert, was einer Wund­hei­lung zugu­te­kommt. Im Fol­gen­den wer­den die bis­he­ri­gen kli­ni­schen Ergeb­nis­se, die die Ver­fas­ser bei der Behand­lung von offe­nen Wun­den mit dem Plas­ma­Derm® (Cino­gy GmbH, Duder­stadt, Deutsch­land) gesam­melt haben, vor­ge­stellt und mit aktu­el­ler Lite­ra­tur verglichen.

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Die Rol­le der sEMG-Mes­sung in der Bewegungsanalyse

C. Dis­sel­horst-Klug
Die The­ra­pie von Bewe­gungs­ein­schrän­kun­gen bedarf einer objek­ti­ven und quan­ti­ta­ti­ven Beur­tei­lung des Bewe­gungs­ver­mö­gens. Da die Bewe­gungs­aus­füh­rung und das der Bewe­gung zugrun­de­lie­gen­de mus­ku­lä­re Koor­di­na­ti­ons­mus­ter nicht unab­hän­gig von­ein­an­der sind, müs­sen bei­de Aspek­te in die Beur­tei­lung des Bewe­gungs­ver­mö­gens ein­flie­ßen. 3D-Bewe­gungs­ana­ly­se und Ober­flä­chen-Elek­tro­m­yo­gra­phie (sEMG) sind geeig­ne­te Ver­fah­ren, zeit­lich auf­ein­an­der syn­chro­ni­siert die benö­tig­ten Infor­ma­tio­nen zu lie­fern. Jedoch sind die sEMG-Signa­le und das dar­aus resul­tie­ren­de mus­ku­lä­re Koor­di­na­ti­ons­mus­ter häu­fig schwer zu inter­pre­tie­ren. Der fol­gen­de Bei­trag zeigt auf, wie durch Kom­bi­na­ti­on von Bewe­gungs­ana­ly­se und sEMG zuver­läs­si­ge Infor­ma­tio­nen und ein­fach inter­pre­tier­ba­re Mess­grö­ßen gewon­nen wer­den können.

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Aktu­el­le Mög­lich­kei­ten der Brust­re­kon­struk­ti­on aus kör­per­ei­ge­nem Gewe­be und mit Implantaten

G. A. Giess­ler, H. Engel
Die Rekon­struk­ti­on der weib­li­chen Brust nach brust­krebs­as­so­zi­ier­ten Ope­ra­tio­nen oder fehl­ge­schla­ge­nen kos­me­ti­schen Ein­grif­fen stellt einen wesent­li­chen Pfei­ler der moder­nen Plas­ti­schen Chir­ur­gie dar. Die Vor­tei­le der Wie­der­her­stel­lung der kör­per­li­chen Inte­gri­tät sind klar bewie­sen. Es haben sich eine Rei­he ela­bo­rier­ter Tech­ni­ken eta­bliert, die bei nahe­zu jeder ana­to­mi­schen und medi­zi­ni­schen Kon­sti­tu­ti­on der Pati­en­tin Optio­nen zur Mamma­re­kon­struk­ti­on bie­ten. Vie­le die­ser Ver­fah­ren basie­ren auf der mikro­chir­ur­gi­schen Trans­plan­ta­ti­on kör­per­ei­ge­ner Gewe­be. Sie stel­len in Hap­tik, Form und Lang­zeit­er­geb­nis inzwi­schen den Gold­stan­dard dar. Auch die implan­tat­as­so­zi­ier­te Rekon­struk­ti­on hat sich enorm wei­ter­ent­wi­ckelt und reprä­sen­tiert die zwei­te Säu­le der Ver­fah­ren. Der avas­ku­lä­re Eigen­fett­trans­fer („Lipo­fil­ling“) ist inzwi­schen eine drit­te und neu­es­te Tech­nik für aus­ge­wähl­te Fälle.

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Moder­ne Stumpf­chir­ur­gie: (plas­tisch-) chir­ur­gi­sche The­ra­pie­op­tio­nen bei loka­li­sier­ba­ren Stumpfschmerzen

J. Ernst, D. Lie­be­tanz, C. Hals­band, D. Wüs­te­feld, E. And­res, J. Sie­gel, H. Sti­nus, F. Bra­atz, H. Bur­ch­hardt, A. F. Schil­ling, W. Leh­mann, G. Fel­me­rer
Chir­ur­gi­sche Revi­sio­nen sind bei Stumpf­schmer­zen indi­ziert, bei de­nen eine ein­deu­ti­ge Patho­lo­gie iden­ti­fi­zier­bar und loka­li­sier­bar ist. Moder­ne Chir­ur­gie eröff­net man­nigfaltige, inno­va­ti­ve Therapieop­tionen. Wo es kei­ne offen­sicht­li­che Patho­lo­gie gibt, ist es empfehlens­wert, eine chir­ur­gi­sche Revi­si­on des Stump­fes zu ver­mei­den und die dif­fusen Schmer­zen ähn­lich wie Phan­tomschmerzen gemein­sam mit spe­zialisierten Schmerz­the­ra­peu­ten zu behandeln.

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Neue The­ra­pie­an­sät­ze beim Lymphödem

H. Engel, G. A. Giess­ler
Die Zukunft einer erfolg­rei­chen Lymph­ödem­be­hand­lung besteht aus drei Säu­len: der kon­ser­va­ti­ven, der medi­ka­men­tö­sen und der ope­ra­ti­ven The­ra­pie. Ziel der Behand­lung ist eine voll­stän­di­ge und dau­er­haf­te Ent­fer­nung der Lymph­flüs­sig­keit aus dem inters­ti­ti­el­len Gewe­be. Nur so sind die desas­trö­sen Gewe­be­ver­än­de­run­gen zu lin­dern oder gar gänz­lich auf­zu­hal­ten. Bis sich die anti­in­flamm­a­to­ri­sche medi­ka­men­tö­se The­ra­pie eta­bliert hat, ist die ope­ra­ti­ve The­ra­pie der bis­her erfolg­ver­spre­chends­te Ansatz seit Jah­ren. Die Lym­ph­chir­ur­gie kann kei­ne Wun­der bewir­ken, ist jedoch sicher und relia­bel durch­führ­bar und führt in fast allen Fäl­len zu einer mess­ba­ren Ver­bes­se­rung des Lymphödems.

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Wie viel Schaft muss sein? Kon­ven­tio­nel­ler vs. modi­fi­zier­ter Schaf­trand­zu­schnitt bei Unterschenkelprothese

J. Becker, P. Deters, A. Höm­me
Der Wunsch nach so wenig Hilfs­mit­tel wie mög­lich ist bei der Pro­the­sen­ver­sor­gung all­ge­gen­wär­tig. Beson­ders an der Schnitt­stel­le Mensch – Pro­the­se (dem Schaft) sind die Mög­lich­kei­ten jedoch ein­ge­schränkt, da der Pro­the­sen­schaft zen­tra­le Funk­tio­nen erfül­len muss, um die Pro­the­se adäquat nut­zen zu kön­nen. In einer Pilot­stu­die wur­de der Fra­ge­stel­lung nach­ge­gan­gen, wel­che Aus­wir­kun­gen ein redu­zier­ter Schaftrand­zuschnitt auf den Pro­the­sen­trä­ger hat. Dazu wur­den uni­la­te­ral trans­ti­bi­al ampu­tier­te Pro­ban­den mit einer Unter­schen­kel­pro­the­se mit zwei unter­schied­li­chen Schaf­trand­zu­schnit­ten ver­sorgt. Um zu ermit­teln, ob sich objek­tiv mess­ba­re Kri­te­ri­en mit dem sub­jek­ti­ven Ein­druck des Pro­the­sen­trä­gers decken, wur­de eine gang­ ana­ly­ti­sche Unter­su­chung durch eine Befra­gung der Pro­ban­den ergänzt. Ins­ge­samt zei­gen die Ergeb­nis­se eine ten­den­zi­el­le Ver­bes­se­rung der Gang­pa­ra­me­ter mit modi­fi­zier­tem Schaf­trand­zu­schnitt gegen­über dem kon­ven­tio­nel­len Schaftzuschnitt.

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Brust­pro­the­ti­sche Ver­sor­gung in Deutsch­land – eine qua­li­ta­ti­ve Studie

R. Wie­demann
Hin­ter­grund: Exter­ne Brust­pro­the­sen sind in Deutsch­land als medi­zi­ni­sches Hilfs­mit­tel zum Aus­gleich nach Mas­tek­to­mie bei Brust­krebs aner­kannt und wer­den von den Kran­ken­kas­sen finan­ziert. Trotz­dem feh­len Erkennt­nis­se über die brust­pro­the­ti­sche Ver­sor­gung in der sta­tio­nä­ren und ambu­lan­ten Ver­sor­gung vor dem Hin­ter­grund des deut­schen Gesund­heits­sys­tems. Die nach­fol­gend vor­ge­stell­te Stu­die nutzt die Metho­de der qua­li­ta­ti­ven Eva­lua­ti­ons­for­schung. Die Daten­er­he­bung erfolgt anhand leit­fa­den­ge­stütz­ter Inter­views. Auf­ge­nom­men in das Sam­ple wur­den zwan­zig Frau­en, acht Pfle­gen­de, Sani­täts­haus­fach­an­ge­stell­te aus acht Sani­täts­häu­sern sowie Ver­ant­wort­li­che vier rele­van­ter Pro­the­sen­fir­men. Ergeb­nis­se: Im Zwei-Pha­sen-Modell beschreibt Pha­se 1 das Erle­ben von Schock und Kri­se und die dar­aus resul­tie­ren­den Bedürf­nis­se in der Erst­ver­sor­gung mit einer Brust­pro­the­se im Kran­ken­haus. Pha­se 2 beschreibt den Wunsch, mit der Brust­pro­the­se Nor­ma­li­tät her­zu­stel­len. Eine erfolg­rei­che Pro­the­sen­aus­wahl für die Frau­en erfolgt in ers­ter Linie über die Sin­nes­er­fah­rung. Gleich­zei­tig wird deut­lich, dass häu­fig Sani­täts­haus­fach­an­ge­stell­te auf­grund ihrer Erfah­rung und Exper­ti­se über die Aus­wahl ent­schei­den. So erklärt sich das auch in Deutsch­land häu­fig auf­tre­ten­de Pro­blem unzu­rei­chen­der Infor­ma­ti­on und man­geln­der Wahl­mög­lich­kei­ten von Frau­en in der brust­pro­the­ti­schen Versorgung.

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