Kom­pres­si­ons­be­klei­dung im Sport und ihre Wirk­sam­keit bezüg­lich Leis­tung, Rege­ne­ra­ti­on und Pro­prio­zep­ti­on – ein Über­blick über die Studienlage

H. Löt­ze­rich
Der Ein­fluss von Kom­pres­si­ons­strümp­fen im Sport wird auf meh­re­ren Ebe­nen dis­ku­tiert: Sie wer­den in ers­ter Linie getra­gen, um die sport­li­che Leis­tung und die Rege­ne­ra­ti­on zu ver­bes­sern und dabei der Müdig­keit ent­ge­gen­zu­wir­ken. Wei­ter­hin soll die Pro­prio­zep­ti­on ver­bes­sert wer­den. Wäh­rend bio­lo­gi­sche Grund­la­gen­un­ter­su­chun­gen eine deut­li­che Ver­bes­se­rung des venö­sen Abflus­ses durch eine Kom­pres­si­ons­the­ra­pie nach­wei­sen kön­nen, vari­iert die Evi­denz in vie­len Stu­di­en auf­grund sehr unter­schied­li­cher metho­di­scher Ansät­ze, ver­schie­de­ner Pro­banden­grup­pen und sehr unter­schied­li­cher Mess­pa­ra­me­ter. Ins­ge­samt spre­chen jedoch etli­che Befun­de für eine Ver­bes­se­rung der Aus­dau­er­leis­tung und eine ver­bes­ser­te Rege­ne­ra­ti­on durch das Tra­gen von Kom­pres­si­ons­be­klei­dung im Sport – zudem ver­bes­sert sich dadurch nicht zuletzt auch die psy­chi­sche Ver­fas­sung der Sport­ler. Bei den Befun­den zeigt sich eine gewis­se Ten­denz: Je weni­ger trai­niert, je älter und je über­ge­wich­ti­ger die Pro­ban­den sind, umso deut­li­cher zeich­nen sich die posi­ti­ven Effek­te einer Kom­pres­si­ons­be­strump­fung ab.

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Selbst­ma­nage­ment in der Lymphologie

H. Schul­ze
Sowohl bei lym­pho­lo­gi­schen Erkran­kun­gen als auch bei lym­pho­lo­gi­schen Defi­zi­ten (ein Ödem ist ledig­lich ein Sym­ptom und kei­ne ­Erkran­kung) ist ein adäqua­tes Selbst­ma­nage­ment der Betrof­fe­nen unver­zicht­bar. Denn ohne ziel­ge­rich­te­tes Selbst­ma­nage­ment als fünf­te Säu­le der Kom­ple­xen Phy­si­ka­li­schen Ent­stau­ungs­the­ra­pie (KPE) wird die The­ra­pie nicht gelin­gen. In Deutsch­land wur­de in die­sem Zusam­men­hang bis­her aller­dings nur wenig Pati­en­ten­e­du­ka­ti­on betrie­ben. In der 2017 ver­öf­fent­lich­ten S2k-Leit­li­nie „Dia­gnos­tik und The­ra­pie der Lymph­ödeme“ [Gesell­schaft Deutsch­spra­chi­ger Lym­pho­lo­gen e. V. (GDL). S2k-Leit­li­nie „Dia­gnos­tik und The­ra­pie der Lymph­öde­me“ (AWMF-Leit­li­ni­en­re­gis­ter Nr. 058/001). Stand: 23.05.2017 (in Über­ar­bei­tung), gül­tig bis 22.05.2022] erhält die unter­stüt­zen­de Selbst­be­hand­lung zwar eine grö­ße­re Bedeu­tung – jedoch hat sie erfah­rungs­ge­mäß bis­her ­weni­ger Augen­merk erhal­ten als die vier wei­te­ren Maß­nah­men im ­Bereich der Kom­ple­xen Phy­si­ka­li­schen Ent­stau­ungs­the­ra­pie. Kom­pres­si­ons­the­ra­pie, Bewe­gungs­the­ra­pie (idea­ler­wei­se in Kom­pres­si­on), Haut­pfle­ge und Manu­el­le Lymph­drai­na­ge sind nur im Zusam­men­spiel mit einem unter­stüt­zen­den Selbst­ma­nage­ment sinn­voll und füh­ren nur dann zu einer erfolg­rei­chen Therapie.
Inso­fern muss die Eigen­in­itia­ti­ve von Betrof­fe­nen mit Öde­m­er­kran­kun­gen hier­zu­lan­de deut­lich mehr moti­viert wer­den; dazu müs­sen die Zusam­men­hän­ge erläu­tert wer­den. Das gilt ganz beson­ders für das ambu­lan­te Ver­sor­gungs­feld. Denn dort kön­nen sich Betrof­fe­ne mehr ein­brin­gen und dadurch den The­ra­pie­er­folg deut­lich mit­ge­stal­ten [Wald­vo­gel-Röcker K. Fall­buch Phy­sio­the­ra­pie: Lym­pho­lo­gie. Mün­chen: Else­vier, Urban & Fischer, 2021]. Bedeu­ten­de Bau­stei­ne eines adäqua­ten Selbst­ma­nage­ments bei lym­pho­lo­gi­schen Erkran­kun­gen sind, nach Wich­tig­keit sor­tiert: Kon­se­quenz im Tra­gen der Kom­pres­si­on, geeig­ne­te Bewe­gungs­übun­gen in Kom­pres­si­on, eine gut aus­ge­führ­te Haut­pfle­ge und eine pati­en­ten­ad­ap­ti­ve Schu­lung mit eini­gen Tech­ni­ken der Manu­el­len Lymph­drai­na­ge – dies alles idea­ler­wei­se als Ritua­le in den All­tag der Betrof­fe­nen ein­ge­bun­den. Das alles setzt eine gute Pati­en­ten­e­du­ka­ti­on vor­aus. Die­se soll­te nie­der­schwel­lig, in pati­en­ten­ori­en­tier­ter Spra­che und part­ner­schaft­lich for­mu­liert sein. Der Arti­kel zeigt die Wich­tig­keit des Selbst­ma­nage­ments in der KPE auf und erläu­tert, war­um die Behand­lung von Öde­m­er­kran­kun­gen oft nicht in aus­rei­chen­der Wei­se stattfindet.

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Defi­ni­ti­on eines Ver­sor­gungs­stan­dards in der ortho­pä­di­schen Einlagenversorgung

A. Kerkhoff1, T. Stief2, H.-G. Ahrens3, T. Spre­kel­mey­er2, J. Stumpf4
Ist die ortho­pä­di­sche Ein­la­gen­ver­sor­gung tat­säch­lich so ein­fach, wie sie viel­leicht auf den ers­ten Blick erscheint? Die Autoren haben sich mit die­ser Fra­ge aus­ein­an­der­ge­setzt, den Pro­zess der Ein­la­gen­ver­sor­gung ana­ly­siert und einen ziel­ori­en­tier­ten Ver­sor­gungs­stan­dard ent­wi­ckelt. Zum ers­ten Mal wird beschrie­ben, wel­che Schrit­te, Tätig­kei­ten und Kom­pe­ten­zen für eine indi­vi­du­el­le struk­tu­rier­te Ein­la­gen­ver­sor­gung essen­zi­ell sind, um die Qua­li­tät der Ver­sor­gung von Pati­en­ten zu gewährleisten.

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Kei­ne Ver­sor­gung nach Sche­ma F

Eine hohe Qua­li­tät – das wün­schen sich wohl alle am Ver­sor­gungs­pro­zess betei­lig­ten Akteu­re. Doch was zeich­net die Qua­li­tät eines Hilfs­mit­tels und die der Ver­sor­gung aus? Wel­che Kri­te­ri­en beson­ders und wel­che wenig rele­vant sind, hat die Fach­hoch­schu­le (FH) Bie­le­feld nun mit­hil­fe einer quan­ti­ta­ti­ven Stu­die ermit­telt – für die Pro­jekt­ver­ant­wort­li­chen ein ers­ter Schritt, um bis­he­ri­ge Ver­mu­tun­gen wis­sen­schaft­lich zu unter­mau­ern, Dis­kus­sio­nen in der Bran­che anzu­sto­ßen und eine Grund­la­ge für Fol­ge­stu­di­en zu schaffen. 

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„Ödem trifft Adipositas“

Bereits zum elf­ten Mal sind Ärzt:innen, Therapeut:innen, medi­zi­ni­sches Per­so­nal sowie Ver­sor­gungs­fach­kräf­te des medi­zi­ni­schen Fach­han­dels zum Lymphologischen
Sym­po­si­um in Ber­lin zusam­men­ge­kom­men. Die Ver­an­stal­tung, die die Juli­us Zorn GmbH in Zusam­men­ar­beit mit der Ber­li­ner Cha­ri­té aus­rich­te­te, fand im hybri­den For­mat statt. Die wis­sen­schaft­li­che Lei­te­rin Dr. med. Anett Reiß­hau­er, Lei­tung Arbeits­be­reich Phy­si­ka­li­sche Medi­zin und Reha­bi­li­ta­ti­on, Cha­ri­té Ber­lin, begrüß­te 136 Prä­senz- und ca. 200 Online-Teilnehmer:innen aus sie­ben Natio­nen – neben Deutsch­land aus der Schweiz, Chi­na, Mau­ri­ti­us, Süd­afri­ka, Kenia und Nigeria.

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Bila­te­ra­le Prothesenrehabilitation

Der Duder­städ­ter Hilfs­mit­tel­her­stel­ler Otto­bock ver­an­stal­te­te ein vir­tu­el­les Live-Sym­po­si­um zu dem The­ma „Men­schen mit beid­sei­ti­ger Ampu­ta­ti­on: Ein kom­ple­xer Aus­gangs­punkt für die Reha­bi­li­ta­ti­on mit einem mikro­pro­zes­sor­ge­steu­er­ten Knie­ge­lenk (MPK)“.

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Fokus­the­ma: Schul­ter­er­kran­kun­gen und ‑ver­let­zun­gen

Die zehn­te Aus­ga­be des Nür­tin­ger inter­dis­zi­pli­nä­ren Gelenk­sym­po­si­ums fand Ende Sep­tem­ber unter der wis­sen­schaft­li­chen Lei­tung von Dr. med. Tho­mas Amba­cher (Atos Kli­nik Stutt­gart) und Phil­ipp ­Piroth (Sport­phy­sio­the­ra­pie Phil­ipp Piroth) statt. Das Fokus­the­ma der von dem Hilfs­mit­tel­her­stel­ler Spor­la­s­tic durch­ge­führ­ten Ver­an­stal­tung war „Schul­ter­er­kran­kun­gen und ‑ver­let­zun­gen“.

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Gesund­heits­hand­wer­ke ­for­dern mehr Elan der Politik

Coro­na-Pan­de­mie, Ukrai­ne-Krieg, Ener­gie­kri­se, Kli­ma­wan­del und Fach­kräf­te­man­gel – die deut­schen Gesund­heits­hand­wer­ke haben im Jahr 2022 eine Viel­zahl von Her­aus­for­de­run­gen zu meis­tern. Des­we­gen hat sich die Arbeits­ge­mein­schaft der Gesund­heits­hand­wer­ke, bestehend aus den fünf Zen­tral­fach­ver­bän­den der Hör­akus­tik (Biha), Ortho­pä­die-Tech­nik (BIV-OT), Zahn­tech­nik (VDZI), Augen­op­tik (ZVA) und Ortho­pä­die-Schuh­tech­nik (ZVOS), Mit­te Okto­ber im Rah­men des Par­la­men­ta­ri­schen Abends an die Bun­des­po­li­tik gewandt und ihre Bedar­fe vorgetragen.

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TTO beim DKOU: Inter­dis­zi­pli­nä­re Zusam­men­ar­beit auf Augenhöhe

„Mit Begeis­te­rung für unse­re Pati­en­ten“ – unter die­sem Mot­to lud der Deut­sche Kon­gress für Ortho­pä­die und Unfall­chir­ur­gie (DKOU) vom 25. bis 28. Okto­ber nach Ber­lin ein. Neben der Begeis­te­rung für das jeweils eige­ne Fach ist die inter­dis­zi­pli­nä­re Zusam­men­ar­beit von Mediziner:innen, Orthopädie(schuh)techniker:innen sowie Phy­sio- und Ergotherapeut:innen Vor­aus­set­zung für eine qua­li­täts­ge­si­cher­te orthopädie(schuh)technische Ver­sor­gung. In vier Ses­si­ons tausch­ten sich die­se Exper­ten­grup­pen zum Tag der Tech­ni­schen Ortho­pä­die (TTO) am 26. und 27. Okto­ber im Rah­men des DKOU auf Augen­hö­he über neu­es­te inter­dis­zi­pli­nä­re Ver­sor­gungs­kon­zep­te und ‑pfa­de in Ber­lin aus. 

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Dia­gno­se Brust­krebs – und dann?

Die Ver­sor­gung der – aller­meist weib­li­chen – Patient:innen mi Brust­krebs gehört zu dem Auf­ga­ben­spek­trum der meis­ten Sani­täts­häu­ser. Doch zwi­schen Bade­wan­nen­lif­ter und Ban­da­gen fühlt sich nicht jede Frau wohl und ver­zich­tet daher lie­ber auf die ihr zuste­hen­de Ver­sor­gung, weiß Anke Prüs­tel. Sie hat im Sani­täts­haus gear­bei­tet, erhielt die Dia­gno­se Brust­krebs und führ­te anschlie­ßend ihr eige­nes Geschäft in Ber­lin. Im Gespräch mit der OT-Redak­ti­on hat sie von ihren Erfah­run­gen erzählt und davon, was Sani­täts­häu­ser bes­ser machen können. 

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