Die Aus­wir­kun­gen einer Becken­kom­pressionsorthese auf das Gleich­ge­wichts­ver­mö­gen bei Pati­en­ten mit chro­ni­schen Schmer­zen im Bereich des Iliosakralgelenks

F. Sicht­ing, Ch. Bütt­ner
Pati­en­ten mit Schmer­zen im Bereich des Ili­o­sa­kral­ge­lenks (ISG) lei­den oft­mals auch unter Stö­run­gen des Gleich­ge­wichts, wofür eine ver­än­der­te sen­so­mo­to­ri­sche Kontrolle­ ver­ant­wort­lich gemacht wird. Ein kon­ser­va­ti­ver The­ra­pie­an­satz ist die Becken­kom­pres­si­ons­or­the­se, wel­che die Becken­struk­tu­ren sta­bi­li­sie­ren sowie ent­las­ten soll und zudem die moto­ri­sche Kon­trol­le beein­flusst. Vor die­sem Hin­ter­grund wur­de die Aus­wir­kung einer Becken­or­the­se auf das Gleich­ge­wicht von ISG-Pati­en­ten unter­sucht. Die Ergeb­nis­se zei­gen eine Min­de­rung der Center-of-Pressure-(CoP-)Strecke um 7,9 %, was für eine ver­bes­ser­te Gleich­ge­wichts­fä­hig­keit durch das Tagen der Orthe­se spricht. Die Wir­kung der Beckenkompressions­orthese ist damit ein Indiz für die Unter­stüt­zung des sen­so­mo­to­ri­schen Theoriemodells.

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Geziel­te The­ra­pie lum­ba­ler ­Spi­nal­ka­nals­teno­sen mit ­einer ­Wir­bel­säu­len­or­the­se. Eine pro­spek­ti­ve ran­do­mi­sier­te Studie

K. J. Schna­ke, A. Seeger
Die Wir­kun­gen von Orthe­sen bei der Behand­lung von Pati­en­ten mit aku­ten oder chro­ni­schen Rücken­schmer­zen wer­den kon­tro­vers beur­teilt. Die hier vor­ge­stell­te pro­spek­ti­ve ran­do­mi­sier­te Stu­die unter­sucht die Wir­kun­gen der dyna­mi­schen lum­ba­len Fle­xi­ons­or­the­se „Dyne­va“. Dabei han­delt es sich um eine spe­zi­ell für Spi­nal­ka­nals­teno­sen ent­wi­ckel­te dyna­mi­sche Rücken­or­the­se, deren Beson­der­heit in einem neu­ar­ti­gen Feder­me­cha­nis­mus besteht. Die Stu­die kommt zu dem Ergeb­nis, dass das Tra­gen der Orthe­se zu einer Reduk­ti­on von Rücken­schmer­zen, zu Ver­bes­se­run­gen bei all­tags­re­le­van­ten Bewe­gun­gen und zu einer Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät führt. 

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Ver­ein­fach­te Ver­fah­ren der Bewegungsanalyse

S. Lutherdt, S. Wen­zel, A. Franz, D. Voges, S. Köh­ring, H. Wit­te
Sowohl in der kli­ni­schen Dia­gnos­tik als auch bei der Unter­su­chung bio­me­cha­ni­scher Fra­ge­stel­lun­gen in der Medi­zin, der Sport­wis­sen­schaft und wei­te­ren Anwen­dungs­ge­bie­ten wie der Medi­zin­tech­nik wer­den verschiedene­ Ver­fah­ren der Bewegungsanalyse­ genutzt. Dabei sind die etablierten­ Ver­fah­ren häu­fig sowohl teu­er als auch auf­wen­dig in der Anwen­dung. Zu den eta­blier­ten Umset­zun­gen der „direk­ten“ Ver­fah­ren der Bewe­gungs­ana­ly­se von Extre­mi­tä­ten und Körper­stamm (direk­te Beob­ach­tung der Bewe­gun­gen, z. B. bekannt unter den­ Mar­ken Qua­li­sys® und Vicon®) gibt es für geeig­ne­te Fra­ge­stel­lun­gen mit Micro­soft® Kinect® eine preis­wer­te Alter­na­ti­ve. Steht dage­gen die Ana­ly­se der Bewe­gun­gen des Kör­per­schwer­punk­tes im Vor­der­grund, ist die „indi­rek­te Bewe­gungs­ana­ly­se“ (Rück­schluss auf die Bewe­gun­gen aus den sie ver­ur­sa­chen­den Kräf­ten mit­tels Kraft­mess­plat­ten, z. B. Kist­ler®­ oder AMTI®) einer­seits genau­er, ande­rer­seits aber auch weni­ger zeit- und kos­ten­auf­wen­dig als „direk­te“ Ver­fah­ren. Beide­ Ansät­ze wer­den anhand eines Bei­spiels ver­an­schau­licht und diskutiert.

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René Baum­gart­ner (1930 – 2018)

Am 23. Okto­ber 2018 ver­starb Prof. Dr. med. René Baum­gart­ner in sei­nem Schwei­zer Hei­mat­ort Zumikon im Alter von 88 Jah­ren. Baum­gart­ner war lang­jäh­ri­ger Ordinarius­ für Tech­ni­sche Ortho­pä­die und Reha­bi­li­ta­ti­on an der West­fä­li­schen Wil­helms-Uni­ver­si­tät in Müns­ter, verfasste­ meh­re­re Stan­dard­wer­ke und gestal­te­te die Tech­ni­sche Ortho­pä­die in Euro­pa über Jahrzehnte­ ent­schei­dend mit. Prof.­­­ Dr. ­­ med.­­­Bernhard Grei­temann, Priv.-Doz. Dr. habil. Lutz Brück­ner und Micha­el Schä­fer geden­ken ihres Vor­bilds und Weg­ge­fähr­ten mit einem ­gemein­sa­men Nach­ruf. Wei­te­re per­sön­li­che Wor­te aus dem beruf­li­chen Umfeld erwei­tern den Blick auf den Men­schen René Baum­gart­ner und sein Lebenswerk. 

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Wie mikro­pro­zes­sor­ge­steu­er­te Pro­the­sen­fü­ße Bein­am­pu­tier­te beim Ste­hen und Gehen auf Ram­pen unterstützen

M. Ernst, B. Alten­burg, M. Bell­mann, T. Schmalz
Ste­hen und Gehen auf unebe­nem Unter­grund ist für Bein­am­pu­tier­te eine Her­aus­for­de­rung. Mikro­pro­zes­sor­ge­steu­er­te Pro­the­sen­fü­ße sind dafür aus­ge­legt, Ampu­tier­te in sol­chen Situa­tio­nen zu unter­stüt­zen. In die­ser Stu­die wur­de Ste­hen und Gehen auf Ram­pen mit unter­schied­li­chen mikro­pro­zes­sor­ge­steu­er­ten Pro­the­sen­fü­ßen unter­sucht. Dabei konn­ten ­unter­schied­li­che Schlüs­sel­funk­tio­nen der Pro­the­sen­fü­ße iden­ti­fi­ziert wer­den, die sowohl trans­ti­bi­al als auch trans­fe­mo­ral Ampu­tier­ten hel­fen, eine bes­se­re Hal­tung und ein natür­li­che­res Gang­bild zu erzie­len. Die­se bestehen in einer Echt­zeit­an­pas­sung an Nei­gun­gen mit aus­rei­chen­dem Bewe­gungs­um­fang und einem auto­ad­ap­ti­ven Dorsalflexionsstopp.

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„HOSY­can“ – ein Prüf­ge­rät zur Mes­sung des Druck­ver­laufs von Kompressionstextilien

F. Girm­ond
Kom­pres­si­ons­tex­ti­li­en erfül­len eine Viel­zahl unter­schied­li­cher Funk­tio­nen: Mit medi­zi­ni­schen Kom­pres­si­ons­strümp­fen für Bei­ne und Arme kön­nen Pati­en­ten erfolg­reich Throm­bo­sen vor­beu­gen und Lymph­öde­me bekämp­fen; Sport­ler ver­spre­chen sich von kom­pri­mie­ren­den Shirts, Shorts und Strümp­fen eine Leis­tungs­stei­ge­rung und eine ver­bes­ser­te Rege­ne­ra­ti­on; Geschäfts­rei­sen­de nut­zen soge­nann­te Rei­se­strümp­fe, um auf Lang­stre­cken­flü­gen „schwe­re Bei­ne“ zu ver­mei­den. Um detail­lier­te und belast­ba­re Aus­sa­gen über die tat­säch­li­che Kom­pres­si­ons­wir­kung sol­cher Tex­ti­li­en tref­fen zu kön­nen, bedarf es eines adäqua­ten Mess­sys­tems und fle­xi­bler Mess­ver­fah­ren. Im Zen­trum die­ses Bei­trags steht das Ver­fah­ren „HOSY“ („Hohen­stein Sys­tem“) des akkre­di­tier­ten Prüf­la­bors und For­schungs­dienst­leis­ters Hohen­stein im schwä­bi­schen Bön­nig­heim, das kürz­lich um ein neu­es Prüf­ge­rät namens „HOSY­can“ erwei­tert wur­de. Das Gerät ist unter ande­rem in der Lage, natür­li­che Bewe­gungs­ab­läu­fe zu simu­lie­ren. Der Bei­trag zeigt die Funk­ti­ons­wei­sen des neu­en Prüf­ge­räts auf und führt bei­spiel­haf­te Anwen­dungs­fäl­le vor. 

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Anwen­dung instru­men­tier­ter Orthe­sen­ge­len­ke zur Opti­mie­rung des Orthe­sen­auf­baus und zur Cha­rak­te­ri­sie­rung des Patienten

D. Hoch­mann, L. Opitz
Der Bei­trag beschreibt einen metho­di­schen Ansatz zur Ent­wick­lung und Vali­die­rung instru­men­tier­ter Gelen­ke, die in exis­tie­ren­de Orthe­sen inte­griert wer­den kön­nen, um Belas­tun­gen auf allen Ebe­nen mess­tech­nisch zu erfas­sen. Zudem wer­den die Anwen­dungs­mög­lich­kei­ten der ent­wi­ckel­ten Mess­tech­nik zur Cha­rak­te­ri­sie­rung der ver­blie­be­nen Mus­kel­funk­ti­on des Pati­en­ten und zur Opti­mie­rung des Auf­baus bei ortho­pä­die­tech­ni­schen Ver­sor­gun­gen vorgestellt.

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