Reha­bi­li­ta­ti­on und ortho­pä­die­tech­ni­sche Ver­sor­gung eines Pati­en­ten mit Contergan-Dysmelie

Th. Spie­ker­köt­ter, H.-J. Hes­sel­schwerdt
Die hier vor­ge­stell­te Fall­be­ob­ach­tung doku­men­tiert den Reha­bi­li­ta­ti­ons­ver­lauf eines Pati­en­ten mit Tetra­pho­ko­me­lie über einen Zeit­raum von vier Mona­ten. Begin­nend mit dem kli­ni­schen Sta­tus beschreibt der Arti­kel den Reha­bi­li­ta­ti­ons­ver­lauf ein­schließ­lich phy­sio­the­ra­peu­ti­scher Maß­nah­men und ortho­pä­die­tech­ni­scher Neu­ver­sor­gung mit bila­te­ra­len Orthop­ro­the­sen. Fer­ner wird das inter­dis­zi­pli­nä­re Behand­lungs­ver­fah­ren beschrie­ben, das zu einer erfolg­rei­chen Reha­bi­li­ta­ti­on bei einem so her­aus­for­dern­den Fall bei­tra­gen konnte.

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Aus­wir­kun­gen von Kine­sio­ta­pe­an­la­gen auf das Gang­bild bei pro­the­tisch ver­sorg­ten bein­am­pu­tier­ten Patienten

M. Neu­pert, S. Hauch, L. Brück­ner
Das Erler­nen eines siche­ren und sturz­frei­en Gang­bil­des nach einer Ampu­ta­ti­on hat einen wich­ti­gen Stel­len­wert in der Pro­the­sen­ver­sor­gung. Die hier dis­ku­tier­te Beob­ach­tungs­stu­die geht der Fra­ge nach, ob Gang­bild­pa­ra­me­ter durch Anle­gen bestimm­ter Kine­sio­ta­pe­an­la­gen beein­fluss­bar sind. Die Stu­die stellt die ers­ten Ergeb­nis­se und Dis­kus­sio­nen dazu vor. Wei­te­re umfas­sen­de und enger auf­ge­glie­der­te Unter­su­chun­gen sind vorgesehen.

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Pro­tek­ti­on, Prä­ven­ti­on und Akut­ver­sor­gun­gen in der Sport­or­tho­pä­die — Aktu­el­le Ortho­pä­die-Tech­nik von Kopf bis Fuß

H. Semsch
In Deutsch­land trei­ben rund 23 Mio. Men­schen regel­mä­ßig Sport. Davon ver­let­zen sich jedes Jahr über 5 Pro­zent. Etwa 1,25 Mio. Sport­ler müs­sen wegen einer Ver­let­zung ärzt­lich behan­delt wer­den. Ursa­che für die­se Ver­let­zun­gen sind oft ein Foul beim Fuß­ball, ein Sturz beim Ski­fah­ren oder ein Umkni­cken beim Hand­ball oder Jog­gen – mit zum Teil fol­gen­schwe­ren Aus­wir­kun­gen für die Akti­ven. Regel­mä­ßig kommt es im Sport zu Muskel‑, Seh­nen- oder Bän­der­ver­let­zun­gen sowie Frak­tu­ren. Der Arti­kel befasst sich mit der Fra­ge, was die Ortho­pä­die-Tech­nik heut­zu­ta­ge leis­ten kann, um Sport­ver­let­zun­gen zu ver­sor­gen und Krank­heits- und Reha-Zei­ten zu mini­mie­ren oder sogar prä­ven­tiv zu ver­mei­den. Anhand von Bei­spie­len wer­den aktu­el­le tech­ni­sche Ver­sor­gun­gen für ver­schie­de­ne Sport­ar­ten und Risi­ko­ak­ti­vi­tä­ten vor­ge­stellt und deren Wir­kungs­wei­se beschrieben.

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Orga­ni­sa­ti­on von Sitz­un­ter­stüt­zung – neue Ideen mit mehr Bewegung

U. Bäch­li
Die Orga­ni­sa­ti­on einer adäqua­ten Sitz­un­ter­stüt­zung ist eine gro­ße Her­aus­for­de­rung. Oft schei­tert sie dar­an, dass die Wich­tig­keit von Hal­tungs­va­ria­tio­nen zu wenig berück­sich­tigt wird, was für auf Unter­stüt­zung ange­wie­se­ne Men­schen uner­träg­lich wer­den kann. Doch wenn für die ein­zel­nen Kör­per­ab­schnit­te eine sinn­vol­le Aus­gangs­stel­lung ermit­telt und der Umfang der zuge­las­se­nen Abwei­chung von der Aus­gangs­stel­lung defi­niert wird, und wenn, sofern not­wen­dig, die in die Aus­gangs­stel­lung zurück­füh­ren­de Kraft auf­ge­zeigt wird, ist es mög­lich, eine tech­ni­sche Lösung für eine Sitz­un­ter­stüt­zung zu ent­wi­ckeln, die zuver­läs­sig Sta­bi­li­tät und Bewe­gungs­spiel­raum glei­cher­ma­ßen vermittelt.

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Der Effekt dyna­mi­scher Car­bon-Ein­la­gen im Laufsport

L. Öksüz
Hin­ter­grund: Ziel der wis­sen­schaft­li­chen Unter­su­chung war es, die Aus­wir­kun­gen dyna­mi­scher Car­bon-Ein­la­gen auf Lauf­sport­ler auf­zu­zei­gen, die an Knie- oder Achil­les­seh­nen­be­schwer­den lei­den. Mate­ri­al und Metho­den: Ins­ge­samt wur­den bei 26 Pro­ban­den Lauf­ana­ly­sen durch­ge­führt. Im Anschluss wur­de der Ein­fluss der Ein­la­gen auf die Hüf­tro­ta­ti­on und die Fuß­be­las­tun­gen im Schuh­aus­ge­wer­tet. Die Mess­da­ten wur­den mit dem Iner­ti­al­sen­sor­sys­tem „Myo­Mo­ti­on“ (Nora­xon) und dem Innen­soh­len­mess­sys­tem „vebi­to­SCI­ENCE“ (Vebi­to) erfasst. Ergeb­nis­se: Die Ergeb­nis­se zei­gen, dass sich bei männ­li­chen und weib­li­chen Pro­ban­den Hüft­in­nen­ro­ta­ti­on sowie Ever­si­on durch die Ein­la­ge redu­zie­ren las­sen. Auch die Bie­ge- und Tor­si­ons­mo­men­te­an Fer­se und Meta­tar­so­phal­an­ge­al­ge­lenk (MTP) 5 wur­den ver­rin­gert. Kei­nen signi­fi­kan­ten Ein­fluss hat die Ein­la­ge dage­gen auf die Fuß­be­las­tun­gen am MTP 1. Schluss­fol­ge­rung: Bei Sport­lern mit spe­zi­el­len Beschwer­den ist eine Lauf­ana­ly­se abso­lut emp­feh­lens­wert. Car­bon-Ein­la­gen kön­nen das Gang­bild des Läu­fers im Hin­blick auf Fuß­be­las­tun­gen, Sprung­ge­lenks­be­we­gung und Hüf­tro­ta­ti­on optimieren.

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Kli­ni­sche Ergeb­nis­se mit dem Arm­the­ra­pie­ro­bo­ter ARMin

V. Klam­roth-Mar­gans­ka
Robo­ter in der Neu­ro­re­ha­bi­li­ta­ti­on wer­den nicht nur als Assis­tenz­sys­te­me ein­ge­setzt, son­dern unter­stüt­zen den The­ra­peu­ten auch in der her­kömm­li­chen The­ra­pie. Der Arm­the­ra­pie­ro­bo­ter ARMin wur­de an der ETH Zürich in Zusam­men­ar­beit mit der Uni­ver­si­tät Zürich ent­wi­ckelt. Das Gerät ermög­licht ein inten­si­ves, aktiv assis­tier­tes Trai­ning all­tags­re­le­van­ter Tätig­kei­ten des betrof­fe­nen Armes. ARMin wur­de bereits in meh­re­ren kli­ni­schen Stu­di­en erfolg­reich auf Wirk­sam­keit geprüft. Basie­rend auf den posi­ti­ven Ergeb­nis­sen kli­ni­scher Stu­di­en wird das Gerät kon­ti­nu­ier­lich wei­ter­ent­wi­ckelt mit dem Ziel, Pati­en­ten den Ein­satz ihres Armes im All­tag zu ermöglichen.

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Jeder­zeit mobil auch im Alter – der trep­pen­stei­gen­de bio­ni­sche Rollstuhl

B. Wolf, P. Fried­rich, Ch. Schol­ze

Je län­ger Men­schen mobil blei­ben, des­to gesün­der blei­ben sie und umso spä­ter set­zen alters­be­ding­te Abbau­pro­zes­se ein. Das Mobi­li­täts­sys­tem „Assist­Mo­bil“ gewähr­leis­tet Men­schen, die in ihrer Bewe­gungs­frei­heit ein­ge­schränkt sind, unbe­grenz­te und unab­hän­gi­ge Mobi­li­tät. Das neu ent­wi­ckel­te trep­pen­stei­gen­de Roll­stuhl­fahr­werk kann sich dank einer dyna­mi­schen Sta­bi­li­sa­ti­on auf nur einer Ach­se fort­be­we­gen – dadurch ist es sehr wen­dig und kom­pakt. Der auto­no­me Steig­me­cha­nis­mus basiert auf zwei Bei­nen, die jeweils aus Ober- und Unter­schen­kel bestehen. Beim Trep­pen­stei­gen schie­ben die Bei­ne den Roll­stuhl auf die jeweils nächst­hö­he­re Stu­fe, bevor sie sich nach­ein­an­der neu posi­tio­nie­ren. Auf ana­lo­ge Wei­se kön­nen auch Trep­pen nach unten über­wun­den wer­den. Um län­ge­re Distan­zen selbst­stän­dig per Auto zurück­le­gen zu kön­nen, kann der Sitz des Mobi­li­täts­sys­tems ein­fach in einen Seri­en-Pkw inte­griert wer­den – das Roll­stuhl­fahr­werk fährt anschlie­ßend auto­ma­tisch zum Heck und ver­lädt sich selbst­stän­dig im Kof­fer­raum. Auch ein auto­ma­ti­scher Las­ten­trans­port ist mit die­sem Sys­tem denkbar.

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Ver­sor­gungs­kon­zept beim dia­be­ti­schen Char­cot-Fuß mit Fokus auf Typ San­ders 2–4

T. B. Bud­ny, J. Har­des, G. Gos­he­ger
Die Char­cot-Arth­ro­pa­thie ist eine cha­rak­te­ris­ti­sche Kom­pli­ka­ti­on des dia­be­ti­schen Fußes. Sie kann mit aus­ge­präg­ten Fehl­stel­lun­gen bzw. Luxa­tio­nen mit dar­aus resul­tie­ren­der Ulkus­bil­dung und einem hohen Ampu­ta­ti­ons­ri­si­ko ein­her­ge­hen, bedingt durch Super­in­fek­tio­nen. Tra­di­tio­nell wird die akti­vier­te NOAP kon­ser­va­tiv behan­delt, jedoch kön­nen mas­si­ve Insta­bi­li­tä­ten, Fehl­stel­lun­gen und rezi­di­vie­ren­de Ulzera des Fußes eine chir­ur­gi­sche The­ra­pie not­wen­dig machen, um eine Ampu­ta­ti­on zu ver­hin­dern. Das ope­ra­ti­ve Manage­ment die­ser Hoch­ri­si­ko­pa­ti­en­ten stellt hohe Anfor­de­run­gen an das inter­dis­zi­pli­nä­re Team; des­sen Zusam­men­spiel ist der ent­schei­den­de Schlüs­sel für den Lang­zeit­erfolg. In dem Bei­trag wird das Müns­teri­sche Ver­sor­gungs­kon­zept beim dia­be­ti­schen Char­cot-Fuß vorgestellt.

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Das Enti­tä­ten­kon­zept in der Ver­sor­gung von Men­schen mit dia­be­ti­schem Fuß

D. Hochle­n­ert, G. Engels, St. Mor­bach
Die Ursa­chen eines Dia­be­ti­schen-Fuß­­syn­droms (DFS) las­sen sich in Voraus­setzungen und Anläs­se unter­tei­len und über die Loka­li­sa­ti­on weitestge­hend ein­gren­zen. Für die Bil­dung der Enti­tä­ten wur­de die Ober­flä­che des Fußes in 22 Zonen ein­ge­teilt, an de­nen Ulzera wei­test­ge­hend homo­ge­ne Ursa­chen haben. Der dar­aus abgelei­tete Hand­lungs­ka­ta­log hat meh­re­re Vor­tei­le: 1. Der Schlüs­sel dazu ist die Loka­li­sa­ti­on und damit ein­fach und selbst­er­klä­rend. 2. Alle Maß­nah­men aus ver­schie­de­nen Berei­chen, sei­en es Untersuchungs­methoden oder chi­rurgische bzw. kon­ser­va­ti­ve Behand­lun­gen, Wund­be­hand­lun­gen oder Schuh­ver­sor­gun­gen, wer­den über­sicht­lich in einem Zusam­men­hang gebün­delt. 3. Die Bio­me­cha­nik, oft kom­pli­ziert und un­durchdringlich, redu­ziert sich auf die handlungsre­levanten Phä­no­me­ne an einer Über­lastungslokalisation. Damit wird der Zugang zur Aus­wahl der bestmögli­chen Ent­las­tungs­op­ti­on erleich­tert. Die Autoren hof­fen, dass damit eine nächs­te Gene­ra­ti­on von Schuhver­sorgungsstandards mög­lich wird, die kei­ne star­ren Emp­feh­lun­gen bil­den, son­dern das indi­vi­du­ell not­wen­di­ge Mini­mum an Maß­nah­men zum Ziel haben. Die nach wie vor hohen Re­aktivierungsraten von 30 bis 40 % im Jahr nach Wund­schluss und die sogar stei­gen­de Häu­fig­keit von Amputatio­nen am Fuß könn­ten durch eine indi­vi­du­el­le­re Wahl aus über­sicht­lich dar­ gestell­ten Mit­teln gebes­sert werden.

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„Smart Fall“: Ent­wick­lung eines Sys­tems zur Sturz- und Akti­vi­tä­ten­er­ken­nung im Smart Home

M. König, H.-J. Lako­mek, A. Pört­ner, D. Spru­te
Das Pro­jekt „Smart Fall“ beschäf­tigt sich mit einem kos­ten­güns­ti­gen Sys­tem zur Erken­nung von Akti­vi­tä­ten und Stür­zen älte­rer Men­schen und der Ein­bin­dung des Sys­tems in einen Smart-Home-Kon­text. Das ent­wi­ckel­te Sys­tem umfasst zwei wesent­li­che Kom­po­nen­ten: Ein soge­nann­tes Weara­ble dient als Sen­so­rik zur Erken­nung von Stür­zen und Akti­vi­tä­ten einer Per­son, wäh­rend eine Emp­fangs­kom­po­nen­te zur Kopp­lung an das Smart Home dient. Bei­de Kom­po­nen­ten kom­mu­ni­zie­ren funk­ba­siert mit­ein­an­der. Die Erken­nung von Stür­zen und eine damit ver­bun­de­ne Alar­mie­rung im Not­fall betrifft ins­be­son­de­re älte­re Men­schen, die sich mög­li­cher­wei­se nach einem Sturz nicht mehr selbst hel­fen kön­nen. Das The­ma hat eben­falls eine star­ke Rele­vanz für Men­schen in häus­li­cher Pfle­ge und in Pflegeeinrichtungen.

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