Behand­lungs­kon­zep­te aus Sicht der Ortho­pä­die-Tech­nik bei infan­ti­ler Cere­bral­pa­re­se (ICP)

S. Senst
Die ICP stellt einen Sam­mel­be­griff von Sym­pto­men dar, die sich auf­grund eines früh­kind­li­chen Hirn­scha­dens erge­ben haben und zu Stö­run­gen des neu­ro­mus­ku­lä­ren Sys­tems füh­ren. Hier­aus resul­tie­ren phy­si­sche und psy­chi­sche Ent­wick­lungs­stö­run­gen, die die Hal­tung und moto­ri­schen Fähig­kei­ten der Kin­der ganz erheb­lich beein­flus­sen. Sie kön­nen sowohl das Grei­fen und Abstüt­zen als auch das Ste­hen und Gehen erschwe­ren oder auch ver­hin­dern. Ohne adäqua­te The­ra­pie zei­gen die Sym­pto­me einer Cere­bral­pa­re­se eine star­ke Pro­gre­di­enz. Für die tech­ni­sche Ortho­pä­die erge­ben sich daher drei Haupt­zie­le: Funktionsverbesserung/Mobilitätserhöhung, Ver­mei­dung von Schmer­zen und Ver­bes­se­rung des Handlings.

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Ortho­pä­die­tech­ni­sche Ver­sor­gung von Pati­en­ten mit Spi­na bifida

U. Her­de
Die ortho­pä­die­tech­ni­sche Ver­sor­gung und the­ra­peu­ti­sche Beglei­tung von Kin­dern mit Spi­na bifi­da ist durch die Ver­sor­gungs­leit­li­ni­en nach Prof. Dr. Adria­no Fer­ra­ri seit über 30 Jah­ren euro­pa­weit eta­bliert. Hier­bei kommt der prä­ven­ti­ven orthe­ti­schen Ver­sor­gung und der the­ra­peu­ti­schen Gang­schu­lung beson­de­re Bedeu­tung zu. Das früh­zei­ti­ge Erken­nen und Defi­nie­ren des Läh­mungs­ni­veaus ist dabei genau­so wich­tig wie das the­ra­peu­ti­sche Ein­be­zie­hen der Hilfs­mit­tel in die Behand­lung und deren Gebrauch. Über die enge Zusam­men­ar­beit des inter­dis­zi­pli­nä­ren Ver­sor­gungs­teams kann die Geh­fä­hig­keit der Kin­der auf die­se Wei­se häu­fig weit über die Puber­tät hin­aus erhal­ten wer­den, was ein hohes Maß an Lebens­qua­li­tät und Lebens­freu­de für die­se Kin­der bedeutet.

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Brain-Com­pu­ter Inter­faces als assis­tie­ren­de Tech­no­lo­gie und in der Reha­bi­li­ta­ti­on nach Schlaganfall

A. Krei­lin­ger, H. Hie­bel, P. Ofner, M. Rohm, R. Rupp, G. R. Müller-Putz
Brain-Com­pu­ter Inter­faces (BCIs) fin­den mitt­ler­wei­le den Weg aus der For­schung in Appli­ka­tio­nen unter All­tags­be­din­gun­gen. Nicht nur bei assis­tie­ren­den Tech­no­lo­gien fin­den BCIs Ver­wen­dung, auch in der funk­tio­nel­len Schlag­an­fall­re­ha­bi­li­ta­ti­on. Aktu­el­le Ent­wick­lungs­ar­bei­ten fokus­sie­ren indi­vi­dua­li­sier­te BCIs für Anwen­der sowie das Erfor­schen von Grund­la­gen über die Neu­ro­plas­ti­zi­tät des Gehirns. Die­ser Arti­kel gibt eine Über­sicht über aktu­el­le Ent­wick­lun­gen anhand von Stu­di­en und Einzelfallbeobachtungen.

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Ver­wen­dung der Elek­tro­m­yo­gra­phie in der funk­tio­nel­len Elektrostimulation

Th. Schau­er, Ch. Klauer
Die Funk­tio­nel­le Elek­tro­sti­mu­la­ti­on (FES) stellt ein eta­blier­tes The­ra­pie­ver­fah­ren in der neu­ro­lo­gi­schen Reha­bi­li­ta­ti­on dar. Die­ser Bei­trag beschäf­tigt sich mit der Erfas­sung und Aus­wer­tung des Elek­tro­m­yo­gramms am sti­mu­lier­ten Mus­kel zwi­schen den Sti­mu­la­ti­ons­im­pul­sen für fol­gen­de Ziel­stel­lun­gen: 1.) Anpas­sung des Unter­stüt­zungs­gra­des an die detek­tier­te will­kür­li­che Rest­mus­kel­ak­ti­vi­tät, 2.) Ver­bes­se­rung der Regu­lie­rung des Sti­mu­la­ti­ons­ef­fekts (Rege­lung des Betrags der durch FES rekru­tier­ten moto­ri­schen Ein­hei­ten λ) und 3.) Beob­ach­tung natür­li­cher Muskelaktivitäten/ der Motor­ko­or­di­na­ti­on wäh­rend der FES.

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Schaft­de­signs in der TR-Prothetik

H.-M. Holz­fuß
Noch immer wer­den Ver­sor­gun­gen der obe­ren Extre­mi­tät mit har­ten, unfle­xi­blen Schäf­ten durch­ge­führt. Doch der Ein­satz von Sili­kon in der Arm­pro­the­tik eröff­net dem Pro­the­sen­trä­ger ganz neue Mög­lich­kei­ten und Frei­heits­gra­de. Der nach­fol­gen­de Bericht zeigt, wie sinn­voll die Ver­wen­dung moder­ner Mate­ria­li­en für den Trä­ger von Arm­pro­the­sen ist und dass der Sili­kon­schaft in der Arm­pro­the­tik heu­te als Stan­dard anzu­se­hen ist. Dabei soll­te für jeden Anwen­der eine indi­vi­du­el­le Schaft­ge­stal­tung, je nach Anfor­de­run­gen und Wün­schen, gefer­tigt wer­den. Ist eine Sili­kon­fer­ti­gung in der eige­nen ortho­pä­di­schen Werk­statt nicht umsetz­bar, kann sie mit­hil­fe eines Part­ners rea­li­siert wer­den. Den­noch gibt es Indi­ka­tio­nen, die den Ein­satz von Sili­kon-Stan­dard­schäf­ten aus­schlie­ßen. Die­se Aus­nah­me­fäl­le gilt es, mit dem Anwen­der genau zu bespre­chen und ein­zeln zu bewerten.

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Ein Lang­zeit­be­richt über drei pro­the­ti­sche Kinderversorgungen

M. Hofer
Die pro­fes­sio­nel­le pro­the­ti­sche Ver­sor­gung von Kin­dern und Jugend­li­chen stellt die Fach­leu­te vor Ort vor gro­ße Her­aus­for­de­run­gen. Der kind­li­che Bewe­gungs­drang belas­tet die zur Ver­fü­gung ste­hen­den Mate­ria­li­en und Kon­struk­tio­nen bis aufs Äußers­te, so dass oft das Mate­ri­al nicht Stand hal­ten kann. Es müs­sen also neue Lösun­gen gefun­den wer­den, wie der Bericht von Micha­el Hofer, Team­lei­ter Pro­the­tik der Bal­grist Tec AG, zeigt: Die Ver­sor­gung von drei Kin­dern und Jugend­li­chen, die in die Mobi­li­täts­klas­se vier ein­zu­stu­fen sind, for­der­te die Tech­ni­ker des Ver­sor­gungs­teams her­aus. Hin­zu kommt, dass die sehr begrenz­te Pass­teil­aus­wahl in der Kin­der­pro­the­tik ein gro­ßes Pro­blem dar­stellt, da hoch­funk­tio­nel­le Kom­po­nen­ten schwer zu beschaf­fen sind. Erschwert wird die Ver­sor­gung auch durch Begleit­erschei­nun­gen wie Haut­ir­ri­ta­tio­nen, Ekzem­bil­dung und Weich­teil­über­hän­ge. Sol­che erschwer­ten Rah­men­be­din­gun­gen erfor­dern mit­un­ter auch unkon­ven­tio­nel­le Lösungen.

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Inter­dis­zi­pli­nä­re, ambu­lan­te Ver­sor­gung einer Lipo­lymph­ödem-Pati­en­tin – Ein Fallbeispiel

C. Weid­ner
Am Bei­spiel einer Pati­en­tin wird exem­pla­risch die ambu­lan­te Ver­sor­gung einer Lipo­lymph­ödem-Pati­en­tin dar­ge­stellt. Auf­bau und Ablauf der lym­pho­lo­gi­schen Behand­lung sowie die inter­dis­zi­pli­nä­re Orga­ni­sa­ti­on wer­den auf­ge­zeigt. Nach genau­er Dia­gnos­tik erfol­gen die Anmel­dung zur The­ra­pie, die The­ra­pie­pla­nung, die Infor­ma­ti­ons­sit­zung mit ihren ver­schie­de­nen Schwer­punk­ten, die Inten­siv­pha­se und die Koor­di­na­ti­on im Netzwerk.

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Intra­in­di­vi­du­el­le Ver­gleichs­stu­die zwi­schen Haft­schaft und Sili­kon­liner­tech­nik bei Oberschenkelamputierten

K. Tie­mey­er, M. Hil­de­brandt, S. Schü­ling, H.H. Wetz
Bei der Ver­sor­gung Ober­schen­kel­am­pu­tier­ter ste­hen dem Ortho­pä­die-Tech­ni­ker vie­le Alter­na­ti­ven zur Ver­fü­gung, bezo­gen auf den Schaft kann dies z. B. ein Haft- oder auch ein Liner­schaft sein. Ein­deu­ti­ge Indi­ka­ti­ons­kri­te­ri­en hier­zu feh­len. In die­ser intra­in­di­vi­du­el­len Cross-over-Stu­die wur­den drei Pro­ban­den mit einem Haft- und einem Liner­schaft ver­sorgt und wur­den mit bei­den Ver­sor­gungs­for­men kli­nisch wie bio­me­cha­nisch unter­sucht und um sub­jek­ti­ve Eva­lu­ie­rung gebeten.

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Hand in Hand in der Lymphologie

A. Gatt­win­kel
Nach der Dia­gno­se­stel­lung sei­tens des zustän­di­gen Arz­tes erhal­ten Pati­en­ten mit einem Lymph­ödem mit­tels Ver­ord­nung die pas­sen­de The­ra­pie. Um den Erfolg die­ser The­ra­pie zu ermög­li­chen, ist bei der Durch­füh­rung eine abge­stimm­te, enge Zusam­men­ar­beit von Arzt, Therapeut(en) und Sani­täts­fach­han­del notwendig.

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Ein Phan­tom-Sti­mu­la­tor für ampu­tier­te Gliedmaßen

A. Mei­er-Koll
Die Ampu­ta­ti­on einer Extre­mi­tät unter­bricht Ner­ven­bah­nen, die im soma­to­sen­so­ri­schen Rin­den­feld der gegen­sei­ti­gen Hirn­hälf­te enden. Infol­ge­des­sen zer­fal­len Syn­ap­sen an den Ziel­neu­ro­nen. Sie wer­den von neu­en ersetzt, die Ner­ven­fa­sern aus benach­bar­ten Zonen des soma­to­sen­so­ri­schen Fel­des anle­gen. So kön­nen bei­spiels­wei­se nach der Ampu­ta­ti­on des rech­ten Fußes Fasern, die vom Hand­feld der lin­ken Hirn­rin­de aus­ge­hen, in deren Fuß­feld ein­drin­gen und dort neue Syn­ap­sen bil­den. Berüh­run­gen umschrie­be­ner Haut­zo­nen der rech­ten Hand lösen dann Phan­tom­emp­fin­dun­gen für bestimm­te Tei­le des ver­lo­re­nen Fußes aus. An zwei bein­ver­sehr­ten Män­nern lie­ßen sich der­ar­ti­ge Phan­tom­emp­fin­dun­gen auch mit­tels bipo­la­rer elek­tri­scher Rei­zun­gen ent­spre­chen­der rezep­ti­ver Fel­der der Haut anre­gen. Mit­hil­fe eines trag­ba­ren Impuls­ge­ne­ra­tors, der von je einem Kon­takt­sen­sor im Bal­len- und Fer­sen­teil einer Schuh­soh­le gesteu­ert wur­de, konn­ten bei bei­den Ampu­tier­ten ent­spre­chen­de rezep­ti­ve Fel­der gereizt und Phan­tom­emp­fin­dun­gen für Bal­len und Fer­se im Takt ihres Schrit­tes aus­ge­löst wer­den. Der beschrie­be­ne Phan­tom­sti­mu­la­tor kann bei Ampu­tier­ten ein­ge­setzt wer­den, die ent­spre­chen­de rezep­ti­ve Fel­der aufweisen.

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