Osseo­in­te­gra­ti­on: Das Endo-Exo-Prinzip

Aus der Zahn­arzt­pra­xis in die Pro­the­tik: Die Anfän­ge der Osseo­in­te­gra­ti­on (von lat. os = Kno­chen; inte­gra­te = ein­bin­den) lie­gen in den 1960er-Jah­ren. Sie wur­de in Schwe­den von Pro­fes­sor Per-Ing­var Brå­ne­mark erfun­den und zuerst in der Zahn­me­di­zin ein­ge­setzt. Brå­ne­mark nutz­te die Eigen­schaft mensch­li­cher Kno­chen­zel­len, metal­li­sche Ober­flä­chen wie Titan zu inte­grie­ren. Inzwi­schen hat die Osseo­in­te­gra­ti­on ihren Sie­ges­zug in die Pro­the­tik ange­tre­ten, wesent­lich vor­an­ge­trie­ben durch Brå­ne­marks Sohn Dr. Rickard Brå­ne­mark. Zunächst nach Ober­schen­kel­am­pu­ta­tio­nen ange­wen­det, ist die­ses Endo-Exo-Prin­zip eben­falls nach Unter­schen­kel­am­pu­ta­tio­nen sowie Ampu­ta­tio­nen der obe­ren Extre­mi­tät im Ein­satz. Dabei wird ein Metall­im­plan­tat ope­ra­tiv im Bein- oder Arm­kno­chen ver­an­kert (endo/innen). Es durch­dringt die Haut, und am außen lie­gen­den Teil (exo) wird die Pro­the­se mit­tels Kon­nek­tor bzw. Anschluss­ad­ap­ter angedockt. 

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Gra­tu­la­ti­on! Lutz Brück­ner zum 75.

Am 19. Juli fei­ert mit Dr. med. habil. Lutz Brück­ner eine der welt­weit prä­gen­den Per­sön­lich­kei­ten der Tech­ni­schen Ortho­pä­die sei­nen 75. Geburts­tag. Zu die­sem Jubi­lä­um ehren ihn sei­ne lang­jäh­ri­gen Weg­ge­fähr­ten Prof. Dr. med. Bern­hard Grei­temann und OTM Micha­el Schä­fer mit einer per­sön­li­chen Laudatio.

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Voll inte­griert und sen­si­bel: Neu­es bio­ni­sches Prothesensystem

Die medi­zi­ni­sche Uni­ver­si­tät Wien infor­mier­te Ende April über die Ver­sor­gung der ers­ten vier Test-Anwen­der mit der „welt­weit ers­ten voll inte­grier­ten bio­ni­schen Arm­pro­the­se“. Im Gespräch mit der OT-Redak­ti­on erläu­tert Univ. Prof. Oskar Aszmann, Team­lei­ter des kli­ni­schen ­Labors für Bio­ni­sche Extre­mi­tä­ten­kon­struk­ti­on an der Uni­ver­si­täts­kli­nik für Chir­ur­gie der Medi­zi­ni­schen Uni­ver­si­tät (Med­Uni) Wien, was die­se Neu­ent­wick­lung aus­zeich­net, für wel­che Pati­en­ten sie sich eig­net und was das Labor im nächs­ten Schritt plant.

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Bein­pro­the­se aus Plastik-Müll

Rund 35 Mil­lio­nen Men­schen welt­weit benö­ti­gen laut der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on WHO eine Pro­the­se. Vie­len von ihnen ist der Zugang zu einer ange­mes­se­nen Ver­sor­gung aber ver­wehrt. Die Schwei­zer Fabi­an Engel und Simon Osch­wald haben sich im Rah­men ihrer Stu­di­en-Abschluss­ar­beit die­sem Pro­blem mit einem „fri­schem Blick von außen“ genä­hert. Das Resul­tat des­sen heißt „Pro­ject Cir­cleg“. Dahin­ter ver­birgt sich die Kon­struk­ti­on einer Bein­pro­the­se aus recy­cel­tem Kunst­stoff. Die­se Pro­the­se ver­bin­det so gut wie alles, was für eine Mobi­li­sie­rung in Afri­ka wich­tig ist: Gerin­ge Anschaf­fungs­kos­ten, eine Res­sour­ce vor Ort und ein tech­nisch „ein­fa­ches“ Design, das es den Ortho­pä­die­tech­ni­kern in den Län­dern trotz Basis-Aus­stat­tung ermög­licht, die nöti­gen Anpas­sun­gen an den Pro­the­sen vor­zu­neh­men. Die Umset­zung des Pro­jekts läuft der­zeit auf Hoch­tou­ren, Pro­to­ty­pen wer­den bereits in Kenia und Ugan­da auf die All­tags­taug­lich­keit getes­tet. Über den Stand der Din­ge beim „Pro­ject Cir­cleg“ berich­tet Simon Osch­wald im Gespräch

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Pro­the­sen­steue­rung per Ohrmuskulatur

Der High­tech-Wis­sens­trans­fer muss in Deutsch­land ver­bes­sert wer­den, um die Ergeb­nis­se aus der Wis­sen­schaft auch bei dem Pati­en­ten ankom­men zu las­sen. Ein Bei­spiel ist die Pro­the­sen­steue­rung per Ohrmuskulatur.

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Ver­sor­gungs­fall einer jugend­li­chen Sep­sis-Pati­en­tin: Schritt für Schritt ins neue Leben

Es ist einer der schlimms­ten Alb­träu­me, die sich Men­schen vor­stel­len kön­nen: nach schein­bar nor­ma­len Kopf­schmer­zen aus dem Koma auf­zu­wa­chen und fest­zu­stel­len, dass Glied­ma­ßen feh­len. Ein Aus­lö­ser kann eine Sep­sis auf­grund einer Menin­go­kok­ken-Erkran­kung sein. In Deutsch­land kom­men laut der Bun­des­zen­tra­le für gesund­heit­li­che Auf­klä­rung pro Jahr bei einer Mil­lio­nen Men­schen vier Menin­go­kok­ken-Erkran­kun­gen vor. Im April 2017 traf es die 1998 gebo­re­ne Justina. 

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Schaft­tech­nik in der Unter­schen­kel­pro­the­tik – aktu­el­ler Stand

T. Bau­meis­ter, O. Gaw­ron, M. Schä­fer
Der fol­gen­de Arti­kel ver­mit­telt eine Über­sicht über die aktu­ell gebräuch­li­chen Schaft­sys­te­me in der Unter­schen­kel­pro­the­tik. Dabei wer­den unter­schied­li­che Haft- und Funk­ti­ons­prin­zi­pi­en am Ampu­ta­ti­ons­stumpf unter­schie­den. Die Men­ge der geeig­ne­ten Mate­ri­al­tech­no­lo­gien sowie die ver­schie­de­nen Mög­lich­kei­ten der Form­er­fas­sung und Form­ge­stal­tung bie­ten ein brei­tes Spek­trum an Sys­te­men. Die­se ermög­li­chen bei adäqua­ter Aus­wahl und Anwen­dung eine sinn­vol­le Pro­the­sen­ver­sor­gung und eine erfolg­rei­che Reha­bi­li­ta­ti­on von Anwen­dern die­ses Amputationsniveaus.

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Loka­le Infil­tra­ti­ons­an­äs­the­sie (LIA)

J. Jerosch
Der vor­lie­gen­de Arti­kel behan­delt die Mög­lich­kei­ten der loka­len Infil­tra­ti­ons­an­äs­the­sie im Rah­men der Knie­en­do­pro­the­tik. Neben der Dar­stel­lung der Tech­nik und der not­wen­di­gen Medi­ka­men­te wird die ein­schlä­gi­ge Lite­ra­tur zum The­ma zusam­men­fas­send dargestellt.

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Funk­ti­ons­wei­se und ers­te Resul­ta­te zur Anwen­dung und Zufrie­den­heit mit einem neu­en myo­elek­tri­schen Greifer

N. Wis­mer, Ch. Ledin­ger, M. Wehr­le
Mit dem neu­en „Axon­Hook“, einem myo­elek­tri­schen Grei­fer, wird ein ergän­zen­des Arbeits­ge­rät zur Michel­an­ge­lo-Hand vor­ge­stellt. Sowohl durch die Form­ge­bung der bei­den Haken und deren Umman­te­lung mit Poly­ure­than als auch durch die hohe Griff­kraft wer­den meh­re­re Anfor­de­run­gen an einen leis­tungs­star­ken und prä­zi­sen Grei­fer für klei­ne und gro­ße Gegen­stän­de berück­sich­tigt. In ers­ten Test­ver­sor­gun­gen bestä­ti­gen die Anwen­der ihre Zufrie­den­heit bezüg­lich der Funk­tio­na­li­tät des Axon­Hook in all­täg­li­chen und beruf­li­chen Anwendungsbereichen.

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