Naht­lo­se und dau­er­haf­te Inte­gra­ti­on wei­cher und dehn­ba­rer Druck­sen­so­ren in indi­vi­du­ell ange­pass­te und digi­tal gefer­tig­te ortho­pä­di­sche Hilfsmittel

R. Koep­pe ¹, L. Wakol­bin­ger ¹ ², D. Hand­stan­ger-Deim­ling ¹ ³, L. Kainz ¹, Y. Veresh­cha­ga ¹, H. Egger ²
Es wird ein neu­ar­ti­ges Kon­zept zur Inte­gra­ti­on ver­schie­de­ner Sen­so­ren in die indi­vi­du­ell geform­te Ober­flä­che maß­ge­fer­tig­ter ortho­pä­di­scher Hilfs­mit­tel vor­ge­stellt. Dabei wird ein Netz aus dehn­ba­ren Lei­ter­bah­nen mit Sen­so­ren an den Netz­kno­ten in vor­ge­fer­tig­te Ver­tie­fun­gen der Ober­flä­che des Hilfs­mit­tels ein­ge­klebt. Somit kön­nen die Sen­sor­net­ze stan­dar­di­siert in der Ebe­ne gefer­tigt wer­den und pas­sen sich erst beim Ein­bau an die räum­lich gekrümm­te Ober­flä­che des Hilfs­mit­tels bzw. des ent­spre­chen­den Kör­per­teils an. An zwei Bei­spie­len maß­ge­fer­tig­ter Hilfs­mit­tel – eine Ein­le­ge­soh­le und ein Pro­the­sen­schaft – wer­den die Vor­tei­le einer sol­chen Inte­gra­ti­on von Druck­sen­so­ren auf­ge­zeigt. Ein Demons­tra­tor der 3D-gedruck­ten Ein­le­ge­soh­le durch­läuft aktu­ell (Stand: Dezem­ber 2022) Ein­satz­tests und wird Anfang 2023 in ers­ten Stu­di­en an Dia­be­tes­pa­ti­en­ten zum Ein­satz kommen.

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Die bio­me­cha­ni­sche Belas­tung des nicht betrof­fe­nen Beins bei Men­schen mit ein­sei­ti­ger trans­ti­bia­ler Ampu­ta­ti­on – ein sys­te­ma­ti­scher Literaturüberblick

L. M. Ties­ler, St. Willwacher
Ziel der vor­lie­gen­den Arbeit ist es, die Effek­te der Ver­sor­gung mit einer uni­la­te­ra­len Unter­schen­kel­pro­the­se auf die mecha­ni­sche Belas­tung des Knie- und des Hüft­ge­lenks der nicht betrof­fe­nen Sei­te von Men­schen mit Ampu­ta­ti­on auf der Basis der ein­schlä­gi­gen For­schungs­li­te­ra­tur zu bewer­ten. Dazu wur­de eine sys­te­ma­ti­sche Lite­ra­tur­re­cher­che in der Daten­bank Pub­Med durch­ge­führt. In den ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en wer­den Pro­ban­din­nen und Pro­ban­den mit uni­la­te­ra­ler trans­ti­bia­ler Ampu­ta­ti­on beim eben­erdi­gen Gehen aus­schließ­lich unter Ver­wen­dung pas­si­ver Pro­the­sen bei einer selbst­ge­wähl­ten Geh­ge­schwin­dig­keit bzw. einer Geh­ge­schwin­dig­keit im Bereich von 0,7 bis 1,4 m/s unter­sucht. Bezüg­lich des Knie­ge­lenks berich­ten vier von sechs Ana­ly­sen über eine Erhö­hung des exter­nen Knie­ad­duk­ti­ons­mo­ments auf der nicht betrof­fe­nen Sei­te zwi­schen + 5,1 % und + 31,6 % im Ver­gleich zu einer Kon­troll­grup­pe ohne Ampu­ta­ti­on. Im Ver­gleich zur betrof­fe­nen Sei­te zeig­ten alle ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en ein erhöh­tes exter­nes Knie­ad­duk­ti­ons­mo­ment (+ 5,3 % bis + 56,0 %) auf der nicht betrof­fe­nen Sei­te. Die Unter­su­chun­gen des Hüft­ge­lenks erga­ben bei drei von fünf ein­ge­schlos­se­nen Ana­ly­sen zwi­schen + 5,7 % und + 23,0 % erhöh­te exter­ne Adduk­ti­ons­mo­men­te im Ver­gleich zu einer Kon­troll­grup­pe ohne Ampu­ta­ti­on. Der Ver­gleich mit der betrof­fe­nen Sei­te zeig­te bei allen ein­ge­schlos­se­nen Stu­di­en höhe­re maxi­ma­le Hüft­ad­duk­ti­ons­mo­men­te zwi­schen + 3,1 % und + 39,7 %.

Eine Kom­bi­na­ti­on aus erhöh­ten maxi­ma­len exter­nen Knie- und Hüft­ad­duk­ti­ons­mo­men­ten und einer asym­me­tri­schen Belas­tung der unte­ren Extre­mi­tä­ten kann als Risi­ko­fak­tor für die Ent­ste­hung dege­ne­ra­ti­ver Erkran­kun­gen ange­se­hen wer­den. Die Ergeb­nis­se des Lite­ra­tur­über­blicks zei­gen, dass die mecha­ni­sche Belas­tung (und damit das Risi­ko für die beschleu­nig­te Ent­wick­lung einer Knie- bzw. Hüft­ge­lenk­ar­thro­se) des nicht betrof­fe­nen Beins nach einer uni­la­te­ra­len trans­ti­bia­len Ampu­ta­ti­on bei Ver­wen­dung pas­si­ver Pro­the­sen­sys­te­me erhöht ist.

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Sta­ti­scher Stiff­ness-Index von zwei Mul­ti­kom­po­nen­ten-Ban­da­gen-Kom­pres­si­ons­sys­te­men: Ergeb­nis­se einer ran­do­mi­sier­ten kon­trol­lier­ten Stu­die an gesun­den Probanden

J.-P. Benig­ni, F. Balet, B. Gui­det, O. Tacca
Die fol­gen­de Stu­die ver­gleicht die Leis­tung zwei­er Mehr­kom­po­nen­ten-Kom­pres­si­ons­sys­te­men. In die­ser ran­do­mi­sier­ten, kon­trol­lier­ten Stu­die wur­den bei­de Bei­ne von 25 gesun­den Pro­ban­den nach dem Zufalls­prin­zip ent­we­der mit einem Kom­pres­si­ons­sys­tem der neu­en Gene­ra­ti­on (UrgoK1, eine ein­zi­ge Bin­de) oder einem eta­blier­ten Sys­tem (UrgoK2, zwei Bin­den) als Kon­trol­le ban­da­giert. Bei­de Sys­te­me wur­den Tag und Nacht getra­gen. Arbeits- und Ruhe­an­press­druck wur­den unmit­tel­bar nach dem Anle­gen und nach 4 h, 24 h, 48 h und 72 h gemes­sen und der Sta­tic Stiff­ness Index (SSI) berech­net. Nach 4 Stun­den wur­den mit bei­den Sys­te­men ähn­lich hohe Arbeits­drü­cke und mäßi­ge Ruhe­drü­cke regis­triert. Im Zeit­ver­lauf folg­ten die Druck­än­de­run­gen und des SSI den glei­chen Kur­ven. Nach 48 h wur­de ein SSI ≥ 10 mmHg bei 88 % der getes­te­ten und 76 % der Kon­troll­sys­te­me erreicht, was die Nicht­un­ter­le­gen­heit des Test­sys­tems bestä­tigt (p = 0,016). Bei­de Sys­te­me wie­sen gute Hal­te­ei­gen­schaf­ten auf und waren gut ver­träg­lich, aber das getes­te­te Sys­tem wur­de von der Mehr­heit der Pro­ban­den als deut­lich ange­neh­mer emp­fun­den und schließ­lich dem Kon­troll­sys­tem vor­ge­zo­gen. Das neue Kom­pres­si­ons­sys­tem erreich­te ähn­li­che Leis­tun­gen wie die Kon­trol­le, aber sei­ne bes­se­re Akzep­tanz könn­te ein Vor­teil für die Pati­en­ten­com­pli­ance sein. Die­se viel­ver­spre­chen­den Ergeb­nis­se müs­sen in einer kli­ni­schen Stu­die an Pati­en­ten mit Unter­schen­ke­lul­cera und/oder Öde­men bestä­tigt werden.

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Kom­pres­si­ons­be­klei­dung im Sport und ihre Wirk­sam­keit bezüg­lich Leis­tung, Rege­ne­ra­ti­on und Pro­prio­zep­ti­on – ein Über­blick über die Studienlage

H. Löt­ze­rich
Der Ein­fluss von Kom­pres­si­ons­strümp­fen im Sport wird auf meh­re­ren Ebe­nen dis­ku­tiert: Sie wer­den in ers­ter Linie getra­gen, um die sport­li­che Leis­tung und die Rege­ne­ra­ti­on zu ver­bes­sern und dabei der Müdig­keit ent­ge­gen­zu­wir­ken. Wei­ter­hin soll die Pro­prio­zep­ti­on ver­bes­sert wer­den. Wäh­rend bio­lo­gi­sche Grund­la­gen­un­ter­su­chun­gen eine deut­li­che Ver­bes­se­rung des venö­sen Abflus­ses durch eine Kom­pres­si­ons­the­ra­pie nach­wei­sen kön­nen, vari­iert die Evi­denz in vie­len Stu­di­en auf­grund sehr unter­schied­li­cher metho­di­scher Ansät­ze, ver­schie­de­ner Pro­banden­grup­pen und sehr unter­schied­li­cher Mess­pa­ra­me­ter. Ins­ge­samt spre­chen jedoch etli­che Befun­de für eine Ver­bes­se­rung der Aus­dau­er­leis­tung und eine ver­bes­ser­te Rege­ne­ra­ti­on durch das Tra­gen von Kom­pres­si­ons­be­klei­dung im Sport – zudem ver­bes­sert sich dadurch nicht zuletzt auch die psy­chi­sche Ver­fas­sung der Sport­ler. Bei den Befun­den zeigt sich eine gewis­se Ten­denz: Je weni­ger trai­niert, je älter und je über­ge­wich­ti­ger die Pro­ban­den sind, umso deut­li­cher zeich­nen sich die posi­ti­ven Effek­te einer Kom­pres­si­ons­be­strump­fung ab.

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Selbst­ma­nage­ment in der Lymphologie

H. Schul­ze
Sowohl bei lym­pho­lo­gi­schen Erkran­kun­gen als auch bei lym­pho­lo­gi­schen Defi­zi­ten (ein Ödem ist ledig­lich ein Sym­ptom und kei­ne ­Erkran­kung) ist ein adäqua­tes Selbst­ma­nage­ment der Betrof­fe­nen unver­zicht­bar. Denn ohne ziel­ge­rich­te­tes Selbst­ma­nage­ment als fünf­te Säu­le der Kom­ple­xen Phy­si­ka­li­schen Ent­stau­ungs­the­ra­pie (KPE) wird die The­ra­pie nicht gelin­gen. In Deutsch­land wur­de in die­sem Zusam­men­hang bis­her aller­dings nur wenig Pati­en­ten­e­du­ka­ti­on betrie­ben. In der 2017 ver­öf­fent­lich­ten S2k-Leit­li­nie „Dia­gnos­tik und The­ra­pie der Lymph­ödeme“ [Gesell­schaft Deutsch­spra­chi­ger Lym­pho­lo­gen e. V. (GDL). S2k-Leit­li­nie „Dia­gnos­tik und The­ra­pie der Lymph­öde­me“ (AWMF-Leit­li­ni­en­re­gis­ter Nr. 058/001). Stand: 23.05.2017 (in Über­ar­bei­tung), gül­tig bis 22.05.2022] erhält die unter­stüt­zen­de Selbst­be­hand­lung zwar eine grö­ße­re Bedeu­tung – jedoch hat sie erfah­rungs­ge­mäß bis­her ­weni­ger Augen­merk erhal­ten als die vier wei­te­ren Maß­nah­men im ­Bereich der Kom­ple­xen Phy­si­ka­li­schen Ent­stau­ungs­the­ra­pie. Kom­pres­si­ons­the­ra­pie, Bewe­gungs­the­ra­pie (idea­ler­wei­se in Kom­pres­si­on), Haut­pfle­ge und Manu­el­le Lymph­drai­na­ge sind nur im Zusam­men­spiel mit einem unter­stüt­zen­den Selbst­ma­nage­ment sinn­voll und füh­ren nur dann zu einer erfolg­rei­chen Therapie.
Inso­fern muss die Eigen­in­itia­ti­ve von Betrof­fe­nen mit Öde­m­er­kran­kun­gen hier­zu­lan­de deut­lich mehr moti­viert wer­den; dazu müs­sen die Zusam­men­hän­ge erläu­tert wer­den. Das gilt ganz beson­ders für das ambu­lan­te Ver­sor­gungs­feld. Denn dort kön­nen sich Betrof­fe­ne mehr ein­brin­gen und dadurch den The­ra­pie­er­folg deut­lich mit­ge­stal­ten [Wald­vo­gel-Röcker K. Fall­buch Phy­sio­the­ra­pie: Lym­pho­lo­gie. Mün­chen: Else­vier, Urban & Fischer, 2021]. Bedeu­ten­de Bau­stei­ne eines adäqua­ten Selbst­ma­nage­ments bei lym­pho­lo­gi­schen Erkran­kun­gen sind, nach Wich­tig­keit sor­tiert: Kon­se­quenz im Tra­gen der Kom­pres­si­on, geeig­ne­te Bewe­gungs­übun­gen in Kom­pres­si­on, eine gut aus­ge­führ­te Haut­pfle­ge und eine pati­en­ten­ad­ap­ti­ve Schu­lung mit eini­gen Tech­ni­ken der Manu­el­len Lymph­drai­na­ge – dies alles idea­ler­wei­se als Ritua­le in den All­tag der Betrof­fe­nen ein­ge­bun­den. Das alles setzt eine gute Pati­en­ten­e­du­ka­ti­on vor­aus. Die­se soll­te nie­der­schwel­lig, in pati­en­ten­ori­en­tier­ter Spra­che und part­ner­schaft­lich for­mu­liert sein. Der Arti­kel zeigt die Wich­tig­keit des Selbst­ma­nage­ments in der KPE auf und erläu­tert, war­um die Behand­lung von Öde­m­er­kran­kun­gen oft nicht in aus­rei­chen­der Wei­se stattfindet.

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Defi­ni­ti­on eines Ver­sor­gungs­stan­dards in der ortho­pä­di­schen Einlagenversorgung

A. Kerkhoff1, T. Stief2, H.-G. Ahrens3, T. Spre­kel­mey­er2, J. Stumpf4
Ist die ortho­pä­di­sche Ein­la­gen­ver­sor­gung tat­säch­lich so ein­fach, wie sie viel­leicht auf den ers­ten Blick erscheint? Die Autoren haben sich mit die­ser Fra­ge aus­ein­an­der­ge­setzt, den Pro­zess der Ein­la­gen­ver­sor­gung ana­ly­siert und einen ziel­ori­en­tier­ten Ver­sor­gungs­stan­dard ent­wi­ckelt. Zum ers­ten Mal wird beschrie­ben, wel­che Schrit­te, Tätig­kei­ten und Kom­pe­ten­zen für eine indi­vi­du­el­le struk­tu­rier­te Ein­la­gen­ver­sor­gung essen­zi­ell sind, um die Qua­li­tät der Ver­sor­gung von Pati­en­ten zu gewährleisten.

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Pro­the­sen­ver­sor­gung zum Rad­fah­ren bei ultra­kur­zem Ober­arm – ein Fallbeispiel

B. Ken­te­nich
Da die Sport­pro­the­tik in Bezug auf Mate­ria­li­en, bestehen­de Schaft­sys­te­me und Struk­tur­pass­tei­le vor beson­de­re Her­aus­for­de­run­gen gestellt ist, müs­sen die­se stets von Neu­em über­dacht und an die Anfor­de­run­gen des Pati­en­ten ange­passt wer­den. Von beson­de­rer Bedeu­tung ist daher die Erpro­bung und damit Opti­mie­rung neu­er Sport­pro­the­sen. Anhand des Ver­sor­gungs­bei­spiels eines ultra­kur­zen Ober­arms wird die­ser Anpas­sungs­pro­zess für eine Pro­the­se spe­zi­ell fürs Fahr­rad­fah­ren beschrie­ben – vom Gips­ab­druck über den ers­ten Test­schaft bis hin zur defi­ni­ti­ven Sportprothese.

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Der Ein­fluss maß­ge­fer­tig­ter Kor­rek­tur­ein­la­gen auf die Akti­vi­tät von M. fibu­la­ris longus und M. tibia­lis ante­rior im Oberflächen-EMG

L. Fischer1,2, Ch. Fleisch­mann1, A. Schuh3, K. Pei­ken­kamp2, S. Ses­sel­mann1
Der Fach­ar­ti­kel dis­ku­tiert Ein­la­gen­ver­sor­gun­gen in Bezug auf die Effek­te eines bestimm­ten Mecha­nis­mus, der besagt, dass Ein­la­gen je nach den dar­in ver­bau­ten Stütz­ele­men­ten bestimm­te Dreh­mo­men­te auf das Sprung­ge­lenk über­tra­gen kön­nen. Syn­er­gis­ti­sche Mus­keln in Bezug auf das exter­ne Moment müss­ten ihre Akti­vi­tät ver­rin­gern und ant­ago­nis­ti­sche sie erhö­hen. Um die­sen Effekt nach­zu­wei­sen, wer­den Kor­rek­tur­ein­la­gen mit Supi­na­ti­ons- und Pro­na­ti­ons­ele­men­ten und ihre Wir­kung auf die Mus­kel­ak­ti­vi­tät der Mm. fibu­la­ris longus und tibia­lis ante­rior mit­tels Ober­flä­chen­elek­tro­den an 14 gesun­den Pro­ban­den unter­sucht. Die Ergeb­nis­se sind für M. fibu­la­ris longus signi­fi­kant, für M. tibia­lis ante­rior dage­gen nicht. Den­noch lie­fern sie Hin­wei­se auf die Effek­te des pos­tu­lier­ten Mecha­nis­mus. Wider­sprü­che in den Ergeb­nis­sen ande­rer Arbei­ten kön­nen durch den Nach­weis des besag­ten Mecha­nis­mus auf­ge­löst wer­den. Wei­te­re For­schung wird den­noch empfohlen. 

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Tem­pe­ra­tur­mess­soh­le zur Prä­ven­ti­on eines dia­be­ti­schen Fußsyndroms

L. Eschen­burg
Einer von vier Dia­be­tes­pa­ti­en­ten ent­wi­ckelt im Lau­fe der Erkran­kung eine Neu­ro­pa­thie in den Füßen. Das Feh­len von Druck‑, Schmerz- und Hit­ze­emp­fin­den wie­der­um begüns­tigt die Ent­ste­hung eines dia­be­ti­schen Fuß­syn­droms, das letzt­lich bis zur Ampu­ta­ti­on füh­ren kann. Am häu­figs­ten wird es bei Pati­en­ten mit Dia­be­tes mel­li­tus Typ 2 fest­ge­stellt. Welt­weit sind heu­te über 125 Mio. Men­schen davon betrof­fen, und eine indi­vi­du­el­le voll­um­fäng­li­che Betreu­ung ist auch in Indus­trie­na­tio­nen kaum mög­lich. Aller­dings kann, bevor sich ein Geschwür bil­det, bereits weit im Vor­aus ein loka­ler Tem­pe­ra­tur­an­stieg gemes­sen und zeit­nah eine adäqua­te The­ra­pie ein­ge­lei­tet wer­den. Sinn­voll ist es daher, die Fuß­tem­pe­ra­tur eng­ma­schig, am bes­ten kon­ti­nu­ier­lich, zu kon­trol­lie­ren. Bei der im Fol­gen­den vor­ge­stell­ten Tem­pe­ra­tur­mess­soh­le wur­den die bekann­ten Her­aus­for­de­run­gen einer prä­ven­ti­ven Über­wa­chung im All­tag wie tech­ni­sche Mach­bar­keit, Mess-Adhä­renz und eine schnel­le und kla­re Infor­ma­ti­ons­über­mitt­lung für Pati­en­ten und Leis­tungs­er­brin­ger aus Sicht der Ent­wick­ler adäquat gelöst. Die­ser Arti­kel beschreibt den Ent­wick­lungs­pro­zess der ent­spre­chen­den Tem­pe­ra­tur­mess­soh­le und das fina­le Produkt. 

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Mari­ne Ome­ga-3-Wund­ma­trix („Fisch­haut“) – neu­er Ansatz zur Hei­lung chro­ni­scher Wun­den bei dia­be­ti­schem Fußsyndrom

U. E. M. Wer­ra, T. T. Trinh, E. Taht­a­ci, B. Dorweiler
Die Behand­lung des dia­be­ti­schen Fuß­syn­droms – ins­be­son­de­re bei lang­jäh­rig bestehen­den „Hard-to-heal“-Läsionen (Läsio­nen, die trotz opti­mier­ter Stan­dard­the­ra­pie nicht zur Abhei­lung gebracht wer­den kön­nen) oder bei frei­lie­gen­den Seh­nen und/oder Kno­chen – stellt immer noch eine gro­ße Her­aus­for­de­rung für das Behand­lungs­team dar. Neben der Behand­lung der Grund­erkrankung und einer mög­li­cher­wei­se vor­lie­gen­den Durch­blu­tungs­stö­rung oder der orthe­ti­schen Behand­lung einer Fehl­be­las­tung muss auch die Fehl­re­gu­la­ti­on ins­be­son­de­re der Ent­zün­dungs- und Hei­lungs­pro­zes­se durch die Grund­er­kran­kung selbst beach­tet wer­den, da eine regu­lä­re Wund­hei­lung meist nicht mög­lich ist. Extra­zel­lu­lä­re Wund­ma­tri­ces stel­len einen neu­en Ansatz in der Wund­be­hand­lung dar. Ins­be­son­de­re soge­nann­te mari­ne („aus dem Meer stam­men­de“) Matri­ces zeich­nen sich durch einen hohen Anteil an mehr­fach unge­sät­tig­ten Ome­ga-3-Fett­säu­ren aus. Die­se kön­nen zum einen anti­in­flamm­a­to­risch wir­ken, zum ande­ren die Wund­hei­lung selbst unter­stüt­zen. Im Jahr 2019 star­te­te mit der ODIN-Stu­die die größ­te ran­do­mi­sier­te Stu­die zur Behand­lung des dia­be­ti­schen Fuß­syn­droms. Es han­delt sich dabei um eine euro­päi­sche mul­ti­na­tio­na­le (Frank­reich, Ita­li­en, Deutsch­land, Schwe­den) und multi­zentrische ran­do­mi­sier­te Stu­die. Pro­spek­tiv, ran­do­mi­siert und kon­trolliert wird dar­in die Appli­ka­ti­on von Ome­ga-3-Wund­ma­tri­ces („Kerecis® Omega3 Wound“, Kerecis, Isafjor­dur, Island) bei dia­be­ti­schem Fuß­syn­drom dem aktu­el­len „stan­dard of care“ in der Wund­be­hand­lung gegen­über­ge­stellt. In die­sem Arti­kel wer­den die Hin­ter­grün­de der Wirk­me­cha­nis­men der mari­nen Wund­ma­tri­ces dar­ge­stellt, ein kli­ni­scher Fall prä­sen­tiert und die ODIN-Stu­die vor­ge­stellt. In Deutsch­land ist die Stu­die mul­ti­zen­trisch orga­ni­siert (Köln, Ham­burg, Karls­ru­he) mit dem Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum der Uni­ver­si­tät zu Köln (Kli­nik für Gefäß­chir­ur­gie) als füh­ren­dem Zentrum.

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