Anfor­de­rungs­pro­fil an eine Pro­the­se der obe­ren Extremität

J. Wal­kow­ski
Der Erfah­rungs­be­richt des Pro­the­sen­trä­gers und Ortho­pä­die-Tech­ni­kers Jan Wal­kow­ski zeigt auf, inwie­fern sich das Anfor­de­rungs­pro­fil an eine Pro­the­se der obe­ren Extre­mi­tät im Lau­fe der Zeit ver­än­dert. Ein sol­ches Pro­fil beschreibt, wel­che Vor­aus­set­zun­gen oder gewünsch­ten Attri­bu­te (Eigen­schaf­ten, Fähig­kei­ten, Merk­ma­le) die jewei­li­ge Ver­sor­gung haben soll. Die Begrün­dung für ein Anfor­de­rungs­pro­fil ergibt sich im Wesent­li­chen aus dem Ver­wen­dungs­zweck, also aus der Fra­ge, wo und wie der Anwen­der die Pro­the­se ein­set­zen möch­te. Daher ist es für den Tech­ni­ker sehr wich­tig, das Anfor­de­rungs­pro­fil des Anwen­ders genau zu ken­nen. Nur so kann am Ende eine opti­ma­le Ver­sor­gung entstehen.

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Eine Simul­tan­steue­rung für myo­elek­tri­sche Handprothesen

J. M. Hah­ne, M. A. Schweis­furth, K.-R. Mül­ler, D. Fari­na
Elek­tro­m­yo­gra­phi­sche (EMG) Signa­le wer­den zur Steue­rung von Hand- und Arm­pro­the­sen ver­wen­det. Bei kon­ven­tio­nel­len, han­dels­üb­li­chen Steue­run­gen kön­nen dabei jedoch die Funk­tio­nen (wie etwa „Hand öffnen/schließen“ oder „Rota­ti­on“) immer nur ein­zeln und sequen­zi­ell ver­wen­det wer­den. Um trotz­dem meh­re­re Frei­heits­gra­de steu­ern zu kön­nen, ist eine Aus­wahl des akti­ven Pro­the­sen­ge­lenks über eine Co-Kon­trak­ti­on, die Anstiegs­ge­schwin­dig­keit des EMG-Akti­vi­tät­s­ignals oder ande­re Metho­den not­wen­dig. In die­sem Arti­kel wird eine neu­ar­ti­ge Simul­tan­steue­rung meh­re­rer Frei­heits­gra­de vor­ge­stellt und an einer Per­son mit trans­ra­dia­ler Ampu­ta­ti­on getestet. 

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Arth­ro­gry­po­sis mul­ti­plex con­ge­ni­ta (AMC) – kon­ser­va­ti­ve The­ra­pie mit orthe­ti­scher Versorgung

J. Cip, H. Leng­nick, K. Stu­der, H. Kli­ma
Die Arth­ro­gry­po­sis mul­ti­plex con­ge­ni­ta (AMC) ist eine sel­te­ne neu­ro­mus­ku­lä­re Erkran­kung mit mul­ti­plen Gelenk­kon­trak­tu­ren, die schon bei der Geburt vor­han­den sind. Die Ske­lett­mus­ku­la­tur ist man­gel­haft aus­ge­bil­det und mit Bin­de­ge­we­be durch­setzt. Die Aus­prä­gung ist varia­bel – von einer aus­schließ­li­chen Betrof­fen­heit der Füße über alle Extre­mi­tä­ten bis hin zum Rumpf. Die Kin­der sind zumeist geis­tig und intel­lek­tu­ell unauf­fäl­lig. Die The­ra­pie ist zunächst kon­ser­va­tiv und beginnt im frü­hen Säug­lings­al­ter mit Phy­sio­the­ra­pie und täg­li­chen häus­li­chen Dehn­übun­gen durch die Eltern. Im ers­ten Lebens­jahr wer­den Gips­schäl­chen zur Redres­si­on in der Nacht ange­legt. Ab dem ers­ten Lebens­jahr wer­den dann Orthe­sen sowohl an der obe­ren als auch an der unte­ren Extre­mi­tät ange­passt und mit Orthe­sen-Quen­gel­ge­len­ken versehen. 

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Das TLI-Kon­zept zur dyna­mi­schen Kor­rek­tur von Wir­bel­säu­len­de­for­mi­tä­ten im Wachs­tum — Hin­ter­grund, Tech­nik und Ergeb­nis­se der tho­ra­ko­lum­ba­len Lordosierungsintervention

P. J. M. van Loon, R. H. G. P. van Erve, P. de Jager
Ent­ge­gen der heu­te übli­chen Sicht­wei­se ist die Ent­wick­lung von Wir­bel­säu­len­de­for­mi­tä­ten wie Sko­lio­se oder Kypho­se im Wachs­tums­al­ter meist nicht „idio­pa­thisch“, son­dern abhän­gig von der Belas­tung der Wir­bel­säu­le und dem Ver­hält­nis von neu­ro­na­lem zu ossä­rem Wachs­tum. Der Arti­kel beschreibt das Kon­zept der tho­ra­ko­lum­ba­len Lor­do­sie­rungs­in­ter­ven­ti­on (TLI) von der Pati­en­ten­un­ter­su­chung über die Anfer­ti­gung der Orthe­se bis zur Kon­trol­le und Nach­sor­ge. Die Wirk­sam­keit wird anhand zwei­er Stu­di­en mit 40 bzw. 91 Kin­dern mit Sko­lio­se und/oder Kypho­se belegt.

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Wirk­sam­keit orthe­ti­scher Ver­sor­gun­gen bei osteo­po­ro­se­as­so­zi­ier­ten Patho­lo­gien der tho­ra­ko­lum­ba­len Wirbelsäule

C.-E. Heyde
Für soge­nann­te Aktiv­or­the­sen konn­ten in hoch­wer­ti­gen Stu­di­en ein Zuwachs an Mus­kel­kraft und Vor­tei­le hin­sicht­lich einer Rei­he sekun­dä­rer Para­me­ter bei Pati­en­ten mit Osteo­po­ro­se und osteo­po­ro­ti­schen Frak­tu­ren der Wir­bel­säu­le belegt wer­den. Sie gel­ten damit im wei­tes­ten Sinn als Trai­nings­ge­rä­te und haben die in ihrer Wir­kung umstrit­te­nen Ban­da­gen und rigi­den Orthe­sen bei die­sen Indi­ka­tio­nen ver­drängt. Aktiv­or­the­sen sind bei kri­ti­scher Ver­ord­nung, Kennt­nis der ver­füg­ba­ren Sys­te­me und enger Pati­en­ten­be­glei­tung ein inte­gra­ler, aber tem­po­rä­rer Bau­stein in der The­ra­pie osteo­po­ro­ti­scher Frak­tu­ren und bei osteo­po­ro­se­as­so­zi­ier­ten Gestaltveränderungen.

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Kor­sett­fer­ti­gung – aktu­el­ler Stand der CAD-Technik

F. Hoelt­zel
Der Arti­kel beschreibt die Ent­wick­lungs­ge­schich­te der CAD-Tech­nik im Kon­text der Kon­zep­ti­on und Kon­struk­ti­on von Kor­set­ten. Das in die­sem Bei­trag näher erläu­ter­te CAD-Pro­gramm wur­de mit Bau­stei­nen ver­schie­de­ner Werk­zeu­ge kon­zi­piert und ermög­licht es nun, mit einem vir­tu­el­len Bau­kas­ten­sys­tem eine struk­tu­rier­te 3‑D-Kor­sett-Biblio­thek in das Pro­gramm ein­zu­bau­en. So kann mit einer immer aus­ge­reif­te­ren Tech­nik der Kreis zwi­schen CAD- und Gips­tech­nik geschlos­sen werden.

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Kör­per­plas­ti­zi­tät bei Ampu­tier­ten und ihre Bedeu­tung für die Prothetik

R. Bekra­ter-Bod­mann
Eine Ampu­ta­ti­on stellt einen weit­rei­chen­den Ein­griff in die kör­per­li­che Inte­gri­tät eines Men­schen dar, der durch Pro­the­sen zumin­dest teil­wei­se aus­ge­gli­chen wer­den kann. Die Fähig­keit, einen künst­li­chen Kör­per­teil – wie bei­spiels­wei­se eine Pro­the­se – als kör­per­zu­ge­hö­rig wahr­zu­neh­men, wird als „Kör­per­plas­ti­zi­tät“ bezeich­net. Das Erle­ben von Kör­per­zu­ge­hö­rig­keit für eine Pro­the­se könn­te die Inter­ak­ti­on mit der Umwelt erleich­tern. Dar­über hin­aus meh­ren sich die Hin­wei­se, dass die Nut­zung einer Pro­the­se eine posi­ti­ve Wir­kung auf den Phan­tom­schmerz nach einer Ampu­ta­ti­on hat. Die­ser Effekt könn­te durch die Wahr­neh­mung der Pro­the­se als kör­per­zu­ge­hö­rig sogar noch gestei­gert wer­den. Aus die­sen Erkennt­nis­sen las­sen sich Schlüs­se für die Kon­struk­ti­on zukünf­ti­ger Pro­the­sen ziehen.

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Der Zusam­men­hang zwi­schen Phan­tom­schmerz und soma­to­sen­so­risch-kor­ti­ka­ler Organisation

Th. Weiss
Seit Lan­gem wird ein Zusam­men­hang zwi­schen Phan­tom­schmerz und funk­tio­nel­ler kor­ti­ka­ler Orga­ni­sa­ti­on dis­ku­tiert, ins­be­son­de­re für den pri­mä­ren soma­to­sen­so­ri­schen Kor­tex. Die­ser Bei­trag fasst der­zei­ti­ge Befun­de zusam­men, berich­tet über Hin­wei­se, die die­se Hypo­the­se zu bestä­ti­gen schei­nen, und zeigt Kon­se­quen­zen sowohl hin­sicht­lich mög­li­cher The­ra­pie­op­tio­nen als auch für zukünf­ti­ge Pro­the­sen auf.

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Patho­mor­pho­lo­gie der idio­pa­thi­schen Sko­lio­se — Arche­ty­pen der Rumpf­asym­me­trie und Korsettzweckformen

J. Matus­sek
Die Ver­ti­ka­li­sie­rung des wach­sen­den Kin­des stellt hohe Anfor­de­run­gen an zen­tral­ner­vö­se Steue­rungs­me­cha­nis­men, um den Rumpf in allen Bewe­gungs­si­tua­tio­nen in der Sym­me­trie zu hal­ten. Wie bei einer unrund schla­gen­den Pen­del­be­we­gung kön­nen kon­stan­te Abwei­chun­gen der Wir­bel­säu­le aus der Sym­me­trie-Ebe­ne des auf­rech­ten Gan­ges, zumeist nach bestimm­ten Mus­tern, zum typi­schen Aspekt der Sko­lio­se füh­ren. Ein früh­zei­ti­ger Ein­griff in die­se Stö­rung mit phy­sio­the­ra­peu­ti­schen, sport­för­dern­den sowie dero­tie­ren­den orthe­ti­schen Maß­nah­men kann eine rasche Ver­krüm­mungs­pro­gre­di­enz beson­ders in den Wachs­tums­pha­sen brem­sen und umkehren. 

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Phan­tom­schmerz – Behand­lungs­an­sät­ze und deren Evidenz

Th. Kol­ler, S. Schnei­der
50 bis 90 % aller Pati­en­ten mit Ampu­ta­tio­nen lei­den unter Phan­tom­phä­no­me­nen. Der Lei­dens­druck und die dar­aus resul­tie­ren­de Ein­schrän­kung an Mobi­li­tät und Lebens­qua­li­tät wer­den von den Betrof­fe­nen als gro­ßes Han­di­cap beschrie­ben. Die genaue Ursa­che die­ser Phan­tom­phä­no­me­ne ist unklar. Ver­mu­tet wer­den peri­phe­re, spi­na­le, supra­spi­na­le sowie psy­cho­lo­gi­sche Aspek­te. Zuneh­mend konn­ten aber Zusam­men­hän­ge zwi­schen Phan­tom­schmer­zen und der kor­ti­ka­len Reor­ga­ni­sa­ti­on im soma­to­sen­so­ri­schen Kor­tex auf­ge­zeigt wer­den. Somit brin­gen Late­ra­li­sie­rungs­trai­ning, moto­ri­sches Vor­stel­lungs­trai­ning, Spie­gel­the­ra­pie und Zwei­punk­te­dis­kri­mi­na­ti­on als The­ra­pie­in­ter­ven­tio­nen gute Vor­aus­set­zun­gen mit. Alle gene­rie­ren einen kor­ti­ka­len Input und haben somit das Poten­zi­al, die kor­ti­ka­le Reprä­sen­ta­ti­on zu beeinflussen.

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