Erfolgs­ge­schich­te: Die Kor­sett-The­ra­pie bei Skoliose

Der vor­lie­gen­de Gast­bei­trag zur „Orthe­sen­ver­sor­gung – ges­tern, heu­te, mor­gen“ beschreibt die Geschich­te der Sko­lio­se­be­hand­lung der ver­gan­ge­nen 50 Jah­re aus der Sicht des Autors Dr. Franz Land­au­er, SALK, Univ. Kli­nik für Ortho­pä­die und Trau­ma­to­lo­gie der PMU.

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Das Ver­sor­gungs­spek­trum 3D-gedruck­ter Rumpfor­the­sen, dar­ge­stellt anhand von vier Fallbeispielen

S. B. Wür­sching, A. Würsching
Der 3D-Druck stellt für die Kon­struk­ti­on und die Ver­sor­gung mit Rumpfor­the­sen einen neu­en Weg dar, um noch bes­ser und effek­ti­ver auf die indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­se von Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten ein­ge­hen zu kön­nen. Mit die­ser Tech­nik wird das mög­li­che Ver­sor­gungs­spek­trum erwei­tert, weil die bio­me­cha­ni­sche Kon­struk­ti­on einer erfolg­rei­chen Ver­sor­gung bes­ser an die All­tags­be­dürf­nis­se der zu Ver­sor­gen­den ange­passt wer­den kann. Ziel ist es, dass die Pati­en­ten das Hilfs­mit­tel anneh­men – sei es ein Klein­kind, ein Teen­ager oder ein Erwach­se­ner im fort­ge­schrit­te­nen Alter. Das Hilfs­mit­tel muss sich gut in den All­tag inte­grie­ren las­sen, denn erst dann kön­nen die bio­me­cha­ni­schen Errun­gen­schaf­ten und das Wis­sen um die Ver­bes­se­rung der Gesund­heit zum Tra­gen kom­men. Dabei hat die addi­ti­ve Fer­ti­gung im Kor­sett­bau nach Ansicht der Autoren nichts mit „Rapid Pro­to­ty­p­ing“ oder kos­ten­güns­ti­ger Schnell­fer­ti­gung zu tun. Viel­mehr stellt sie eine hoch­spe­zia­li­sier­te Mög­lich­keit dar, durch eine maxi­mier­te Indi­vi­dua­li­sie­rung die All­tags­taug­lich­keit und den Kom­fort einer Rumpfor­the­se zu opti­mie­ren. Die Pati­en­ten erhal­ten ein ver­bes­ser­tes Tra­ge­ge­fühl, wäh­rend die Tech­ni­ker die­se Metho­de leicht in den gewohn­ten Ver­sor­gungs­ab­lauf inte­grie­ren kön­nen. Wie viel­fäl­tig das Ver­sor­gungs­spek­trum mit 3D-gedruck­ten Rumpfor­the­sen sein kann, zeigt der fol­gen­de Arti­kel anhand von vier Fallbeispielen.

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FOT-Jah­res­ta­gung: Das hat gesessen!

Hameln an der Weser war vom 24. bis zum 26. Sep­tem­ber Aus­tra­gungs­ort der 65. Jah­res­ta­gung der Fort­bil­dungs­ver­ei­ni­gung für Ortho­pä­die-Tech­nik e. V. (FOT). Die Reso­nanz der Bran­che, sich wie­der per­sön­lich zu tref­fen und aus­zu­tau­schen, war über das gesam­te Wochen­en­de groß, wie auch FOT-Prä­si­dent Ingo Pfef­fer­korn bestä­tig­te: „Der Drang ist da, sich gegen­über zu sit­zen und sich in die Augen zu schauen.“

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Sko­lio­se: Orthe­sen­the­ra­pie ist mehr als nur Hilfsmittelabgabe

Laut dem Deut­schen Sko­lio­se Netz­werk lei­den etwa drei bis fünf Pro­zent der Bevöl­ke­rung in Deutsch­land an Sko­lio­se. Mäd­chen sei­en sie­ben Mal so häu­fig betrof­fen wie Jun­gen. Ein Zusam­men­spiel aus Rumpfor­the­tik und Phy­sio­the­ra­pie stellt die klas­si­sche, kon­ser­va­ti­ve The­ra­pie von Sko­lio­se bei Kin­dern und Jugend­li­chen dar. Seit mehr als 20 Jah­ren ver­sorgt Ortho­pä­die­tech­nik-Meis­ter (OTM) Jan Jur­ko­weit vom Sani­täts­haus Storch und Bel­ler Skoliose-Patient:innen. Im Gespräch mit der OT-Redak­ti­on erklärt der Spe­zia­list für Rumpfor­the­tik, war­um er für sein Fach brennt, neu­er­dings auf You­tube soge­nann­te Sko­lio­se-Talks durch­führt und was sich hin­ter dem Begriff Orthe­sen­the­ra­pie verbirgt. 

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Dop­pel­scha­len­kor­sett zur Kor­rek­tur von Wir­bel­säu­len­de­for­mi­tä­ten bei nicht geh­fä­hi­gen Pati­en­ten mit Zerebralparese

A. Boss­hard, M. Nadara­ja­lingam, S. Kel­ler, R. Brun­ner, C. Cama­thi­as, E. Rutz
Die all­ge­mein aner­kann­te Inzi­denz von Sko­lio­se bei Zere­bral­pa­re­se (CP) beträgt 20 bis 25 % und steht in direk­tem Zusam­men­hang mit dem 5‑stufigen Klas­si­fi­zie­rungs­sys­tem „Gross Motor Func­tion Clas­si­fi­ca­ti­on Sys­tem“ (GMFCS). Eine Behand­lungs­mög­lich­keit für neu­ro­ge­ne Sko­lio­sen ist das Dop­pel­scha­len­kor­sett. Ziel der hier vor­ge­stell­ten Stu­die war es, den erziel­ten Kor­rek­tur­grad der Sko­lio­se bei Ver­wen­dung drei­er ver­schie­de­ner Abdruck­tech­ni­ken für die Kor­sett­ver­sor­gung zu ermitteln.

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Aus­ge­zeich­ne­tes Kor­sett: Bestä­ti­gung für Arbeit, Zeit und Liebe

Im Regio­nal­wett­be­werb Bonn-Köln von Jugend forscht wur­de in die­sem Jahr ein Pro­jekt aus der Tech­ni­schen Ortho­pä­die aus­ge­zeich­net. Die 18-jäh­ri­ge Fran­zis­ka Völz­gen erhielt einen zwei­ten Preis im Fach­be­reich „Arbeits­welt“ und einen Son­der­preis von Make für ihr Pro­jekt „Behand­lungs­me­tho­den für Sko­lio­se: Ent­wick­lung eines nach­hal­ti­gen Kor­setts“. Im Gespräch mit der OT-Redak­ti­on ver­rät die Abitu­ri­en­tin ihre Moti­va­ti­on und Vorgehensweise.

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Der Ein­fluss des Tra­ge­zeit­mo­ni­to­rings auf The­ra­pie­pla­nung und Com­pli­ance in der Kor­sett­ver­sor­gung bei idio­pa­thi­scher Skoliose

C. Grasl, T. Serth, R. Pospi­schill, K. Riedl, S. Farr, M. Knahr

Die Kor­sett­ver­sor­gung von Kin­dern und Jugend­li­chen mit idio­pa­thi­scher Sko­lio­se stellt für die Ortho­pä­die-Tech­nik immer wie­der eine gro­ße Her­aus­for­de­rung dar, gilt es doch einen mög­lichst guten Kom­pro­miss zwi­schen Pri­mär­kor­rek­tur und Pati­en­ten­com­pli­ance zu erzielen. 

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Bio­me­cha­nik und Pathome­cha­nik der lum­ba­len Wirbelsäule

F. Land­au­er
Lum­bals­ko­lio­sen zei­gen bei der Kor­sett­ver­sor­gung ein unein­heit­li­ches Kor­rek­tur­ver­hal­ten, das mit dem Modell des „Euler buck­ling mode“ erstaun­li­che Über­ein­stim­mun­gen zeigt. Die­ser besagt, dass die Krüm­mungs­form eines fle­xi­blen Sta­bes von sei­ner Fixie­rung abhän­gig ist. Unter die­sem Gesichts­punkt wur­de bei Pati­en­ten mit Ver­dacht auf eine LSTV („lum­bo­sa­cral tran­si­tio­nal ver­te­brae“ = lum­bo­sa­kra­le Über­gangs­stö­rung) eine wei­ter­füh­ren­de MRI-Unter­su­chung ver­an­lasst. Bei der Aus­wer­tung der Ergeb­nis­se der ers­ten 12 Pati­en­ten wur­de klar, dass die gelie­fer­ten MRI-Bil­der für die Dia­gno­se­stel­lung „LSTV“ nur ein­ge­schränkt aus­sa­ge­kräf­tig waren. Daher wur­de bei einer nach­fol­gen­den Kon­troll­grup­pe von wei­te­ren 12 Pati­en­ten eine MRI-Unter­su­chung nach Fest­le­gung ein­heit­li­cher Unter­su­chungs­kri­te­ri­en durch­ge­führt. So konn­te bei ver­gleich­ba­ren Aus­gangs­be­din­gun­gen bei 5 von 12 Pati­en­ten eine LSTV bestä­tigt wer­den. Die­ses Ergeb­nis ist für die Ortho­pä­die-Tech­nik inso­fern von Bedeu­tung, als davon aus­ge­gan­gen wer­den muss, dass lum­ba­le Sko­lio­sen zu einem bis­her unbe­kann­ten Pro­zent­satz als Fehl­bil­dungs­sko­lio­sen zu bewer­ten und damit einer Kor­sett­ver­sor­gung nur ein­ge­schränkt zugäng­lich sind.

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CAD-basier­te Sko­lio­se-Orthe­sen – Ver­bes­se­rung des Versorgungsstandards?

J. Jur­ko­weit
Die Orthe­sen­the­ra­pie bei her­an­wach­sen­den Pati­en­ten mit ado­les­zen­ter idio­pa­thi­scher Sko­lio­se (im Fol­gen­den als AIS bezeich­net) darf inzwi­schen als wis­sen­schaft­lich gesi­chert und als wirk­sa­me Maß­nah­me im the­ra­peu­ti­schen Sin­ne bezeich­net wer­den. Sowohl natio­nal als auch inter­na­tio­nal sind unter­schied­lichs­te The­ra­pie­an­sät­ze zur opti­ma­len Ver­sor­gung mit kor­ri­gie­ren­den TLSO-/LSO-Orthe­sen zu beob­ach­ten. Auf die ver­schie­de­nen Kor­rek­turme­cha­nis­men folgt eine Erör­te­rung von deren Kon­struk­ti­ons­de­tails an den ein­zel­nen Kor­set­ten. In gro­ben Zügen kön­nen bereits hier wesent­li­che Unter­schie­de im Design der ein­zel­nen Orthe­sen erkannt und zuge­ord­net werden.

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