Nach­weis der Gang­bild­ver­bes­se­rung durch orthe­ti­sche Hilfs­mit­tel mit­tels appa­ra­ti­ver Ganganalyse

J. Wühr, K. Bosch, K. Tie­mey­er, U. Haf­ke­mey­er
Im Sozi­al­päd­ia­tri­schen Zen­trum West­müns­ter­land (SPZ, Stand­ort Coes­feld) wer­den seit 2013 umfas­sen­de apparative­ Gang­ana­ly­sen an Kin­dern durch­ge­führt. Ziel ist es, mit einer ortho­pä­die­tech­ni­schen und/oder ortho­pä­die­schuh­tech­ni­schen Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung das Gang­bild der Patienten­ zu ver­bes­sern und somit ihre Mobi­li­tät im All­tag (Kin­der­gar­ten, Schu­le) zu stei­gern. Da sich die kind­li­che Moto­rik und die damit ver­bun­de­nen Bewe­gungs­ab­läu­fe im Wachs­tum ent­wi­ckeln und durch ver­schie­de­ne Ein­flüs­se und Erkran­kun­gen ver­än­dern kön­nen, ist die Doku­men­ta­ti­on und Ana­ly­se des Gang­bil­des ein wesent­li­ches Kri­te­ri­um für die Aus­wahl eines geeig­ne­ten orthe­ti­schen Hilfs­mit­tels. Der Arti­kel schil­dert anhand drei­er Fall­bei­spie­le, inwie­fern adäqua­te or­thetische Hilfs­mit­tel das Gang­bild bei neu­ro­lo­gi­schen Erkran­kun­gen bzw. bei Fuß­fehl­stel­lun­gen von Kin­dern und Jugend­li­chen posi­tiv beeinflussen.

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Ein­fluss von Schul­ter­ge­lenk­or­the­sen auf die Ent­wick­lung eines Schul­ter-Arm-Syn­droms nach Schlag­an­fall — Review evi­denz­ba­sier­ter Studien

M. Ras­lan, U. Thiel, H. P. Neun­zig
Der Schlag­an­fall ist eine häu­fi­ge Erkran­kung und bedeu­ten­de Ursa­che dau­er­haf­ter Behin­de­rung. Eine Viel­zahl der Schlag­an­fall­pa­ti­en­ten ent­wi­ckelt auf­grund einer Arm­läh­mung eine Schul­ter­sub­lu­xa­ti­on, eine schmerz­haf­te Schul­ter oder ein Schul­ter-Arm-Syn­drom (SHS). Das vor­lie­gen­de Review gibt Ant­wor­ten auf die zen­tra­le Fra­ge­stel­lung, ob durch den Ein­satz von Schul­ter­ge­lenk­or­the­sen eine Sub­lu­xa­ti­on und ein Schul­ter-Arm-Syn­drom nach einem Schlag­an­fall signi­fi­kant ver­mie­den oder ver­min­dert wer­den kön­nen. Es erfolg­te eine selek­ti­ve Lite­ra­tur­re­cher­che in Pub­Med. Die Ergeb­nis­se zei­gen, dass eine Ver­bes­se­rung eines SHS nur in einer kli­ni­schen Stu­die von Hart­wig et al. adres­siert wur­de. Dabei konn­te für die Schul­ter­ge­lenk-Funk­ti­ons­or­the­se Neu­ro-Lux® (Spor­la­s­tic GmbH, Nür­tin­gen) eine kli­ni­sche Wirk­sam­keit signi­fi­kant nach­ge­wie­sen wer­den. Die dis­ku­tier­ten Stu­di­en kamen zu wider­sprüch­li­chen Ergeb­nis­sen hin­sicht­lich Ver­bes­se­rung der Sub­lu­xa­ti­on und der Schmerz­wahr­neh­mung, was durch unter­schied­li­ches Stu­di­en­de­sign sowie die unter­schied­li­che Bau- und Funk­ti­ons­wei­se der ver­wen­de­ten Orthe­sen erklär­bar ist.

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Hilfs­mit­tel­ma­trix Cere­bral­pa­re­se – eine Ori­en­tie­rungs­hil­fe für die Behand­lung von Kin­dern mit CP

P. Fröh­lings­dorf, B. C. Veh­se, D. Herz, S. Stein­e­bach
Die Qua­li­tät der Kon­zep­ti­on von Hilfs­mit­tel­ver­sor­gun­gen bei Kin­dern und Jugend­li­chen mit Cere­bral­pa­re­se ist in Deutsch­land von Regi­on zu Regi­on sehr unter­schied­lich. Die Autoren beschrei­ben eine Metho­de, mit der die Koor­di­na­ti­on rund um die Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung stan­dar­di­siert und ver­bes­sert wer­den kann. 

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Eine Sili­kon-Knö­chel-Fuß-Orthe­se als alter­na­ti­ves und ergän­zen­des Kon­zept für die Ver­sor­gung von Fußheberschwäche

N. Sin­ger, M. Hug­hes, B. Zacha­ri­as, H. Dre­witz
Die SAFO ist eine alter­na­ti­ve Ver­sor­gungs­mög­lich­keit für Pati­en­ten mit Fuß­he­ber­schwä­che. Kli­ni­sche Ergeb­nis­se und lang­jäh­ri­ge Ver­sor­gungs­er­fah­run­gen bele­gen die Wirk­sam­keit und den hohen Gebrauchs­wert für Anwen­der im All­tag. Nach­fol­gend wer­den die Ergeb­nis­se von vier Fach­bei­trä­gen dar­ge­stellt. Auf­fäl­li­ge Ergeb­nis­se sind hier­bei neben der funk­tio­nel­len Wirk­wei­se vor allem die gro­ße Akzep­tanz der Orthe­se bei Pati­en­ten und der viel­sei­ti­ge Ein­satz­be­reich im All­tag. Die SAFO ist eine aus rei­nem Sili­kon maß­ge­fer­tig­te Orthe­se, die auf der Basis eines Gips­ab­dru­ckes indi­vi­du­ell gefer­tigt wird.

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Ein inter­dis­zi­pli­nä­res Kon­zept zur orthe­ti­schen Ver­sor­gung von Gang­stö­run­gen nach einem Schlaganfall

D. Sab­bagh, R. Horst, J. Fior, R. Gentz
Nach einem Schlag­an­fall kommt es infol­ge neu­ro­lo­gisch beding­ter Bewe­gungs­ein­schrän­kun­gen zu Kom­pen­sa­ti­ons­me­cha­nis­men, die ein patho­lo­gi­sches Gang­bild her­vor­ru­fen. Die N.A.P.® Gait Clas­si­fi­ca­ti­on teilt Schlag­an­fall­pa­ti­en­ten anhand ihrer Knie- und Fuß­stel­lung wäh­rend „mid stance“ in vier Gang­ty­pen ein. Eine Berück­sich­ti­gung die­ser Gang­ty­pen hilft bei der Pla­nung orthe­ti­scher und phy­sio­the­ra­peu­ti­scher Maß­nah­men. Um eine erfolg­rei­che neu­ro­lo­gi­sche Reha­bi­li­ta­ti­on zu gewähr­leis­ten, müs­sen Orthe­sen bestimm­te Anfor­de­run­gen erfüllen.

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Erschei­nungs­for­men der ICP und Anfor­de­run­gen an die ortho­pä­die­tech­ni­sche Ver­sor­gung der unte­ren Extremität

U. Haf­ke­mey­er, C. Kra­mer, C. Gäher
Die Erschei­nungs­for­men der Cere­bral­pa­re­se sind sehr unter­schied­lich. Anhand der gebräuch­li­chen Dia­gno­sen lässt sich die Sym­pto­ma­tik nur in gro­ben Zügen nach­voll­zie­hen. Die Zuord­nung des Läh­mungs­bil­des zu einem Level des Gross Motor Func­tion Clas­si­fi­ca­ti­on Sys­tem (GMFCS) lässt eine Ein­schät­zung der moto­ri­schen Ent­wick­lung des Pati­en­ten zu, die ent­schei­den­den Ein­fluss auf die Kon­zep­ti­on der jewei­li­gen Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung hat. Die Aus­wahl der Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung (Orthe­tik, Ortho­pä­die-Schuh­tech­nik, Reha-Tech­nik) soll­te sich stets nach dem neu­ro­or­tho­pä­di­schen Befund rich­ten und ziel­ori­en­tiert erfol­gen. „So viel wie nötig und so wenig wie mög­lich“ soll­te der obers­te Grund­satz sein, um Über- oder Unter­ver­sor­gun­gen zu vermeiden.

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Ana­ly­se von 305 Pati­en­ten Test­ver­sor­gun­gen mit einem stand­pha­sen­si­chern­den Orthesen-Kniegelenk

B. Bol­kart
Die Aus­wer­tung von 305 Test­ver­sor­gun­gen (Pati­en­ten­fit­tings) mit dem stand­pha­sen­si­chern­den Orthe­sen-Knie­ge­lenk „Swing Pha­se Lock 2“ (im Fol­gen­den „SPL-2-Orthe­sen-Knie­ge­lenk“ genannt) von Bas­ko Health­ca­re ergab einen umfas­sen­den Ein­blick in die Band­brei­te der mög­li­chen Dia­gno­sen beim Funk­ti­ons­de­fi­zit „Aus­fall der akti­ven Knie­stre­ckung“ und die damit ver­bun­de­nen Besonderheiten. 

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Funk­tio­nel­le Elek­tro­sti­mu­la­ti­on (FES) bei Pero­neu­s­pa­re­se und Fuß­he­ber­schwä­che — Inva­si­ve und non-inva­si­ve Lösun­gen im Fokus von Evi­denz, The­ra­pie und Alltag

T. Böing
Mehr denn je pro­fi­tie­ren Pati­en­ten mit Pero­neu­s­pa­re­se von funk­tio­nel­ler Elek­tro­sti­mu­la­ti­on (FES). Hoch­gra­di­ge Evi­denz indi­ziert den Ein­satz sowohl im Rah­men der The­ra­pie als auch im All­tag (ADL). Neben einer moto­risch-phy­sio­lo­gi­schen Reak­ti­on bedarf es dazu bestimm­ter kogni­ti­ver Grund­vor­aus­set­zun­gen. Die Ver­sor­gungs­mög­lich­kei­ten bei Fuß­he­ber­schwä­che haben sich deut­lich vergrößert.

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Quer­schnitt­läh­mung – Behand­lungs­kon­zept und Anfor­de­run­gen an die Orthopädie-Technik

R. Abel
Die Ortho­pä­die-Tech­nik spielt bei der Ver­sor­gung quer­schnitt­ge­lähm­ter Pati­en­ten eine wich­ti­ge Rol­le. In der Akut­pha­se wer­den Lage­rungs- und Stütz­or­the­sen benö­tigt, im wei­te­ren Behand­lungs­ver­lauf ver­la­gert sich der Schwer­punkt der Ver­sor­gung auf die Funk­ti­on wie­der­her­stel­len­de bzw. ver­bes­sern­de Orthe­sen. Eine beson­de­re Rol­le spielt die Ver­sor­gung mit Hilfs­mit­teln, vom Geh­bock bis zum Elek­tro­roll­stuhl, vom ange­pass­ten Steck­riem­chen bis zum Robo­ter­arm. In allen Fäl­len müs­sen die Fol­gen der Rücken­marks­ver­let­zung, z. B. die gro­ße Gefähr­dung für Druck­stel­len, beach­tet wer­den. Die Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung muss, trotz der Beach­tung des Wirt­schaft­lich­keits­ge­bo­tes, den Mög­lich­kei­ten des Pati­en­ten opti­mal ange­passt sein und Selbst­hil­fe eben­so wie Teil­ha­be an der Gesell­schaft ermög­li­chen, soweit es die Behin­de­rung zulässt. Die Indi­ka­ti­ons­stel­lung ist eine Team­leis­tung, in der Ortho­pä­die-Tech­ni­ker, Ergo­the­ra­peu­ten, Phy­sio­the­ra­peu­ten, Ärz­te, Ange­hö­ri­ge und Pati­ent ihre Vor­stel­lun­gen ein­brin­gen müssen.

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Erfah­run­gen zur läsi­ons­spe­zi­fi­schen Orthe­sen­ver­sor­gung bei Pati­en­ten mit Spi­na bifi­da nach dem Ber­li­ner Konzept

M. Damerau, T. Micha­el, N. Günther
Infol­ge jah­re­lan­ger Erfah­rung aus meh­re­ren tau­send Ver­sor­gun­gen bei Spi­na bifi­da Pati­en­ten mit uni­la­te­ra­len Gehor­the­sen in Acryl­harz­bau­wei­se, unter Anleh­nung an das Habi­li­ta­ti­ons­kon­zept von Dr. Adria­no Fer­ra­ri in Zusam­men­ar­beit mit dem inter­dis­zi­pli­nä­ren Team von Dr. Theo­dor Micha­el vom SPZ (Sozi­al Päd­ia­tri­sches Zen­trum) der Cha­ri­té für chro­nisch kran­ke Kin­der, wur­de ein läsi­ons­ab­hän­gi­ges Ver­sor­gungs­sys­tem erar­beitet. Die­ses wird als Ber­li­ner Kon­zept bezeich­net. Im Fol­gen­den wer­den die Arbeit in die­sem Ber­li­ner Kon­zept und die damit ver­bun­de­nen orthe­ti­schen Ver­sor­gun­gen (beschränkt auf dyna­mi­sche Orthe­sen) näher beschrie­ben. Die ste­ti­ge Ver­bes­se­rung die­ses Kon­zepts führt zu einer Ver­sor­gungs­leis­tung, die heu­te als Stan­dard in der Ver­sor­gung von Spi­na bifi­da gel­ten kann. Gestützt wird die­ser Fort­schritt durch die Neu- und Wei­ter­ent­wick­lung von Orthe­sen­ge­len­ken aus dem Hau­se Got­tin­ger, die auf die Anfor­de­run­gen von unter­schied­li­chen Läh­mungs­si­tua­tio­nen abge­stimmt wurden. 

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