64. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie (DGP)
Die Veranstaltung steht unter dem Thema “Choosing Wisely in der Phlebologie” — gemeinsam klug entscheiden.
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WeiterlesenE. Mendoza
Die Zahl der Adipositaserkrankungen und der damit einhergehenden Folgebeschwerden wie beispielsweise Wadenödeme steigt in Deutschland rapide an. Damit verbunden ist auch ein Anstieg von Verordnungen der sogenannten Apparativen Intermittierenden Kompression (AIK) als anerkannte Therapieform zu verzeichnen. Doch welche AIK ist für welche Indikation sinnvoll?
H. Engel, G. A. Giessler
Die Zukunft einer erfolgreichen Lymphödembehandlung besteht aus drei Säulen: der konservativen, der medikamentösen und der operativen Therapie. Ziel der Behandlung ist eine vollständige und dauerhafte Entfernung der Lymphflüssigkeit aus dem interstitiellen Gewebe. Nur so sind die desaströsen Gewebeveränderungen zu lindern oder gar gänzlich aufzuhalten. Bis sich die antiinflammatorische medikamentöse Therapie etabliert hat, ist die operative Therapie der bisher erfolgversprechendste Ansatz seit Jahren. Die Lymphchirurgie kann keine Wunder bewirken, ist jedoch sicher und reliabel durchführbar und führt in fast allen Fällen zu einer messbaren Verbesserung des Lymphödems.
M. Hörner
Die Behandlung von Patientinnen mit Mammakarzinom an interdisziplinären Brustzentren wird nach den Kriterien der S3-Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft durchgeführt, in der jedoch die Prävention lymphologischer Komplikationen nur eine untergeordnete Rolle spielt. Der Aufbau einer lymphologischen Versorgungskette zum Schutz der Patientin beginnt mit schonender prästationärer Diagnostik und bezieht behandelnde Ärzte, Physiotherapeuten und Bandagisten mit ein. Die Kommunikation untereinander und mit der Patientin auf Augenhöhe ist der Schlüssel zu Compliance und Therapieerfolg. Daher wurde an der Frauenklinik Böblingen im Jahr 2010 das „Lymphnetzwerk am iBB“ gegründet.
Ch. Hemmann-Moll
Durch zunehmend weniger invasive Operationstechniken bei Tumorbehandlung der Brust verändert sich auch die postoperative Situation der Patienten. Die Betroffenen leiden vermehrt an Brust- und Thoraxwand-Ödemen. Im Unterschied zu anderen Ödemen sind diese schmerzhaft und werden mangels Kenntnis oft nicht diagnostiziert und deshalb nicht behandelt. Der folgende Beitrag beschreibt, welchen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität der Patienten die Kompression und Druckentlastung der Brust leisten kann.
I. Richter-Heine
Die diagnostische Entfernung axillärer Lymphknoten beim invasiven Mammakarzinom ist gemäß den S3-Leitlinien integraler Bestandteil der Behandlung. Chirurgisch muss dies so invasiv wie notwendig und so gewebeschonend wie möglich erfolgen, um Störungen des Lymphabflusses und ein sekundäres Lymphödem des Armes zu vermeiden. Eine exakte Diagnose- und Indikationsstellung muss dem vorangehen.
F. Goedecke
Grundlage einer effektiven Kompressionstherapie ist das Wissen um den Wirkmechanismus auf die betroffenen Gewebe und Organe sowie den Einfluss der verschiedenen Materialien und der Anlagetechnik auf den zirkulären Druck.
V. Kurz
Können Brustprothesen einen Beitrag zur Unterstützung des Lymphflusses leisten, wie dies häufig von Trägerinnen berichtet wird? Dieser Frage konnte in einer systematischen Untersuchung nachgegangen werden, in der nach Korrelationen zwischen subjektiven Empfindungen und objektiven Druckmessungen geforscht wurde.
S. Völler, S. Auler
Basistherapie bei Lympherkrankungen ist die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE), bestehend aus manueller Lymphdrainage, Kompressionstherapie, entstauender Bewegungstherapie und Hautprotektion bzw. dermatologischer Hautsanierung. Damit steht ein multidisziplinäres Team vor der Aufgabe, aufeinander abgestimmte und an der individuellen Situation des Patienten orientierte Maßnahmen zu koordinieren. Als Orthopädie-Techniker-Meisterin und Gründungsmitglied eines Wund- und Lymphzentrums beschreibt die Erstautorin im nachfolgenden Beitrag sowohl die Herausforderungen als auch die Möglichkeiten, die bei einer solchen Zusammenarbeit entstehen.
M. Stücker
Die Bedeutung des Kompressionsdrucks in der Kompressionstherapie ist weithin akzeptiert. Ein wesentlicher Vorteil von Kompressionsstrümpfen im Vergleich zu Bandagen besteht darin, dass damit ein konstanter Kompressionsdruck gehalten wird und es nicht zu einem Abfall des Kompressionsdrucks während der Anwendung kommt. Weniger Berücksichtigung findet die Steifigkeit („Stiffness”) des Kompressionsmaterials. Während der Kompressionsdruck in der Verordnung des Arztes durch die Angabe der Kompressionsklasse relativ einfach vorgegeben werden kann, gibt es für die Stiffness des Kompressionsmaterials keine einfache Möglichkeit einer präzisen Verordnung. Trotzdem sollte die Stiffness des Kompressionsmaterials stärkere Berücksichtigung finden. Insbesondere bei therapieresistenten Ödemen kann die Effektivität der Kompressionstherapie nämlich häufig allein dadurch gesteigert werden, dass bei konstantem Ruhedruck durch eine erhöhte Steifigkeit des Materials ein stärkerer Massageeffekt erreicht wird. Dieser Massageeffekt steigt mit zunehmender Differenz zwischen Ruhedruck und Arbeitsdruck bzw. mit zunehmender Steifigkeit des Materials. Dieser Artikel weist auf die Möglichkeiten der Therapieoptimierung durch die Auswahl geeigneter Kompressionsmaterialien hin.