Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung bei Amyo­tro­pher Late­ral­skle­ro­se (ALS) – eine Ana­ly­se der Ver­sor­gungs­si­tua­ti­on in Deutschland

A. Fun­ke, S. Spit­tel, Ch. Münch, Th. Mey­er
Die Amyo­tro­phe Late­ral­skle­ro­se ist eine dege­ne­ra­ti­ve Erkran­kung der Moto­neu­ro­ne, die durch fort­schrei­ten­de Mus­kel­läh­mun­gen cha­rak­te­ri­siert ist und mit einem hohen Hilfs­mit­tel­be­darf zum Erhalt von Selbst­stän­dig­keit, Kom­mu­ni­ka­ti­on und lebens­wich­ti­gen Funk­tio­nen wie Atmung und Ernäh­rung ein­her­geht. In der Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung sind Roll­stüh­le und Orthe­sen am häu­figs­ten vertreten.

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Moder­ne The­ra­pie­ver­fah­ren in der Behand­lung Querschnittgelähmter

R. Abel, M. Grü­nin­ger
In den letz­ten Jahr­zehn­ten hat eine rasan­te Ent­wick­lung tech­nisch anspruchs­vol­ler Trai­nings­ge­rä­te für quer­schnitt­ge­lähm­te Pati­en­ten statt­ge­fun­den. Sie erleich­tern die täg­li­che Arbeit der The­ra­peu­ten und ermög­li­chen repe­ti­ti­ves Üben sowie eine frü­he Ver­ti­ka­li­sie­rung des Pati­en­ten. Aller­dings sind sie tech­nisch auf­wen­dig und in der Anwen­dung kom­plex; in aller Regel ist spe­zi­ell geschul­tes Per­so­nal für ihren Ein­satz not­wen­dig. Auch den Nach­weis über­le­ge­ner The­ra­pie­er­geb­nis­se sind sie bis­lang schul­dig geblie­ben. Schließ­lich kön­nen sie den „Traum vom Gehen“ für die Pati­en­ten im All­tag noch nicht erfül­len – im Hin­blick auf größt­mög­li­che Mobi­li­tät ist der Roll­stuhl nach wie vor unge­schla­gen. Hier wur­de trotz allen Fort­schritts noch kein Durch­bruch erzielt.

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Wenn Druck die Haut zer­stört — Anfor­de­run­gen an die Deku­bi­tus­pro­phy­la­xe und ‑behand­lung

S. Gün­ther
Ein Deku­bi­tal­ge­schwür, kurz „Deku­bi­tus“, ist eine chro­ni­sche Wun­de der Haut und der dar­un­ter­lie­gen­den Gewe­be­schich­ten, die in der Regel durch Druck über knö­cher­nen Vor­sprün­gen ent­steht. Das Gewe­be wird dabei nicht genü­gend mit Sau­er­stoff ver­sorgt; bei schwe­ren Gra­den kommt es zu Nekro­sen. Betrof­fen sind häu­fig immo­bi­le, älte­re Men­schen mit lan­gen Lie­ge­zei­ten im Bett. Risi­ko­fak­to­ren sind unter ande­rem schlech­te Kör­per­pfle­ge, über­mä­ßi­ges Schwit­zen, Haut­er­kran­kun­gen, Man­gel­er­näh­rung, Infek­tio­nen und Inkon­ti­nenz. Eine beson­de­re Risi­ko­grup­pe sind Dia­be­ti­ker, die auf­grund von Sen­si­bi­li­täts­stö­run­gen klei­ne Druck­ge­schwü­re häu­fig nicht bemerken.

Der Arti­kel schil­dert anhand zwei­er Fall­bei­spie­le die Grund­vor­aus­set­zun­gen für eine adäqua­te Deku­bi­tus­be­hand­lung und ‑pro­phy­la­xe (Erhe­bung der Risi­ko­fak­to­ren, stän­di­ge Haut­in­spek­ti­on und ‑pfle­ge, eine indi­vi­du­ell ange­pass­te Lage­rung, Ernäh­rungs­um­stel­lung, inter­dis­zi­pli­nä­re Zusam­men­ar­beit mit Ärz­ten, Sani­täts­häu­sern und The­ra­peu­ten). Zudem wer­den die Anfor­de­run­gen an eine sinn­vol­le Bedarfs­er­mitt­lung dis­ku­tiert, um das pas­sen­de Hilfs­mit­tel aus­zu­wäh­len, ins­be­son­de­re Anti­de­ku­bi­tus­ma­trat­zen und ‑sitz­kis­sen.

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Der inter­mit­tie­ren­de Selbst­ka­the­te­ris­mus – eine uro­the­ra­peu­ti­sche Herausforderung

S. Hor­nung
Men­schen mit Bla­sen­ent­lee­rungs­stö­run­gen haben einen ganz unter­schied­li­chen Ver­sor­gungs­be­darf an Hilfs­mit­teln. Der inter­mit­tie­ren­de Selbst­ka­the­te­ris­mus gehört dabei zu den auf­wen­di­ge­ren Pro­zes­sen. Das wie­der­hol­te Ein­füh­ren eines ste­ri­len Kathe­ters in die Bla­se erfor­dert nicht nur eine inten­si­ve Schu­lung des Pati­en­ten, son­dern auch eine jah­re­lan­ge Betreu­ung. Der Arti­kel stellt ent­spre­chen­de Tech­ni­ken und Instru­men­te vor und schil­dert die Erfah­run­gen des Autors als Uro­the­ra­peut in einer Kli­nik für Rückenmarkverletzte.

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Der Roll­stuhl – ein Rück­blick auf 80 Jah­re Entwicklungsgeschichte

R.-D. Weege
Die ver­gan­ge­nen 80 Jah­re haben eine Viel­falt von Roll­stuhl­mo­del­len und Ein­satz­mög­lich­kei­ten her­vor­ge­bracht: von ein­fa­chen Schie­be­roll­stüh­len, über kom­ple­xe, mit Hand­he­beln über Getrie­be betrie­be­ne Selbst­fah­rer und indi­vi­du­el­le Anfer­ti­gun­gen für den Sport bis hin zu den heu­ti­gen motor­be­trie­be­nen Model­len. Die Ent­wick­lung des Roll­stuhls in den ver­gan­ge­nen 80 Jah­ren ist geprägt von kon­ti­nu­ier­li­chen Wei­ter­ent­wick­lun­gen. Sie haben den Roll­stuhl zu einem viel­sei­ti­gen medi­zi­ni­schen Hilfs­mit­tel gemacht, mit dem die Her­aus­for­de­run­gen des All­tags immer bes­ser bewäl­tigt wer­den können.

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Hilfs­mit­tel­ma­trix Cere­bral­pa­re­se – eine Ori­en­tie­rungs­hil­fe für die Behand­lung von Kin­dern mit CP

P. Fröh­lings­dorf, B. C. Veh­se, D. Herz, S. Stein­e­bach
Die Qua­li­tät der Kon­zep­ti­on von Hilfs­mit­tel­ver­sor­gun­gen bei Kin­dern und Jugend­li­chen mit Cere­bral­pa­re­se ist in Deutsch­land von Regi­on zu Regi­on sehr unter­schied­lich. Die Autoren beschrei­ben eine Metho­de, mit der die Koor­di­na­ti­on rund um die Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung stan­dar­di­siert und ver­bes­sert wer­den kann. 

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Arthro­se – the­ra­peu­ti­sches Kon­zept und Hilfs­mit­tel­wahl aus Sicht der Tech­ni­schen Orthopädie

M. Ber­li
Die Arthro­se ist die häu­figs­te mus­ku­los­ke­letta­le Erkran­kung und die Haupt­ur­sa­che für Behin­de­run­gen im Alter. Um arthro­ti­sche Gelen­ke adäquat behan­deln zu kön­nen, ist es wich­tig, Bio­me­cha­nik und Pathome­cha­nis­men zu ver­ste­hen. In die­sem Arti­kel wer­den anhand einer Fra­gen­lis­te die Ent­schei­dungs­grund­la­gen einer fach­ge­rech­ten The­ra­pie erar­bei­tet und anschlie­ßend kon­ser­va­ti­ve Lösungs- respek­ti­ve Ver­sor­gungs­mög­lich­kei­ten anhand eines Pati­en­ten­bei­spiels mit einer Sprung­ge­lenks­ar­thro­se aufgezeigt.

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Hygie­ne­an­for­de­run­gen und Maß­nah­men zur Redu­zie­rung des Infek­ti­ons­ri­si­kos im ortho­pä­die­tech­ni­schen Betrieb

J. Glotz
Ortho­pä­die­tech­ni­sche Betrie­be und Sani­täts­häu­ser unter­lie­gen beson­de­ren hygie­ni­schen Risi­ken. Eine Über­tra­gung krank­heits­er­re­gen­der Kei­me ist sowohl im Kon­takt mit Kun­den als auch bei der Auf­be­rei­tung gebrauch­ter Medi­zin­pro­duk­te und Hilfs­mit­tel mög­lich. Der Arti­kel beschreibt zunächst die zugrun­de lie­gen­den Anfor­de­run­gen, stellt anschlie­ßend die unter­schied­li­chen Wege der Über­tra­gung von Kei­men vor und ver­mit­telt abschlie­ßend eine Über­sicht über die mög­li­chen Gegenmaßnahmen.

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Ver­gleich zur kli­ni­schen Nutz­bar­keit der Exo­ske­let­te ReWalk, Ekso und HAL

J. Nit­sch­ke, D. Kuhn, K. Fischer, K. Röhl
Seit den 1970er Jah­ren wird an der Ent­wick­lung von Exo­ske­let­ten geforscht, die es quer­schnitt­ge­lähm­ten Men­schen ermög­li­chen sol­len, die bestehen­den Gren­zen ihrer Mobi­li­tät zu über­win­den. Drei ver­schie­de­ne Sys­te­me wur­den im Rah­men der fol­gen­den Stu­die getes­tet: ReWalk*, Ekso** und HAL***. Zwei der genann­ten Sys­te­me (Ekso und HAL) sind seit April 2014 fes­ter Bestand­teil der The­ra­pie quer­schnitt­ge­lähm­ter Pati­en­ten der Berufs­ge­nos­sen­schaft­li­chen Kli­ni­ken Berg­manns­trost in Hal­le (Saa­le). Der Ekso wird im Rah­men der Behand­lung kom­plett und inkom­plett quer­schnitt­ge­lähm­ter Pati­en­ten genutzt; durch einen soge­nann­ten Varia­ble Assist ist es bei inkom­plet­ter Läh­mung mög­lich, die vor­han­de­ne Rest­mus­kel­funk­ti­on aktiv zu gebrau­chen. Der HAL wird für die The­ra­pie quer­schnitt­ge­lähm­ter Pati­en­ten genutzt, die einen Kraft­grad von min­des­tens 3/5 nach Jan­da für Hüft­beu­gung und Knie­stre­ckung auf­wei­sen. Die Ergeb­nis­se bele­gen, dass Exo­ske­let­te der­zeit zwar als The­ra­pie­ge­rä­te eine sehr gute Ergän­zung der bis­he­ri­gen Mög­lich­kei­ten dar­stel­len, jedoch weder ein Ersatz für den Roll­stuhl sind noch als Hilfs­mit­tel ver­ord­net wer­den soll­ten. Hier­für ist eine wei­te­re Opti­mie­rung der Sys­te­me erfor­der­lich, um den ent­spre­chen­den Sicher­heits­an­spruch eines Hilfs­mit­tels zu erfüllen.

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Quer­schnitt­läh­mung – Behand­lungs­kon­zept und Anfor­de­run­gen an die Orthopädie-Technik

R. Abel
Die Ortho­pä­die-Tech­nik spielt bei der Ver­sor­gung quer­schnitt­ge­lähm­ter Pati­en­ten eine wich­ti­ge Rol­le. In der Akut­pha­se wer­den Lage­rungs- und Stütz­or­the­sen benö­tigt, im wei­te­ren Behand­lungs­ver­lauf ver­la­gert sich der Schwer­punkt der Ver­sor­gung auf die Funk­ti­on wie­der­her­stel­len­de bzw. ver­bes­sern­de Orthe­sen. Eine beson­de­re Rol­le spielt die Ver­sor­gung mit Hilfs­mit­teln, vom Geh­bock bis zum Elek­tro­roll­stuhl, vom ange­pass­ten Steck­riem­chen bis zum Robo­ter­arm. In allen Fäl­len müs­sen die Fol­gen der Rücken­marks­ver­let­zung, z. B. die gro­ße Gefähr­dung für Druck­stel­len, beach­tet wer­den. Die Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung muss, trotz der Beach­tung des Wirt­schaft­lich­keits­ge­bo­tes, den Mög­lich­kei­ten des Pati­en­ten opti­mal ange­passt sein und Selbst­hil­fe eben­so wie Teil­ha­be an der Gesell­schaft ermög­li­chen, soweit es die Behin­de­rung zulässt. Die Indi­ka­ti­ons­stel­lung ist eine Team­leis­tung, in der Ortho­pä­die-Tech­ni­ker, Ergo­the­ra­peu­ten, Phy­sio­the­ra­peu­ten, Ärz­te, Ange­hö­ri­ge und Pati­ent ihre Vor­stel­lun­gen ein­brin­gen müssen.

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