Prothetische Versorgung nach Amputationen im Finger- und Handbereich – Stand der Technik nach dem „Qualitätsstandard im Bereich Prothetik der oberen Extremität”
M. Schäfer, D. Dreher, F. Muders, S. Kunz
Amputationen im Bereich der Finger und der Hand können zu erheblichen Beeinträchtigungen der motorischen, sensiblen und gestikulären Aufgaben der Hand führen. Der entstehende Längen- und Volumenverlust schränkt dabei nicht nur die Oppositionsfunktion und die funktionalen Griffparameter der Hand ein, sondern reduziert auch die sensorische Rückmeldung des Tast- und Sinnesorganes Hand. Beim amputationsbedingten Verlust von Finger- und Handarealen wird in erschreckender Weise deutlich, welche unterschiedlichen Bedeutungen der Hand zukommen. Dass es nahezu allen medizinischen sowie den begleitenden therapeutischen und technischen Maßnahmen im rehabilitativen Prozess nach Finger- und Teilhandamputationen nur auf sehr unvollkommene Weise gelingt, den Verlust von Teilen der Hand zu kompensieren, veranschaulicht, welch wichtigen Stellenwert das Funktions‑, Sensibilitäts- und Ausdrucksorgan Hand im Leben des Menschen einnimmt. Der folgende Beitrag soll die Varianten der prothetischen Versorgung nach Finger- und partieller Handamputation näher beleuchten und die technischen Möglichkeiten des funktionellen und ästhetischen Finger- und Handersatzes darstellen. Bewusst werden die Parallelen zum Inhalt des „Qualitätsstandards im Bereich Prothetik der oberen Extremität” aufgezeigt, der von den Experten des Vereins zur Qualitätssicherung in der Armprothetik erstellt wurde und in Kürze durch den Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik vertrieben wird.