Phantomschmerz – Behandlungsansätze und deren Evidenz
Th. Koller, S. Schneider
50 bis 90 % aller Patienten mit Amputationen leiden unter Phantomphänomenen. Der Leidensdruck und die daraus resultierende Einschränkung an Mobilität und Lebensqualität werden von den Betroffenen als großes Handicap beschrieben. Die genaue Ursache dieser Phantomphänomene ist unklar. Vermutet werden periphere, spinale, supraspinale sowie psychologische Aspekte. Zunehmend konnten aber Zusammenhänge zwischen Phantomschmerzen und der kortikalen Reorganisation im somatosensorischen Kortex aufgezeigt werden. Somit bringen Lateralisierungstraining, motorisches Vorstellungstraining, Spiegeltherapie und Zweipunktediskrimination als Therapieinterventionen gute Voraussetzungen mit. Alle generieren einen kortikalen Input und haben somit das Potenzial, die kortikale Repräsentation zu beeinflussen.