A. Meier-Koll, G. Iannuzzi, L. Häusler
Die Amputation einer Extremität verursacht in der gegenseitigen Hirnhemisphäre eine weitläufige Reorganisation des somatosensorischen Kortex. Dabei werden verschiedene Hautflächen der amputierten Körperhälfte als rezeptive Felder ausgewiesen, deren taktile oder elektrische Stimulation Phantomempfindungen für Teile der verlorenen Extremität hervorruft. Im Fall einer rechtsseitig unterschenkelamputierten Probandin wurden zwei Stellen über ihrem rechten Schulterblatt gefunden, deren elektrische Reizung mit Folgen bipolarer Rechteckimpulse ein Teleskop-Phantom für ihren verlorenen Fuß hervorrief. Die Probandin hatte das Gefühl, als wüchsen zehn Zentimeter unterhalb ihres Knies Zehen aus dem Amputationsstumpf. Die zusätzliche elektrische Stimulation eines Hautfeldes an der Außenseite ihres rechten Oberschenkels rief ein langsam in die Länge wachsendes Phantom für den Unterschenkel hervor. Während es sich ausdehnte, schob es das Phantom des Fußes vor sich her, bis dieses am Ende eines vollständigen Unterschenkels angekommen war. Beide Phantome fügten sich zur integralen Wahrnehmung eines intakten Beines zusammen und befähigten die Probandin, mithilfe ihrer Prothese im Gefühl zweier intakter Beine zu laufen.
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Aus Fehlern lernt man, heißt ein bekanntes Sprichwort. Doch manche Fehler kosten die OT-Betriebe bares Geld und lassen sich durch eine bessere Vorbereitung und gut geschultes Personal vermeiden. Gerade im Bereich der Kalkulationen gibt es einige Möglichkeiten, nicht nur Fehler zu vermeiden, sondern sogar Potenziale zu heben.
Kalkulationen gehören für OT-Betriebe und Sanitätshäuser zu den wichtigsten wirtschaftlichen Aufgaben. Daher ist Wissen zur richtigen Kalkulation bares Geld wert.
Es ist nicht die Frage, ob, sondern wann die OT-Betriebe an die Telematikinfrastruktur (TI) angeschlossen werden. Eine grundlegende Voraussetzung für die Teilnahme an der Datenautobahn des deutschen Gesundheitswesens ist die eindeutige Identifizierung der Teilnehmer – etwa von Medizinern, Apothekern oder Orthopädietechnikern. Letztgenannte stehen aktuell vor diesem Schritt.
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Mit seiner Design-Kampagne „mediven Rund- und Flachstrick“ hat der Hilfsmittelhersteller Medi die Jury des German Brand Award 2025 überzeugt.
Mehr als 420 Fachleute aus Europa, den USA und Australien kamen Mitte Mai zu den 2. Internationalen Földiklinik-Tagen nach Hinterzarten im Schwarzwald.
Das Orthopädietechnik-Handwerk ist um zehn Meisterinnen und Meister reicher: Nach der erfolgreichen bestandenen Prüfung hat die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz die Meisterbriefe nun an den frisch gebackenen Nachwuchs übergeben.
Die DDG bietet eine neue Fortbildung für Orthopädieschuhmacher an, um die Versorgung von Menschen mit Diabetischem Fußsyndrom zu verbessern – mit Zertifikat, aktuellem Wissen und Fokus auf interdisziplinärer Zusammenarbeit.
N. Grabowski, T. Sprekelmeyer, M. Altenhöfer, A. Brunk, K. Peikenkamp Diese Studie untersucht die Auswirkungen sensomotorisch wirkender Fußorthesen (SMFO) auf die Belastung des Knick-Senkfußes beim Gehen. Sowohl die plantare Druckverteilung als auch die Biege- und Torsionsbelastung wurden untersucht. Durch die Fußorthese kommt es in der mittleren Standphase zur Änderung der Rotationsrichtung am Metatarsophalangealgelenk I (MTP I) und am distalen Interphalangealgelenk V (DIP V). Durch die innenrotierten MTP I und MTP V sowie das in Neutralstellung befindliche DIP I zeigt sich eine dynamische Aufrichtung des Längsgewölbes. Da sich die Rotation an der Ferse und am MTP V während dieser Gangphase nicht verändert, kann von einer Korrektur der Valgusstellung des Rückfußes ausgegangen werden.
R. Hilker Die konservative Behandlung der adulten Skoliose ist bei gestiegener Lebenserwartung ein wichtiges Thema geworden. Diese spezielle Form der Skoliose erfordert besondere Therapieansätze und ein erfahrenes Behandlerteam. Mit modernen Korrekturorthesen und adäquater Physiotherapie kann eine Progredienz der adulten Skoliose verhindert werden – diese Versorgung ist allerdings noch selten.
J. Jerosch Der vorliegende Artikel behandelt die Möglichkeiten der lokalen Infiltrationsanästhesie im Rahmen der Knieendoprothetik. Neben der Darstellung der Technik und der notwendigen Medikamente wird die einschlägige Literatur zum Thema zusammenfassend dargestellt.
B. Flügel, C. Weichold, M. Alimusaj Aufgrund neuromuskulärer Grunderkrankungen und der damit einhergehenden muskulären Imbalance kommt es häufig auch zu Veränderungen des Haltungs- und Bewegungsapparates im Bereich des Rumpfes. In der nachfolgenden Korsettversorgung stehen dem Orthopädie-Techniker vielfältige Versorgungsmöglichkeiten offen, um den Veränderungen der Wirbelsäule zu begegnen. Die Auswahl wird neben der grundsätzlichen Indikation auch durch die am Versorgungsprozess beteiligten Personengruppen beeinflusst und stellt bei Patienten mit einer neuromuskulären Grunderkrankung eine besondere Herausforderung dar. Nur durch im Vorfeld klar definierte Ziele können am Ende die Effektivität und der Erfolg des Hilfsmittels sichergestellt werden. Zudem sind auch das regelmäßige Hinterfragen der Versorgung und gegebenenfalls entsprechende Anpassungen unabdingbare Komponenten einer erfolgreichen Versorgung, da es im Laufe der Zeit immer wieder zu Veränderungen intrinsischer und extrinsischer Natur kommen kann.
D. Weinmann, S. Adolf, S. Ninck, A. Meurer
Das routinemäßige sonografische Screening der Hüftgelenke des Neugeborenen im Rahmen der vorgeschriebenen Kinderuntersuchungen U2 und U3 ermöglicht heute die frühestmögliche Feststellung einer Hüftdysplasie und dementsprechend einen raschen und effektiven Therapiebeginn. Die Therapie erfolgt stadienabhängig. Bei milden Formen ist eine Ausreifung mittels Hüftbeuge-Abspreiz-Orthese ausreichend. Bei Hüftgelenksluxationen beginnt die Therapie mit einer Repositionsbehandlung, gefolgt von einer Retentions- und abschließenden Nachreifungsphase. Bei den sogenannten Therapieversagern wird eine operative Therapie mittels Beckenosteotomie durchgeführt, gegebenenfalls mit ergänzender Korrektur des proximalen Femurs.
L. Cordier, M. Bordewieck, M. Diers Viele Millionen Menschen in Deutschland leiden an chronischen Schmerzen. Besonders verbreitet sind chronische Rückenschmerzen. Erst in den letzten Jahren ist zunehmend bekannt geworden, wie bedeutsam die Wahrnehmung des eigenen Körpers für die Schmerzverarbeitung ist. Es konnte gezeigt werden, dass schon das bloße Betrachten eines von Schmerz betroffenen Körperteils positiven Einfluss auf das Schmerzerleben haben kann. In diesem Artikel stellen die Verfasser anhand zentraler Studien diesen als „visuelle Analgesie“ bezeichneten Effekt vor und vermitteln dabei einen Überblick über die Bedingungen, unter denen er auftritt und Einzug in den Bereich klinischer Anwendung erhalten könnte.
W. Ackermann Die Behandlung von Patienten mit Dysmelien im Bereich der unteren Extremität unterliegt besonderen therapeutischen Anforderungen. Dabei profitieren die Patienten von einem interdisziplinären Behandlungsansatz. Ergänzend zur fachorthopädischen Betreuung stellen auch Physiotherapeuten und Orthopädie-Techniker einen unverzichtbaren Teil des Behandlungsteams dar. Anhand zweier Fallbeispiele aus der Orthopädischen Kinderklinik Aschau werden wesentliche Aspekte der Behandlung diskutiert.
F. Landauer
Lumbalskoliosen zeigen bei der Korsettversorgung ein uneinheitliches Korrekturverhalten, das mit dem Modell des „Euler buckling mode“ erstaunliche Übereinstimmungen zeigt. Dieser besagt, dass die Krümmungsform eines flexiblen Stabes von seiner Fixierung abhängig ist. Unter diesem Gesichtspunkt wurde bei Patienten mit Verdacht auf eine LSTV („lumbosacral transitional vertebrae“ = lumbosakrale Übergangsstörung) eine weiterführende MRI-Untersuchung veranlasst. Bei der Auswertung der Ergebnisse der ersten 12 Patienten wurde klar, dass die gelieferten MRI-Bilder für die Diagnosestellung „LSTV“ nur eingeschränkt aussagekräftig waren. Daher wurde bei einer nachfolgenden Kontrollgruppe von weiteren 12 Patienten eine MRI-Untersuchung nach Festlegung einheitlicher Untersuchungskriterien durchgeführt. So konnte bei vergleichbaren Ausgangsbedingungen bei 5 von 12 Patienten eine LSTV bestätigt werden. Dieses Ergebnis ist für die Orthopädie-Technik insofern von Bedeutung, als davon ausgegangen werden muss, dass lumbale Skoliosen zu einem bisher unbekannten Prozentsatz als Fehlbildungsskoliosen zu bewerten und damit einer Korsettversorgung nur eingeschränkt zugänglich sind.
S. Breier
Der folgende Artikel beschreibt die besondere Situation, mit der Kinder, die mit einer Fehlbildung der oberen Extremität geboren wurden, im Alltag konfrontiert sind. Die Anpassung einer Prothese kann das motorische Lernen und die Integration der betroffenen Extremität ins Körperschema unterstützen sowie Überlastungsbeschwerden langfristig reduzieren. Die Entscheidung, ob und wann Kinder mit einer Prothese versorgt werden, ist von weitreichender Bedeutung und sollte daher im multidisziplinären Team unter Einbezug eines erfahrenen Handchirurgen erfolgen. Die Phasen des Prothesentrainings und das sich anschließende Assessment werden beschrieben.