Sys­tem zur Über­wa­chung der Scher­kräf­te und des Drucks auf den Stumpf der unte­ren Extre­mi­tät mit Tool­box zur kohä­ren­ten Visua­li­sie­rung der Daten

S.-T. Ko, J. Charn­ley, V. Dejke
Zahl­rei­che Unter­su­chun­gen kon­zen­trie­ren sich auf die Ver­bes­se­rung des Schaft­kom­forts und die Mini­mie­rung von Weich­teil­schä­den, die stark mit den nor­ma­len und den Scher­be­las­tun­gen auf den Stumpf ver­bun­den sind. Doch nur weni­ge Ent­wick­lun­gen auf die­sem Gebiet zie­len gleich­zei­tig auf Druck- und Scher­kraft­mes­sun­gen an der Stumpf-Schaft-Schnitt­stel­le ab. Und selbst wenn die Belas­tun­gen an der Schnitt­stel­le über­wacht wer­den, müs­sen die Infor­ma­tio­nen sowohl für Unter­su­cher und als auch für Men­schen mit Ampu­ta­ti­on umfas­send sein, um die Gesund­heit des Stump­fes zu verbessern.
In die­sem Zusam­men­hang wur­de ein Intra-Schaft-Über­wa­chungs­sys­tem ent­wi­ckelt, das gleich­zei­tig Druck- und Scher­kräf­te sowie exter­ne Gang­er­eig­nis­se auf­zeich­net. Dazu wur­de eine digi­ta­le Tool­box ent­wi­ckelt, die eine kohä­ren­te Visua­li­sie­rung der Daten in einer 2D-Dar­stel­lung des Stump­fes ermög­licht. In einer Pilot­stu­die mit einem Pro­ban­den wur­de die Taug­lich­keit des Über­wa­chungs­sys­tems und der Tool­box erfolg­reich evaluiert.

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Stumpf­schmerz nach Osseointegration

D. Vogt, C. Willy
Schmer­zen nach einer Endo-Exo-Ver­sor­gung kön­nen viel­ge­stal­tig sein. Grund­sätz­lich las­sen sich dabei sto­ma­as­so­zi­ier­te, mus­ku­la­tur- bzw. mus­kel­an­satz­be­ding­te und Neu­rom- bzw. neu­ro­pa­thi­sche Schmer­zen dif­fe­ren­zie­ren [Dwor­nik G et al. [Resi­du­al limb and phan­tom pain: Cau­ses and the­ra­peu­tic approa­ches]. Ortho­pä­de, 2015; 44 (6): 435–444]. Das Sto­ma steht dabei im Mit­tel­punkt der Beschwer­den und des­halb auch im Fokus des fol­gen­den Arti­kels. Sind die Pro­ble­me bei der her­kömm­li­chen Ver­sor­gung vor allem schaft­as­so­zi­iert, so sind sie bei der Endo-Exo-Ver­sor­gung vor allem sto­ma­as­so­zi­iert. Dabei wird, so die Ver­mu­tung der Autoren, der Anteil der neu­rom- bzw. neu­ro­pa­thisch beding­ten Schmer­zen von den Behand­lern wahr­schein­lich unterschätzt. 

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Dista­les Kom­pres­si­ons­sys­tem zur Pro­phy­la­xe und The­ra­pie der Weich­teil­deszen­denz bei Nut­zung eines trans­ku­ta­nen osseo­in­te­grier­ten Pro­the­sen­sys­tems – Anwen­dung bei der Ver­sor­gung eines trans­fe­mo­ra­len Amputationsstumpfes

G. Kret­schmer
Die Ver­sor­gung mit trans­ku­ta­nen osseo­in­te­grier­ten Pro­the­sen­sys­te­men (TOPS) kann zu Pro­ble­men beson­ders im Bereich der dista­len Weich­tei­le füh­ren. Die Ursa­che dafür liegt ver­mut­lich im Absin­ken der Weich­tei­le. Dadurch steigt nicht nur die Infek­ti­ons­ge­fahr an den Wund­flä­chen, son­dern die Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten berich­ten häu­fig von post­ope­ra­ti­ven Beschwer­den nach der Wie­der­her­stel­lung des Weich­teil-Sto­mas (Step 2). Der Autor ver­mu­tet, dass die­se Schmer­zen ins­be­son­de­re durch das Rei­ben der insta­bi­len Weich­tei­le am Brü­cken­mo­dul sowie durch eine feh­len­de Stumpf­kom­pres­si­ons­ver­sor­gung her­vor­ge­ru­fen wer­den. Um die­se Beschwer­den zwi­schen den chir­ur­gi­schen Ein­grif­fen zu ver­mei­den bzw. zu the­ra­pie­ren, wur­de ein dista­les Kom­pres­si­ons­sys­tem (DKS) ent­wi­ckelt, das durch einen bestimm­ten Anpress­druck die Stumpf­um­ge­bung des trans­ku­ta­nen Durch­gangs sta­bi­li­siert. Die Wirk­sam­keit des DKS wur­de zwar bis­lang noch nicht durch eine Stu­die belegt, aber die Erfah­run­gen des Autors mit dem Sys­tem, das im Fol­gen­den vor­ge­stellt wird, sind vielversprechend.

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Ein­satz von Osseo­in­te­gra­ti­on und TMR in der trans­hu­me­ra­len funk­tio­nel­len Pro­the­tik – ein Fallbeispiel

H.-M. Holz­fuß
Vor­aus­schau­en­des Han­deln über einen Zeit­raum von ca. zwei Jah­ren, fach­grup­pen­über­grei­fen­des Arbei­ten in einem Ver­sor­gungs-Kom­pe­tenz­team, lang­jäh­ri­ge Erfah­rung im Ver­sor­gungs­be­reich „Pro­the­tik der obe­ren Extre­mi­tät“ und eine beson­de­re Hin­ga­be gegen­über der eige­nen Arbeit – dies sind aus Sicht des Autors die not­wen­di­gen Vor­aus­set­zun­gen, um eine kom­ple­xe Ver­sor­gung wie jene zu erar­bei­ten, die in die­sem Bei­trag vor­ge­stellt wird. Dabei steht ein Pati­ent im Mit­tel­punkt, der nach einem Unfall sei­nen lin­ken Arm ober­halb des Ell­bo­gens ver­lo­ren hat. Schon bei einer „klas­si­schen“ pro­the­ti­schen Ver­sor­gung ist ein sol­cher Befund eine gro­ße Her­aus­for­de­rung, da es bei einer sol­chen Ampu­ta­ti­ons­hö­he beson­ders schwie­rig ist, die Funk­tio­nen der feh­len­den Glied­ma­ße zu erset­zen. In die­sem Fall wur­de auf­grund der beson­de­ren Lebens­si­tua­ti­on des Pati­en­ten die neu­es­te Ver­sor­gungs­mög­lich­keit gewählt – eine Kom­bi­na­ti­on aus Tar­ge­ted Mus­cle Rein­ner­va­ti­on (TMR) [Otto­bock SE & Co. KGaA. Dia­log. Maga­zin für Tech­ni­ker, Ärz­te und The­ra­peu­ten. Son­der­aus­ga­be zum The­ma TMR. Duder­stadt: Otto­bock, o. J. https://
www.tmr-rehabilitation.de/fileadmin/fussheberschwaeche/images/
en_­ver­si­on/­Dia­lo­g_-_Ma­ga­zin_­fuer_­Tech­ni­ker__Aerz­te_un­d_­The­ra­peu­ten
_‑_Sonderausgabe_zum_Thema_TMR.pdf(Zugriff am 10.05.2022)] und Osseo­in­te­gra­ti­on. Ziel aller Betei­lig­ten war es, mit die­ser anspruchs­vol­len Ver­sor­gung und der damit ver­bun­de­nen hohen inter­dis­zi­pli­nä­ren Ver­ant­wor­tung ein opti­ma­les Ergeb­nis für den Anwen­der zu erzielen. 

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Pro­the­sen­ver­sor­gung mit selek­ti­vem Ner­ven­trans­fer (Tar­ge­ted Mus­cle Rein­ner­va­ti­on) nach trans­hu­me­ra­ler Osseo­in­te­gra­ti­on – Versorgungsbeispiel

F. Nau­mann, B. Oelßner
Die hier beschrie­be­ne Ver­sor­gung – die noch immer sel­te­ne Kom­bi­na­ti­on einer trans­hu­me­ra­len Osseo­in­te­gra­ti­on mit einer myo­elek­tri­schen Pro­the­se – stellt sowohl medi­zi­nisch als auch tech­nisch eine gro­ße Her­aus­for­de­rung dar. Ein gründ­li­ches Vor­ab-Scree­ning unter Berück­sich­ti­gung aller Betei­lig­ten (Medi­zi­ner, Tech­ni­ker, The­ra­peu­ten, Kos­ten­trä­ger und Pass­teil­in­dus­trie) ist unab­ding­bar für eine erfolg­rei­che Ver­sor­gung. Zudem bestehen dabei beson­ders hohe Anfor­de­run­gen an die fach­li­che Qua­li­fi­ka­ti­on, die tech­ni­sche Aus­stat­tung und die ent­spre­chen­de Moti­va­ti­on aller Betei­lig­ten. Aber auch die Anwen­de­rin­nen und Anwen­der wer­den stark gefor­dert: Sie benö­ti­gen ein hohes Maß an Eigen­in­itia­ti­ve und Durch­hal­te­ver­mö­gen im auf­wen­di­gen Ver­sor­gungs­ver­lauf, der sich über ein bis zwei Jah­re erstre­cken kann und in der Regel meh­re­rer Test­ver­sor­gun­gen bedarf – so auch hier. Trotz der bestehen­den Erfah­run­gen sowohl mit trans­hu­me­ra­len als auch mit trans­fe­mo­ra­len Osseo­in­te­gra­tio­nen sowie trotz jah­re­lan­ger Erfah­rung mit myo­elek­tri­schen Pro­the­sen­ver­sor­gun­gen im Unter­neh­men der Autoren waren die hohen Ansprü­che des Pati­en­ten hin­sicht­lich Hand­hab­bar­keit und die gege­be­nen tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten in Ver­bin­dung mit TMR eine her­aus­for­dern­de Auf­ga­be, die eines hohen Maßes an Krea­tivität und indi­vi­du­el­ler Lösun­gen bedurfte.

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Otto­bock setzt auf 3D-gedruck­te Prothesenschäfte

Die Addi­ti­ve Fer­ti­gung hält in immer mehr Berei­chen der Ortho­pä­die-Tech­nik Ein­zug. Bei Otto­bock wird bei­spiels­wei­se auf 3D-gedruck­te Pro­the­sen­schäf­te gesetzt. Trotz erschwer­ter Bedin­gun­gen auf­grund der Coro­na­pan­de­mie ist der Schaft MyFit TT nun auf dem Markt. Wie dem Hilfs­mit­tel­her­stel­ler das gelun­gen ist und wel­che Vor­tei­le die Tech­nik und das Pro­dukt bie­ten, erläu­tert Fran­zis­ka Leh­mann, Seni­or Digi­tal Pro­duct Mana­ger iFab, im Gespräch mit der OT-Redaktion.

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Kri­sen der Gegen­wart über­win­den und die Zukunft gestalten

Im Rah­men der Inter­na­tio­na­len Hand­werks­mes­se in Mün­chen tra­fen sich die Füh­rungs­kräf­te der Wirt­schafts­ver­bän­de – Bun­des­ver­ei­ni­gung der Deut­schen Arbeit­ge­ber­ver­bän­de (BDA), Bun­des­ver­band der Deut­schen Indus­trie (BDI), Deut­scher Indus­trie- und Han­dels­tag (DIHK) sowie der Zen­tral­ver­band des Deut­schen Hand­werks (ZDH) – mit Bun­des­kanz­ler Olaf Scholz (SPD) zum Spit­zen­ge­spräch der Deut­schen Wirtschaft.

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Juzo ver­gibt „Inno­va­ti­ons­preis Lymphologie“

Ges­tern noch eine Idee, heu­te schon eine Neu­heit und mor­gen viel­leicht der Stan­dard? Um Inno­va­tio­nen im Bereich Lym­pho­lo­gie zu för­dern und deren Impulsgeber:innen zu wür­di­gen, ver­gibt die Juli­us Zorn GmbH (Juzo) in Zusam­men­ar­beit mit dem Arbeits­be­reich Phy­si­ka­li­sche Medi­zin und Reha­bi­li­ta­ti­on der Cha­ri­té – Uni­ver­si­täts­me­di­zin Ber­lin im kom­men­den Jahr erst­mals eine mit 5.000 Euro dotier­te inter­na­tio­na­le Auszeichnung. 

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Osseo­in­te­gra­ti­on: Sto­ma-Infek­tio­nen vorbeugen

Das Sto­ma ist die Achil­les­fer­se eines trans­ku­ta­nen osseo­in­te­grier­ten Pro­the­sen­sys­tems (TOPS), sagt Dr. med. Alex­an­der Ran­ker von der Medi­zi­ni­schen Hoch­schu­le Han­no­ver im Gespräch mit der OT-Redak­ti­on. Der Fach­arzt für Phy­si­ka­li­sche und Reha­bi­li­ta­ti­ve Medi­zin hat im Arbeits­kreis Reha­bi­li­ta­ti­on der Arbeits­ge­mein­schaft (AG) TOPS an einer Bro­schü­re mit Tipps für die täg­li­che Sto­ma-Pfle­ge mit­ge­ar­bei­tet, die beim Bun­des­ver­band für Men­schen mit Arm- oder Bein­am­pu­ta­tio­nen e. V. (BMAB) erschie­nen ist. Aktu­ell ent­wi­ckelt der Arbeits­kreis eine Reha-Leit­li­nie nach TOPS-Versorgung.

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„Schein-Sta­bi­li­sie­rung?” Kri­tik an GKV-Finanzreform

Kei­ne Leis­tungs­kür­zun­gen im Gesund­heits­we­sen hat Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Prof. Karl Lau­ter­bach ver­spro­chen. Am 27. Juli 2022 hat das Bun­des­ka­bi­nett den Ent­wurf aus sei­nem Haus für ein GKV-Finanz­sta­bi­li­sie­rungs­ge­setz beschlos­sen. Bereits der Refe­ren­ten­ent­wurf sorg­te für viel Kri­tik, Leis­tungs­kür­zun­gen wer­den befürchtet.

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