AOPA Virtual National Assembly 2020
Weitere Infos finden Sie hier.
WeiterlesenWeitere Infos finden Sie hier.
WeiterlesenJ. Ernst, H. Drewitz, Th. Schmalz, D. Liebetanz
Die Manifestationsformen der spastischen Fußheberparese sind ebenso heterogen wie deren Ätiologie und Demografie. Eine erfolgreiche Wiederherstellung der Fußhebung erfordert ein interdisziplinäres Behandlungskonzept, um den funktionellen und persönlichen Bedürfnissen des Betroffenen zu entsprechen. Vorrangiges Ziel ist die Wiederherstellung des initialen Fersenkontaktes, die Stärkung der anterioren tibialen Unterschenkelmuskulatur und die Reduktion des spastischen Wadenmuskeltonus. Die orthetischen, Botox- und FES-basierten Therapiemöglichkeiten sollten synergistisch eingesetzt werden.
M. Raslan, U. Thiel, H. P. Neunzig
Der Schlaganfall ist eine häufige Erkrankung und bedeutende Ursache dauerhafter Behinderung. Eine Vielzahl der Schlaganfallpatienten entwickelt aufgrund einer Armlähmung eine Schultersubluxation, eine schmerzhafte Schulter oder ein Schulter-Arm-Syndrom (SHS). Das vorliegende Review gibt Antworten auf die zentrale Fragestellung, ob durch den Einsatz von Schultergelenkorthesen eine Subluxation und ein Schulter-Arm-Syndrom nach einem Schlaganfall signifikant vermieden oder vermindert werden können. Es erfolgte eine selektive Literaturrecherche in PubMed. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Verbesserung eines SHS nur in einer klinischen Studie von Hartwig et al. adressiert wurde. Dabei konnte für die Schultergelenk-Funktionsorthese Neuro-Lux® (Sporlastic GmbH, Nürtingen) eine klinische Wirksamkeit signifikant nachgewiesen werden. Die diskutierten Studien kamen zu widersprüchlichen Ergebnissen hinsichtlich Verbesserung der Subluxation und der Schmerzwahrnehmung, was durch unterschiedliches Studiendesign sowie die unterschiedliche Bau- und Funktionsweise der verwendeten Orthesen erklärbar ist.
M. John, G. Kock, B. Häusler, A. Grohnert, J. Liebach, M. Wolschke, A. Smurawski, K. Sommerfeld
Schwerstgeschädigte Patienten – z. B. nach einem Schlaganfall oder einer Rückenmarksverletzung – müssen meist grundlegende Funktionen und Bewegungen wie Stehen oder Gehen wieder neu erlernen. Um rehabilitative Maßnahmen auch nach dem Klinikaufenthalt attraktiv zu gestalten, um dem Patienten eine zeit- und ortsunabhängige Versorgung anzubieten und um die Fernbetreuung durch Ärzte und Therapeuten zu gewährleisten, wurde im Projekt RehaInteract eine sensorbasierte Gangschule entwickelt, die in ein interaktives Therapieumfeld integriert ist.
F. Müller, P. Schuurmans, T. Roth, S. Heller
Die technische Entwicklung der letzten Jahre hat den Bau mobiler Exoskelette als Gangtrainer für gelähmte Patienten ermöglicht. Dieser Beitrag berichtet über die Erfahrungen mit dem Exoskelett Ekso Bionics bei Patienten mit Querschnitt- und Halbseitenlähmung. Dieses kommerzielle Gerät ermöglicht pro Therapiesitzung eine deutliche Steigerung der Übungseffizienz durch vermehrte Schritte. Dabei werden neben dem Training von Muskulatur, Gleichgewicht und Haltungskontrolle auch sekundäre Beschwerden wie Spastik, vegetative Symptome oder neuropathische Schmerzen gebessert. Die psychische Wirkung auf die damit behandelten Patienten geht über eine deutliche Motivationssteigerung hinaus. Eine modernen Evidenzkriterien genügende klinische Studie liegt jedoch noch nicht vor.
D. Sabbagh, R. Horst, J. Fior, R. Gentz
Nach einem Schlaganfall kommt es infolge neurologisch bedingter Bewegungseinschränkungen zu Kompensationsmechanismen, die ein pathologisches Gangbild hervorrufen. Die N.A.P.® Gait Classification teilt Schlaganfallpatienten anhand ihrer Knie- und Fußstellung während „mid stance“ in vier Gangtypen ein. Eine Berücksichtigung dieser Gangtypen hilft bei der Planung orthetischer und physiotherapeutischer Maßnahmen. Um eine erfolgreiche neurologische Rehabilitation zu gewährleisten, müssen Orthesen bestimmte Anforderungen erfüllen.
D. Sabbagh, J. Fior, R. Gentz
Eine Klassifizierung von Gangtypen bei neurologischen Indikationen kann eine orthetische Versorgung optimieren und zur besseren Kommunikation im interdisziplinären Team beitragen. Die Identifikation bestimmter Ausprägungen von Knie- und Fußstellung in „mid stance” erlaubt eine unkomplizierte Beurteilung des Gangbildes nach einem Schlaganfall. In der vorliegenden Untersuchung soll überprüft werden, ob eine Klassifizierung von Schlaganfallpatienten auf Grundlage dieser Parameter gültig ist.
R. Buschfort
Neue neurowissenschaftliche Erkenntnisse zum motorischen Lernen des ZNS haben unsere Behandlungsstrategien in der Rehabilitation des Schlaganfalls verändert. Ein basales Therapieelement stellt das aufgabenorientierte und repetitive Training bei motorischen Störungen dar, sowohl im persönlichen wie auch im Geräte-gestützten Zugang. Isolierte Bewegungen werden hierbei nicht nur bis an die Leistungsgrenze (Shaping) geübt, auch das Trainieren von komplexeren ziel- und alltagsspezifischen Aspekten (ICF-WHO) ist möglich. Geräte-gestützte Therapien erweitern die therapeutischen Möglichkeiten, ihre Wirksamkeit variiert jedoch stark und ist abhängig von Art, Dauer und Funktionsstatus des Patienten.