AWMF-Leit­li­nie „Reha­bi­li­ta­ti­on nach Majo­ram­pu­ta­ti­on an der unte­ren Extre­mi­tät“ – Grund­zü­ge und Bedeu­tung für die Versorgungspraxis

K. Gla­pa, B. Grei­temann, S. Benner
Leit­li­ni­en spie­len im medi­zi­ni­schen All­tag eine zuneh­mend wich­ti­ge Rol­le. Sowohl in der Akut­me­di­zin als auch in der Reha­bi­li­ta­ti­on wer­den sie als Richt­li­ni­en und Hand­lungs­emp­feh­lun­gen ange­wandt. Leit­li­ni­en die­nen im All­ge­mei­nen der Siche­rung und Gewähr­leis­tung der Behand­lungs­qua­li­tät. Ein wesent­li­cher Fak­tor für die ange­streb­te Ver­bes­se­rung besteht dar­in, dass die ent­wi­ckel­te Leit­li­nie auch in der brei­ten Ver­sor­gungs­pra­xis ein­ge­führt und gelebt wird. Dies betrifft in hohem Maße auch die Reha­bi­li­ta­ti­on nach Majo­ram­pu­ta­ti­on an der unte­ren Extre­mi­tät. Leit­li­ni­en müs­sen regel­mä­ßig durch aktu­el­le wis­sen­schaft­li­che Erkennt­nis­se und Erfah­run­gen aktua­li­siert wer­den. Die­ser Arti­kel befasst sich mit der im Juni 2019 aktua­li­sier­ten S2k-Leit­li­nie zu die­ser The­ma­tik. Der Bei­trag zeigt auf, wie die Leit­li­nie inhalt­lich auf­ge­baut ist, ins­be­son­de­re aber auch, wie man Zugang zur Leit­li­nie und deren Inhal­ten erlan­gen kann. Zudem wer­den die für die Ver­sor­gung wesent­li­chen Antei­le der Leit­li­nie dargestellt.

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Kli­ni­sche Out­co­me Mea­su­res – Mög­lich­kei­ten und Gren­zen der ver­füg­ba­ren Instru­men­te in der Pro­the­tik der unte­ren Extremität

A. Dlug­o­szek, T. Schmalz, M. Bell­mann, W. Potthast
Kli­ni­sche Out­co­me Mea­su­res (OM) sind ein­fa­che Tests, die anhand von Fra­ge­bö­gen oder der Ana­ly­se von Bewe­gungs­ab­läu­fen eine Ein­schät­zung der Qua­li­tät von All­tags­be­we­gun­gen, der funk­tio­nel­len Mobi­li­tät, der Balan­ce oder der Lebens­qua­li­tät zulas­sen. Neben der Bewer­tung der funk­tio­nel­len Mög­lich­kei­ten des Pati­en­ten kön­nen auch der Ver­lauf von Reha­bi­li­ta­ti­on und The­ra­pie sowie Unter­schie­de zwi­schen pro­the­ti­schen Pass­tei­len unter­sucht wer­den. Trotz vie­ler vor­han­de­ner OM scheint deren Anwen­dung bei Men­schen mit Ampu­ta­ti­on der unte­ren Extre­mi­tät („lower limb ampu­tees“, LLA) limi­tiert und noch nicht aus­rei­chend stan­dar­di­siert zu sein.

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Pro­the­sen­ver­kör­pe­rung und Phantomschmerz

I. Kehl, R. Bekrater-Bodmann
Nach einer Ampu­ta­ti­on lei­det die Mehr­heit aller Betrof­fe­nen unter Phan­tom­schmer­zen. Ver­än­de­run­gen in kor­ti­ka­len Kör­per­kar­ten ste­hen mit den schmerz­haf­ten Emp­fin­dun­gen in Ver­bin­dung. Die Nut­zung einer funk­tio­nel­len Pro­the­se ist mit gerin­ge­ren Phan­tom­schmer­zen und gerin­ge­ren neu­ro­na­len Ver­än­de­run­gen ver­bun­den. Es meh­ren sich die Hin­wei­se, dass der Wahr­neh­mung der Pro­the­se dabei eine beson­de­re Rol­le zukommt: Pro­the­sen, die als Teil des Kör­pers emp­fun­den wer­den, könn­ten die posi­ti­ven Effek­te ver­stär­ken. Ers­te Stu­di­en iden­ti­fi­zier­ten die indi­vi­du­el­len und tech­ni­schen Vor­aus­set­zun­gen für die „Ver­kör­pe­rung“ von Pro­the­sen, was wich­ti­ge Impul­se für die pro­the­ti­sche Reha­bi­li­ta­ti­on der Zukunft geben könnte.

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Pro­the­sen­ver­sor­gung: „Nehmt euch Zeit für die Kinder!“

Viel Bewe­gungs­drang und wenig Pass­tei­le – so beschreibt Ortho­pä­die­tech­nik-Meis­ter Ben­ja­min Born (37) im Gespräch mit der OT-Redak­ti­on die gro­ße Her­aus­for­de­rung bei der Ver­sor­gung von Kin­dern bis zum Teen­ager­al­ter von 14 Jah­ren. Born ist Fran­chise­neh­mer der auf den Pro­the­sen­bau spe­zia­li­sier­ten APT Nie­der­las­sung Mit­tel­rhein-Bonn mit sechs Mitarbeitern.

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Pfle­ge­mehr­auf­wand in der Reha­bi­li­ta­ti­on von Men­schen mit Ampu­ta­ti­on an den unte­ren Extremitäten

R.-A. Grün­ther, B. Knebel
Der Arti­kel dis­ku­tiert die Ergeb­nis­se einer retro­spek­ti­ven Fall­kon­troll­stu­die der Baum­rain­kli­nik des Heli­os Reha­zen­trums Bad Ber­le­burg, bezo­gen auf den tat­säch­lich geleis­te­ten Pfle­ge­auf­wand bei Pati­en­ten in der Reha­bi­li­ta­ti­on nach einer Ampu­ta­ti­on an der unte­ren Extre­mi­tät. Dabei wur­de dif­fe­ren­ziert zwi­schen Ober­schen­kel- und Unter­schen­kel­am­pu­ta­tio­nen. Anhand der Kran­ken­ak­ten aus den Jah­ren 2007, 2009 und 2011 wur­de der Mehr­auf­wand für die Pfle­ge und einen Ver­band­wech­sel sowie die Mehr­kos­ten für das Ver­band­ma­te­ri­al ermittelt.
Es wird dar­ge­stellt, dass die­se zusätz­li­chen Zeit­auf­wän­de und Kos­ten nicht in dem von den Kran­ken­kas­sen ver­gü­te­ten Pau­schal­ent­gelt­be­trag ent­hal­ten sind. Die Zeit­auf­wän­de und Kos­ten sind zwi­schen 2007 und 2011 stark ange­wach­sen; im Jahr 2011 bei­spiels­wei­se belief sich der zeit­li­che Mehr­auf­wand auf einen Spit­zen­wert von über 24 Stun­den bei Men­schen mit einer Unterschenkelamputation.
Auf­grund die­ser Kos­ten für den Pfle­ge­mehr­auf­wand und die Wund­be­hand­lung ist eine Ver­le­gung von Men­schen mit Ampu­ta­tio­nen in spe­zia­li­sier­te Reha-Kli­ni­ken stark limi­tiert. Sel­ten ist eine Auf­nah­me in einer Reha-Kli­nik bei Men­schen mit einer Ampu­ta­ti­on an den unte­ren Extre­mi­tä­ten mit einem Bart­hel-Index unter 80 mög­lich, so die Erfah­rung der Autoren.

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