Schlaf­apnoe-Ver­sor­gung: Wie Schlaf­la­bor, Home­ca­re-Pro­vi­der und Pati­ent zusammenwirken

W. Wald­mann
Bis­her ging man davon aus, dass zwei bis drei Pro­zent der erwach­se­nen Bevöl­ke­rung unter dem Schlaf­apnoe-Syn­drom lei­den. Eine aktu­el­le Stu­die der Fir­ma Phil­ips bei ihren Mit­ar­bei­tern hat jedoch erge­ben, dass die wahr­schein­li­che Erkran­kungs­häu­fig­keit fast dop­pelt so hoch liegt. Eine Schlaf­apnoe lässt sich mit­tels nicht­in­va­si­ver CPAP-Beatmung gut the­ra­pie­ren. Die Schlaf­apnoe­the­ra­pie ist eine vor­züg­li­che prä­ven­ti­ve Stra­te­gie, um Fol­ge­mor­bi­di­tä­ten wie Insult, Myo­kard­in­farkt, Dia­be­tes oder Depres­sio­nen zu ver­hin­dern. Der Autor beschreibt die Gerä­te­ty­pen und die Ver­sor­gungs­we­ge und dis­ku­tiert den dro­hen­den Para­dig­men­wech­sel, der sich durch Aus­schrei­bun­gen von Hilfs­mit­teln in der schlaf­me­di­zi­ni­schen Ver­sor­gung voll­zie­hen könnte.

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Bio­me­cha­ni­sche Wir­kung von dyna­mi­schen GRA­FOs bei Pati­en­ten mit Kauergang

H. Dre­witz, T. Schmalz, S. Blumentritt
Die Plant­ar­flex­o­ren leis­ten einen ent­schei­den­den Bei­trag für die auf­rech­te Hal­tung und das auf­rech­te Gehen. Bei einer schlaf­fen Läh­mung der Unter­schen­kel­mus­ku­la­tur tritt als Fol­ge oft­mals ein unphy­sio­lo­gi­sches Gang­bild auf, das als Kau­er­gang bezeich­net wird. Der Aus­gleich die­ser Fehl­hal­tung ist mit Orthe­sen mög­lich, die zur Auf­rich­tung der Bein-Gelenk­ket­te und zur Unter­stüt­zung des Abstoß­vor­gan­ges am Stand­pha­se­n­en­de bei­tra­gen. Ein Bei­spiel hier­für sind dyna­mi­sche Ground Reac­tion Ank­le Foot Orthe­sen (sog. dGRA­FOs). Ihre Wir­kung wur­de an 4 Pati­en­ten unter­sucht. Die in die­sem Bei­trag vor­ge­stell­ten Resul­ta­te zei­gen, dass mit indi­vi­du­ell gefer­tig­ten dyna­mi­schen GRA­FOs ein phy­sio­lo­gi­sche­res Ste­hen und Gehen und damit eine effi­zi­en­te­re Fort­be­we­gung mög­lich ist. Auch die vor­kon­fek­tio­nier­te Blue Rocker Orthe­se, die in die Unter­su­chun­gen ein­be­zo­gen wur­de, ermög­licht eine sicht­ba­re Ver­bes­se­rung des Gangbildes.

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Höhe­re Prä­va­lenz von MRSA bei Diabetikern

M. Jäger, R.-A.Grünther
Pati­en­ten mit Dia­be­tes mel­li­tus haben eine 2,38-fach höhe­re Prä­va­lenz für eine Besie­de­lung mit mul­ti­re­sis­ten­ten Erre­gern (MRSA). In einer eige­nen Stu­die und dem Ver­gleich zu ande­ren Stu­di­en kön­nen die Autoren auf­zei­gen, dass die Annah­me, Pati­en­ten mit Dia­be­tes mel­li­tus hät­ten auf­grund eines even­tu­ell nicht immun­kom­pe­ten­ten Abwehr­sys­tems eine gestei­ger­te Bereit­schaft, an Kei­men zu erkran­ken, tat­säch­lich zutrifft.

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Hilfs­mit­tel beim Dia­be­ti­schen Fußsyndrom

A. Kol­ler, J. Kersken
Die ver­schie­de­nen Krank­heits­pha­sen beim Dia­be­ti­schen Fuß­syn­drom erfor­dern unter­schied­li­che Hilfs­mit­tel für den Pati­en­ten. Zie­le der Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung sind, eine Wund­hei­lung für das Ulcus, eine post­ope­ra­ti­ve Sta­bi­li­sie­rung oder eine Rück­bil­dung der DNOAP-Akti­vi­tät zu errei­chen. Es gibt Schnitt­men­gen zwi­schen den ver­schie­de­nen Casts und Orthe­sen, aber sie sind nicht iden­tisch hin­sicht­lich Wir­kungs­wei­se und Indi­ka­ti­on. Der Bei­trag gibt einen Über­blick über pha­sen­ge­rech­te Ver­sor­gungs­mög­lich­kei­ten und ihre jewei­li­gen Vor- und Nachteile.

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Chir­ur­gie des Dia­be­ti­schen Fuß­syn­droms – Mög­lich­kei­ten und Grenzen

H. Pralow
Das Dia­be­ti­sche Fuß­syn­drom (DFS) hat eine nicht aus­schließ­lich angio­lo­gi­sche Gene­se. In zwei Drit­tel der Fäl­le steht eine oft wenig beach­te­te Neu­ro­pa­thie im Vor­der­grund. Stö­run­gen in die­sem Funk­ti­ons­be­reich füh­ren am Fuß zu erheb­li­chen Ein­schrän­kun­gen der Gefä­ßel­as­ti­zi­tät, zu Gelenk- und Seh­nen­ri­gi­di­tät mit Fuß­form- und Fuß­druck­ver­än­de­run­gen bis hin zu Kno­chen­zer­stö­run­gen. Die Dia­be­tisch-Neu­ro­pa­thi­sche Osteo­ar­th­ro­pa­thie (DNOAP-Char­cot­fuß) ist eine Son­der­form des DFS mit kom­ple­xer Zer­stö­rung des Fuß­kno­chen­ske­letts und hat eine mul­ti­fak­to­ri­el­le, vor­wie­gend dia­be­to­ge­ne Gene­se. Die kon­ser­va­ti­ven und ope­ra­ti­ven Maß­nah­men zur Druck­min­de­rung am Fuß haben einen ent­schei­den­den Anteil an der Redu­zie­rung der hohen Major-Amputationsrate.

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The­ra­pie eines Hal­lux val­gus nach dem Spiraldynamik-Konzept

J. Wip­pert
Der Hal­lux val­gus ist ein weit ver­brei­te­tes Sym­ptom des Fußes. Die rei­ne Betrach­tung der Fuß­me­cha­nik greift für die erfolg­rei­che The­ra­pie zu kurz. Es müs­sen eben­so pathome­cha­ni­sche Wirk­we­ge wie die feh­len­de Akti­vi­tät der Hüft-Außen­ro­ta­to­ren oder die unge­nü­gen­de Sta­bi­li­tät des Beckens in der Stand­bein­pha­se bei der Befun­dung beach­tet wer­den. Dar­aus las­sen sich die the­ra­peu­ti­schen Zie­le defi­nie­ren, die nach dem Spiraldynamik®-Konzept über die Lern­schrit­te Wahr­neh­mung, Mobi­li­sa­ti­on, Kräf­ti­gung und Inte­gra­ti­on in den All­tag erreicht wer­den. Nur die kon­se­quen­te Ver­än­de­rung des pathome­cha­ni­schen Bewe­gungs­ab­laufs im indi­vi­du­el­len All­tag wird zu einer nach­hal­ti­gen Ver­bes­se­rung der Sym­pto­ma­tik bzw. zu einer struk­tu­rel­len Gene­sung führen.

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Bio­me­cha­ni­sche Opti­mie­rung von Schu­hen unter Berück­sich­ti­gung der Fer­sen­pols­ter- und Achillessehnenbelastung

M. Kar­deh, G. Silber
Ein Haupt­kri­te­ri­um für die Ent­wick­lung von Gesund­heits- und Sport­schu­hen stellt immer noch die sta­ti­sche bzw. dyna­mi­sche Gang­ana­ly­se gege­be­nen­falls in Kom­bi­na­ti­on mit Druck­sen­sor-Ein­le­ge­mat­ten dar. Die­se Ver­fah­ren beschrän­ken sich neben kine­ma­ti­schen Aus­sa­gen auf Mes­sun­gen von Kon­takt­kräf­ten zwi­schen Schuh und Fuß­soh­le bzw. Fuß und Unter­grund, kön­nen aber nicht die inner­halb der Weich­ge­we­be­re­gio­nen des mensch­li­chen Bewe­gungs­ap­pa­ra­tes (wie etwa im Fer­sen­pols­ter und in der Achil­les­seh­ne) tat­säch­lich auf­tre­ten­den Druck‑, Zug- und Scher­span­nun­gen ange­ben. Dar­über hin­aus wird ein hoher expe­ri­men­tel­ler Auf­wand zur Bestim­mung der mecha­ni­schen Eigen­schaf­ten von Soh­len­ma­te­ria­li­en betrie­ben, wobei der Nutzer/Patient aber gar nicht oder nur unzu­rei­chend ein­be­zo­gen wird. Im Fol­gen­den wird auf Basis vir­tu­el­ler Mensch­mo­del­le mit in vivo-Eigen­schaf­ten ein neu­er Weg auf­ge­zeigt, bei dem das bereits mehr­fach (Sil­ber G. Eine neue Metho­de in der prä­ven­ti­ven Bio­me­cha­nik –Bio­me­cha­ni­sche Form­op­ti­mie­rung von Lie­ge- und Sitz­ober­flä­chen mit Mensch­mo­del­len, Ortho­pä­die Tech­nik, 2013; 64 (3): 48–53; Sil­ber G, Then C. Pre­ven­ti­ve Bio­me­cha­nics –Opti­mi­zing Sup­port Sys­tems for the Human Body in the Lying and Sit­ting Posi­ti­on (Lehr­buch), Sprin­ger, 2013) vor­ge­stell­te neue BOSS-Ver­fah­ren (Body Opti­miza­ti­on & Simu­la­ti­on Sys­tem) zur bio­me­cha­ni­schen Opti­mie­rung von Gesund­heits­schu­hen zum Ein­satz kommt.

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Bio­ni­sche Rekon­struk­ti­on der obe­ren Extremität

O. C. Aszmann
Die Bewe­gung myo­elek­tri­scher Arm­pro­the­sen erfolgt bis dato über zwei trans­ku­ta­ne Elek­tro­den, die über zwei getrennt inner­vier­te Mus­kel­grup­pen ange­steu­ert wer­den. Die ver­schie­de­nen Steue­rungs­ebe­nen wer­den durch Cokon­trak­tio­nen die­ser Mus­keln ange­wählt und in der jewei­li­gen Ebe­ne mit den­sel­ben Mus­keln bedient. Ein har­mo­ni­scher, dem natür­li­chen Bewe­gungs­mus­ter ent­spre­chen­der Bewe­gungs­ab­lauf ist mit die­sem Mecha­nis­mus nicht mög­lich. Eine wesent­li­che Ver­bes­se­rung wäre eine Ansteue­rung der ein­zel­nen Bewe­gungs­ebe­nen mit Signa­len, die neu­ro­nal mit dem natür­li­chen Bewe­gungs­ab­lauf über­ein­stim­men. Tech­nisch sind Pro­the­sen mit sechs Steue­rungs­ebe­nen seit Kur­zem rea­li­siert. Ziel ist es, ein­zel­ne Stamm­ner­ven wie den Ner­vus mus­cu­lo­cu­ta­neus, Ner­vus radia­lis, Ner­vus axil­la­ris, Ner­vus media­nus und Ner­vus ulnaris aus dem pro­xi­ma­len Arm­ner­ven­ge­flecht her­aus­zu­lö­sen und an ver­blie­be­ne Ner­ven­äs­te von stamm­na­hen Mus­keln zu trans­fe­rie­ren. Als Ziel­mus­keln wür­den sich alle Mus­keln der Rota­to­ren­man­schet­te und Pec­to­ra­lis major/minor anbie­ten. Die­se Mus­keln wür­den schließ­lich ent­spre­chend der Akti­vi­tät der Spen­der­ner­ven kon­tra­hie­ren und über trans­ku­ta­ne Elek­tro­den die Pro­the­se füh­ren. In die­sem Arti­kel wird das Kon­zept der „bio­ni­schen Rekon­struk­ti­on“ erläu­tert und die sich dar­aus erge­ben­den Mög­lich­kei­ten bei der Behand­lung von schwe­ren Extre­mi­tä­ten­ver­let­zun­gen dargestellt.

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Behand­lungs­kon­zep­te aus Sicht der Ortho­pä­die-Tech­nik bei infan­ti­ler Cere­bral­pa­re­se (ICP)

S. Senst
Die ICP stellt einen Sam­mel­be­griff von Sym­pto­men dar, die sich auf­grund eines früh­kind­li­chen Hirn­scha­dens erge­ben haben und zu Stö­run­gen des neu­ro­mus­ku­lä­ren Sys­tems füh­ren. Hier­aus resul­tie­ren phy­si­sche und psy­chi­sche Ent­wick­lungs­stö­run­gen, die die Hal­tung und moto­ri­schen Fähig­kei­ten der Kin­der ganz erheb­lich beein­flus­sen. Sie kön­nen sowohl das Grei­fen und Abstüt­zen als auch das Ste­hen und Gehen erschwe­ren oder auch ver­hin­dern. Ohne adäqua­te The­ra­pie zei­gen die Sym­pto­me einer Cere­bral­pa­re­se eine star­ke Pro­gre­di­enz. Für die tech­ni­sche Ortho­pä­die erge­ben sich daher drei Haupt­zie­le: Funktionsverbesserung/Mobilitätserhöhung, Ver­mei­dung von Schmer­zen und Ver­bes­se­rung des Handlings.

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Ortho­pä­die­tech­ni­sche Ver­sor­gung von Pati­en­ten mit Spi­na bifida

U. Her­de
Die ortho­pä­die­tech­ni­sche Ver­sor­gung und the­ra­peu­ti­sche Beglei­tung von Kin­dern mit Spi­na bifi­da ist durch die Ver­sor­gungs­leit­li­ni­en nach Prof. Dr. Adria­no Fer­ra­ri seit über 30 Jah­ren euro­pa­weit eta­bliert. Hier­bei kommt der prä­ven­ti­ven orthe­ti­schen Ver­sor­gung und der the­ra­peu­ti­schen Gang­schu­lung beson­de­re Bedeu­tung zu. Das früh­zei­ti­ge Erken­nen und Defi­nie­ren des Läh­mungs­ni­veaus ist dabei genau­so wich­tig wie das the­ra­peu­ti­sche Ein­be­zie­hen der Hilfs­mit­tel in die Behand­lung und deren Gebrauch. Über die enge Zusam­men­ar­beit des inter­dis­zi­pli­nä­ren Ver­sor­gungs­teams kann die Geh­fä­hig­keit der Kin­der auf die­se Wei­se häu­fig weit über die Puber­tät hin­aus erhal­ten wer­den, was ein hohes Maß an Lebens­qua­li­tät und Lebens­freu­de für die­se Kin­der bedeutet.

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