Gene­ra­ti­ve Fer­ti­gungs­ver­fah­ren in der Orthopädie-Technik

J. Pröbs­ting, N. Günther
In der Ortho­pä­die-Tech­nik wer­den ver­schie­dens­te Arbeits­tech­ni­ken und Mate­ria­li­en bei der Anfer­ti­gung von Hilfs­mit­teln genutzt. Auch alt­be­währ­te Mate­ria­li­en wie Leder und Stahl oder Faser­ver­bund­werk­stof­fe und Leicht­me­tall-Legie­run­gen kom­men zum Ein­satz. Je nach Mate­ri­al­aus­wahl ändern sich die Arbeits­tech­ni­ken, und so gehö­ren das Wal­ken von Leder, die Bear­bei­tung von Metal­len sowie die Kunst­stoff­ver­ar­bei­tung zum Arbeits­all­tag des Ortho­pä­die-Tech­ni­kers. Eine wei­te­re Mög­lich­keit, Hilfs­mit­tel her­zu­stel­len, ist die CAD-basier­te Kon­struk­ti­on mit einer anschlie­ßen­den gene­ra­ti­ven Fer­ti­gung wie dem Selek­ti­ven Laser-Sin­tern (SLS). Der Arti­kel erläu­tert einen mög­li­chen Ver­fah­rens­weg und stellt ver­schie­de­ne gene­ra­tiv gefer­tig­te ortho­pä­die­tech­ni­sche Hilfs­mit­tel vor, die auf her­kömm­li­che Art und Wei­se nur mit erheb­lich grö­ße­rem Auf­wand hät­ten gefer­tigt wer­den können.

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Beschrei­bung eines Sys­tems zur Mes­sung der Tra­ge­zeit ortho­pä­di­scher Hilfsmittel

M. Rol­ler
Bei wachs­tums­len­ken­den, kor­ri­gie­ren­den und ent­las­ten­den ortho­pä­die­tech­ni­schen Hilfs­mit­teln ist The­ra­pie­treue ein wich­ti­ger Bestand­teil der Behand­lung. Hilfs­mit­tel­stu­di­en ver­nach­läs­si­gen oft die Mes­sung der Com­pli­ance der mit­wir­ken­den Pro­ban­den. Durch das Feh­len die­ser Daten kann die Aus­sa­ge­kraft der Stu­di­en­ergeb­nis­se abge­schwächt wer­den. Der Bei­trag beschreibt ein Tra­ge­zeit­mess­sys­tem, basie­rend auf einem klei­nen Ther­mo­sen­sor Daten­log­ger in Ver­bin­dung mit einer Ana­ly­se­soft­ware. Die­ses Tra­ge­zeit­mess­sys­tem erlaubt einen Ein­blick in die Hilfs­mit­tel-Tra­ge­ge­wohn­hei­ten ambu­lan­ter Patienten.

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Kom­ple­xe sta­tio­nä­re Reha­bi­li­ta­ti­on bei Schwerst­brand­ver­letz­ten im Reha-Zentrum

H. Zie­gen­tha­ler
Schwe­re Brand­ver­let­zun­gen haben nicht nur lang anhal­ten­de kör­per­li­che Aus­wir­kun­gen – sie belas­ten auch die Psy­che der Betrof­fe­nen stark. Der Arti­kel ver­mit­telt einen Über­blick über die kom­ple­xen Anfor­de­run­gen an eine adäqua­te Reha­bi­li­ta­ti­on Schwerst­brand­ver­letz­ter, die die indi­vi­du­el­len Erfor­der­nis­se der ein­zel­nen Fäl­le berück­sich­tigt. Schwer­punk­te sind eine inten­si­ve Nar­ben­be­hand­lung, die Wie­der­her­stel­lung gestör­ter Kör­per­funk­tio­nen sowie eine emo­tio­na­le Sta­bi­li­sie­rung zur Traumabewältigung.

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Bio­me­cha­ni­sche Wir­kung von Schulterexartikulationsprothesen

E. Pröbs­ting, T. Ber­tels, T. Schmalz
Die Schul­ter­be­we­gung hat einen bedeu­ten­den Anteil am Gang­bild, wor­aus sich schluss­fol­gern lässt, dass das Feh­len eines Arms die­ses beein­flusst. In der hier vor­ge­stell­ten Unter­su­chung wur­de der Stand und Gang von acht Arm­am­pu­tier­ten mit und ohne Pro­the­se ana­ly­siert. Durch das Tra­gen einer Schul­ter­ex­ar­ti­ku­la­ti­ons­pro­the­se wer­den Kör­per­fehl­hal­tun­gen, Kom­pen­sa­ti­ons­be­we­gun­gen und Über­be­las­tun­gen im Knie­ge­lenk redu­ziert. Die­se Ergeb­nis­se zei­gen die Not­wen­dig­keit der pro­the­ti­schen Ver­sor­gung mit einer moder­nen Armprothese.

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Ein­fluss der Lauf­ge­schwin­dig­keit auf aus­ge­wähl­te Lauf­pa­ra­me­ter – Refe­renz­da­ten­er­he­bung mit dem Mess­sys­tem RehaWatch

R. Schwe­sig, J. Zim­mer, D. Fischer, M. Hof­mann, S. Leuchte
Iner­ti­al­sen­sor­ba­sier­te Gang- und Lauf­ana­ly­se­sys­te­me, wie das Mess­sys­tem Reha­Watch, ermög­li­chen die Beur­tei­lung des Lau­fens auch außer­halb von Bewe­gungs­ana­ly­se­la­bo­ren. Die Lauf­ge­schwin­dig­keit beein­flusst ins­be­son­de­re die räum­lich-zeit­li­chen Para­me­ter Dop­pel­schritt­län­ge (r2 = 0,774) und Dop­pel­schritt­dau­er (r2 = 0,576) nicht­li­ne­ar. Die auf der Basis von 124 gesun­den Pro­ban­den (Alters­ran­ge: 19 – 52 Jah­re) erho­be­nen Refe­renz­da­ten ermög­li­chen nun­mehr eine exak­te Inter­pre­ta­ti­on von Lauf­ana­ly­se­da­ten in Abhän­gig­keit von der Lauf­ge­schwin­dig­keit (8 – 20 km/h) im Trai­nings- und Therapieprozess.

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Com­pli­ancestei­ge­rung durch Karbon­kor­set­te – Eine empi­ri­sche Stu­die an Jugendlichen

A. Wür­sching, N. Kauz­la­ric, G. Mili­cic, S. Bulat-Würsching
Kor­set­te für die kon­ser­va­ti­ve The­ra­pie der idio­pa­thi­schen ado­les­zen­ten Sko­lio­se wer­den von Pati­en­ten oft nicht ent­spre­chend der ärzt­li­chen Anwei­sung getra­gen. Da aber der The­ra­pie­er­folg wesent­lich von der Com­pli­ance abhängt, prüft die vor­lie­gen­de Arbeit, ob durch die opti­mier­te Gestal­tung von Kor­set­ten die Com­pli­ance gestei­gert wer­den kann. Die Stu­die ver­gleicht die Daten­sät­ze einer Stich­pro­be zu zwei Zeit­punk­ten. Die Ergeb­nis­se bele­gen, dass durch die Ver­wen­dung von Kar­bon bzw. Pre­preg-Mate­ria­li­en als Werk­stoff die Akzep­tanz und damit die Tra­ge­zeit und der mög­li­che The­ra­pie­er­folg deut­lich ver­bes­sert wer­den können.

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Ope­ra­ti­ons­in­zi­denz bei Pati­en­tin­nen mit Idio­pa­thi­scher Sko­lio­se und Chê­neau-Kor­sett­ver­sor­gung – Eine Stu­die basie­rend auf den SRS-Einschlusskriterien

H.-R. Weiß, M. Werkmann
Den ver­füg­ba­ren Stu­di­en zu den Ergeb­nis­sen der kon­ser­va­ti­ven Sko­lio­se­be­hand­lung lie­gen unter­schied­li­che Ein­schluss­kri­te­ri­en zugrun­de. Mitt­ler­wei­le gibt es pro­spek­ti­ve Kohor­ten­stu­di­en, wel­che die Ein­schluss­kri­te­ri­en der SRS (Sco­lio­sis Rese­arch Socie­ty) für Stu­di­en zur Kor­sett­ver­sor­gung ver­wen­den. Die­se Ein­schluss­kri­te­ri­en ermög­li­chen die ver­glei­chen­de Unter­su­chung unter­schied­li­cher Kor­sett­ver­sor­gungs­stra­te­gien. Den Unter­su­chun­gen zufol­ge kann die Ope­ra­ti­ons­ra­te mit Chê­neau-Kor­set­ten aktu­el­len Stan­dards und gutem Kor­rek­tur­ef­fekt deut­lich redu­ziert wer­den. Die Chê­neau-Kor­sett­ver­sor­gung ist, wie der vor­lie­gen­de Arti­kel erläu­tert, daher als effek­tiv anzu­se­hen und im Wachs­tums­al­ter empfehlenswert.

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Chro­ni­sches regio­na­les Schmerz­syn­drom (CRPS) – Spie­gel­the­ra­pie und berufs­be­zo­ge­ne reha­bi­li­ta­ti­ve Konzepte

S. Mid­del­dorf
Das Krank­heits­bild des Chro­ni­schen regio­na­len Schmerz­syn­droms ist kom­plex. Daher gilt es, phy­sio- und ergo­the­ra­peu­ti­sche Maß­nah­men in den Behand­lungs­pro­zess eben­so ein­zu­be­zie­hen wie psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Ver­fah­ren. Neben der leit­li­ni­en­ori­en­tier­ten The­ra­pie gibt es wei­te­re inter­es­san­te Behand­lungs­me­tho­den, die den Pati­en­ten auf sei­nem Weg zurück in den beruf­li­chen All­tag unter­stüt­zen kön­nen. Der fol­gen­de Arti­kel stellt die Spie­gel­the­ra­pie und das Sys­tem der Eva­lua­ti­on der funk­tio­nel­len Leis­tungs­fä­hig­keit (EFL) als wich­ti­ge the­ra­peu­ti­sche Bau­stei­ne vor.

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Stür­ze pro­the­tisch ver­sorg­ter Beinamputierter

M. Kraft, B. Wes­teb­be, M. Zick­e­row, S. Bun­ke, J. Thie­le, N. Tre­mer, M. Timp­ner, W. Flemming
Der Bei­trag fasst eini­ge Ergeb­nis­se eines kürz­lich erschie­nen Health Tech­no­lo­gy Assess­ments zum The­ma „Sturz­pro­phy­la­xe bei älte­ren Men­schen in ihrer per­sön­li­chen Wohn­um­ge­bung“ (Bal­zer K, Bre­mer M, Schramm S, Lüh­mann D, Ras­pe H. Sturz­pro­phy­la­xe bei älte­ren Men­schen in ihrer per­sön­li­chen Wohn­um­ge­bung (HTA). DIMDI, Köln, 2012) hin­sicht­lich der Sturz­ri­si­ken zusam­men, die sich auf älte­re Bein­pro­the­sen­trä­ger über­tra­gen las­sen. Unter älte­ren Men­schen wer­den hier alle ab einem Lebens­al­ter von 60 Jah­ren ver­stan­den. Zahl­rei­che alters­be­ding­te Ein­schrän­kun­gen, die nach­fol­gend beschrie­ben wer­den, füh­ren auch unab­hän­gig von einer Ampu­ta­ti­on zur Erhö­hung der Sturz­ge­fahr. Wei­ter­hin wer­den bis­he­ri­ge Unter­su­chungs­er­geb­nis­se zur Sturz­ge­fahr bein­pro­the­tisch ver­sorg­ter Pati­en­ten zusam­men­ge­fasst. Dar­un­ter ist auch eine eige­ne Befra­gung von 97 Bein­pro­the­sen­trä­gern (Bun­ke S, Kraft M. Befra­gung von Bein­am­pu­tier­ten zu Gefähr­dungs­si­tua­tio­nen im All­tag. Ortho­pä­die Tech­nik, 2010; 61 (1): 30). Eine aktu­el­le Ana­ly­se der Ver­sor­gungs­da­ten eines Kos­ten­trä­gers unter bein­am­pu­tier­ten Ver­si­cher­ten lie­fer­te kei­ne klar auf Sturz­fol­gen rück­führ­ba­ren Ergeb­nis­se. Die­se Daten zeig­ten jedoch eini­ge signi­fi­kan­te Unter­schie­de zwi­schen einer Ver­gleichs­grup­pe und Bein­pro­the­sen­trä­gern, die im Zusam­men­hang mit Stür­zen ste­hen könn­ten. Abschlie­ßend wer­den tech­ni­sche Lösun­gen und eini­ge Stu­di­en­ergeb­nis­se zur Ver­rin­ge­rung der Sturz­ge­fahr bzw. der Sturz­fol­gen von Bein­pro­the­sen­trä­gern beschrieben.

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Roll­stuhl­ver­sor­gung in der Geriatrie

N. Sören­sen
Einen Roll­stuhl zur Fort­be­we­gung nut­zen zu müs­sen bedeu­tet immer eine erheb­li­che Beein­träch­ti­gung der Mobi­li­tät. Beim Roll­stuhl­nut­zer soll die Arm­kraft die Bein­kraft erset­zen. Das ist immer ein schlech­ter Tausch, selbst für jun­ge, kräf­ti­ge Men­schen. Älte­re Men­schen haben jedoch in der Regel eine gerin­ge­re Arm­kraft als jün­ge­re, denn bei ihnen kom­men alters­ge­mä­ße dege­ne­ra­ti­ve Ver­än­de­run­gen von Mus­ku­la­tur und Ske­lett hin­zu. Ein alter Mensch müss­te dem­nach einen Roll­stuhl erhal­ten, mit dem das Fah­ren so leicht wie nur irgend mög­lich ist – doch genau das Gegen­teil ist der Fall. Die drei wich­tigs­ten manu­el­len Roll­stuhl­ty­pen sind, so lau­ten die Begrif­fe im Hilfs­mit­tel­ver­zeich­nis (HMV), der Stan­dard­stuhl, der Leicht­ge­wicht­stuhl und der Adap­tiv­roll­stuhl. Deren Unter­schie­de wer­den im Rah­men die­ses Arti­kels auf­ge­zeigt und diskutiert.

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