Intra­in­di­vi­du­el­le Ver­gleichs­stu­die zwi­schen Haft­schaft und Sili­kon­liner­tech­nik bei Oberschenkelamputierten

K. Tie­mey­er, M. Hil­de­brandt, S. Schü­ling, H.H. Wetz
Bei der Ver­sor­gung Ober­schen­kel­am­pu­tier­ter ste­hen dem Ortho­pä­die-Tech­ni­ker vie­le Alter­na­ti­ven zur Ver­fü­gung, bezo­gen auf den Schaft kann dies z. B. ein Haft- oder auch ein Liner­schaft sein. Ein­deu­ti­ge Indi­ka­ti­ons­kri­te­ri­en hier­zu feh­len. In die­ser intra­in­di­vi­du­el­len Cross-over-Stu­die wur­den drei Pro­ban­den mit einem Haft- und einem Liner­schaft ver­sorgt und wur­den mit bei­den Ver­sor­gungs­for­men kli­nisch wie bio­me­cha­nisch unter­sucht und um sub­jek­ti­ve Eva­lu­ie­rung gebeten.

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Hand in Hand in der Lymphologie

A. Gatt­win­kel
Nach der Dia­gno­se­stel­lung sei­tens des zustän­di­gen Arz­tes erhal­ten Pati­en­ten mit einem Lymph­ödem mit­tels Ver­ord­nung die pas­sen­de The­ra­pie. Um den Erfolg die­ser The­ra­pie zu ermög­li­chen, ist bei der Durch­füh­rung eine abge­stimm­te, enge Zusam­men­ar­beit von Arzt, Therapeut(en) und Sani­täts­fach­han­del notwendig.

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Ein Phan­tom-Sti­mu­la­tor für ampu­tier­te Gliedmaßen

A. Mei­er-Koll
Die Ampu­ta­ti­on einer Extre­mi­tät unter­bricht Ner­ven­bah­nen, die im soma­to­sen­so­ri­schen Rin­den­feld der gegen­sei­ti­gen Hirn­hälf­te enden. Infol­ge­des­sen zer­fal­len Syn­ap­sen an den Ziel­neu­ro­nen. Sie wer­den von neu­en ersetzt, die Ner­ven­fa­sern aus benach­bar­ten Zonen des soma­to­sen­so­ri­schen Fel­des anle­gen. So kön­nen bei­spiels­wei­se nach der Ampu­ta­ti­on des rech­ten Fußes Fasern, die vom Hand­feld der lin­ken Hirn­rin­de aus­ge­hen, in deren Fuß­feld ein­drin­gen und dort neue Syn­ap­sen bil­den. Berüh­run­gen umschrie­be­ner Haut­zo­nen der rech­ten Hand lösen dann Phan­tom­emp­fin­dun­gen für bestimm­te Tei­le des ver­lo­re­nen Fußes aus. An zwei bein­ver­sehr­ten Män­nern lie­ßen sich der­ar­ti­ge Phan­tom­emp­fin­dun­gen auch mit­tels bipo­la­rer elek­tri­scher Rei­zun­gen ent­spre­chen­der rezep­ti­ver Fel­der der Haut anre­gen. Mit­hil­fe eines trag­ba­ren Impuls­ge­ne­ra­tors, der von je einem Kon­takt­sen­sor im Bal­len- und Fer­sen­teil einer Schuh­soh­le gesteu­ert wur­de, konn­ten bei bei­den Ampu­tier­ten ent­spre­chen­de rezep­ti­ve Fel­der gereizt und Phan­tom­emp­fin­dun­gen für Bal­len und Fer­se im Takt ihres Schrit­tes aus­ge­löst wer­den. Der beschrie­be­ne Phan­tom­sti­mu­la­tor kann bei Ampu­tier­ten ein­ge­setzt wer­den, die ent­spre­chen­de rezep­ti­ve Fel­der aufweisen.

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Moder­nes Schaft­de­sign in der Unterschenkelprothetik

J. Becker
Die Beson­der­hei­ten des Knie­ge­len­kes stel­len für den Ortho­pä­die-Tech­ni­ker bei der Schaft­ge­stal­tung von Unter­schen­kel­pro­the­sen immer noch eine Her­aus­for­de­rung dar. Durch die Bewe­gung des Knie­ge­len­kes ent­ste­hen­de Form­än­de­run­gen sind oft­mals der Grund für eine unzu­rei­chen­de Pass­form des Schaf­tes im pro­xi­ma­len Bereich. Hier gilt es, die sich ändern­de Form des Knie­ge­len­kes auf­zu­grei­fen und den Schaft dem­entspre­chend zu modi­fi­zie­ren. Dies muss stets eine Ein­zel­fall­ent­schei­dung sein, die sich bei der Aus­füh­rung des Pro­the­sen­schaf­tes an den indi­vi­du­el­len Pati­en­ten­vor­aus­set­zun­gen zu ori­en­tie­ren hat.

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Ein­la­gen­ver­sor­gung bei plant­a­rer Fasciitis

M. Walt­her, B. Krat­schmer, J. Ver­schl, Ch. Vol­ke­ring, S. Alten­ber­ger, St. Krie­gel­stein, A. Röser
Es wur­de die Effek­ti­vi­tät von drei unter­schied­li­chen indus­tri­ell her­ge­stell­ten Ein­la­gen zur Behand­lung der plantaren Fascii­tis im Rah­men einer pro­spek­tiv ran­do­mi­sier­ten Stu­die unter­sucht. Drei unter­schied­li­che Ein­la­gen­kon­zep­te (dün­ne Pols­ter­ein­la­ge aus PU-Schaum, klas­si­sche Weich­schaum­ein­la­ge, Weich­schaum­ein­la­ge mit frei­tra­gen­dem Kunst­stoff­kern) wur­den getes­tet. Sowohl die Weich­schaum­ein­la­ge als auch die Weich­schaum­ein­la­ge mit Kunst­stoff­kern führ­ten zu einer signi­fi­kan­ten Schmerzreduktion.

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Pro­phy­la­xe von Kreuz­band­ver­let­zun­gen – Knie­or­the­sen im Sport

H. Semsch
Das Knie­ge­lenk ist im alpi­nen Ski­renn­sport sehr hohen Belas­tun­gen aus­ge­setzt. Etwa 36 % der Ver­let­zun­gen im alpi­nen Ski-World-Cup ent­ste­hen am Knie­ge­lenk. Es ist damit das am häu­figs­ten ver­letz­te Gelenk in die­ser Sport­art. Die Ursa­chen dafür sind viel­fäl­tig, und die bis­he­ri­gen prä­ven­ti­ven Maß­nah­men zum Schutz, ins­be­son­de­re vor Rup­tur des vor­de­ren Kreuz­ban­des, füh­ren nicht zu einer rele­van­ten Abnah­me der Ver­let­zungs­häu­fig­keit. In Zusam­men­ar­beit mit dem Deut­schen Ski­ver­band wur­de daher eine Kom­mis­si­on gegrün­det, die die prä­ven­ti­ve Orthe­sen­ver­sor­gung zur Ver­mei­dung von Kreuz­band­ris­sen unter­sucht. Auf­grund von Tests wur­de ein neu­er Orthe­sen-Typ ent­wi­ckelt, der die kom­ple­xe Pro­ble­ma­tik auf­greift und dem Sport­ler Unter­stüt­zung des Knie­ge­len­kes bie­tet, ohne die Per­for­mance des Ath­le­ten nega­tiv zu beeinflussen.

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Unter­su­chung des Ein­flus­ses von Pro­na­ti­ons­leis­ten auf Pati­en­ten mit Gonarthrose

M. Faber, L. Gran­zow, M. Tett­ke, M. Kraft
Die Ver­sor­gung von an mil­der bis mitt­le­rer Gonar­thro­se erkrank­ten Pati­en­ten mit Pro­na­ti­ons­leis­ten zählt zu den kon­ser­va­ti­ven Behand­lungs­mög­lich­kei­ten. Zur Unter­su­chung des Ein­flus­ses der keil­för­mi­gen Schuh­ein­la­gen auf die Erkran­kung wur­den bereits eini­ge Stu­di­en ver­öf­fent­licht, die jedoch kei­ne ein­heit­li­che Mei­nung her­vor­brin­gen. Mit­hil­fe bereits eta­blier­ter (Schmerz­ska­la) und neu­er Metho­den (drei­di­men­sio­na­le Dar­stel­lung der Kno­chen­ele­men­te und farb­ko­dier­te Gelenk­spalt­kar­ten) wird der Ein­fluss der Pro­na­ti­ons­leis­ten auf die Erkran­kung betrach­tet. Zwei Pati­en­ten wur­den direkt, eine Woche und einen Monat nach der Ver­sor­gung untersucht.

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Pathome­cha­nik des Knies aus Sicht des Spiraldynamik-Konzepts

J. Wip­pert
Das Knie­ge­lenk dient über die Dämp­fungs- und Abstoß­funk­ti­on in beson­de­rem Maße der natür­li­chen Fort­be­we­gung. Dabei ist es durch die expo­nier­te Posi­ti­on zwi­schen den lan­gen Kno­chen star­ken Kräf­ten aus­ge­setzt. Die ach­sen­ge­rech­te Sta­bi­li­sie­rung wird über die rich­tungs­spe­zi­fi­sche Ver­schrau­bung von Ober- gegen Unter­schen­kel erreicht. Wird die­se Ver­schrau­bung redu­ziert, ent­ste­hen ungüns­ti­ge Kraft­vek­to­ren und Scher­kräf­te, die struk­tu­rel­le Schä­den an Kno­chen und Weich­tei­len ver­ur­sa­chen kön­nen. Die Reduk­ti­on bzw. Inver­si­on der Ver­schrau­bung kann dabei von distal durch den Fuß als auch von pro­xi­mal durch das Hüft­ge­lenk bedingt sein.

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Ortho­pä­die­tech­ni­sche Ver­sor­gung in der kon­ser­va­ti­ven Behand­lung der Gonarthrose

B. Grei­temann
Tech­nisch-ortho­pä­di­sche Ver­sor­gun­gen spie­len in der kon­ser­va­ti­ven Behand­lung der Gonar­thro­se eine wich­ti­ge Rol­le. Durch sie kann zwar der Krank­heits­ver­lauf nicht auf­ge­hal­ten wer­den, jedoch kön­nen Schmerz­bild und Funk­ti­on posi­tiv unter­stützt und damit ope­ra­ti­ve Ein­grif­fe ent­we­der her­aus­ge­scho­ben oder gar ver­mie­den wer­den. Dabei spie­len neben Orthe­sen auch Schuh­zu­rich­tun­gen eine Rol­le. Die wis­sen­schaft­li­che Daten­la­ge ist sowohl zur Orthe­sen­ver­sor­gung als auch zu den Schuh­zu­rich­tun­gen nicht schlecht. Der Bei­trag beleuch­tet die Indi­ka­ti­on, Ver­ord­nung, die tech­ni­sche Aus­füh­rung und die Evi­denz­la­ge der­ar­ti­ger Versorgungen.

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Gehen mit mecha­ni­scher und mikro­pro­zes­sor­ge­steu­er­ter Knie­pro­the­se – Eine Stu­die über die phy­sio­lo­gi­sche und neu­ro­phy­sio­lo­gi­sche Beanspruchung

N. Nitz­sche, M. Ger­ber, J. Rehor
Ziel der Stu­die war es, die phy­sio­lo­gi­sche Bean­spru­chung in Bezug auf Geh­ge­schwin­dig­keit und den Pro­the­sen­typ zu unter­su­chen. Es wur­den sechs männ­li­che, uni­la­te­ral trans­fe­mo­ral ampu­tier­te Pro­ban­den (42,7 ± 8,1 Jah­re, 1,77 ± 0,1 m, 82,7 ± 10,6 kg) auf einem Lauf­band mit drei ver­schie­de­nen Pro­the­sen (C‑Leg, Rheo Knee 2, Kin­egen 3A2000) unter­sucht. Wäh­rend­des­sen wur­de die neu­ro­mus­ku­lä­re Akti­vi­tät und Sau­er­stoff­auf­nah­me erfasst. Die Geschwin­dig­keit zeigt einen signi­fi­kan­ten Effekt auf die Akti­vi­tät der unter­such­ten Mus­keln (p0,05). Es zeig­te sich mit stei­gen­der Geschwin­dig­keit eine pro­the­sen­un­ab­hän­gi­ge Zunah­me der Bein­mus­kel­ak­ti­vi­tät und des Sau­er­stoff­ver­brauchs. Das mecha­ni­sche Knie­ge­lenk zeig­te eine signi­fi­kant gerin­ge­re Akti­vi­tät des M. obli­quus exter­nus abdo­mi­nis gegen­über mikro­pro­zes­sor­ge­steu­er­ten Knie­ge­len­ken (p0,05). Die­se Erkennt­nis­se könn­ten bei Umstel­lung des Pro­the­sen­trä­gers von mecha­ni­scher auf mikro­pro­zes­sor­ge­stütz­ter Pro­the­se von Bedeu­tung sein. 

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