U. Hafkemeyer, C. Kramer
Bei der orthopädieschuhtechnischen und orthetischen Versorgung eines Spitzfußes kommt es zunächst darauf an, zwischen funktionellen und strukturellen Spitzfüßen zu unterscheiden. Während funktionelle Spitzfüße in aller Regel korrigiert und in die Neutralstellung gebracht werden können, sind die Korrekturmöglichkeiten beim strukturellen Spitzfuß begrenzt. Sie können jedoch in vielen Fällen erweitert werden, wenn man das Prinzip der Fersensprengung, das sich in fast allen Konfektionsschuhen findet, auf die orthopädieschuhtechnische oder orthetische Versorgung anwendet. Die Ferse steht dabei horizontal, während der Vorfuß etwas tiefer liegt. Durch die Fersensprengung, die zur Entspannung der dorsalen Muskel- und Faszienkette führt, ist die Einstellung des Rückfußes anatomisch korrekt möglich. Im Vergleich zur Fixierung der Fehlstellung in Spitzfußstellung im Schuh oder einer Orthese können mit der Fersensprengung biomechanisch günstigere Voraussetzungen für die Bewegung geschaffen und ein Fortschreiten der Fehlstellung verhindert oder zumindest verlangsamt werden.
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