Neu­es Mess­sys­tem ermit­telt Ener­gie­be­darf zur Bewäl­ti­gung von Rollstuhlstrecken

R. Hörst­mei­er, T. Pech-Larisch
Men­schen mit Ein­schrän­kun­gen möch­ten mobil sein und ihren All­tag mög­lichst ohne frem­de Hil­fe meis­tern kön­nen. Hin­der­nis­se auf dem Weg zur Arbeits­stel­le oder in der Frei­zeit bedeu­ten für Roll­stuhl­nut­zer oft das Ende der Fahrt. Hier kann eine Vor­her­sa­ge über den not­wen­di­gen Kraft­auf­wand für eine Stre­cke eine wert­vol­le Hil­fe­stel­lung für die Betrof­fe­nen sein. Um die Leis­tung zur Bewäl­ti­gung von Stre­cken und zum Über­win­den von Hin­der­nis­sen erfas­sen zu kön­nen, wur­de an der FH Bie­le­feld, Fach­be­reich Inge­nieur­wis­sen­schaf­ten und Mathe­ma­tik, im Kom­pe­tenz­zen­trum für Bewe­gungs­vor­gän­ge (KfB) das Mess­sys­tem „Teu­towheel” ent­wi­ckelt. Mit dem Teu­towheel kann für Stre­cken in der Stadt oder in der Natur der Ener­gie­be­darf für den Roll­stuhl­nut­zer ermit­telt wer­den. Stre­cken, die für Roll­stuhl­nut­zer geeig­net sind, kön­nen ana­ly­siert und daten­tech­nisch erfasst wer­den. Die aus­ge­wähl­ten Stre­cken wer­den sodann nach ihrem Schwie­rig­keits­grad eingeteilt.

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Kom­pres­si­on zur The­ra­pie­un­ter­stüt­zung nach Frak­tu­ren – eine Studie

J. Schmidt, I. Schmidt
Über die Wirk­sam­keit der Kom­pres­si­ons­the­ra­pie in der post­trau­ma­ti­schen bzw. der post­ope­ra­ti­ven Pha­se gibt es nur weni­ge Stu­di­en. Die Anwen­dung beruht zumeist auf Fall­be­rich­ten. Im Rah­men einer pro­spek­tiv-ran­do­mi­sier­ten Stu­die konn­te die Wirk­sam­keit der Kom­pres­si­ons­the­ra­pie an der obe­ren Extre­mi­tät nach­ge­wie­sen wer­den. Der Arti­kel stellt die wich­tigs­ten Ergeb­nis­se vor.

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Mög­lich­kei­ten und Limi­ta­tio­nen des Ein­sat­zes pro­the­sen­in­te­grier­ter Gang­ana­ly­se­tech­no­lo­gie in der trans­ti­bia­len Pro­the­tik – Eine Aus­wahl ers­ter Studienergebnisse

G. Fied­ler
Mobi­le Gang­ana­ly­se ist eine viel­ver­spre­chen­de Opti­on in der Bein­pro­the­tik, da die nöti­ge Sen­sor­tech­nik direkt in die Struk­tur der künst­li­chen Glied­ma­ße inte­griert wer­den kann. Mit dem zuneh­men­den Auf­kom­men kom­mer­zi­ell ange­bo­te­ner Sen­sor­mo­du­le für die­sen Ein­satz­zweck stellt sich die Fra­ge nach deren Ver­wend­bar­keit in der ortho­pä­die­tech­ni­schen Pra­xis. Im vor­lie­gen­den Arti­kel wer­den die Mög­lich­kei­ten und Gren­zen die­ser Tech­no­lo­gie am Bei­spiel eini­ger aus­ge­wähl­ter ers­ter For­schungs­er­geb­nis­se diskutiert.

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Modi­fi­zie­rung eines KBM-Schaf­tes zur Ver­bes­se­rung des Sitzkomforts

B. Grund­mann
Die Qua­li­tät eines Pro­the­sen­schaf­tes bemisst sich unter ande­rem dar­in, wie gut sei­ne Pass­form im Sit­zen einer­seits und im Ste­hen ande­rer­seits ist. Dies gilt beson­ders für Unter­schen­kel­am­pu­tier­te, wenn eine Knie­beu­gung von ca. 90° über eine län­ge­re Dau­er not­wen­dig ist – man den­ke dabei nur an Rei­sen in öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln. Bis­he­ri­ge kon­dylen­um­grei­fen­de Schaft­for­men berück­sich­ti­gen die­ses Pro­blem oft nur unzu­rei­chend, da es tech­nisch schwie­rig ist, mit rigi­den Schaft­sys­te­men den wech­seln­den Stumpf­for­men in gestreck­tem und gebeug­tem Zustand zu fol­gen. Bezüg­lich die­ser Pro­ble­ma­tik wur­de ein KBM-Pro­the­sen­schaft im Bereich der Kon­dylen­um­grei­fung federnd gestal­tet, um den Form­ver­än­de­run­gen funk­tio­nel­ler fol­gen zu können.

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Indi­vi­du­el­le Sili­kon-Schaft­tech­nik zur Ver­bes­se­rung des Schaft­kom­forts in der Hüftprothetik

T. Bau­meis­ter, M. Schä­fer, O. Gawron
Men­schen mit Ampu­ta­tio­nen im Hüft­be­reich stel­len eine beson­de­re Grup­pe der Pro­the­sen­an­wen­der dar. Der benö­tig­te Kon­zen­tra­ti­ons- und Ener­gie­auf­wand, eine Becken­korb­pro­the­se zu füh­ren, ist deut­lich höher als bei ande­ren Ampu­ta­ti­ons­ni­veaus. Dem Pro­the­sen­schaft kommt hier­bei eine zen­tra­le Rol­le zu. Die­ser Arti­kel beschreibt ein pra­xis­be­währ­tes Schaft­kon­zept, den Her­stel­lungs­pro­zess und die Vor­tei­le, die sich für Anwen­der durch eine zwei­ge­teil­te Schaft­tech­nik in Pre­preg-Bau­wei­se in Kom­bi­na­ti­on mit einer HTV-Sili­kon­ho­se gegen­über kon­ven­tio­nel­len Becken­kör­ben erge­ben (Abb. 1).

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Grund­zü­ge der moder­nen Vor­fuß­pro­the­tik unter Ein­satz von Silikon

J. Steil
In der Fuß­pro­the­tik ent­schei­det die Kon­struk­ti­on der pro­the­ti­schen Ver­sor­gung häu­fig dar­über, ob der Pro­the­sen­trä­ger nor­ma­les Schuh­werk tra­gen kann oder nicht. Anders als vie­le her­kömm­li­che Ver­sor­gungs­tech­ni­ken sind Sili­kon­ver­sor­gun­gen schuh­un­ab­hän­gig und kön­nen auch bar­fuß getra­gen wer­den. Dies erwei­tert die Ein­setz­bar­keit die­ser Tech­nik enorm – die Eigen­schaf­ten von Sili­kon sind durch kein ande­res in der Ortho­pä­die-Tech­nik ver­wen­de­tes Mate­ri­al zu erset­zen. Der Arti­kel zeigt Ver­sor­gungs­mög­lich­kei­ten mit Sili­kon­pro­the­sen bei Ampu­ta­ti­on ein­zel­ner Zehen oder des gesam­ten Vor­fu­ßes auf.

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Ech­ter Wär­me­aus­gleich bei Brustprothesen

D. Mus­cat, C. Kaltenecker
Auf dem Markt für Brust­pro­the­sen gibt es ver­schie­de­ne Kon­zep­te für einen Tem­pe­ra­tur­aus­gleich. Durch Unter­su­chun­gen mit­tels Wär­me­bild­ka­me­ra, Tages­ab­lauf­tests und eines künst­li­chen beheiz­ten Kör­pers kön­nen die ver­schie­de­nen Kon­zep­te mit­ein­an­der ver­gli­chen wer­den. Ein funk­tio­nie­ren­der Tem­pe­ra­tur­aus­gleich scheint dem­nach nur mög­lich zu sein, wenn eine Wachs­ku­gel­tech­nik ange­wandt wird. Die­ser akti­ve Wirk­me­cha­nis­mus unter­schei­det sich von ande­ren Kon­zep­ten dadurch, dass tat­säch­lich Wär­me absor­biert und wie­der abge­ge­ben wer­den kann.

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Erhöh­ter Kom­fort durch modi­fi­zier­ten Zuschnitt in der Rand­ge­stal­tung eines TF-Schaftes

R. Hel­bing, B. Sibbel
Die indi­vi­du­el­le Ein­bet­tung eines Ober­schen­kel­stump­fes ver­langt nicht nur grund­le­gen­de Kennt­nis­se der funk­tio­nel­len Ana­to­mie des mensch­li­chen Kör­pers, son­dern in eben­so hohem Maße ein Ver­ständ­nis der bio­me­cha­ni­schen Wir­kungs­prin­zi­pi­en der gewähl­ten Schaft­form, der Pass­teil­kon­fi­gu­ra­ti­on und des Auf­baus der Pro­the­se. Vie­le der momen­tan bekann­ten Schaft­kon­struk­tio­nen erfül­len neben der For­de­rung nach einer maxi­ma­len Pass­form­ge­nau­ig­keit auch das Bestre­ben nach einem hohen Tragekomfort.

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Ent­wick­lung einer Test­me­tho­de der Ermü­dungs­be­stän­dig­keit von Brustprothesen

S. Leh­ner, S. Bin­der, J. Mit­ter­nacht, V. Senner
Im Gegen­satz zu Brust­im­plan­ta­ten gibt es der­zeit kei­ne ein­heit­li­che Mess­me­tho­de für die Ermü­dungs­be­stän­dig­keit exter­ner Brust­pro­the­sen. Zudem sind in der Lite­ra­tur kaum Daten zu fin­den, die die mecha­ni­sche Belas­tung von Brust­pro­the­sen wäh­rend all­täg­li­cher Bewe­gungs­mus­ter und sport­li­cher Akti­vi­tä­ten beschrei­ben. Die Über­trag­bar­keit der Ermü­dungs­prü­fung für Brust­im­plan­ta­te nach EN ISO 14607 auf Brust­pro­the­sen konn­te im ers­ten Teil die­ser Stu­die mit den resul­tie­ren­den Ver­sa­gens­mus­tern nicht belegt wer­den. Für die Wei­ter­ent­wick­lung der Test­me­tho­de zur mecha­ni­schen Ermü­dungs­be­stän­dig­keit von Brust­pro­the­sen wur­den daher expe­ri­men­tell Beschleu­ni­gun­gen und Druck­ver­tei­lun­gen ermit­telt. Die in all­täg­li­chen und sport­li­chen Bewe­gungs­si­tua­tio­nen gemes­se­nen Beschleu­ni­gungs­wer­te beweg­ten sich im Bereich von ‑0,99 g (frei­er Fall) bis +2,43 g. Nach den Ergeb­nis­sen der Druck­mes­sung tre­ten die größ­ten Drü­cke mit bis zu 0,99 N/cm2 im Bereich der Ach­sel auf. Als reprä­sen­ta­ti­ve maxi­ma­le Druck­wer­te für all­täg­li­che und sport­li­che Bewe­gun­gen wur­den ca. 0,50 N/cm2 ermit­telt. Die Modi­fi­ka­tio­nen der Test­me­tho­de gilt es nun in wei­te­ren Stu­di­en auf ihre Objek­ti­vi­tät, Relia­bi­li­tät und Vali­di­tät zu überprüfen.

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Poh­lig Bio­nic Socket Sys­tem (PBSS) – ers­te kli­ni­sche Erfah­rung mit einem neu­ar­ti­gen System

S. Domay­er, M. Schmidt, N. Kom­mer, S. Geis­ler, K. Schül­ler, M. Schä­fer, K. Pohlig
Die opti­ma­le Anpas­sung des Schaf­tes bleibt beson­ders nach einer Ober­schen­kel­am­pu­ta­ti­on für Tech­ni­ker wie für Ärz­te eine Her­aus­for­de­rung. Das Poh­lig Bio­nic Socket Sys­tem (PBSS) zielt mit einem völ­lig neu­en, tech­nisch sehr umfang­rei­chen Anfer­ti­gungs­kon­zept dar­auf ab, die Anpas­sung best­mög­lich und objek­tiv repro­du­zier­bar zu machen. Neben objek­ti­ven Kri­te­ri­en bleibt aber das Befin­den des Pati­en­ten selbst das wich­tigs­te Kri­te­ri­um zur Beur­tei­lung des Erfol­ges. Die vor­lie­gen­de Stu­die hat­te zum Ziel, die ers­ten Fäl­le, wel­che mit PBSS ver­sorgt wur­den, kli­nisch zu unter­su­chen, um ers­te Daten zur Effi­zi­enz der neu­en Tech­no­lo­gien zu erhalten.

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