Modi­fi­zie­rung eines KBM-Schaf­tes zur Ver­bes­se­rung des Sitzkomforts

B. Grund­mann
Die Qua­li­tät eines Pro­the­sen­schaf­tes bemisst sich unter ande­rem dar­in, wie gut sei­ne Pass­form im Sit­zen einer­seits und im Ste­hen ande­rer­seits ist. Dies gilt beson­ders für Unter­schen­kel­am­pu­tier­te, wenn eine Knie­beu­gung von ca. 90° über eine län­ge­re Dau­er not­wen­dig ist – man den­ke dabei nur an Rei­sen in öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln. Bis­he­ri­ge kon­dylen­um­grei­fen­de Schaft­for­men berück­sich­ti­gen die­ses Pro­blem oft nur unzu­rei­chend, da es tech­nisch schwie­rig ist, mit rigi­den Schaft­sys­te­men den wech­seln­den Stumpf­for­men in gestreck­tem und gebeug­tem Zustand zu fol­gen. Bezüg­lich die­ser Pro­ble­ma­tik wur­de ein KBM-Pro­the­sen­schaft im Bereich der Kon­dylen­um­grei­fung federnd gestal­tet, um den Form­ver­än­de­run­gen funk­tio­nel­ler fol­gen zu können.

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Indi­vi­du­el­le Sili­kon-Schaft­tech­nik zur Ver­bes­se­rung des Schaft­kom­forts in der Hüftprothetik

T. Bau­meis­ter, M. Schä­fer, O. Gawron
Men­schen mit Ampu­ta­tio­nen im Hüft­be­reich stel­len eine beson­de­re Grup­pe der Pro­the­sen­an­wen­der dar. Der benö­tig­te Kon­zen­tra­ti­ons- und Ener­gie­auf­wand, eine Becken­korb­pro­the­se zu füh­ren, ist deut­lich höher als bei ande­ren Ampu­ta­ti­ons­ni­veaus. Dem Pro­the­sen­schaft kommt hier­bei eine zen­tra­le Rol­le zu. Die­ser Arti­kel beschreibt ein pra­xis­be­währ­tes Schaft­kon­zept, den Her­stel­lungs­pro­zess und die Vor­tei­le, die sich für Anwen­der durch eine zwei­ge­teil­te Schaft­tech­nik in Pre­preg-Bau­wei­se in Kom­bi­na­ti­on mit einer HTV-Sili­kon­ho­se gegen­über kon­ven­tio­nel­len Becken­kör­ben erge­ben (Abb. 1).

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Grund­zü­ge der moder­nen Vor­fuß­pro­the­tik unter Ein­satz von Silikon

J. Steil
In der Fuß­pro­the­tik ent­schei­det die Kon­struk­ti­on der pro­the­ti­schen Ver­sor­gung häu­fig dar­über, ob der Pro­the­sen­trä­ger nor­ma­les Schuh­werk tra­gen kann oder nicht. Anders als vie­le her­kömm­li­che Ver­sor­gungs­tech­ni­ken sind Sili­kon­ver­sor­gun­gen schuh­un­ab­hän­gig und kön­nen auch bar­fuß getra­gen wer­den. Dies erwei­tert die Ein­setz­bar­keit die­ser Tech­nik enorm – die Eigen­schaf­ten von Sili­kon sind durch kein ande­res in der Ortho­pä­die-Tech­nik ver­wen­de­tes Mate­ri­al zu erset­zen. Der Arti­kel zeigt Ver­sor­gungs­mög­lich­kei­ten mit Sili­kon­pro­the­sen bei Ampu­ta­ti­on ein­zel­ner Zehen oder des gesam­ten Vor­fu­ßes auf.

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Ech­ter Wär­me­aus­gleich bei Brustprothesen

D. Mus­cat, C. Kaltenecker
Auf dem Markt für Brust­pro­the­sen gibt es ver­schie­de­ne Kon­zep­te für einen Tem­pe­ra­tur­aus­gleich. Durch Unter­su­chun­gen mit­tels Wär­me­bild­ka­me­ra, Tages­ab­lauf­tests und eines künst­li­chen beheiz­ten Kör­pers kön­nen die ver­schie­de­nen Kon­zep­te mit­ein­an­der ver­gli­chen wer­den. Ein funk­tio­nie­ren­der Tem­pe­ra­tur­aus­gleich scheint dem­nach nur mög­lich zu sein, wenn eine Wachs­ku­gel­tech­nik ange­wandt wird. Die­ser akti­ve Wirk­me­cha­nis­mus unter­schei­det sich von ande­ren Kon­zep­ten dadurch, dass tat­säch­lich Wär­me absor­biert und wie­der abge­ge­ben wer­den kann.

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Erhöh­ter Kom­fort durch modi­fi­zier­ten Zuschnitt in der Rand­ge­stal­tung eines TF-Schaftes

R. Hel­bing, B. Sibbel
Die indi­vi­du­el­le Ein­bet­tung eines Ober­schen­kel­stump­fes ver­langt nicht nur grund­le­gen­de Kennt­nis­se der funk­tio­nel­len Ana­to­mie des mensch­li­chen Kör­pers, son­dern in eben­so hohem Maße ein Ver­ständ­nis der bio­me­cha­ni­schen Wir­kungs­prin­zi­pi­en der gewähl­ten Schaft­form, der Pass­teil­kon­fi­gu­ra­ti­on und des Auf­baus der Pro­the­se. Vie­le der momen­tan bekann­ten Schaft­kon­struk­tio­nen erfül­len neben der For­de­rung nach einer maxi­ma­len Pass­form­ge­nau­ig­keit auch das Bestre­ben nach einem hohen Tragekomfort.

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Ent­wick­lung einer Test­me­tho­de der Ermü­dungs­be­stän­dig­keit von Brustprothesen

S. Leh­ner, S. Bin­der, J. Mit­ter­nacht, V. Senner
Im Gegen­satz zu Brust­im­plan­ta­ten gibt es der­zeit kei­ne ein­heit­li­che Mess­me­tho­de für die Ermü­dungs­be­stän­dig­keit exter­ner Brust­pro­the­sen. Zudem sind in der Lite­ra­tur kaum Daten zu fin­den, die die mecha­ni­sche Belas­tung von Brust­pro­the­sen wäh­rend all­täg­li­cher Bewe­gungs­mus­ter und sport­li­cher Akti­vi­tä­ten beschrei­ben. Die Über­trag­bar­keit der Ermü­dungs­prü­fung für Brust­im­plan­ta­te nach EN ISO 14607 auf Brust­pro­the­sen konn­te im ers­ten Teil die­ser Stu­die mit den resul­tie­ren­den Ver­sa­gens­mus­tern nicht belegt wer­den. Für die Wei­ter­ent­wick­lung der Test­me­tho­de zur mecha­ni­schen Ermü­dungs­be­stän­dig­keit von Brust­pro­the­sen wur­den daher expe­ri­men­tell Beschleu­ni­gun­gen und Druck­ver­tei­lun­gen ermit­telt. Die in all­täg­li­chen und sport­li­chen Bewe­gungs­si­tua­tio­nen gemes­se­nen Beschleu­ni­gungs­wer­te beweg­ten sich im Bereich von ‑0,99 g (frei­er Fall) bis +2,43 g. Nach den Ergeb­nis­sen der Druck­mes­sung tre­ten die größ­ten Drü­cke mit bis zu 0,99 N/cm2 im Bereich der Ach­sel auf. Als reprä­sen­ta­ti­ve maxi­ma­le Druck­wer­te für all­täg­li­che und sport­li­che Bewe­gun­gen wur­den ca. 0,50 N/cm2 ermit­telt. Die Modi­fi­ka­tio­nen der Test­me­tho­de gilt es nun in wei­te­ren Stu­di­en auf ihre Objek­ti­vi­tät, Relia­bi­li­tät und Vali­di­tät zu überprüfen.

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Poh­lig Bio­nic Socket Sys­tem (PBSS) – ers­te kli­ni­sche Erfah­rung mit einem neu­ar­ti­gen System

S. Domay­er, M. Schmidt, N. Kom­mer, S. Geis­ler, K. Schül­ler, M. Schä­fer, K. Pohlig
Die opti­ma­le Anpas­sung des Schaf­tes bleibt beson­ders nach einer Ober­schen­kel­am­pu­ta­ti­on für Tech­ni­ker wie für Ärz­te eine Her­aus­for­de­rung. Das Poh­lig Bio­nic Socket Sys­tem (PBSS) zielt mit einem völ­lig neu­en, tech­nisch sehr umfang­rei­chen Anfer­ti­gungs­kon­zept dar­auf ab, die Anpas­sung best­mög­lich und objek­tiv repro­du­zier­bar zu machen. Neben objek­ti­ven Kri­te­ri­en bleibt aber das Befin­den des Pati­en­ten selbst das wich­tigs­te Kri­te­ri­um zur Beur­tei­lung des Erfol­ges. Die vor­lie­gen­de Stu­die hat­te zum Ziel, die ers­ten Fäl­le, wel­che mit PBSS ver­sorgt wur­den, kli­nisch zu unter­su­chen, um ers­te Daten zur Effi­zi­enz der neu­en Tech­no­lo­gien zu erhalten.

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Behand­lung von Muskelverletzungen

M. Engel­hardt, C. Grim
Mus­kel­ver­let­zun­gen sind eine häu­fi­ge Sport­ver­let­zung. Die The­ra­pie basiert auf Erfah­rungs­me­di­zin. Bei einem Mus­kel­riss wird eine mit Eis­was­ser getränk­te Bin­de unter Druck groß­flä­chig ange­wi­ckelt, der Mus­kel ent­las­tet und die Extre­mi­tät hoch­ge­la­gert. Über 98 % der Mus­kel­ver­let­zun­gen wer­den kon­ser­va­tiv behan­delt. Bei kom­plet­ten Mus­kel­rup­tu­ren und Abris­sen von Kno­chen­vor­sprün­gen wird ins­be­son­de­re bei Leis­tungs­sport­lern ope­ra­tiv rekon­stru­iert. Nicht ord­nungs­ge­mäß behan­del­te Mus­kel­ver­let­zun­gen bedin­gen ein deut­lich erhöh­tes Rezi­div­ri­si­ko und kön­nen zum Kar­rie­re­en­de des Sport­lers führen.

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Die Funk­ti­on des sen­so­mo­to­ri­schen Sys­tems – Basis für Prä­ven­ti­on und Therapie

W. Lau­be
Das sen­so­mo­to­ri­sche Sys­tem (SMS) ver­ant­wor­tet alle Bewe­gun­gen. Es pro­du­ziert die Mus­kel­span­nun­gen, die über die Fas­zi­en­sys­te­me und Seh­nen auf das Ske­lett über­tra­gen wer­den. Das Ske­lett wird sta­bi­li­siert und bewegt. In den Fas­zi­en­sys­te­men sind vie­le Mecha­n­o­re­zep­to­ren für die Regu­la­ti­on der Bewe­gun­gen ver­ant­wort­lich. Gleich­zei­tig agie­ren sie als Gleit­schich­ten. Eine chro­ni­sche Inak­ti­vi­tät führt zu Ver­kle­bun­gen der Fas­zi­en, zur Stö­rung der Mikro­zir­ku­la­ti­on und zu einer „low­gra­de inflamm­a­ti­on”. Der Sen­sor­stand­ort wird „insuf­fi­zi­ent”. Jeg­li­che leis­tungs­ori­en­tier­ten, prä­ven­ti­ven, the­ra­peu­ti­schen und medi­zi­nisch reha­bi­li­ta­ti­ven Wir­kun­gen von Bewe­gungs­pro­gram­men ent­ste­hen im Zyklus Belas­tung – Adapt­a­ti­on. Das Trai­ning muss eine Min­dest­in­ten­si­tät haben. Sie ist essen­ti­ell für die Akti­vie­rung des Sets auto‑, para- und endo­kri­ner ana­bo­ler Signal­stof­fe, die alle struk­tu­rel­len Wir­kun­gen ver­mit­teln. Zusätz­lich akti­vie­ren das Aus­dau­er- und das Kraft­trai­ning die Mus­ku­la­tur als endo­kri­nes Organ. In den Mus­keln selbst ent­ste­hen anti­dia­be­ti­sche und ana­bo­le Wir­kun­gen. Die Mikro­zir­ku­la­ti­on wird aus­ge­baut, und die chro­ni­sche gering inten­si­ve Ent­zün­dung wird unter­drückt. Nur ein lang­fris­ti­ges medi­zi­ni­sches Trai­ning ver­hin­dert eine atro­phi­sche, dege­ne­ra­ti­ve pro­ent­zünd­li­che und pro-nozi­zep­ti­ve Kör­per­struk­tur oder ver­än­dert die­se erneut in Rich­tung einer soma­ti­schen, anti-atro­phi­schen, anti-ent­zünd­li­chen und anti-nozi­zep­ti­ven Kör­per­struk­tur. Dabei wird das Aus­maß der mög­li­chen Wirk­sam­keit vom Stand der krank­haf­ten Pro­zes­se abhän­gig sein.

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Aku­te und chro­ni­sche Insta­bi­li­tät am Sprung­ge­lenk – Therapiekonzept

J. Bisch­off
Dis­tor­sio­nen des obe­ren Sprung­ge­len­kes sind eine der häu­figs­ten Ver­let­zun­gen in unfall­chir­ur­gi­schen Not­fall­auf­nah­men. Bei ca. einem Drit­tel aller Sport­ver­let­zun­gen han­delt es sich um Sprung­ge­lenks­dis­tor­sio­nen. 20 bis 40 % der aku­ten Band­ver­let­zun­gen mün­den in einer chro­ni­schen Insta­bi­li­tät (Val­der­ra­ba­no V, et al. Chro­ni­sche Insta­bi­li­tät des obe­ren Sprung­ge­lenks [Chro­nic ank­le insta­bi­li­ty]. Unfall­chir­urg, 2007; 110 (8): 691–699, quiz 700). Ursa­che hier­für ist häu­fig eine inad­äqua­te Dia­gnos­tik und The­ra­pie. Die chro­ni­sche Insta­bi­li­tät des obe­ren Sprung­ge­len­kes ist die häu­figs­te Ursa­che für die Ent­wick­lung einer Arthro­se des obe­ren Sprung­ge­len­kes. Das ver­deut­licht die Bedeu­tung von aku­ten und chro­ni­schen Insta­bi­li­tä­ten des obe­ren Sprung­ge­len­kes. In den letz­ten Jah­ren und Jahr­zehn­ten kam es zu einem deut­li­chen Wan­del in der Dia­gnos­tik und The­ra­pie der Sprung­ge­lenks­in­sta­bi­li­tä­ten. In die­sem Arti­kel wird der aktu­el­le Stand der Dia­gnos­tik und The­ra­pie von aku­ten und chro­ni­schen Insta­bi­li­tä­ten des Sprung­ge­len­kes dargestellt.

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