Kom­pli­ka­tio­nen beim Gehen an Unterarmgehstützen

T. Hüg­le, A. Arnie­ri, A. Mün­der­mann
Auf­grund demo­gra­fi­scher Ver­än­de­run­gen mit einer zuneh­mend altern­den Gesell­schaft sind immer mehr Men­schen zwi­schen­zeit­lich oder dau­er­haft auf Geh­stüt­zen ange­wie­sen. Im Ver­gleich zu Ach­sel­geh­stüt­zen, die vor allem in den USA benutzt wer­den, ver­wen­det man in Euro­pa über­wie­gend Unter­arm­stüt­zen, die leich­ter sind und kei­nen Druck in der Ach­sel­höh­le ver­ur­sa­chen. Ande­rer­seits rufen Unter­arm­geh­stüt­zen nicht sel­ten Druck­stel­len und Schmer­zen im Bereich der Hän­de und Unter­ar­me her­vor. Die Haupt­be­las­tung beim Gehen an Unter­arm­stüt­zen ver­läuft ent­lang des Ellen­kno­chens (Ulna), der weit­ge­hend ohne Weich­teil­man­tel aus­kommt und damit druck­emp­find­lich ist. Durch den Druck und die Scher­kräf­te auf der Ulna kommt es immer wie­der zu Haut­ab­schür­fun­gen oder Ner­ven­kom­pres­sio­nen; in der Lite­ra­tur wer­den sogar Frak­tu­ren der Ulna durch Unter­arm­geh­stüt­zen bei Pati­en­ten mit Osteo­po­ro­se beschrie­ben. In die­sem Arti­kel wer­den bio­me­cha­ni­sche Grund­la­gen beim Gehen an Geh­stüt­zen erläu­tert und die häu­fig ver­nach­läs­sig­ten Kom­pli­ka­tio­nen sowie mög­li­che Lösun­gen aufgezeigt.

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Berück­sich­ti­gung von Orthe­sen und/oder Schu­hen bei der Ganganalyse

J. Rom­kes
Die Bio­me­cha­nik des Gehens mit Orthe­sen und/oder Schu­hen kann durch eine instru­men­tel­le drei­di­men­sio­na­le mar­ker­ba­sier­te Gang­ana­ly­se unter­sucht wer­den. In der Regel wer­den die Resul­ta­te mit denen des Bar­fuß­ge­hens ver­gli­chen. In die­sem Arti­kel wird beschrie­ben, wel­che Ein­fluss­fak­to­ren bei der Gang­ana­ly­se mit Orthe­sen und/oder Schu­hen im Ver­gleich zum Bar­fuß­ge­hen zu berück­sich­ti­gen sind. Hier­bei wird auf die ver­schie­de­nen Pro­blem­stel­lun­gen in der Kine­ma­tik, der Kine­tik und der EMG-Ablei­tung eingegangen.

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Unter­su­chun­gen zur Ver­gleich­bar­keit von 3‑D-kine­ma­ti­schen und kine­ti­schen Mess­da­ten aus zwei Ganglaboren

L. Tro­ni­cke, A.-K. Höm­me, J. Wühr, K. Pei­ken­kamp
In der hier vor­ge­stell­ten Pilot­stu­die wur­de die Ver­gleich­bar­keit 3‑D-kine­ma­ti­scher und kine­ti­scher Mess­da­ten zwi­schen zwei Gang­la­bo­ren betrach­tet. Die betei­lig­ten Labo­re waren zum einen das Insti­tut für Mess­tech­nik und Bio­me­cha­nik (IMB) an der Bun­des­fach­schu­le für Ortho­pä­die­tech­nik (BuFa) und zum ande­ren das Gang­ana­ly­se­la­bor des Sozi­al­päd­ia­tri­schen Zen­trums West­müns­ter­land (SPZ) in Coes­feld. In den ver­gleich­bar aus­ge­stat­te­ten Labo­ren wur­de ein und das­sel­be Pro­ban­den­kol­lek­tiv (2 männ­lich, 3 weib­lich) vom jewei­li­gen Per­so­nal unter­sucht und anschlie­ßend die Mess­da­ten auf ihre Ver­gleich­bar­keit über­prüft. Die Ergeb­nis­se zeig­ten, dass sowohl alle Gelenk­win­kel­ver­läu­fe in der Sagit­tal­ebe­ne als auch die kine­ti­schen Mess­da­ten sehr gut ver­gleich­bar waren.

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Über­prü­fung der Wirk­sam­keit dyna­mi­scher Unter­schen­kel­or­the­sen in Pre­preg-Tech­nik mit­tels 3‑D-Gang­ana­ly­se

J. Wühr, K. Tie­mey­er, K. Bosch, U. Haf­ke­mey­er
Im SPZ West­müns­ter­land (Stand­ort Coes­feld) wer­den seit zwei Jah­ren drei­di­men­sio­na­le (3‑D-) Bewe­gungs­ana­ly­sen durch­ge­führt, um eine best­mög­li­che Ver­sor­gung geh­fä­hi­ger Pati­en­ten zu gewähr­leis­ten. Wer­den dyna­mi­sche Unter­schen­kel­or­the­sen in Pre­preg-Tech­nik ver­ord­net, kön­nen mit die­ser Metho­de die Wirk­sam­keit und die Wirk­wei­se doku­men­tiert wer­den. Es konn­te gezeigt wer­den, dass dyna­mi­sche Unter­schen­kel­or­the­sen bei schlaf­fen Läh­mun­gen (z. B. bei Spi­na bifi­da) und bei uni­la­te­ra­len Cere­bral­pa­re­sen über­wie­gend gute Gang­bild­ver­bes­se­run­gen bewir­ken; bei spas­ti­schen Dipa­re­sen ent­schei­det häu­fig der Einzelfall.

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Mobi­le Bewe­gungs­ana­ly­se dank Smart­phone und Tablet

Ch. Roth
Die Welt ist in Bewe­gung. Die digi­ta­le Revo­lu­ti­on hat sich posi­tiv auf alle Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ka­nä­le aus­ge­wirkt. Ein­fach und effi­zi­ent wer­den Daten ermit­telt und gesam­melt, auch im Bereich der Bewe­gungs­ana­ly­se. Auf dem Markt fin­den sich zahl­rei­che hoch­kom­ple­xe und teu­re Ana­ly­se­sys­te­me und ‑ver­fah­ren, die meist weder von der Kran­ken­kas­se ver­gü­tet noch von unge­üb­ten Benut­zern ver­stan­den wer­den. Damit die Kom­mu­ni­ka­ti­on über Bewe­gung zwi­schen Ärz­ten, Phy­sio­the­ra­peu­ten und Pati­en­ten posi­tiv ver­läuft, soll­ten Hard- und Soft­ware auch bei unre­gel­mä­ßi­gem Gebrauch ver­ständ­lich, effi­zi­ent und treff­si­cher sein. Drei Apps – Hudl Tech­ni­que, Coach’s Eye und Slow­Pro – erfül­len dank ein­heit­li­cher Anwen­dun­gen auf Smart­phones und Tablets Kri­te­ri­en für die ein­fa­che und effi­zi­en­te Aus­wer­tung von Analysedaten.

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Grund­la­gen der Kompressionstherapie

F. Goe­de­cke
Grund­la­ge einer effek­ti­ven Kom­pres­si­ons­the­ra­pie ist das Wis­sen um den Wirk­me­cha­nis­mus auf die betrof­fe­nen Gewe­be und Orga­ne sowie den Ein­fluss der ver­schie­de­nen Mate­ria­li­en und der Anla­ge­tech­nik auf den zir­ku­lä­ren Druck.

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Fuß­mo­del­le zur Ana­ly­se der Fuß­funk­ti­on: Was ist bei der Anwen­dung zu beachten?

H. Böhm, M. Hösl, L. Döder­lein
Fuß­mo­del­le sind eine hilf­rei­che Ergän­zung zur bis­he­ri­gen Fuß­dia­gnos­tik. Sie mes­sen die kom­ple­xe drei­di­men­sio­na­le Bewe­gung des Fußes beim Gehen und sind eine Ver­fei­ne­rung der schon seit Jah­ren ange­wen­de­ten Ganz­kör­per­mo­del­le in der instru­men­tel­len drei­di­men­sio­na­len Gang­ana­ly­se. Fuß­de­for­mi­tä­ten und die dadurch ein­ge­schränk­te Funk­ti­on beim Gehen las­sen sich hier­durch quan­ti­fi­zie­ren, um die Ver­sor­gung mit Ein­la­gen und Orthe­sen zu ver­bes­sern. Die­ser Arti­kel zeigt an Pati­en­ten­bei­spie­len die Anwen­dungs­be­rei­che auf und erläu­tert, was man bei der Ver­wen­dung von Fuß­mo­del­len beach­ten sollte.

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Anwen­dungs­be­rei­che von RTV-Sili­ko­nen in der Prothetik

O. Pape, F. Senel­le, T. Stein, S. Reimitz
Die Basis für eine indi­ka­ti­ons­ge­rech­te Ver­sor­gung ist ein opti­mal sit­zen­der Pro­the­sen­schaft. Er stellt die direk­te Ver­bin­dung zu den Pass­tei­len und wei­ter zur Boden­un­ter­stüt­zungs­flä­che dar. Ist er nicht maxi­mal kon­gru­ent mit dem zu ver­sor­gen­den Stumpf, gehen Hebel­kräf­te ver­lo­ren; Druck­spit­zen und Haut­ir­ri­ta­tio­nen kön­nen sich bil­den. Nur ein Voll­kon­takt zum Schaft trägt zur not­wen­di­gen Blut- und Flüs­sig­keits­zir­ku­la­ti­on im Stumpf bei und för­dert ein gesun­des Haut­bild. Gera­de stark koni­sche, knö­cher­ne oder auch Stümp­fe mit star­ken Nar­ben­ein­zie­hun­gen ste­hen in Kon­flikt mit einer form­schlüs­si­gen Schaft­kon­tur. Um die genann­ten Her­aus­for­de­run­gen zu meis­tern und den Anfor­de­run­gen des Pati­en­ten gerecht zu wer­den, kann ein indi­vi­du­ell her­ge­stell­ter Sili­kon­li­ner Abhil­fe schaf­fen. Knö­cher­ne Area­le wer­den dadurch gebet­tet, einem Nar­ben­re­li­ef kann indi­vi­du­ell gefolgt wer­den, und die Ver­bin­dung vom Schaft an den Stumpf wird mit­tels eines dista­len Anschlus­ses oder per Druck­dif­fe­renz realisiert.

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Mas­sa­ge­wir­kung von Brust­pro­the­sen und ‑epi­the­sen

V. Kurz
Kön­nen Brust­pro­the­sen einen Bei­trag zur Unter­stüt­zung des Lymph­flus­ses leis­ten, wie dies häu­fig von Trä­ge­rin­nen berich­tet wird? Die­ser Fra­ge konn­te in einer sys­te­ma­ti­schen Unter­su­chung nach­ge­gan­gen wer­den, in der nach Kor­re­la­tio­nen zwi­schen sub­jek­ti­ven Emp­fin­dun­gen und objek­ti­ven Druck­mes­sun­gen geforscht wurde. 

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Easy­preg – ein alter­na­ti­ves Ver­fah­ren zur Her­stel­lung hoch­wer­ti­ger Faserverbünde

O. Knobl
Der Bei­trag stellt eine alter­na­ti­ve Her­stel­lungs­wei­se für eine Viel­zahl von Ver­sor­gun­gen aus Faser­ver­bund­werk­stof­fen vor, die kon­ven­tio­nell mit den Ver­fah­ren Vaku­um-Infu­si­on oder Pre­preg durch­ge­führt wer­den. Hier beschrie­ben wird die Her­stel­lung indi­vi­du­el­ler Orthe­sen mit dem Easy­preg-Faser­ver­bund­sys­tem in einer Vacu­p­ress-900-XR-Tief­zieh­ma­schi­ne. Die Faser­ma­te­ria­li­en sind mit einer ther­mo­plas­ti­schen Matrix vor­im­prä­gniert und kön­nen unter nor­ma­len Bedin­gun­gen unbe­grenzt lan­ge gela­gert wer­den. Fer­ti­ge Bau­tei­le las­sen sich ther­misch nach­for­men und mit sich selbst ver­schwei­ßen. Auch eine Kom­bi­na­ti­on der tra­gen­den stei­fen Struk­tu­ren mit einem wei­chen, gum­mi­elas­ti­schen Mate­ri­al ist mög­lich, zum Bei­spiel, um Druck­stel­len zu vermeiden.

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