Vir­tu­el­le Geh­the­ra­pie bei ­neu­ro­pa­thi­schen Schmer­zen nach Rücken­mark­ver­let­zun­gen: eine Machbarkeitsstudie

G. Land­mann1,2, M. Aer­ni3, R. Abä­cher­li4, M. Ernst2,5, A. Lju­tow5, K. Otti­ger-Bött­ger5
Stu­di­en­de­sign: Eine Machbarkeitsstudie.
Zie­le: Chro­ni­sche neu­ro­pa­thi­sche Schmer­zen sind eine weit ver­brei­te­te Kom­or­bi­di­tät bei Patient:innen mit Rücken­mark­ver­let­zun­gen, und die der­zei­ti­gen medi­zi­ni­schen Behand­lun­gen sind nach wie vor unbe­frie­di­gend. Es gibt neue Ent­wick­lun­gen wie das vir­tu­el­le Gehen, das im Schwei­zer Para­ple­gi­ker-Zen­trum in Nott­wil, ein­ge­führt und wei­ter­ent­wi­ckelt wur­de. Ziel die­ser Stu­die ist es, die Durch­führ­bar­keit unse­res vir­tu­el­len Gehens in einer klei­nen Grup­pe von SCI(Spinal Cord Injury)-Patient:innen zu untersuchen.
Metho­den: Vier Patient:innen im Alter von 22 bis 60 Jah­ren wur­den wäh­rend und nach der The­ra­pie beob­ach­tet. Drei hat­ten eine kom­plet­te Quer­schnitt­läh­mung (Th4–Th8) mit neu­ro­pa­thi­schen Schmer­zen „at-level pain“, wäh­rend einer eine inkom­plet­te Quer­schnitt­läh­mung (Th10) mit Schmer­zen „below-level pain“ hat­te. Das pri­mä­re Ergeb­nis, das gemes­sen wur­de, war die Zufrie­den­heit mit der Akzep­tanz und der Adhä­renz der vir­tu­el­len Geh­the­ra­pie zusam­men mit Vor­schlä­gen zur Ver­bes­se­rung der The­ra­pie. Dar­über hin­aus führ­ten die Pati­en­ten ein Schmerz­ta­ge­buch und fer­tig­ten Schmerz­zeich­nun­gen an, um das Aus­maß der Schmerz­ver­tei­lung und ‑inten­si­tät vor und nach der The­ra­pie zu mes­sen. Die The­ra­pie­plä­ne umfass­ten ent­we­der zwei Sit­zun­gen pro Woche über fünf Wochen oder fünf Sit­zun­gen pro Woche über zwei Wochen.
Ergeb­nis­se: Unter den Teil­neh­men­den herrsch­ten gro­ße Zufrie­den­heit und gute Akzep­tanz. Unter­stüt­zung, Dau­er und Anzahl der Sit­zun­gen wur­den als gut und akzep­ta­bel emp­fun­den. Der Schmerz als sekun­dä­res Ergeb­nis ver­än­der­te sich wäh­rend oder nach der The­ra­pie bei allen Patient:innen nicht, mit Aus­nah­me eines Pati­en­ten, bei dem sich die Schmerz­in­ten­si­tät, die Schmerz­qua­li­tät und die Schmerz­ver­tei­lung verbesserten.
Fazit: Die Ergeb­nis­se deu­ten dar­auf hin, dass unse­re vir­tu­el­le Geh­um­ge­bung ein prak­ti­ka­bles Instru­ment ist, das bei Patient:innen mit SCI-beding­ten chro­ni­schen neu­ro­pa­thi­schen Schmer­zen wei­ter unter­sucht wer­den sollte.

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Exo­ske­lett macht (nicht nur) Lau­fen wie­der möglich

Ein Gespräch auf Augen­hö­he – für vie­le eine Meta­pher für respekt­vol­le und gleich­be­rech­tig­te Kom­mu­ni­ka­ti­on. Anne Hofer ver­steht die­se Aus­sa­ge hin­ge­gen wort­wört­lich, und zwar als ein Gespräch, das auf nahe­zu glei­cher Kör­per­hö­he stattfindet.

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Im Ein­satz für Men­schen mit Querschnittlähmung

Ein Sol­dat mit Schuss­ver­let­zung. Die Fol­ge: Quer­schnitt­läh­mung. Für die wei­te­re Behand­lung wird er nach Deutsch­land gebracht – zunächst zur Vor­ver­sor­gung ins Kli­ni­kum Bam­berg, anschlie­ßend übernehmen
PD. Dr. med. Rai­ner Abel, Direk­tor der Kli­nik für Quer­schnitt­ge­lähm­te am Kli­ni­kum Bay­reuth, und sein Team. 

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Bewe­gung in die Quer­schnitt-The­ra­pie bringen

Einen neu­en Ver­sor­gungs­an­satz für die Reha­bi­li­ta­ti­on nach Quer­schnitt­läh­mung schlägt Dani­el Hub­litz von Otto­bock vor. Im OT-Gespräch erläu­tert der Lei­ter Markt­ma­nage­ment Neu­ro Mobi­li­ty, wie Patient:innen durch früh ein­set­zen­des Trai­ning mehr Geh- und Steh­fä­hig­keit zurück­ge­win­nen könnten.

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Ursa­chen und Reha­bi­li­ta­ti­on nicht-trau­ma­ti­scher Querschnittlähmungen

Mit 130 Behand­lungs­plät­zen gilt das Quer­schnitt­ge­lähm­ten-Zen­trum am BG Kli­ni­kum Ham­burg als die größ­te Ein­rich­tung in Deutsch­land für die Ver­sor­gung von Men­schen mit Rücken­mark­schä­den. Im Gespräch mit der OT-Redak­ti­on erklärt Prof. Dr. med. Roland Thiet­je, seit 2006 Chef­arzt des Zen­trums und stell­ver­tre­ten­der Ärzt­li­cher Direk­tor des BG Kli­ni­kums sowie Fach­arzt für Chir­ur­gie und Unfall­chir­ur­gie, Ret­tungs­me­di­zin, Phy­si­ka­li­sche The­ra­pie und Reha­bi­li­ta­ti­ons­we­sen, wel­che Ursa­chen zu einer Quer­schnitt­läh­mung (QSL) füh­ren kön­nen und was das für die Reha­bi­li­ta­ti­on bedeutet.

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Behand­lungs­mög­lich­kei­ten nach Ein­tritt einer aku­ten Querschnittlähmung

C. Hen­sel, N. Weidner
Der Arti­kel ver­mit­telt einen Über­blick über Epi­de­mio­lo­gie, Ursa­chen, Sym­pto­ma­tik sowie über Behand­lungs­mög­lich­kei­ten nach dem Ein­tritt einer aku­ten Quer­schnitt­läh­mung. Die The­ra­pie folgt dem über­ge­ord­ne­ten Ziel der best­mög­li­chen Wie­der­her­stel­lung der Selbst­stän­dig­keit, was nur durch Bewe­gung erreicht wer­den kann. Gera­de in der Zeit der Coro­na-Pan­de­mie 2020/2021 haben vie­le Men­schen einen Ein­schnitt in ihre per­sön­li­che Bewe­gungs­frei­heit erlebt und kön­nen womög­lich erah­nen, was es bedeu­tet, auf­grund von kör­per­li­chen Ein­schrän­kun­gen bei­spiels­wei­se die Woh­nung nicht ver­las­sen zu kön­nen. Es geht jedoch nicht nur um Bewe­gung außer Haus wie das Gehen oder das Antrei­ben eines Roll­stuhls, son­dern auch um kleins­te Bewe­gun­gen wie z. B. um eine Bewe­gung der Augen zur Bedie­nung eines Computers.

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Tech­ni­sche Assis­tenz­sys­te­me für die moto­ri­sche Reha­bi­li­ta­ti­on von Men­schen mit Querschnittlähmung

R. Rupp
In der Reha­bi­li­ta­ti­on von Quer­schnitt­ge­lähm­ten haben sich mitt­ler­wei­le tech­ni­sche Assis­tenz­sys­te­me eta­blie­ren kön­nen. Spe­zi­ell in der frü­hen Pha­se stel­len robo­ti­sche Loko­mo­ti­ons­trai­nings­ma­schi­nen eine wich­ti­ge Kom­po­nen­te eines funk­ti­ons­ori­en­tier­ten, restau­ra­ti­ven The­ra­pie­pro­gramms bei inkom­plet­ter Läh­mung dar. Auch wenn selbst mit den auf­wen­digs­ten Exo­ske­let­ten kei­ne deut­lich bes­se­ren The­ra­pie­er­fol­ge erzielt wer­den, sind eine effek­ti­ve Ent­las­tung von The­ra­peu­ten und eine post­sta­tio­nä­re The­ra­pie­fort­füh­rung mög­lich. Ein voll­stän­di­ger Funk­ti­ons­aus­fall bei Hoch­quer­schnitt­ge­lähm­ten kann durch indi­vi­dua­li­sier­te Neu­ro­pro­the­sen oder durch per Brain-Com­pu­ter Inter­face gesteu­er­te Robo­ter­ar­me kom­pen­siert wer­den. Der Bei­trag gibt für Tech­ni­ker und Kli­ni­ker glei­cher­ma­ßen einen kom­pak­ten Über­blick über (neuro)technische Assis­tenz­sys­te­me und zeigt die Mög­lich­kei­ten und Gren­zen hin­sicht­lich eines All­tags­ein­sat­zes der aktu­el­len Tech­no­lo­gien auf.

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Quer­schnitt­lä­si­on im Alter – wel­che Ver­sor­gungs­mög­lich­keit ist wann indiziert?

G. Ker­ry, H.-H. Stei­ner
Nach einer trau­ma­ti­schen Rücken­mark­ver­let­zung bleibt die funk­tio­nel­le Erho­lung der neu­r­a­len Struk­tu­ren unge­wiss; jedoch lie­gen in man­chen Fäl­len har­te Kri­te­ri­en vor, die eine schnel­le ope­ra­ti­ve Ver­sor­gung auch bei älte­ren Pati­en­ten bei inter­nis­ti­scher Sta­bi­li­tät unab­ding­bar machen. Durch eine evi­denz­ba­sier­te umfas­sen­de Eva­lua­ti­on der ver­schie­de­nen The­ra­pie­mög­lich­kei­ten und eine effi­zi­en­te mul­ti­dis­zi­pli­nä­re prä­ope­ra­ti­ve Vor­be­rei­tung kön­nen Lebens­qua­li­tät und Auto­no­mie älte­rer quer­schnitt­ge­lähm­ter Pati­en­ten posi­tiv beein­flusst werden.

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