Hand­trans­plan­ta­ti­on – Chan­cen und Risiken

H. Piza-Kat­zer
Die Hand ist ein Gewebs­block aus ver­schie­de­nen Seh­nen, Mus­keln, Kno­chen, Gefä­ßen sowie Ner­ven und vor allem spe­zi­el­len Ner­ven­endi­gun­gen – dadurch ist sie einer­seits ein hoch­sen­si­bles Organ, das uns die Welt „begrei­fen“ lehrt, ande­rer­seits durch die moto­ri­sche Prä­zi­si­on ein Fein­werk­zeug. Eine Wie­der­her­stel­lung der Hand­funk­ti­on nach Ampu­ta­ti­on – Glei­ches wird mit Glei­chem ersetzt – gelingt seit 1998 mit der allo­ge­nen Hand­trans­plan­ta­ti­on – aller­dings nur unter Zuhil­fe­nah­me lebens­lang ein­zu­neh­men­der immun­sup­p­ri­mie­ren­der Medi­ka­men­te, die ihrer­seits mit einer Rei­he von Neben­wir­kun­gen behaf­tet sind. 

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Hilfs­mit­tel­ma­trix Cere­bral­pa­re­se – eine Ori­en­tie­rungs­hil­fe für die Behand­lung von Kin­dern mit CP

P. Fröh­lings­dorf, B. C. Veh­se, D. Herz, S. Stein­e­bach
Die Qua­li­tät der Kon­zep­ti­on von Hilfs­mit­tel­ver­sor­gun­gen bei Kin­dern und Jugend­li­chen mit Cere­bral­pa­re­se ist in Deutsch­land von Regi­on zu Regi­on sehr unter­schied­lich. Die Autoren beschrei­ben eine Metho­de, mit der die Koor­di­na­ti­on rund um die Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung stan­dar­di­siert und ver­bes­sert wer­den kann. 

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Schmerz­lin­dern­der Effekt von Kom­pres­si­on bei aku­ter Thrombose?

H. Partsch
Im aku­ten Sta­di­um einer tie­fen Venen­throm­bo­se ist eine adäqua­te Kom­pres­si­on imstan­de, die schmerz­haf­te Schwel­lung des Beins bei mobi­len Pati­en­ten zu redu­zie­ren, die mobil blei­ben und wei­ter­hin gehen kön­nen. Die­se Behand­lungs­mo­da­li­tät bei gleich­zei­ti­ger exak­ter Anti­ko­agu­la­ti­on basiert vor­wie­gend auf Erfah­rung und hat eine lan­ge Tra­di­ti­on in Euro­pa. Lei­der gibt es bis­her nur weni­ge ran­do­mi­sier­te, kon­trol­lier­te Stu­di­en, die die­ses Kon­zept unter­stüt­zen, das zudem wich­ti­ge Impli­ka­tio­nen bezüg­lich der Redu­zie­rung eines post­throm­bo­ti­schen Syn­droms aufweist.

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Ein neu­ar­ti­ger Pro­the­sen­fuß für den Brei­ten­sport – ers­te Erfah­run­gen und Resul­ta­te bio­me­cha­ni­scher Tests

T. Schmalz, J. Sot­tong, M. Bell­mann, C. Moe­ni­cke
In dem Bei­trag wird über ers­te Erfah­run­gen und Resul­ta­te bio­me­cha­ni­scher Tests mit einem neu­en Sport­pro­the­sen­fuß für den Frei­zeit­sport­be­reich berich­tet. Mit fünf sport­in­ter­es­sier­ten Unter­schen­kel­am­pu­tier­ten der Mobi­li­täts­gra­de 3 und 4 wur­den das Lau­fen (Jog­gen) und Grund­ele­men­te von Ball­sport­ar­ten und Rück­schlag­spie­len getes­tet. Die Resul­ta­te zei­gen, dass der neue Sport­fuß es ermög­licht, die Bewe­gungs­ab­läu­fe im Ver­gleich mit der bis­her not­wen­di­gen Nut­zung von All­tags­fü­ßen mess­bar dyna­mi­scher, fle­xi­bler und natür­li­cher aus­zu­füh­ren. Hier­mit wer­den die ortho­pä­die­tech­ni­schen Vor­aus­set­zun­gen für den Frei­zeit­sport­be­reich deut­lich verbessert.

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Der Ein­satz addi­ti­ver Fer­ti­gungs­ver­fah­ren (3‑D-Druck) in der Ver­sor­gung von Sko­lio­se­pa­ti­en­ten — Ein Erfahrungsbericht

A. Wür­sching, S. Bulat-Wür­sching
SOSORT zufol­ge wird die Sko­lio­se als drei­di­men­sio­na­le Ver­for­mung der Wir­bel­säu­le defi­niert; dem­entspre­chend soll­te auch die Kor­rek­tur in allen drei Ebe­nen erfol­gen. Kom­bi­niert man die­sen Grund­an­satz mit der addi­ti­ven Fer­ti­gungs­tech­nik und einer adäqua­ten Phy­sio­the­ra­pie, erhält man eine drei­fa­che drei­di­men­sio­na­le Sko­lio­se­the­ra­pie. Die Ver­fas­ser bezeich­nen die­ses Sys­tem als „3DScolioTM“. Der Arti­kel beschreibt die tech­ni­schen Vor­aus­set­zun­gen und ver­mit­telt einen Über­blick über die Arbeits­schrit­te. Neben Ver­sor­gungs­bei­spie­len wer­den auch die wirt­schaft­li­chen Eck­da­ten vor­ge­stellt. Abschlie­ßend wird die Effek­ti­vi­tät der 3‑D-Druck­tech­nik in der Sko­lio­se­the­ra­pie beurteilt.

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Gip­sen mit Was­ser­druck — Eine neue Metho­de der Stumpf­ab­for­mung mit einem hydro­sta­ti­schen Abdrucksystem

S. Rad­spie­ler
Vor­aus­set­zung für eine gelun­ge­ne Pro­thesenversorgung bei trans­ti­bia­ler Ampu­ta­ti­on ist vor allem eine mög­lichst exak­te Erfas­sung der Stumpf­si­tua­ti­on. Eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung für den Ortho­pä­die-Tech­ni­ker stellt dabei die unter­schied­li­che Belast­bar­keit zwi­schen knö­cher­nen und weich­teil­do­mi­nier­ten Stumpf­an­tei­len dar. Eben­so ist es beim kon­ven­tio­nel­len Gips­ab­druck schwie­rig, aus der unbe­las­te­ten Abform­si­tua­ti­on einen Schaft zu erstel­len, der in der Ein­bein­un­ter­stüt­zung eine gleich­mä­ßi­ge Last­über­tra­gung gewähr­leis­ten soll. Als Lösungs­mög­lich­keit bie­tet sich hier ein hydro­sta­ti­sches Abform­sys­tem an, das bereits bei der Abdru­cker­stel­lung eine gleich­mä­ßi­ge Druck­ver­tei­lung unter vol­ler Belas­tung des Stump­fes erlaubt. Als posi­ti­ver Neben­ef­fekt ermög­licht die­ses Ver­fah­ren eine deut­lich erhöh­te Repro­du­zier­bar­keit gegen­über dem kon­ven­tio­nel­len, hän­di­schen Gipsabdruck.

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Orthe­sen­be­hand­lung nach OSG-Distorsion

V. And­ric, C. Weber, M. Kin­ke­lin, F. Trau­pe, H. Wai­zy
Die Dis­tor­si­on des obe­ren Sprung­ge­len­kes wird oft baga­tel­li­siert; sie ist jedoch die häu­figs­te Sport­ver­let­zung, von der ca. 20 % der unfall­chir­ur­gi­schen Pati­en­ten in der Not­auf­nah­me betrof­fen sind. Damit stellt sie einen sozio­öko­no­misch wich­ti­gen Fak­tor dar. Die vor­lie­gen­de Arbeit ver­mit­telt einen Über­blick über die akut post­trau­ma­ti­sche The­ra­pie der OSG-Dis­tor­si­on mit Fokus auf der kon­ser­va­ti­ven The­ra­pie und Ver­sor­gung mit einer adäqua­ten OSG-Orthese. 

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Eine bio­in­spi­rier­te künst­li­che Hand mit Mus­kel- und Ner­ven­dräh­ten aus NiTi

S. Seele­cke, F. Simo­ne
In die­ser Arbeit wird ein ers­ter Pro­to­typ einer 3‑D-gedruck­ten künst­li­chen Hand mit Mus­keln aus NiTi-Form­ge­dächt­nis­dräh­ten vor­ge­stellt. Aktor­dräh­te aus Form­ge­dächt­nis­le­gie­run­gen kon­tra­hie­ren bei Erwär­mung und las­sen sich bei Abküh­lung wie­der deh­nen. Sie besit­zen ein extrem hohes Arbeits­ver­mö­gen und ermög­li­chen dadurch den Auf­bau äußerst leicht­ge­wich­ti­ger und kom­pak­ter Sys­te­me. Dar­über hin­aus gestat­ten sie durch die Draht­form den Auf­bau bio­in­spi­rier­ter mus­kel­ar­ti­ger Antrie­be, die in Zukunft zu leicht­ge­wich­ti­gen, fle­xi­blen und greif­star­ken Pro­the­sen bei­tra­gen kön­nen. In die­sem Bei­trag wird ein Bün­del­kon­zept aus elek­trisch geheiz­ten dün­nen Dräh­ten mit gro­ßer Ober­flä­che zur Kraft­ska­lie­rung vor­ge­stellt, um der übli­cher­wei­se lang­sa­men Abküh­lung von Dräh­ten mit gro­ßem Durch­mes­ser ent­ge­gen­zu­wir­ken. Dar­über hin­aus wird gezeigt, dass die ver­wen­de­ten NiTi-Mus­kel­dräh­te auch sen­so­ri­sche Eigen­schaf­ten haben und dadurch auch als ihre eige­nen „Ner­ven“ zur Posi­ti­ons­be­stim­mung ein­ge­setzt wer­den können.

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Ich (be)greife, also bin ich – Mög­lich­kei­ten und Her­aus­for­de­run­gen nicht­in­va­si­ver Greif­n­eu­ro­pro­the­sen für Hoch-Querschnittgelähmte

R. Rupp, S. Franz, M. Ber­be­rich, M. Rohm, M. Schnei­ders, B. Hes­sing, N. Weid­ner, G. R. Mül­ler-Putz
Eine Tetra­ple­gie infol­ge einer Quer­schnitt­läh­mung stellt durch den beid­sei­ti­gen Ver­lust der Arm- und Hand­funk­ti­on eine erheb­li­che Ein­schrän­kung der Lebens­qua­li­tät dar. Mit­tels nicht­in­va­si­ver Greif­n­eu­ro­pro­the­sen basie­rend auf Funk­tio­nel­ler Elek­tro­sti­mu­la­ti­on (FES) erhal­te­ner Ner­ven kann ein Schlüs­sel- und Zylin­der­griff gene­riert und damit die Schä­di­gung des Rücken­marks umgan­gen wer­den. Die Indi­vi­dua­li­sie­rung sowohl der Sti­mu­la­ti­ons­kom­po­nen­ten als auch der Benut­zer­schnitt­stel­le ist für eine erfolg­rei­che All­tags­an­wen­dung zwin­gend not­wen­dig. Ver­bes­se­run­gen in der Hand­ha­bung und Sta­bi­li­tät der Griff­mus­ter sind durch die Ver­wen­dung von Array-Elek­tro­den zu erwar­ten. Eine intui­ti­ve­re Steue­rung könn­te durch die Ein­be­zie­hung von Gehirn­si­gna­len über ein Brain-Com­pu­ter-Inter­face erzielt werden.

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Die Insta­bi­li­tät des obe­ren Sprung­ge­len­kes – aktu­el­le Behandlungskonzepte

J. Paul, U. P. Mar­tin, D. Goricki, A. H. Heit­ner, B. Seges­ser
Aktu­ell sind Sport­ver­let­zun­gen immer noch die häu­figs­te Ursa­che für eine Insta­bi­li­tät des obe­ren Sprung­ge­len­kes (OSG). Obwohl die meis­ten Fäl­le der aku­ten OSG-Insta­bi­li­tät mit einer kon­ser­va­ti­ven The­ra­pie kom­pli­ka­ti­ons­los aus­hei­len, kön­nen auch schwer­wie­gen­de Kom­pli­ka­tio­nen ent­ste­hen. Pri­mär wird eine kon­ser­va­ti­ve Behand­lung ange­strebt, falls kei­ne schwe­ren Zusatz­ver­let­zun­gen vor­han­den sind. Die ope­ra­ti­ve The­ra­pie ist nur in sel­te­nen Fäl­len indi­ziert. Einen sehr hohen Stel­len­wert hat die früh­funk­tio­nel­le Nach­be­hand­lung zur Reduk­ti­on mit­tel- und lang­fris­ti­ger Fol­ge­pro­ble­me. In der aktu­el­len Lite­ra­tur gilt sie als der Immo­bi­li­sa­ti­on des OSG überlegen.

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