Verbesserte Sicherheit und Mobilität durch ein mikroprozessorgesteuertes Beinprothesensystem – Erste Ergebnisse einer Multicenter-Pilotstudie
D. Merbold, T. Hähnel, J. Brandenburg, Ch. Müller, M. Tschernig
Die Untersuchung überprüft, ob die Versorgung von oberschenkelamputierten Personen mit dem Beinprothesensystem „Symbionic Leg“ die allgemeine Mobilität und die Bewältigung von Aktivitäten des täglichen Lebens als Voraussetzung für eine größere Teilhabe am familiären, beruflichen und gesellschaftlichen Leben verbessert. In fünf Testzentren wurde ein aktives Kollektiv von 10 Anwendern einer Reihe von Tests unterzogen. Neben zwei objektiven Tests, Timed-Up-and-Go-Test (TUG) und 6‑Minuten-Gehtest (6MWT), wurden die Anwender zu ihrer Sicherheit und Zufriedenheit sowie zu 26 Parametern des Prothesengebrauchs befragt. Bereits bei den beiden objektiven Tests konnten signifikante Verbesserungen festgestellt werden. Auch das subjektive Sicherheitsempfinden und die Zufriedenheit mit der Prothese konnten gesteigert werden. In der vergleichenden Bewertung des bisherigen und des neuen Prothesensystems zeigten sich die deutlichsten Verbesserungen in einer reduzierten Stolpergefahr, beim Hinaufgehen von Schrägen, in der Reduktion von Ausgleichsbewegungen und einer längeren Gehstrecke sowie einem deutlich verbesserten Gangkomfort. Insgesamt lassen die Ergebnisse den Schluss zu, dass das Beinprothesensystem „Symbionic Leg“ eine weitere Optimierung der Prothesenversorgung oberschenkelamputierter Anwender ermöglicht. Dies stellt einen wesentlichen Schritt in Richtung des sozialrechtlich gewünschten Versorgungsziels des Gleichziehens mit der Mobilität eines Nichtbehinderten dar.