Ver­sor­gungs­kon­zep­te einer inter­dis­zi­pli­nä­ren Neu­ro­pro­the­tik — Sprech­stun­de zur Wie­der­her­stel­lung der Fuß­he­bung der spas­ti­schen Peroneusparese

J. Ernst, H. Dre­witz, Th. Schmalz, D. Lie­be­tanz
Die Mani­fes­ta­ti­ons­for­men der spas­ti­schen Fuß­he­ber­pa­re­se sind eben­so hete­ro­gen wie deren Ätio­lo­gie und Demo­gra­fie. Eine erfolg­rei­che Wie­der­her­stel­lung der Fuß­he­bung erfor­dert ein inter­dis­zi­pli­nä­res Behand­lungs­kon­zept, um den funk­tio­nel­len und per­sön­li­chen Bedürf­nis­sen des Betrof­fe­nen zu ent­spre­chen. Vor­ran­gi­ges Ziel ist die Wie­der­her­stel­lung des initia­len Fer­sen­kon­tak­tes, die Stär­kung der ante­rio­ren tibia­len Unter­schen­kel­mus­ku­la­tur und die Reduk­ti­on des spas­ti­schen Waden­mus­kel­to­nus. Die orthe­ti­schen, Botox- und FES-basier­ten The­ra­pie­mög­lich­kei­ten soll­ten syn­er­gis­tisch ein­ge­setzt werden.

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Aktiv in die Zukunft schrei­ten — Auf den Spu­ren der welt­weit ers­ten motor­ge­trie­be­nen Beinprothesen

M. Grim­mer
Zur Nach­bil­dung des mensch­li­chen Gan­ges wer­den in der Bein­pro­the­tik zuneh­mend bio­lo­gi­sche Wirk­me­cha­nis­men nach­emp­fun­den. Bis zur Jahr­tau­send­wen­de wur­den vor­nehm­lich pas­si­ve Sys­te­me ent­wor­fen, die elas­ti­sche, stüt­zen­de oder auch dämp­fen­de Eigen­schaf­ten abbil­den kön­nen. Mit der Ein­füh­rung semi­ak­ti­ver Pro­the­sen­kom­po­nen­ten wur­de es zudem mög­lich, mecha­ni­sche Eigen­schaf­ten je nach Bewe­gungs­an­for­de­rung online anzu­pas­sen. Die Ein­bin­dung von Antrie­ben erlaubt nun eine Zufüh­rung von Ener­gie. Es wird an Kon­zep­ten gear­bei­tet, um mit Hil­fe bio­lo­gisch inspi­rier­ter Aktua­to­ren die Gelenk­be­we­gun­gen der Bei­ne nach­zu­ah­men. Mit Hil­fe die­ser Tech­no­lo­gie kön­nen akti­ve Pro­the­sen, aber auch Exo­ske­let­te und Exo­suits zukünf­tig die Mobi­li­tät einer brei­ten Anwen­der­grup­pe verbessern.

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Leis­tungs­fä­hig­keit von Bla­de-Fuß­pass­tei­len im All­tag — Erfah­rungs­be­richt nach neun Ver­sor­gun­gen mit dem Pass­teil Cheetah Xplore

M. Brehm
Mit dem Fuß­pass­teil Cheetah Xplo­re kön­nen Unter­schen­kel­pro­the­sen beson­ders leicht­ge­wich­tig gefer­tigt wer­den. Mit einem spe­zi­el­len Auf­bau­kon­zept, leich­ter Vor­span­nung der Car­bon­fe­der („Bla­de“) im Grund­auf­bau – ähn­lich der Hub­a­n­ord­nung eines Stoß­dämp­fers beim Moun­tain­bike – wird eine beson­de­re Dyna­mik erzeugt. Die Feder wird auf einer Län­ge von 9 cm dor­sal an den Schaft geklebt oder mit dem Lami­na­ti­ons­ver­bin­der der Cheetah-Sport­fü­ße ange­schraubt. Der Haupt­nut­zen des Fußes besteht in der signi­fi­kant höhe­ren Ener­gie­rück­ga­be bei erhöh­ter Ener­gie­auf­nah­me. Zusätz­lich ist durch das groß­bo­gi­ge C‑förmige Design eine hohe Stoß­dämp­fung gewährleistet.

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Hilfs­mit­tel­be­darf in der Früh­för­de­rung schwer­be­hin­der­ter Kin­der — Fall­bei­spie­le aus der täg­li­chen Praxis

J. Becker, B. Rose, S. Ort­feld, M. Ekkern­kamp
Leis­tungs­er­brin­ger in der Ortho­pä­die-Tech­nik mit der Fokus­sie­rung auf tech­ni­sche Kin­der­or­tho­pä­die wer­den täg­lich vor die Her­aus­for­de­rung gestellt, schwer- und schwerst­be­hin­der­te Kin­der adäquat ortho­pä­die­tech­nisch zu ver­sor­gen. Der fol­gen­de Arti­kel stellt in einem pra­xis­na­hen Zugriff drei aus­ge­wähl­te Fall­bei­spie­le von Ver­sor­gun­gen der unte­ren Extre­mi­tät vor. Beson­de­rer Wert wird dabei auf die Dar­stel­lung der Umset­zung des inte­gra­ti­ven Ver­sor­gungs­an­sat­zes gelegt.

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Sicher­heits­emp­fin­den von Ampu­tier­ten mit einem mikro­pro­zes­sor­ge­steu­er­tem Knie­ge­lenk — Aus­wer­tung einer Beobachtungsstudie

Th. Haber­mann, K. Lech­ler
Die vor­lie­gen­de Beob­ach­tungs­stu­die über­prüft, inwie­weit sich das sub­jek­ti­ve Sicher­heits­emp­fin­den von Ober­schen­kel­am­pu­tier­ten durch den Gebrauch mikro­pro­zes­sor­ge­steu­er­ter Knie­ge­len­ke ver­bes­sert. Hier­für wur­de ein Fra­ge­bo­gen, bestehend aus sozio­de­mo­gra­fi­schen und spe­zi­el­len Fra­gen zum The­ma Sicher­heits­emp­fin­den von 100 Pro­ban­den, die das Rheo Knee II für eine Woche im Rah­men einer Pro­be­ver­sor­gung getes­tet hat­ten, beant­wor­tet und anschlie­ßend aus­ge­wer­tet. Das Ergeb­nis zeigt, dass sich eine Viel­zahl der Pro­ban­den trotz ihrer unter­schied­li­chen Pro­fi­le mit der Pro­be­ver­sor­gung deut­lich siche­rer fühl­te als mit ihrer vor­han­de­nen Pro­the­se. Eine deut­li­che Ver­bes­se­rung zeig­te sich beim Gehen auf ebe­nem und unebe­nem Unter­grund, auf Schrä­gen sowie beim Trepp­ab­ge­hen. Auch das sub­jek­ti­ve Emp­fin­den beim Gehen län­ge­rer Stre­cken und beim Tra­gen von Gegen­stän­den hat sich ver­bes­sert. Das Ergeb­nis der gesam­ten Unter­su­chung unter­stützt die Hypo­the­se, dass das Rheo Knee II das Sicher­heits­emp­fin­den von Ober­schen­kel­am­pu­tier­ten verbessert.

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Das neue C‑Leg: neue Funk­tio­nen und neue Technologie

Ph. Kam­pas, D. Sei­fert
Mit dem neu­en C‑Leg wird ein Rede­sign des erfolg­reichs­ten mecha­tro­ni­schen Knie­ge­lenks vor­ge­stellt. Es berück­sich­tigt die wich­tigs­ten Kun­den­wün­sche mit Hil­fe neu­es­ter tech­no­lo­gi­scher Mög­lich­kei­ten. Das Ziel war es wie beim Vor­gän­ger­mo­dell, die Grund­be­dürf­nis­se unein­ge­schränk­ter Außen­be­reichs­ge­her zuver­läs­sig und sicher zu erfül­len. Der Arti­kel beschreibt die über­ar­bei­te­ten Funk­tio­nen des Gelenks und deren tech­no­lo­gi­sche Hintergründe.

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Tech­no­lo­gie und Funk­ti­ons­wei­se eines neu­en Prothesenkniegelenksystems

Ph. Kam­pas, D. Sei­fert
Mit dem Kene­vo wird ein Pro­the­sen­sys­tem vor­ge­stellt, das mit neu­ar­ti­ger Tech­no­lo­gie spe­zi­fisch auf die Anfor­de­run­gen zielt, die sich aus der Ana­ly­se von Akti­vi­tä­ten des täg­li­chen Lebens von Anwen­dern nied­ri­ge­rer Mobi­li­täts­gra­de erge­ben. Durch ver­schie­de­ne Modi lässt es sich an den Reha­bi­li­ta­ti­ons­fort­schritt des Anwen­ders anpas­sen. Die­ser Arti­kel beschreibt die tech­ni­schen Hin­ter­grün­de sowie die ange­streb­ten Vor­tei­le der Akti­vi­täts­mo­di und der in die Modi ein­ge­bet­te­ten Funk­tio­nen, die spe­zi­fisch für Men­schen mit nied­ri­ger Mobi­li­tät und ein­ge­schränk­ter Moto­rik ent­wi­ckelt wurden.

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Ästhe­tik und Funk­ti­on im Fokus moder­ner Gestal­tungs­va­ri­an­ten in der Beinprothetik

S. Posch, M. Schäfer
Die Optik von Bein­pro­the­sen stellt für vie­le Anwen­der ein sehr wich­ti­ges Merk­mal in der pro­the­ti­schen Ver­sor­gung dar. Letzt­end­lich reprä­sen­tiert das Aus­se­hen der Bein­pro­the­se in einem gewis­sen Maße auch die kör­per­li­che Inte­gri­tät sowie die Iden­ti­fi­ka­ti­on des Anwen­ders mit dem Hilfs­mit­tel. Durch zuneh­mend kom­ple­xer wer­den­de Geo­me­trien im tech­ni­schen Lay­out moder­ner pro­the­ti­scher Funk­ti­ons­tei­le wird auch der Anspruch der adäqua­ten spie­gel­ähn­li­chen Replik der kon­tra­la­te­ra­len Bein­sei­te erschwert. Hin­zu kom­men die erhöh­ten funk­tio­na­len Anfor­de­run­gen, die durch die äuße­re Gestal­tung der Pro­the­se nicht beein­träch­tigt wer­den dür­fen. Der fol­gen­de Bei­trag greift die unter­schied­li­chen Anfor­de­run­gen an moder­ne bein­pro­the­ti­sche Gestal­tungs­va­ri­an­ten auf und spannt dabei einen Bogen von tra­di­tio­nel­len Kos­me­tik­über­zü­gen bis hin zur moder­nen Form­ge­stal­tung mit neu­ar­ti­gen Fertigungsansätzen.

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Pat­tern Reco­gni­ti­on – Funk­ti­ons­ver­bes­se­rung bei der Ansteue­rung moder­ner Armprothesen

P. M. Göbel, J. Kal­mar, H.-W. van Vliet
Mul­ti­funk­tio­na­le Arm­pro­the­sen bie­ten immer mehr Frei­heits­gra­de, wobei in der Regel der Pro­the­sen­an­wen­der mit her­kömm­li­cher Zwei­elek­tro­den­steue­rung gezwun­gen ist, zwi­schen den Gelen­ken durch z. B. Mus­kel-Kokon­trak­ti­on sequen­zi­ell umzu­schal­ten. In der täg­li­chen Anwen­dung erfor­dert dies jedoch die Bewäl­ti­gung stark “nicht­li­nea­ren“ Ver­hal­tens zur Aus­wahl eines Gelenks, was sich weder als intui­tiv noch als bequem für den Anwen­der dar­stellt. Er muss sich zudem das zuletzt ver­wen­de­te Gelenk mer­ken, um kom­ple­xe­re Auf­ga­ben zügig durch­füh­ren zu kön­nen. Die Anwen­dung von Mus­ter­er­ken­nung für die Pro­the­sen­steue­rung hin­ge­gen macht ein Ansteu­ern von Pro­the­sen­funk­tio­nen ohne läs­ti­ges Umschal­ten mög­lich. Der Pro­the­sen­an­wen­der kann dabei auf ver­schie­de­ne Kon­trak­ti­ons­mus­ter zurück­grei­fen, die ihm von der Steue­rung par­al­lel zur Ver­fü­gung gestellt wer­den. Gleich­zei­tig wird das Gehirn des Anwen­ders unter­stützt, um sich leich­ter zu reor­ga­ni­sie­ren und durch die ihm inne­woh­nen­de Plas­ti­zi­tät das nun “linea­re“ Ver­hal­ten – mit­tel­fris­tig – in den Cor­tex zu inte­grie­ren. Nicht ver­schwie­gen wer­den soll­te dabei jedoch der zusätz­lich benö­tig­te Trai­nings­auf­wand für den Anwen­der. Die Otto Bock Health­ca­re Pro­ducts GmbH in Wien (OBHC) hat sich des­halb im Zuge eines EU-For­schungs­pro­jekts unter ande­rem mit den Mög­lich­kei­ten aus­ein­an­der­ge­setzt, wie der Trai­nings­auf­wand durch geziel­te Maß­nah­men und mit Unter­stüt­zung durch geeig­ne­te Tools effek­tiv redu­ziert wer­den kann. Das Ergeb­nis die­ser Ent­wick­lung ist ein umfas­sen­des Ampu­ta­ti­on-Care-Kon­zept, das auch den indi­vi­du­el­len Anfor­de­run­gen und Aus­prä­gun­gen von Ampu­tier­ten Rech­nung trägt. In die­sem Auf­satz wird gezeigt, wie eine Viel­zahl indi­vi­du­el­ler Anfor­de­run­gen erfolg­reich auf nur drei im For­schungs­pro­jekt iden­ti­fi­zier­te Aus­prä­gun­gen redu­ziert wer­den kann.

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Ers­te Schrit­te zur Opti­mie­rung des Auf­baus von Trans­fe­mo­ral­pro­the­sen mit einem mobi­len Ganganalysesystem

J. Thie­le, B. Wes­teb­be, T. Seel, S. Oeh­ler, B. Wel­ke, F. See­haus, M. Kraft
Der Pro­the­sen­auf­bau ist von zen­tra­ler Bedeu­tung für ein har­mo­ni­sches Gang­bild und die Ver­rin­ge­rung asym­me­tri­scher Belas­tun­gen des Bewe­gungs­ap­pa­rats. Bei trans­fe­mo­ral Ampu­tier­ten sind die Anfor­de­run­gen an den Pro­the­sen­auf­bau durch die ein­ge­schränk­ten sen­so­mo­to­ri­schen Fähig­kei­ten auf der ampu­tier­ten Sei­te beson­ders hoch. Zur Opti­mie­rung des sta­ti­schen Pro­the­sen­auf­baus ste­hen heu­te geeig­ne­te Mess­sys­te­me zur Ver­fü­gung. Die Gang­dy­na­mik beur­teilt der Ortho­pä­die-Tech­ni­ker in der Regel anhand sei­ner Erfah­rung. Um den Opti­mie­rungs­pro­zess zu unter­stüt­zen und das Ergeb­nis zu objek­ti­vie­ren, wur­de ein mobi­les Gang­ana­ly­se­sys­tem ent­wi­ckelt. Die zuge­hö­ri­ge Exper­ten­soft­ware bestimmt typi­sche bio­me­cha­ni­sche Para­me­ter und soll in Zukunft auto­ma­tisch Emp­feh­lun­gen für Anpas­sun­gen am Auf­bau geben können.

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