Der Ein­satz von Orthe­sen bei Patellainstabilität

C. Becher
Die Patel­lain­sta­bi­li­tät ist ein häu­fig anzu­tref­fen­des Krank­heits­bild am Knie. Die kon­ser­va­ti­ve The­ra­pie mit Orthe­sen stellt einen wich­ti­gen Bestand­teil des the­ra­peu­ti­schen Gesamt­kon­zepts dar. Sie kom­men sowohl bei aku­ten oder chro­nisch rezi­di­vie­ren­den Luxa­tio­nen als auch post­ope­ra­tiv zum Ein­satz. Mit Orthe­sen kön­nen meh­re­re Fak­to­ren in der Behand­lung der Patel­lain­sta­bi­li­tät posi­tiv beein­flusst wer­den: Neben dem Ein­fluss auf die Pro­prio­zep­ti­on kön­nen auch direk­te bio­me­cha­ni­sche Effek­te zur Ver­bes­se­rung des Patell­al­aufs erzielt wer­den. Die bio­me­cha­ni­sche dyna­mi­sche Wirk­sam­keit einer patel­la­sta­bi­li­sie­ren­den Orthe­se konn­te in der Kern­spin­to­mo­gra­phie (MRT) unter Belas­tung nach­ge­wie­sen wer­den. Dabei wur­den erkran­kungs­ty­pi­sche patell­ofe­mo­ra­le MRT-Para­me­ter im Ste­hen mit und ohne Orthe­se bei durch­ge­streck­tem Knie sowie bei kon­trol­lier­ter Fle­xi­on von 15° und 30° unter­sucht. Mit ange­leg­ter Orthe­se zeig­te sich eine signi­fi­kan­te Ver­min­de­rung u. a. des Patel­la-Tilt und des Bisect-Off­set (Late­ra­li­sie­rung der Patella).

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Hand­orthe­sen bei neu­ro­mus­ku­lä­ren Erkrankungen

J.Steil
Die mensch­li­che Hand ist das kom­ple­xes­te Werk­zeug, das die Evo­lu­ti­on je geschaf­fen hat. Sie besteht aus 27 Kno­chen, die 36 gelen­ki­ge Ver­bin­dun­gen bil­den. Sie wird von über 30 Mus­keln bewegt, und neben den über 20 Frei­heits­gra­den besitzt die Han­din­nen­flä­che ca. 17.000 Tast­kör­per­chen, die für unse­re Wahr­neh­mung uner­läss­lich sind. Der Arm ermög­licht durch kom­ple­xe Bewe­gungs­ab­stim­mun­gen, dass die Hand auch in kör­per­fer­nen Regio­nen feins­te Bewe­gun­gen aus­füh­ren kann. Die­ser Kom­ple­xi­tät ist es geschul­det, dass die Hand einen sehr gro­ßen Anteil am moto­ri­schen Kor­tex ein­nimmt. Kommt es zu neu­ro­lo­gi­schen Schä­di­gun­gen, so ist die Reha­bi­li­ta­ti­on der obe­ren Extre­mi­tät eine beson­ders gro­ße Herausforderung. 

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Ergo­the­ra­peu­ti­sche Schienenversorgung

C. Paries
Die Schie­nen­be­hand­lung bei Hand­ver­let­zun­gen bil­det eine Schnitt­stel­le zwi­schen Ergo­the­ra­peut und Ortho­pä­die-Tech­ni­ker, denn bei­de Berufs­grup­pen fer­ti­gen indi­vi­du­ell ange­pass­te Schie­nen an. Dabei gibt es jedoch Unter­schie­de sowohl bezüg­lich der Schie­nen selbst (z. B. Anpas­sung und ver­wen­de­te Mate­ria­li­en) als auch hin­sicht­lich der for­ma­len Abläu­fe (z. B. Abrech­nung). Die­ser Arti­kel stellt die ergo­the­ra­peu­ti­sche Schie­nen­ver­sor­gung vor und geht auf Gemein­sam­kei­ten und Unter­schie­de sowie den Nut­zen aus einer Zusam­men­ar­beit bei­der Berufs­grup­pen ein.

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Eine neue Orthe­se für die Fuß­ver­sor­gung von Kin­dern — Ein Erfahrungsbericht

G. Kan­del, K. Beh­rens, P. Fröh­lings­dorf
„Cama­fo®“ bedeu­tet „cal­ca­neu­sauf­rich­ten­de mul­ti­di­rek­tio­na­le AFO“. Die in die­sem Erfah­rungs­be­richt vor­ge­stell­te Ver­sor­gungs­tech­nik wur­de spe­zi­ell zur Kor­rek­tur des unte­ren Sprung­ge­len­kes bei hypo­to­ner oder leicht hyper­to­ner Knick­fuß­fehl­stel­lung ent­wi­ckelt. Die spe­zi­el­le Camafo®-Technik erlaubt eine Kor­rek­tur der patho­lo­gi­schen Gelenk­ab­wei­chung, ohne dabei die phy­sio­lo­gi­schen Bewe­gungs­ach­sen ein­zu­schrän­ken. Die Fuß- und Unter­schen­kel­mus­ku­la­tur kann in einer geführ­ten Dyna­mik arbei­ten und behält die Mög­lich­keit, ihr Kraft­po­ten­zi­al zu ver­bes­sern. Die neue Orthe­se ist als Gebrauchs­mus­ter geschützt und zum Patent angemeldet.

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Orthe­sen­be­hand­lung nach OSG-Distorsion

V. And­ric, C. Weber, M. Kin­ke­lin, F. Trau­pe, H. Wai­zy
Die Dis­tor­si­on des obe­ren Sprung­ge­len­kes wird oft baga­tel­li­siert; sie ist jedoch die häu­figs­te Sport­ver­let­zung, von der ca. 20 % der unfall­chir­ur­gi­schen Pati­en­ten in der Not­auf­nah­me betrof­fen sind. Damit stellt sie einen sozio­öko­no­misch wich­ti­gen Fak­tor dar. Die vor­lie­gen­de Arbeit ver­mit­telt einen Über­blick über die akut post­trau­ma­ti­sche The­ra­pie der OSG-Dis­tor­si­on mit Fokus auf der kon­ser­va­ti­ven The­ra­pie und Ver­sor­gung mit einer adäqua­ten OSG-Orthese. 

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Hilfs­mit­tel­be­darf in der Früh­för­de­rung schwer­be­hin­der­ter Kin­der — Fall­bei­spie­le aus der täg­li­chen Praxis

J. Becker, B. Rose, S. Ort­feld, M. Ekkern­kamp
Leis­tungs­er­brin­ger in der Ortho­pä­die-Tech­nik mit der Fokus­sie­rung auf tech­ni­sche Kin­der­or­tho­pä­die wer­den täg­lich vor die Her­aus­for­de­rung gestellt, schwer- und schwerst­be­hin­der­te Kin­der adäquat ortho­pä­die­tech­nisch zu ver­sor­gen. Der fol­gen­de Arti­kel stellt in einem pra­xis­na­hen Zugriff drei aus­ge­wähl­te Fall­bei­spie­le von Ver­sor­gun­gen der unte­ren Extre­mi­tät vor. Beson­de­rer Wert wird dabei auf die Dar­stel­lung der Umset­zung des inte­gra­ti­ven Ver­sor­gungs­an­sat­zes gelegt.

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Inter­dis­zi­pli­nä­re The­ra­pie der Hand­funk­ti­on bei Kin­dern und Jugend­li­chen mit ICP – Schwer­punkt Handorthetik

Th. Becher, A. Häge­le, Ch. Tenck­hoff
An der Kli­nik der Ver­fas­ser hat sich im Lau­fe der Jah­re eine sehr erfolg­rei­che und effek­ti­ve Behand­lungs­form der uni­la­te­ra­len Cere­bral­pa­re­se ent­wi­ckelt. Allen The­ra­pie­for­men gemein­sam ist das Modell des moto­ri­schen Ler­nens und die The­ra­pie des erlern­ten Nicht­ge­brauchs. Die Kom­bi­na­ti­on einer Spas­tik­mo­du­la­ti­on durch den Ein­satz von Botu­li­num­to­xin und der Ver­bes­se­rung der Hand­stel­lung durch Funk­ti­ons-Hand­orthe­sen aus Sili­kon bil­det eine wei­te­re Säu­le der The­ra­pie. Der Arti­kel geht ins­be­son­de­re auf das inter­dis­zi­pli­nä­re Vor­ge­hen bei der Ver­sor­gung mit Hand­orthe­sen ein.

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Ver­sor­gungs­mög­lich­kei­ten der obe­ren Extre­mi­tät aus Sicht des Orthopädie-Technikers

H. Semsch
Ver­let­zun­gen an der obe­ren Extre­mi­tät kön­nen akut trau­ma­tisch oder chro­nisch rezi­di­vie­rend bedingt sein. Häu­fig sind Sport­ler betrof­fen, die bei der Aus­übung ihrer Sport­art Frak­tu­ren, Luxa­tio­nen, aber auch Pare­sen erlei­den. Bei Frak­tu­ren wer­den für Akti­ve regel­mä­ßig Orthe­sen zur tem­po­rä­ren Ruhig­stel­lung gefer­tigt. Die Luxa­ti­on eines Gelen­kes tritt meist infol­ge eines Stur­zes oder eines Trau­mas auf. Unge­fähr 50 % aller Luxa­tio­nen betref­fen dabei das Schul­ter­ge­lenk, gefolgt von der Ellen­bo­gen­lu­xa­ti­on. Dabei ist die tech­ni­sche Ver­sor­gung durch die gro­ße Beweg­lich­keit anspruchs­voll. Auf­grund der guten Ergeb­nis­se gibt es zuneh­mend auch Pati­en­ten mit Ple­xus­pa­re­se, die den Wunsch nach Funk­ti­ons­wie­der­her­stel­lung mit­tels einer Armor­the­se äußern. Hier­für konn­te eine hydrau­li­sche Ellen­bo­gen­un­ter­stüt­zung ent­wi­ckelt werden.

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Hand­orthe­sen bei hand­ge­lenk­na­hen Frak­tu­ren und Arthrosen

D. Koke­gei
Der Arti­kel ver­mit­telt einen sys­te­ma­ti­schen Über­blick über die ver­schie­de­nen Typen von Hand­orthe­sen, die bei hand­ge­lenks­na­hen Frak­tu­ren und Arthro­sen ein­ge­setzt wer­den kön­nen. Ent­spre­chend der Ein­tei­lung nach Hohmann/Uhlig wird zwi­schen Kurz­zeit- und Lang­zeit-Orthe­sen, zwi­schen, Fer­tig- und Indi­vi­dual­or­the­sen sowie zwi­schen sta­ti­schen und dyna­mi­schen Orthe­sen dif­fe­ren­ziert. Des Wei­te­ren wer­den die wesent­li­chen Grund­sät­ze bei der Anpas­sung von Hand­orthe­sen erör­tert, etwa die phy­sio­lo­gi­sche Stel­lung des Hand­ge­lenks sowie die freie Beweg­lich­keit nicht betrof­fe­ner Gelen­ke. Wich­tig dabei ist, dass die Kon­struk­tio­nen eine ziel­ge­rich­te­te Wir­kung erzeu­gen und Atro­phien oder Kon­trak­tu­ren nicht begünstigen.

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Kasu­is­tik einer Knie­ge­lenks­re­sek­ti­on als Alter­na­ti­ve zur Ampu­ta­ti­on nach infekt­be­ding­ter Ent­fer­nung einer Knieendoprothese

R. Baum­gart­ner, M. Fischer, P. Ochs­ner, M. Ber­li
Die infekt­be­ding­te Ent­fer­nung einer Knie­en­do­pro­the­se hin­ter­lässt eine nicht belas­tungs­sta­bi­le Situa­ti­on im Knie­ge­lenk. Gebräuch­li­che Behand­lungs­op­tio­nen sind die Ampu­ta­ti­on im Knie- oder Ober­schen­kel­be­reich und die Arthro­de­se des Knie­ge­lenks. Bei­de Mög­lich­kei­ten haben für den Pati­en­ten gra­vie­ren­de Nach­tei­le. Im Fol­gen­den wird an einem Fall­bei­spiel die Mög­lich­keit geschil­dert, das rese­zier­te Gelenk mit­tels einer Orthe­se zu sta­bi­li­sie­ren. Dabei führ­te erst die Abkehr von her­kömm­li­chen, rein bio­me­cha­nisch begrün­de­ten Ver­sor­gungs­kon­zep­ten und die Ent­schei­dung für eine abge­stimm­te, die indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­se des Pati­en­ten berück­sich­ti­gen­de Ver­sor­gung zu einem dau­er­haf­ten Erfolg.

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