4. Gamma-Kongress
Die instrumentelle Bewegungsanalyse hat in ihrer Anwendung in der Klinik im deutschsprachigen Raum bereits eine gute Tradition. Die Gesellschaft Gamma
WeiterlesenDie instrumentelle Bewegungsanalyse hat in ihrer Anwendung in der Klinik im deutschsprachigen Raum bereits eine gute Tradition. Die Gesellschaft Gamma
Weiterlesen„Was sehen Sie?“, fragte Prof. Dr. med. Bernhard Greitemann in das Auditorium der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg und die Teilnehmer:innen des Jahreskongresses der ISPO Deutschland e.V. spielten engagiert ihre Eindrücke zu den präsentierten Patientenvideos zurück an den Referenten. Am 2. und 3. Juni trafen sich Orthopädietechniker:innen, Ärzt:innen und Physiotherapeut:innen unter dem Titel „Bewegungsanalyse im Kontext der Technischen Orthopädie“ auf Einladung der hiesigen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Prothetik und Orthetik (ISPO) zum Fachaustausch auf Augenhöhe.
WeiterlesenJ. Martin, C. Ullrich, M. Joch
Im orthopädietechnischen Alltag – sei es im Sanitätshaus oder in der Klinik – wird die Messung objektiver biomechanischer Kennwerte zunehmend wichtiger: Zum einen spielen kinematische und kinetische Messgrößen beim Aufbau und bei der Einstellung von Prothesen und Orthesen eine wichtige Rolle, zum anderen werden sie immer mehr zum festen Bestandteil der Erstattungsargumentation gegenüber Kostenträgern. Dabei ergänzen die Messwerte die visuellen Bewertungen von Technikerinnen und Technikern bzw. Therapeutinnen und Therapeuten sowie die Einschätzungen von Patientinnen und Patienten im Versorgungsprozess. Angesichts des zunehmenden Stellenwerts biomechanischer Parameter ist es nicht verwunderlich, dass in orthopädietechnischen Einrichtungen verstärkt Messtechnik zum Einsatz kommt. Je nach dem Zweck der Messungen werden dabei unterschiedliche Messtechnologien eingesetzt: Das Spektrum reicht von Kameras über Kraftmessplatten und Beschleunigungssensoren bis hin zu Scannern, die die Körperform von Patienten millimetergenau erfassen. Vor allem Kraft- und Druckmesssysteme liefern Informationen, die dem menschlichen Auge sonst verborgen blieben. Aber auch kamera- und sensorbasierte Messsysteme, die die Veränderung der Position im Raum messen, bieten einen essenziellen Mehrwert gegenüber dem menschlichen Auge, da sie kleinste Bewegungen in alle drei Raumrichtungen gleichzeitig erfassen können. Dieser Artikel vermittelt einen Überblick über die am weitesten verbreiteten Messtechnologien und diskutiert, in welchen Situationen sie den Versorgungsprozess sinnvoll unterstützen können. Zudem wird im zweiten Teil des Artikels ein konkretes Anwendungsszenario am Beispiel eines inertialen Messsystems zur Ganganalyse beschrieben.
„Life is movement“ hat sich der anstehende Jahreskongress der Internationalen Gesellschaft für Prothetik und Orthetik (ISPO) Deutschland e. V. als Leitmotiv auf die Fahnen geschrieben. Dem Stillstand an persönlichen Fachtreffen in den letzten Monaten tritt die Wissenschaftliche Leitung um Prof. Dr. med. Bernhard Greitemann, Dipl.-Ing. (FH) Merkur Alimusaj und Dipl.-Ing. (FH) Daniel Heitzmann am 3. und 4. Dezember 2021 mit einem hochwertigen Programm rund um den Schwerpunkt der Bewegungsanalyse in der Technischen Orthopädie entgegen.
Weiterlesen V. Ungermann, M. Brehm, St. Rinderknecht
In diesem Artikel wird die Detektierbarkeit des Einflusses zweier verschiedener Prothesenfußpassteile auf die dynamische Stumpf-Schaft-Interaktion anhand von Relativbewegungsmessungen diskutiert. Dazu werden Messdaten unterschiedlicher Gangszenarien eines Mannes mit Unterschenkelamputation unter Variation der Prothesenfußkomponente erhoben und im Hinblick auf Unterschiede analysiert. Gangszenarienübergreifend unterscheidet sich insbesondere das Maß der auftretenden Relativbewegung an den posterioren Messstellen in der Standphase. Jedoch lässt sich lediglich für das Gangszenario „Rampe hinauflaufen“ eine deutliche Veränderung im qualitativen Relativbewegungsverlauf identifizieren: Ein höherer Bewegungsumfang im Knöchelgelenk der Prothesenfußkomponente resultiert in weniger Relativbewegung zwischen Beinstumpf und Prothesenschaft.
S. Lamprecht, H. Lamprecht
Die funktionelle Elektrotherapie (FES) wird in den letzten Jahren immer häufiger angewandt, und es gibt zunehmend anwenderfreundliche Systeme. Auch die Kostenerstattung durch die Kassen ist – insbesondere bei Multipler Sklerose – meist erfolgreich. Mit dem jahrelangen praktischen Einsatz von FES-Systemen wächst die Erfahrungsevidenz, welche Patienten in welchen Fällen von FES besonders profitieren. Der Beitrag zeigt anhand der Ganganalyse auf, welche krankheitsspezifischen Probleme MS-Patienten betreffen und warum gerade diese Patientenklientel besonders von FES profitiert. Dabei spielen bestimmte Symptome eine Rolle, die bei MS häufig in Kombination auftreten, darunter spezifische Schwächen der Beinmuskulatur, die MS-spezifische sogenannte „fatigability“ (Ermüdbarkeit) und das sogenannte Uhthoff-Phänomen (Uhthoff = Verschlechterung von Symptomen durch Wärme – auch bei Anstrengung).
Böhm, L. Döderlein, D. Lewens, C. U. Dussa
Unterschenkelorthesen sind bei Kindern mit Zerebralparese die am häufigsten verordneten Orthesen. Das Gangbild der betroffenen Kinder ist sehr variabel und wird durch das Zusammenspiel von Spastik, Muskelverkürzungen, Schwäche, Kompensationsmechanismen und Anpassungen des Skeletts durch das Wachstum bestimmt. Die zugrundeliegenden Gangpathologien müssen bezüglich Aufbau und Wirkweise der Orthese berücksichtigt werden. In diesem Beitrag wird die Biomechanik von drei häufigen Gangstörungen bei Zerebralparese – Kauergang, Spitzfußgang und Fallfuß – erläutert und die jeweils indizierte Orthesenversorgung vorgestellt.
T. Schlemmer
Die Ganganalyse ist ein wertvolles Instrument zur Indikationsstellung, Überprüfung und Verbesserung orthopädietechnischer Hilfsmittel. Je nach Fragestellung kann dies mit einer einfachen Video- oder Laufbanddiagnostik oder, insbesondere bei komplexen Situationen, mit dem Goldstandard – der dreidimensionalen instrumentierten Ganganalyse – erfolgen.
W. von Klot
Patienten, bei denen ein Schädel-Hirn-Trauma bereits einige Jahre zurückliegt, arrangieren sich im Alltag häufig sowohl mit den funktionellen Defiziten als auch mit möglichen Schmerzsituationen, insbesondere nach gescheiterten Behandlungsversuchen.
H. Böhm, C. U. Dussa
Anhand der Fußdeformitäten Knick-Senkfuß, Klumpfuß und Spitzfuß werden in diesem Artikel die Fehlstellungen und die damit verbundenen Belastungen und Funktionseinschränkungen beschrieben. Der Knick-Senkfuß bildet keinen stabilen Hebel beim Fußabdruck – zur Kompensation ist eine höhere Muskelaktivität notwendig, die zu einer höheren Muskelbelastung und somit zu Schmerzen führen kann. Bei einem rezidiven Klumpfuß hingegen ist die flexible Anpassung des Fußes an Unebenheiten eingeschränkt; dies erhöht die Gefahr umzuknicken. Der Spitzfuß schließlich führt zu einer geringeren Auflagefläche des Fußes und somit zu einem instabilen Gangbild und zu einer höheren Belastung des Mittelfußes. Der Artikel stellt orthopädische Hilfsmittel zur Behandlung von Knick-Senkfuß, Klumpfuß und Spitzfuß vor und erläutert deren Indikation und Wirkungsweise.