Ortho­pä­die­tech­ni­sche Ver­sor­gung bei lon­gi­tu­di­na­len Reduk­ti­ons­de­fek­ten der unte­ren Extremität

B. Vogt1, G Topo­row­ski1, 2, G. Gos­he­ger2, A. Lau­fer1, 2, A. Rach­bau­er1, 2, H. Tre­tow1, R. Roedl1, A. From­mer1, 2
Lon­gi­tu­di­na­le Reduk­ti­ons­de­fek­te der unte­ren Extre­mi­tät zäh­len zu den sel­te­nen ange­bo­re­nen Fehl­bil­dun­gen mit kom­ple­xen ana­to­mi­schen und funk­tio­nel­len Her­aus­for­de­run­gen. Der vor­lie­gen­de Bei­trag beschreibt die patho­ana­to­mi­schen Grund­la­gen und Ein­tei­lungs­mög­lich­kei­ten die­ser Fehl­bil­dun­gen sowie eta­blier­te dia­gnos­ti­sche Algo­rith­men und the­ra­peu­ti­sche Stra­te­gien. Im Zen­trum steht die ortho­pä­die­tech­ni­sche Ver­sor­gung, die in ein inter­dis­zi­pli­nä­res The­ra­pie­kon­zept ein­ge­bet­tet ist und indi­vi­du­ell an das Wachs­tum und die funk­tio­nel­le Ent­wick­lung des Kin­des ange­passt wer­den muss. Ziel der Behand­lung ist eine alters­ge­rech­te Mobi­li­tät bei mini­ma­ler Inva­si­vi­tät und maxi­ma­ler Funk­tio­na­li­tät. Ers­te Ergeb­nis­se einer eige­nen Befra­gung zur Lebens­qua­li­tät zei­gen, dass sowohl kon­ser­va­ti­ve als auch ope­ra­ti­ve Behand­lungs­stra­te­gien ver­gleich­bar gute Ergeb­nis­se lie­fern kön­nen. Neue Ent­wick­lun­gen wie moto­ri­sier­te Ver­län­ge­rungs­mark­nä­gel, mikro­pro­zes­sor­ge­steu­er­te Pro­the­sen und 3D-Pla­nungs­tech­no­lo­gien erwei­tern die Ver­sor­gungs­mög­lich­kei­ten und bie­ten viel­ver­spre­chen­de Per­spektiven für die Zukunft.

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Dys­me­lie – ins­be­son­de­re bei Kin­dern eine hoch indi­vi­du­el­le ortho­pä­die­tech­ni­sche Herausforderung

M. J. Horter, C. Kra­mer, R. Küpers, U. Haf­ke­mey­er, M. Sie­bels, A. Wohl­atz
Dys­me­li­en sind nicht sel­te­ne, ange­bo­re­ne Hem­mungs­miss­bil­dun­gen, die in sehr unter­schied­li­chen Aus­prä­gun­gen auf­tre­ten kön­nen. Sie kön­nen die obe­re oder die unte­re Extre­mi­tät betref­fen und ggf. mit wei­te­ren kör­per­li­chen oder geis­ti­gen Erkran­kun­gen gepaart sein. Zum Aus­gleich der dadurch ent­ste­hen­den Ein­schrän­kun­gen benö­tigt es eine indi­vi­du­el­le För­de­rung (z. B. Phy­sio­the­ra­pie und Ergo­the­ra­pie) und eine Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung. Dies umfasst Orthe­sen, Orthop­ro­the­sen und All­tags­hilfs­mit­tel und stellt ins­be­son­de­re bei Kin­dern eine hoch indi­vi­du­el­le ortho­pä­die­tech­ni­sche Her­aus­for­de­rung dar.

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Zeit ist die wich­tigs­te Zutat

MPK im Fokus: Seit Geburt an ist Yan­nic auf eine ­Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung ange­wie­sen. Lan­ge ­Jah­re hat­te er Pro­ble­me, die ­pas­sen­de pro­the­ti­sche Ver­sor­gung zu fin­den. Erst eine Ampu­ta­ti­on, sei­ne Aus­bildung und die inten­si­ve Betreu­ung durch Ben­ja­min Born brach­ten die ­Wen­de. Mit einem neu­en High­tech-Knie­ge­lenk genießt der ­jun­ge Mann nun das Leben.

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Maß­ge­fer­tig­te Ver­sor­gung bei Dysmelie

Eine maß­ge­fer­tig­te Pro­the­se ermög­licht einer vier­jäh­ri­gen Pati­en­tin mit Dys­me­lie ein akti­ves Leben – dank inno­va­ti­vem Liner, kind­ge­rech­tem Design und viel hand­werk­li­chem Feingefühl.

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FIRST – eine neu­ar­ti­ge Kon­zept­pro­the­se für die frü­he Ver­sor­gung von Kin­dern mit ange­bo­re­nen Fehl­bil­dun­gen an den obe­ren Extremitäten

M. Schä­fer, T. Wet­zel­sper­ger, S. Kunz, E. Laas­si­di, M. Heh­mann, K. Laas­si­di
Die pro­the­ti­sche Ver­sor­gung der kind­li­chen obe­ren Extre­mi­tät ist in den sel­tens­ten Fäl­len auf einen klas­si­schen Ampu­ta­ti­ons­hin­ter­grund zurück­zu­füh­ren. Zwar tre­ten auch hier trau­ma­tisch beding­te Ampu­ta­tio­nen wie z. B. in Fol­ge land­wirt­schaft­li­cher oder ver­kehrs­be­ding­ter Unfäl­le oder Ampu­ta­tio­nen nach Tumor­er­kran­kun­gen auf, den domi­nan­ten Anteil der Ver­sor­gungs­in­di­ka­tio­nen an der kind­li­chen obe­ren Extre­mi­tät neh­men jedoch jene Fäl­le ein, in denen Kin­dern auf­grund ange­bo­re­ner Fehl­bil­dun­gen Fin­ger, die Hand, der Unter­arm oder sogar der gan­ze Arm fehlt. Nicht sel­ten kommt es im Zuge von ers­ten pro­the­ti­schen Ver­sor­gun­gen zu einem ableh­nen­den Ver­hal­ten der Kin­der. Die­ses ist einer­seits auf den Umstand zurück­zu­füh­ren, dass bei die­sem Krank­heits­bild der Kör­per von Geburt an kor­ti­kal so ange­legt ist, wie er ist, und die Kin­der eine feh­len­de Hand nicht ver­mis­sen, zum ande­ren wur­de der erst­pro­the­ti­schen Ver­sor­gung von Kin­dern mit ange­bo­re­nen Fehl­bil­dun­gen kei­ne aus­rei­chen­de Auf­merk­sam­keit im Hin­blick auf die regel­haf­te moto­ri­sche Ent­wick­lung eines Kin­des zuteil. Die bis dato zumeist zum Ein­satz kom­men­den pas­si­ven Erst­pro­the­sen­ver­sor­gun­gen – frü­her Patsch­hän­de genannt – bie­ten kei­ne wirk­lich spür­ba­re und effi­zi­en­te Unter­stüt­zung und somit auch kei­nen tat­säch­li­chen Mehr­wert in die­ser frü­hen Ver­sor­gungs­pha­se des kind­li­chen All­ta­ges. Basie­rend auf die­ser Erkennt­nis wur­de ein neu­ar­ti­ges Sys­tem zur erst­pro­the­ti­schen Ver­sor­gung von Kin­dern mit ange­bo­re­nen Fehl­bil­dun­gen entwickelt.

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Ampu­ta­tio­nen der unte­ren Extre­mi­tät am wach­sen­den Ske­lett – eine Übersicht

A. Horsch, M. Ali­mus­aj, C. Putz
Es gibt wesent­li­che Unter­schie­de zwi­schen Ampu­ta­tio­nen im Kin­des- und im Erwach­se­nen­al­ter – auch hin­sicht­lich der Nach­be­hand­lung: Unab­hän­gig davon, ob es sich um einen ange­bo­re­nen oder erwor­be­nen Glied­ma­ßen­de­fekt han­delt, steht man bei Her­an­wach­sen­den sowohl beim ope­ra­ti­ven Vor­ge­hen als auch bei der Pro­the­sen­ver­sor­gung vor beson­de­ren Her­aus­for­de­run­gen. Dazu zäh­len das noch nicht abge­schlos­se­ne Ske­lett­wachs­tum, das die Schaf­fung eines sta­bi­len, end­be­last­ba­ren Stump­fes erschwert, sowie die hohen funk­tio­nel­len Ansprü­che an die Pro­the­se. Die Fort­schrit­te bei der Pro­the­sen­ver­sor­gung, ins­be­son­de­re für die unte­re Extre­mi­tät, haben die Eigen­stän­dig­keit von Men­schen mit Ampu­ta­ti­on erheb­lich ver­bes­sert. Das gilt auch für Kin­der. Die Vor­aus­set­zung für eine gut sit­zen­de Pro­the­se und ein zufrie­den­stel­len­des funk­tio­nel­les Ergeb­nis ist jedoch ein sta­bi­ler Stumpf. Daher ist es von größ­ter Bedeu­tung, dass Chir­ur­gen bei Ampu­ta­tio­nen im frü­hen Alter die Fol­gen des ange­wand­ten Ver­fah­rens berück­sich­ti­gen, um im inter­dis­zi­pli­nä­ren Team das best­mög­li­che Ergeb­nis zu errei­chen. Die rich­ti­ge The­ra­pie zum rich­ti­gen Zeit­punkt spielt somit eine ent­schei­den­de Rol­le und hat gro­ßen Ein­fluss auf die Lebens­qua­li­tät der klei­nen Pati­en­ten. Zusam­men­fas­send lässt sich fest­stel­len, dass die kor­rek­te Anwen­dung eini­ger grund­le­gen­der Ampu­ta­ti­ons­prin­zi­pi­en, wie sie im fol­gen­den Arti­kel – unter ande­rem anhand zwei­er Fall­bei­spie­le – vor­ge­stellt wer­den, sowie ein indi­vi­du­el­ler Behand­lungs­plan, gefolgt von einer eng­ma­schi­gen inter­dis­zi­pli­nä­ren Nach­be­hand­lung, in der Regel zu guten funk­tio­nel­len Ergeb­nis­sen füh­ren und einem Kind mit Ampu­ta­ti­on eine weit­rei­chen­de Teil­ha­be ermöglichen.

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Her­aus­for­de­run­gen der ortho­pä­die­tech­ni­schen Ver­sor­gung infan­ti­ler Pati­en­ten mit fibu­la­rer Hemimelie

F. Kastrup
Die Betreu­ung jun­ger Pati­en­ten mit ange­bo­re­nen Fehl­bil­dun­gen und ihrer Eltern bedarf der adäqua­ten Zusam­men­ar­beit eines erfah­re­nen inter­dis­zi­pli­nä­ren Kom­pe­tenz­teams. Aus ortho­pä­die­tech­ni­scher Sicht erfor­dert die in sol­chen Fäl­len not­wen­di­ge Kom­bi­na­ti­on aus Orthe­tik und Pro­the­tik umfang­rei­ches Fach­wis­sen und Erfah­rung in bei­den Berei­chen. Richt­li­ni­en zur Anfer­ti­gung einer Orthop­ro­the­se sind nur schwer zu erstel­len, da die Fäl­le ange­sichts der ana­to­mi­schen Abwei­chun­gen häu­fig nicht ver­gleich­bar sind und all­ge­mein nur einen gerin­gen Anteil im All­tags­ge­schäft aus­ma­chen. Der Arti­kel stellt Kri­te­ri­en vor, um eine geeig­ne­te Ver­sor­gungs­pla­nung für ähn­li­che Fäl­le zu unter­stüt­zen und die Ver­sor­gungs­qua­li­tät zu erhöhen.

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Pro­the­sen bei Reduk­ti­ons­de­fek­ten am Unterarm

J. Steil
Die Ver­sor­gung von Kin­dern mit ange­bo­re­nen Fehl­bil­dun­gen stellt für alle Betei­lig­ten des Reha­bi­li­ta­ti­ons­teams eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung dar. Den Bedürf­nis­sen des Kin­des soll­te in allen Fäl­len die größ­te Beach­tung geschenkt wer­den. Kin­der, die mit einer Fehl­bil­dung auf die Welt kom­men, haben in ihrem Kör­per­bild kei­ne feh­len­de Extre­mi­tät, son­dern eine Extre­mi­tät, die anders als gewöhn­lich aus­ge­bil­det ist. Die Ver­un­si­che­rung der Eltern die­ser Kin­der ist nach der Geburt beson­ders hoch, weil es sehr unter­schied­li­che Mei­nun­gen dar­über gibt, was und wann etwas zu tun ist. Die Fra­ge „Was kann mein Kind mit sei­ner Fehl­bil­dung errei­chen, und wo sind sei­ne Gren­zen?“ berei­tet häu­fig gro­ße Sor­gen. Nach Mei­nung des Ver­fas­sers las­sen sich all die­se Fra­gen nicht pau­schal beant­wor­ten. Die Erfah­rung zeigt aber, dass man – unab­hän­gig vom Zeit­punkt des Beginns einer Ver­sor­gung – die Akzep­tanz eines Pati­en­ten für ein Hilfs­mit­tel nur gewin­nen kann, wenn er dar­in einen Vor­teil für sei­nen All­tag erkennt. Um ein Hilfs­mit­tel in den All­tag eines Kin­des zu inte­grie­ren, ist eine enge Zusam­men­ar­beit mit dem Kind, den Fami­li­en, den The­ra­peu­ten, Ärz­ten, Erzie­hern, Leh­rern und Tech­ni­kern not­wen­dig. Die Pro­the­sen­ver­sor­gung ist als Ange­bot für das Kind zu ver­ste­hen, wes­halb eine aus­ge­dehn­te Test­pha­se für den klei­nen Pati­en­ten unbe­dingt erfor­der­lich ist. 

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Dys­me­li­en der unte­ren Extre­mi­tät: phy­sio­the­ra­peu­ti­sche Behand­lung und Beson­der­hei­ten im Kon­text der inter­dis­zi­pli­nä­ren Zusammenarbeit

W. Acker­mann
Die Behand­lung von Pati­en­ten mit Dys­me­li­en im Bereich der unte­ren Extre­mi­tät unter­liegt beson­de­ren the­ra­peu­ti­schen Anfor­de­run­gen. Dabei pro­fi­tie­ren die Pati­en­ten von einem inter­dis­zi­pli­nä­ren Behand­lungs­an­satz. Ergän­zend zur fach­or­tho­pä­di­schen Betreu­ung stel­len auch Phy­sio­the­ra­peu­ten und Ortho­pä­die-Tech­ni­ker einen unver­zicht­ba­ren Teil des Behand­lungs­teams dar. Anhand zwei­er Fall­bei­spie­le aus der Ortho­pä­di­schen Kin­der­kli­nik Aschau wer­den wesent­li­che Aspek­te der Behand­lung diskutiert.

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Ange­bo­re­ne Fehl­bil­dun­gen der obe­ren Extre­mi­tät – ortho­pä­die­tech­ni­sche Ver­sor­gungs­kon­zep­te und Besonderheiten

B. Bert­ram
Für die Hilfs­mit­tel­ver­sor­gung bei ange­bo­re­nen Fehl­bil­dun­gen der obe­ren Extre­mi­tät gel­ten beson­de­re Maß­stä­be. Die bewähr­ten pro­the­ti­schen Kon­zep­te rei­chen oft­mals nicht aus und müs­sen ange­passt wer­den. Die rea­le Selbst­stän­dig­keit von Dys­me­lie­pa­ti­en­ten darf dabei nicht außer Acht gelas­sen werden.

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