Das Leben nach einer Ampu­ta­ti­on im Bereich des Beckens — Eine Befra­gung von 56 Betroffenen

T. Prei­ser, L. Zagh­doud, S. Schip­per
Wie stellt sich die Lebens­si­tua­ti­on von Betrof­fe­nen nach einer Hemi­pel­vek­to­mie oder einer Hüf­tex­ar­ti­ku­la­ti­on dar? Gibt es zwi­schen die­sen bei­den Ampu­tier­ten­grup­pen Unter­schie­de in den all­tags­re­le­van­ten Funk­ti­ons­ein­schrän­kun­gen? Die­sen Fra­gen ging der Ver­ein bein­am­pu­tiert-was-geht e. V. im Rah­men einer Fra­ge­bo­gen­er­he­bung unter Betrof­fe­nen nach. Gefragt wur­de unter ande­rem nach der Lebens­und Arbeits­si­tua­ti­on, der ortho­pä­die­tech­ni­schen Ver­sor­gung und der sub­jek­tiv emp­fun­de­nen Lebens­qua­li­tät. Ein Ergeb­nis der Unter­su­chung lau­tet, dass sich bei­de Grup­pen signi­fi­kant von­ein­an­der unter­schei­den, sodass sich die Fra­ge stellt, ob die jeweils Betrof­fe­nen in Befund­er­he­bung, The­ra­pie und Ver­sor­gungs­zie­len künf­tig nicht getrennt betrach­tet wer­den sollten.

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Inter­dis­zi­pli­nä­re Zusam­men­ar­beit in der Schlag­an­fall-Nach­sor­ge – eine Fallbetrachtung

U. Thiel
Als Ursa­che für eine dau­er­haf­te kör­per­li­che Beein­träch­ti­gung steht der Schlag­an­fall an ers­ter Stel­le. Die Behand­lung der dadurch ent­ste­hen­den chro­ni­schen Bewe­gungs­stö­run­gen ver­langt nach einem inter­dis­zi­pli­nä­ren Ansatz. Nach dem Auf­ent­halt in der Reha­bi­li­ta­ti­ons­kli­nik wird die­se Arbeit in der Lang­zeit­re­ha­bi­li­ta­ti­on zu einer zuneh­mend grö­ße­ren Her­aus­for­de­rung. Die wis­sen­schaft­li­chen Ergeb­nis­se der Reha­bi­li­ta­ti­ons­for­schung zei­gen, dass die The­ra­pie­in­ten­si­tät einer der wich­tigs­ten Fak­to­ren für die Wie­der­erlan­gung moto­ri­scher Funk­tio­nen ist. In der vor­lie­gen­den Ein­zel­fall­schil­de­rung wird auf­ge­zeigt, inwie­fern eine adäqua­te inter­dis­zi­pli­nä­re Zusam­men­ar­beit unter Ein­satz moder­ner Hilfs­mit­tel – von dyna­mi­schen Orthe­sen über gerä­te­ge­stütz­te The­ra­pie bis hin zur Robo­tik – auch nach Jah­ren rele­van­te Ver­bes­se­run­gen erzie­len kann.

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Bewe­gungs­ana­ly­se bei Reha­bi­li­ta­ti­on nach Schulterverletzungen

J. Lack­ner, P. Vara­dy, I. Klöp­fer-Krä­mer, A. Brand, P. Augat
Video­spie­le ermög­li­chen im the­ra­peu­ti­schen Bereich ein Trai­ning, wel­ches Pati­en­ten moti­viert und Spaß macht. Die­se Stu­die ana­ly­siert Ober­kör­per­be­we­gun­gen von Pati­en­ten mit Schul­ter­ver­let­zung wäh­rend der Nut­zung einer Spiel­kon­so­le. Zehn Pati­en­ten mit Schul­ter­ver­let­zung und zehn gesun­de Kon­troll­pro­ban­den wur­den wäh­rend des Spie­lens einer Bow­ling­si­mu­la­ti­on unter­sucht. In einem Abstand von sie­ben Tagen fan­den zwei Mes­sun­gen mit einem Moti­on-Cap­tu­re-Sys­tem statt. Die Pati­en­ten nah­men in die­sem Zeit­raum an einem Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­gramm teil. Bei den gesun­den Pro­ban­den erga­ben sich signi­fi­kant grö­ße­re Bewe­gun­gen im Schul­ter­ge­lenk (p < 0.05) sowie des gesam­ten Kör­pers. Eine Ver­grö­ße­rung des Bewe­gungs­um­fangs der Schul­ter konn­te in bei­den Grup­pen fest­ge­stellt wer­den (p < 0.05).

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Nar­ben­bil­dung nach ther­mi­schen Ver­let­zun­gen – Grund­la­gen und Behand­lungs­kon­zep­te in Akut- und Rehabilitationsbehandlung

H. Zie­gen­tha­ler
Ther­mi­sche Trau­ma­ta füh­ren zu groß­flä­chi­gen kom­ple­xen Schä­di­gun­gen der Kör­per­ober­flä­che. Das Mul­ti­funk­ti­ons­or­gan Haut wird so in grund­le­gen­den Funk­tio­nen, das Indi­vi­du­um in sei­ner kör­per­li­chen Unver­sehrt­heit gestört. Die ver­än­der­te Äußer­lich­keit wirkt sich zugleich auf Inter­ak­tio­nen mit dem sozia­len Umfeld aus. Der durch moder­ne plas­tisch-chir­ur­gi­sche Ver­fah­ren erreich­te Haut­er­satz – die Nar­be – stellt sich pri­mär als vul­nerabel, funk­tio­nell ein­ge­schränkt und einer Rei­fung bedür­fend dar. Im nach­fol­gen­den indi­vi­du­ell abge­stimm­ten und kom­ple­xen Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess nimmt die tex­ti­le Nar­ben­kom­pres­si­ons­the­ra­pie eine her­vor­zu­he­ben­de Stel­lung ein. Der Bei­trag berich­tet über die ana­to­mi­schen Grund­la­gen, die Funk­tio­na­li­tät der Haut sowie die Patho­phy­sio­lo­gie bei ther­mi­schen Haut­ver­let­zun­gen. Aus­sa­gen zu The­ra­pie­stra­te­gien in der Akut­be­hand­lung und über Grund­la­gen der Nar­ben­the­ra­pie in der Reha­bi­li­ta­ti­on för­dern das Grund­ver­ständ­nis für den lang­wie­ri­gen Pro­zess der Narbenreifung.

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Bio­lo­gisch-gene­ti­sche Zeit­fens­ter, Neu­ro­plas­ti­zi­tät, Früh­the­ra­pie – Neue Kon­zep­te für Kin­der mit Bewegungsstörungen

C. Stark, E. Schönau
Der wich­tigs­te Fak­tor für die Ske­let­t­ent­wick­lung ist die akti­ve Nut­zung der Mus­ku­la­tur. Kin­der mit Bewe­gungs­stö­run­gen sind nicht in der Lage, Mus­kel­ak­ti­vi­tät durch Bewe­gung zu erzeu­gen, und ent­wi­ckeln sekun­dä­re Ske­lett­er­kran­kun­gen. Zur Akti­vie­rung der Mus­ku­la­tur haben sich ver­schie­de­ne phy­sio­the­ra­peu­ti­sche Kon­zep­te bewährt, z. B. das vibra­ti­ons­un­ter­stütz­te Trai­ning. Die­ses ist Bestand­teil des Reha-Kon­zep­tes “Auf die Bei­ne”: Inter­val­le von kur­zen sta­tio­nä­ren Auf­ent­hal­ten wer­den mit häus­li­chem Trai­ning kom­bi­niert. Für unter­schied­li­che For­men der Mobi­li­täts­stö­rung konn­ten hier­durch Ver­bes­se­run­gen der Mobi­li­tät erreicht wer­den. Mit zuneh­men­der Evi­denz kris­tal­li­sie­ren sich inten­si­ve, ziel­ori­en­tier­te und gerä­te­ge­stütz­te Ver­fah­ren als die effek­tivs­ten her­aus, mit Ten­denz zu einem frü­hen Behandlungsbeginn.

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Ver­sor­gungs­prin­zi­pi­en beim chro­ni­schen Rückenschmerz

U. Ettrich
Die Behand­lung von Rücken­schmerz­pa­ti­en­ten basiert auf der Berück­sich­ti­gung soma­ti­scher, psy­cho­lo­gi­scher und sozia­ler Facet­ten. Ernst­haf­te mor­pho­lo­gi­sche Ursa­chen und psy­cho­so­zia­le Risi­ko­fak­to­ren müs­sen recht­zei­tig erkannt wer­den, um die Wei­chen zur opti­ma­len The­ra­pie früh­zei­tig rich­tig zu stel­len. Die Wie­der­her­stel­lung von Beweg­lich­keit und Funk­ti­ons­fä­hig­keit, nicht unbe­dingt völ­li­ge Schmerz­frei­heit soll­ten vor­ran­gi­ge The­ra­pie­zie­le in der Behand­lung chro­ni­fi­zier­ter Rücken­schmer­zen sein, um eine all­tags­taug­li­che Rücken­be­last­bar­keit wie­der­zu­er­lan­gen und um die Pati­en­ten in das sozia­le Sys­tem zu reinte­grie­ren. Mul­ti­mo­da­le inter­dis­zi­pli­nä­re Behand­lungs­pro­gram­me nach dem Kon­zept der „func­tion­al res­to­ra­ti­on” haben ihre Effek­ti­vi­tät in vie­len Stu­di­en bewie­sen. Der Trend bei den ope­ra­ti­ven The­ra­pien geht hin zu scho­nen­de­ren Ver­fah­ren, die früh­funk­tio­nell zu behan­deln­de Ope­ra­ti­ons­er­geb­nis­se erzie­len. Ein Kom­pe­tenz­netz­werk „Chro­ni­scher Rücken­schmerz” mit fest­ge­leg­ten Behand­lungs­in­hal­ten, Behand­lungs­zei­ten sowie kon­ser­va­ti­ven und ope­ra­ti­ven Behand­lungs­struk­tu­ren wäre das Opti­mum der Therapiequalität.

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Aku­te Ver­let­zun­gen und chro­ni­sche Schä­di­gun­gen des obe­ren Sprunggelenkes

J. Frei­wald, C. Baum­gart, M. W. Hop­pe, M. Engelhardt
Im Bei­trag wer­den die Schä­di­gun­gen des obe­ren Sprung­ge­len­kes klas­si­fi­ziert und in aku­te, chro­ni­sche, mecha­ni­sche und funk­tio­nel­le Insta­bi­li­tä­ten dif­fe­ren­ziert. Zudem wer­den die per­so­nel­len, struk­tu­rel­len und orga­ni­sa­to­ri­schen Vor­aus­set­zun­gen zur sach­ge­mä­ßen Reha­bi­li­ta­ti­on nach OSG-Schä­di­gun­gen dar­ge­stellt. Extrin­si­sche und intrin­si­sche Risi­ko­fak­to­ren für OSG-Trau­men wer­den auf­ge­lis­tet, außer­dem wird auf die Bedeu­tung der „evi­dence-based medi­ci­ne” in die­sem Zusam­men­hang hin­ge­wie­sen. Zum Abschluss des Bei­tra­ges wird auf Risi­ko­ab­schät­zung, reha­bi­li­ta­ti­ve Maß­nah­men und zukünf­ti­ge Ent­wick­lun­gen in der OSG-Reha­bi­li­ta­ti­on eingegangen.

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Ein Feed­back-Trai­nings­sys­tem für selbst­stän­di­ges phy­sio­the­ra­peu­ti­sches Üben

C. Dis­sel­horst-Klug, F. Ber­ga­mo, M. Hen­nes, F. Kohler
Die adäqua­te Reha­bi­li­ta­ti­on einer ste­tig wach­sen­den Zahl von Pati­en­ten mit mus­ku­los­ke­letta­len Erkran­kun­gen stellt eine zuneh­men­de Her­aus­for­de­rung dar. Das Pro­blem kann zukünf­tig nur gelöst wer­den, wenn die Pati­en­ten ihre phy­sio­the­ra­peu­ti­schen Übun­gen auto­nom und eigen­ver­ant­wort­lich durch­füh­ren. Hier­bei benö­ti­gen sie jedoch indi­vi­du­el­le Anlei­tung und ste­ti­ge Kon­trol­le. Auf der Basis elas­ti­scher Bän­der lässt sich ein ein­fa­ches tech­ni­sches Assis­tenz­sys­tem rea­li­sie­ren, mit des­sen Hil­fe Pati­en­ten ein indi­vi­du­ell ange­pass­tes phy­sio­the­ra­peu­ti­sches Übungs­pro­gramm selbst­stän­dig durch­füh­ren kön­nen. Am Bei­spiel der Reha­bi­li­ta­ti­on von Pati­en­ten mit Knie-TEP konn­te gezeigt wer­den, dass sich durch das tech­ni­sche Assis­tenz­sys­tem der Reha­bi­li­ta­ti­ons­er­folg ver­gli­chen mit ande­ren Metho­den signi­fi­kant verbessert.

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Was leis­tet Chir­ur­gie für die Lebens­qua­li­tät Amputierter?

I. Matthes, G. Matthes, M. Beirau, A. Ekkernkamp
Die medi­zi­ni­sche Betreu­ung von Pati­en­ten, die auf­grund einer Ver­let­zung eine Ampu­ta­ti­on erlei­den, ist kom­plex und bedarf eines abge­stimm­ten inter­dis­zi­pli­nä­ren Exper­ten­teams. Dem Chir­ur­gen kommt neben dem Ortho­pä­die-Tech­ni­ker hier­bei eine wesent­li­che Rol­le zu. Neben einer regel­recht durch­ge­führ­ten Ampu­ta­ti­on obliegt ihm die Koor­di­na­ti­on sowohl der prä­ope­ra­ti­ven Vor­be­rei­tung als auch der post­ope­ra­ti­ven Nach­be­hand­lung bis zur Reha­bi­li­ta­ti­on. Im opti­ma­len Fall steht er auch im wei­te­ren Ver­lauf – zum Bei­spiel im Rah­men einer Sprech­stun­de – als kom­pe­ten­ter Ansprech­part­ner zur Ver­fü­gung. Wesent­li­che Aspek­te der Behand­lung ampu­ta­ti­ons­pflich­ti­ger Pati­en­ten wer­den im Fol­gen­den dargestellt.

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Die Endo-Exo-Ver­sor­gung als Alter­na­ti­ve zur Schaft­pro­the­se – Erfah­run­gen mit osseo­in­te­grier­ten Pro­the­sen aus Patientensicht

D.-L. Juhn­ke, H. H. Aschoff
Der Schaft­ver­sor­gung nach Ampu­ta­ti­on steht seit eini­gen Jah­ren eine kno­chen­ge­führ­te, osseo­in­te­grier­te Alter­na­tiv­lö­sung zur Reha­bi­li­ta­ti­on von Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten gegen­über. Die­ser Arti­kel gibt die Inhal­te von sie­ben Erfah­rungs­be­rich­ten betrof­fe­ner Pati­en­ten wie­der, die als offen geführ­te Inter­views wäh­rend eines Pati­en­ten­tref­fens in Lübeck im Mai 2013 film­do­ku­men­ta­risch fest­ge­hal­ten wur­den. Dabei liegt der Fokus auf den sub­jek­ti­ven Erleb­nis­sen der Betrof­fe­nen, um die Ver­sor­gungs­qua­li­tät auch im indi­vi­du­el­len All­tag beur­tei­len zu können.

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