Focus CP Rehakind Kongress
Der Rehakind-Kongress geht vom 04. bis 06. Februar 2026 in der Dortmunder Westfalenhalle in seine 10. Auflage. Zum 3. Mal
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WeiterlesenFür Kinder gehören Dinge wie der Sprung vom Ast, das Fahrradfahren, das Suchen nach Muscheln am Strand oder der Sprint in die Arme der Großeltern ganz selbstverständlich zum Alltag. Damit haben sie ein deutlich höheres Aktivitätslevel als Erwachsene. Außerdem planen sie ihre Aktivitäten meist nicht sorgfältig, sondern handeln eher spontan und impulsiv. Um dem gerecht zu werden, muss die prothetische Versorgung für kleine Patientinnen und Patienten eine große Bandbreite an Anforderungen erfüllen.
WeiterlesenJe früher, desto besser – das gilt für viele Lebensbereiche. Aber ebenso für die Versorgung von Säuglingen und Kindern? Täglich begrüßt Jan Meinke seine jungen Kunden und deren Eltern im Kinder-Reha- und Orthopädietechnikzentrum (KiRO) in Hamburg und begibt sich gemeinsam mit ihnen auf die Suche nach dem richtigen Zeitpunkt und dem richtigen Maß an Unterstützung. „Man muss fördern, aber auch fordern“, ist er überzeugt.
U. Hafkemeyer, C. Kramer
Bei dem Dravet-Syndrom handelt es sich um eine seltene frühkindliche Epilepsieform, die in der Regel fiebergebunden auftritt. Die Höhe der Körpertemperatur ist bei diesen Patienten sehr oft der Auslöser für zum Teil schwere epileptische Anfälle (z. B. Grand mal). Diese Patienten werden häufig mit einer Kombination aus verschiedenen Antiepileptika therapiert und müssen regelmäßig neurologisch kontrolliert werden.
Dravet-Patienten zeigen eine herabgesetzte muskuläre Spannung, also einen schwachen Muskeltonus, der sich negativ auf die motorische Entwicklung auswirkt. Der reduzierte Muskeltonus führt zu statischen Fehlbelastungen des Rumpfes und der unteren Extremitäten, was eine Korrektur und Stabilisierung mittels orthopädischer Hilfsmittel notwendig macht (Abb. 1). Es gilt, die Kongruenz der Gelenkflächen (z. B. OSG/USG) orthopädietechnisch wiederherzustellen und so positiv auf die Haltungs- und Bewegungskontrolle der Patienten einzuwirken. Dieses wiederum führt zu einer Verbesserung der Gangqualität, der Gangsicherheit und folglich zu einer Erweiterung des Bewegungs-/Aktionsradius der Patienten.
D. Ohlendorf1, Ch. Schlegel1, G. M. Oremek1, F. Holzgreve1, E. M. Wanke1, Ch. Mauer-Grubinger1, P. Diaremes2, Ch. Hülstrunk3, O. Zabar3, D. A. Groneberg1
Hintergrund: Positive Effekte von Korsettbehandlungen bei Jugendlichen mit idiopathischer Skoliose auf den Gang wurden nachgewiesen.
Ziel: Diese Studie untersuchte, ob die Kombination aus Korsett- und Schroth-Therapie die plantare Druckverteilung vor und nach einer intensiven stationären Rehabilitationsbehandlung beeinflusst.
Design: Prospektive Kohortenstudie, longitudinal
Setting: Skoliose-Rehabilitationsklinik Asklepios Katharina-Schroth-Klinik (Bad Sobernheim, Deutschland)
Population: 20 Patienten (14 weiblich/6 männlich, 12–16 Jahre) mit medizinisch diagnostizierter moderater idiopathischer Skoliose (Cobb-Winkel 20–50°, Median 30°) und Indikation für kombinierte Korsett- und Schroth-Therapie mit einem vierwöchigen stationären Aufenthalt.
Methoden: Zu Beginn (T1) und am Ende des Aufenthalts (T2) wurde die plantare Druckverteilung mit (A) und ohne Korsett (B) über eine Gehstrecke von 10 Metern aufgezeichnet.
Ergebnisse: Es wurden zu Beginn (T1) keine signifikanten Unterschiede zwischen linkem und rechtem Fuß festgestellt. Der Vergleich von T1 und T2 eines Fußes zeigte signifikante Unterschiede (p ≤ 0,05–0,001) für (A): mittlerer Druck Mittelfuß rechts, gesamte belastete Fläche links, Mittelfuß links, Ballen innen links, Mittelfuß rechts, Impuls gesamt rechts, Mittelfuß rechts und für (B): mittlerer Druck Mittelfuß rechts, äußerer Ballen rechts, belastete Fläche gesamt rechts, Ferse rechts, Mittelfuß rechts, Impuls Ferse rechts, Mittelfuß rechts, äußerer Ballen rechts.
Schlussfolgerung: Die kombinierte Korsett- und Schroth-Therapie erhält die initiale symmetrische plantare Druckverteilung über vier Wochen aufrecht, da die signifikanten Unterschiede im Bereich der Messungenauigkeit liegen.
Klinische Rehabilitationsrelevanz: Das Innenschuhmesssystem kann zur objektiven Unterstützung des therapeutischen Gangtrainings eingesetzt werden und die Einlagenanpassung anhand der Fußform bewerten. Aufgrund seiner einfachen Handhabung und schnellen Datenerfassung eignet es sich für Zwischen- oder Nachfolgeuntersuchungen bei der Behandlung idiopathischer Skoliose.
Jan Lieber1,2, Olivier Lambercy3, Jan Dittli3, Hubertus J.A. van Hedel1,2*, Andreas Meyer-Heim1,2*
Die Entwicklung der Handfunktion ist sowohl für die Selbstständigkeit im Alltag als auch für die kognitive und soziale Entwicklung der Kinder von großer Bedeutung. Kinder mit angeborenen oder erworbenen Hirnverletzungen zeigen teilweise oder auch vollständige Beeinträchtigung der motorischen Handfunktionen. Moderne Technologien erlauben durch Wiederholung von Bewegungsabläufen und Gamification eine wirksame Therapie der Handfunktion oder den kompensatorischen Einsatz als assistive Technologie. Dieser Artikel beschreibt erstens den translationalen Ansatz zwischen Therapeut:innen und Ingenieur:innen als auch die anthropometrischen und technischen Herausforderungen in der Entwicklung eines pädiatrischen Handexoskeletts (PEXO). Im zweiten Schritt wurde der Einsatz und die Eignung von PEXO an Patient:innen im klinischen Alltag untersucht. Aus den Erfahrungen und Rückmeldungen der Erstanwendungen flossen bereits wieder technische Adaptationen an den Prototypen ein. Der dritte Abschnitt widmet sich mit einer Einzelfalluntersuchung dem Einsatz von PEXO im häuslichen Alltag. Fazit: Der Einsatz eines Handexoskeletts ist eine vielversprechende Therapieoption. Es sind jedoch weitere Anstrengungen notwendig, um die Robustheit solcher Systeme in der Anwendung in der Klinik und zu Hause zu verbessern.
A. Spank
Der sogenannte Gehirnschädel (Neurocranium) wird aus den Schädelknochen, den Schädelnähten und den Fontanellen gebildet. Ca. 80 % des Volumenwachstums des Schädels entstehen innerhalb der ersten 2 Lebensjahre, wobei die Geschwindigkeit des Wachstums in dieser Zeit von Geburt an immer mehr abnimmt.
Das Wachstum und dadurch auch der Umfang des Schädels hängen von mehreren Faktoren ab: von der Genetik, vom Hirnwachstums, der Muskelspannung, äußerlichen Einflüssen oder auch frühzeitiger Verknöcherung der Schädelnähte (Kraniosynostosen). Diese Faktoren können das gleichmäßige Wachstum der Knochen oder Nähte des Schädels so verhindern, dass eine sogenannte Asymmetrie entsteht. Die Ursachen der Schädeldeformitäten können sowohl angeboren (pränatal) als auch erworben (pronatal) sein, angeborene Schädeldeformitäten kommen jedoch im Verhältnis zu den erworbenen seltener vor. Um eine Schädeldeformität zu vermeiden, gibt es einige Maßnahmen, wie z. B. die regelmäßige Veränderung der Schlafposition, die Verwendung eines Lagerungskissens, um das Kind auf der nicht bevorzugten Seite zu lagern, oder spezielle Babykissen, die Druck auf den Hinterkopf verhindern. Physiotherapie, Osteopathie und die Versorgung mit einem Kopfkorrekturhelm sind weitere wichtige Möglichkeiten, die Deformität des Schädels zu reduzieren. Erst das Zusammenspiel der verschiedenen Therapiemöglichkeiten führt zum gewünschten Erfolg.
„Ich hoffe, dass die Teilnehmer sowohl einen Erkenntnisgewinn als auch bereichernde persönliche Kontakte von diesem Kongress mitnehmen und bei der täglichen Arbeit für die Patienten gewinnbringend einsetzen können“, wünschte sich Kongresspräsident Univ.-Prof. (em.) Dr. med. Rüdiger Krauspe im Vorfeld der zweiten Ausgabe des Focus-CP-Rehakind-Kongresses. Wurden die Erwartungen erfüllt? Kamen das Konzept und die Inhalte bei den Besucher:innen, Ausstellern, Referent:innen und Familien an? Für die OT zieht Christiana Hennemann, Geschäftsführerin von Rehakind als Mitveranstalter, ein Resümee.
WeiterlesenS. Steinmann
Die prothetische Versorgung der unteren Extremitäten von Kleinkindern unterscheidet sich vor allem aufgrund der Entwicklung des Gangbildes fundamental von der Versorgung von Erwachsenen. Das vorgestellte Fallbeispiel soll zeigen, wie eine Versorgung mit einer transtibialen Prothese bei einem Kind ab 18 Monaten funktionieren kann und welche Herausforderungen auf die Versorger zukommen. Vor allem die Komponente des bisweilen raschen Wachstums des Patienten wird beleuchtet.
Vier Tage lang stellten Rehakind, die Vereinigung für Kinderorthopädie (VKO), die Gesellschaft für Neuropädiatrie (GNP) und die Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin (DGSPJ) Anfang Februar die Belange von Menschen mit Cerebralparese in den Mittelpunkt des Focus-CP-Rehakind-Kongresses.
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