Bio­me­cha­ni­sche Aspek­te der ortho­pä­die­schuh­tech­ni­schen Ver­sor­gung bei Vorfußbeschwerden

T. Stief
Fuß­schmer­zen zäh­len zu den häu­figs­ten Dia­gno­sen in der ortho­pä­di­schen Pra­xis; Schmer­zen im Bereich des Vor­fu­ßes wer­den am häu­figs­ten fest­ge­stellt. Für eine ziel­ge­rich­te­te Ver­sor­gung die­ser Beschwer­den ist eine exak­te Iden­ti­fi­zie­rung unter ande­rem der Schmerz­lo­ka­li­sa­ti­on und der jewei­li­gen Ursa­chen not­wen­dig. Des Wei­te­ren ist die For­mu­lie­rung ein­deu­ti­ger und nach­voll­zieh­ba­rer Ver­sor­gungs­zie­le wich­tig und not­wen­dig. Typi­sche Ver­sor­gungs­zie­le ortho­pä­die­schuh­tech­ni­scher Hilfs­mit­tel sind Ent­las­tung, Unter­stüt­zung (Sta­bi­li­sie­rung), Ruhig­stel­lung und Sti­mu­la­ti­on. Bio­me­cha­ni­sche Aspek­te der Ver­sor­gung und die Umset­zung in der Pra­xis müs­sen sich an den indi­vi­du­el­len Pro­ble­men bzw. Beschwer­de­bil­dern und Belas­tungs­si­tua­tio­nen der Pati­en­ten und den umzu­set­zen­den Ver­sor­gungs­zie­len ori­en­tie­ren. Wel­che Ver­sor­gungs­zie­le bei unter­schied­li­chen Vor­fuß­be­schwer­den ver­folgt wer­den, wie sich ein­zel­ne bio­me­cha­ni­sche Belas­tungs- und Bean­spru­chungs­ar­ten unter­schei­den und wie wich­tig die adäqua­te Aus­wahl pra­xis­re­le­van­ter bio­me­cha­ni­scher Grö­ßen und Mess­tech­ni­ken für die Ver­sor­gung ist, wird in die­sem Arti­kel an zwei Pra­xis­bei­spie­len aufgezeigt.

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Ein neu­ar­ti­ger Pro­the­sen­fuß für den Brei­ten­sport – ers­te Erfah­run­gen und Resul­ta­te bio­me­cha­ni­scher Tests

T. Schmalz, J. Sot­tong, M. Bell­mann, C. Moe­ni­cke
In dem Bei­trag wird über ers­te Erfah­run­gen und Resul­ta­te bio­me­cha­ni­scher Tests mit einem neu­en Sport­pro­the­sen­fuß für den Frei­zeit­sport­be­reich berich­tet. Mit fünf sport­in­ter­es­sier­ten Unter­schen­kel­am­pu­tier­ten der Mobi­li­täts­gra­de 3 und 4 wur­den das Lau­fen (Jog­gen) und Grund­ele­men­te von Ball­sport­ar­ten und Rück­schlag­spie­len getes­tet. Die Resul­ta­te zei­gen, dass der neue Sport­fuß es ermög­licht, die Bewe­gungs­ab­läu­fe im Ver­gleich mit der bis­her not­wen­di­gen Nut­zung von All­tags­fü­ßen mess­bar dyna­mi­scher, fle­xi­bler und natür­li­cher aus­zu­füh­ren. Hier­mit wer­den die ortho­pä­die­tech­ni­schen Vor­aus­set­zun­gen für den Frei­zeit­sport­be­reich deut­lich verbessert.

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Ein­fluss der Stumpf­län­ge Ober­schen­kel­am­pu­tier­ter auf bio­me­cha­ni­sche und meta­bo­li­sche Gangparameter

T. Schmalz, M. Bell­mann, J. Braun, S. Blu­men­tritt

Im Bei­trag wer­den bio­me­cha­ni­sche und meta­bo­li­sche Para­me­ter des ebe­nen Gehens einer Grup­pe Ober­schen­kel­am­pu­tier­ter kur­zer Stumpf­län­gen (n = 10; Stumpf­län­ge klei­ner als ein Drit­tel der Län­ge des kon­tra­la­te­ra­len Ober­schen­kel­seg­ments) mit denen einer Grup­pe mitt­le­rer und lan­ger Stümp­fe (n = 8) ver­gli­chen. Die kur­ze Stumpf­län­ge führt zu einer Ver­än­de­rung der Gang­mo­to­rik, die sich am deut­lichs­ten in einer durch­gän­gig gestreck­te­ren Posi­ti­on des pro­the­sen­sei­ti­gen Ober­schen­kel­seg­men­tes und einer Reduk­ti­on des gene­rier­ten Hüft­mo­men­tes mani­fes­tiert. Der meta­bo­li­sche Ener­gie­ver­brauch ist mit kur­zem Stumpf durch­schnitt­lich um ca. 15 % erhöht. Die Mess­da­ten bele­gen, dass die Funk­ti­on des von allen Ampu­tier­ten genutz­ten Pro­the­senknie­ge­lenks (C­Leg) unab­hän­gig von der Stumpf­län­ge voll­stän­dig gege­ben ist. Die mus­kel­phy­sio­lo­gi­schen und bio­me­cha­ni­schen Hin­ter­grün­de der ermit­tel­ten Stumpf­län­gen­ab­hän­gig­kei­ten wer­den diskutiert.

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Dyna­mi­sche Belas­tung von Pro­the­sen wäh­rend des Gehens – Berech­nung mit Hil­fe eines vir­tu­el­len Menschmodells

E. Rama­sa­my, B. Dorow, U. Schnei­der, O. Röhrle
Mit einem opti­schen Bewe­gungs­er­fas­sungs­sys­tem der Fir­ma Qua­li­sys wur­de der Gang eines unter­schen­kel­am­pu­tier­ten Pro­ban­den auf­ge­zeich­net. Zur Model­lie­rung des Pro­ban­den wur­de der 50-Per­zen­tilD­um­my „LSTC Hybrid III” ver­wen­det. Er wur­de durch „Ampu­ta­ti­on” an die Ana­to­mie des Pro­ban­den ange­passt, mit der zu unter­su­chen­den Pro­the­se „ver­sorgt” und anschlie­ßend mit den auf­ge­zeich­ne­ten Bewe­gungs­da­ten ani­miert. Eine mit LS-DYNA durch­ge­führ­te nicht­li­nea­re Fini­te-Ele­men­te-Ana­ly­se gab Ein­bli­cke in die in der Pro­the­se auf­tre­ten­den Span­nun­gen wäh­rend des Gehens. Sich wie­der­ho­len­de, arbeits- und zeit­auf­wen­di­ge Arbeits­schrit­te wur­den mit Hil­fe eines im Rah­men die­ser Arbeit ent­wi­ckel­ten Work­flows automatisiert.

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Der Pro­the­sen­hub als Mit­tel zur Qua­li­täts­kon­trol­le der Prothesenversorgung

A. Höm­me, J. Wühr, B. Sib­bel, B. Drer­up, S. Bieringer
In der pro­the­ti­schen Ver­sor­gung spielt die Ver­sor­gungs­qua­li­tät eine gro­ße Rol­le. Gestal­tung und Adapt­a­ti­on des Schaf­tes an die Stumpf­be­schaf­fen­heit des Pati­en­ten sind dabei aus­schlag­ge­bend für eine opti­ma­le Nutz­bar­keit der Pro­the­se. Die objek­ti­ve Kon­trol­le der Qua­li­tät gestal­tet sich jedoch schwie­rig. Aus die­sem Grund wid­met sich die vor­lie­gen­de Stu­die der Erfas­sung des Pro­the­sen­hubs als Fak­tor einer objek­ti­ven Qua­li­täts­kon­trol­le durch den Ein­satz 3‑D-kine­ma­ti­scher Messtechnik.

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C‑Brace-Orthe­sen­sys­tem und kon­ven­tio­nel­le Bein­or­the­sen im Ver­gleich – Eine bio­me­cha­ni­sche Untersuchung

T. Schmalz, E. Pröbsting
Im Bei­trag wird die mikro­pro­zes­sor­ge­steu­er­te C‑Brace-Orthe­se mit kon­ven­tio­nel­len KAFO-Ver­sor­gun­gen beim ebe­nen Gehen und Abwärts­ge­hen auf Schrä­gen und Trep­pen anhand bio­me­cha­ni­scher Para­me­ter ver­gli­chen. Die Tests wur­den mit 6 Pati­en­ten unter­schied­li­cher Grund­er­kran­kun­gen durch­ge­führt (Vor­ver­sor­gung: 4 × SCO, 2 × gesperr­te KAFO). Die Resul­ta­te bele­gen, dass die mit C‑Brace erst­mals mög­li­che Knief­le­xi­on unter Belas­tung mit einem hohen Maß an Ver­trau­en genutzt wird. Hier­durch kann das alter­nie­ren­de Abwärts­ge­hen auf Schrä­gen und Trep­pen nähe­rungs­wei­se phy­sio­lo­gisch rea­li­siert wer­den. Beim ebe­nen Gehen wird durch die in der Mehr­zahl der Fäl­le nach­weis­ba­re Stand­pha­sen­fle­xi­on und die mikro­pro­zes­sor­ba­sier­te Regu­lie­rung der Schwung­pha­se ein har­mo­ni­sche­res Gang­bild bei varia­blen Geh­ge­schwin­dig­kei­ten ermöglicht.

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Aus­wahl pro­the­ti­scher Fuß­pass­tei­le unter Berück­sich­ti­gung bio­me­cha­ni­scher Aspekte

J. Becker
Die Aus­wahl pro­the­ti­scher Fuß­pass­tei­le für die Ver­sor­gung eines Ampu­tier­ten stellt zual­ler­erst die indi­vi­du­el­len pati­en­ten­spe­zi­fi­schen Vor­ga­ben in den Vor­der­grund. Die­se müs­sen im Rah­men der Zustands­er­he­bung gewis­sen­haft erho­ben wer­den. Im Kon­text des phy­sio­lo­gi­schen Gan­ges erge­ben sich dar­aus Auf­ga­ben, die das Fuß­pass­teil erfül­len muss. Die tech­ni­sche Umset­zung im Fuß­pass­teil kann unter­schied­lich erfol­gen. Daher sind Kennt­nis­se über die zugrun­de lie­gen­den Funk­ti­ons­prin­zi­pi­en erfor­der­lich, um eine Erst­aus­wahl tref­fen zu kön­nen. Die Erfül­lung der Anfor­de­run­gen an ein Fuß­pass­teil ist stets kri­tisch am Pati­en­ten zu über­prü­fen und gege­be­nen­falls anzu­pas­sen, um die best­mög­li­che Funk­ti­on zu gewähr­leis­ten. Maß­stab für eine kor­rek­te Funk­ti­on ist und bleibt die Physiologie.

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Bio­me­cha­nik des phy­sio­lo­gi­schen Schrittzyklus

B. Sib­bel, D. Kokegei
Die Bewe­gungs­ab­läu­fe des mensch­li­chen Gan­ges erschei­nen unkom­pli­ziert. Den­noch sind sie kom­plex und beinhal­ten ver­schie­dens­te Ein­flüs­se, die auf den Kör­per wir­ken und sehr indi­vi­du­el­le Gang­mus­ter her­vor­ru­fen. Der nor­ma­le Gang ist durch einen Zyklus gekenn­zeich­net. Patho­lo­gi­sche Bewe­gungs­mus­ter vor allem nach Ampu­ta­tio­nen sind weit­ge­hend zu kor­ri­gie­ren, um dem Pati­en­ten eine effek­ti­ve Nut­zung des Hilfs­mit­tels zu ermög­li­chen. Die­ser Arti­kel ist abge­lei­tet aus einem Vor­trag im Fort­bil­dungs­lehr­gang der Bun­des­fach­schu­le für Ortho­pä­die-Tech­nik zum Semi­nar „Bio­me­cha­nik Pro­the­tik unte­re Extremität”.

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Das Über­win­den von Trep­pen mit Beinprothesen

M. Poll­mey­er
Trep­pen und Schrä­gen sind für einen ober­schen­kel­am­pu­tier­ten Pro­the­sen­trä­ger die mit­un­ter größ­ten Her­aus­for­de­run­gen sei­nes Geh-All­tags. Auf Trep­pen ist die Aus­ba­lan­cie­rung des Gleich­ge­wichts schwie­ri­ger und die Belas­tung der unte­ren Extre­mi­tät um ein Viel­fa­ches höher als auf einer ebe­nen Flä­che. Die Ortho­pä­die-Tech­nik fokus­siert sich eher auf das phy­sio­lo­gi­sche Lau­fen in der Ebe­ne. Die Her­aus­for­de­rung Trep­pe dage­gen wird, trotz ihrer häu­fi­gen Bewäl­ti­gung im All­tag, eher unter­schätzt. Das Stich­wort „alter­nie­ren­des Trepp­ab­ge­hen” scheint durch elek­tro­ni­sche Knie­ge­lenk­sys­te­me zwar schon als Stan­dard eta­bliert zu sein. Aber haben wir die­ses Ziel wirk­lich schon erreicht? Die­ser Bei­trag zur Bio­me­cha­nik im Bereich Trep­pe zeigt die Mög­lich­kei­ten und die Gren­zen einer moder­nen Bein­pro­the­se auf.

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Die Wir­kung von Mate­ria­li­en zum Auf­bau dia­be­tes­ad­ap­tier­ter Fuß­bet­tun­gen – Prü­fung durch stan­dar­di­sier­te bio­me­cha­nisch basier­te Untersuchungsmethoden

M. Jahn, M. Speng­ler, H. Burgwal
Tech­ni­sche Prüf­ver­fah­ren, die bio­me­cha­ni­sche Kenn­wer­te nut­zen, ermög­li­chen eine ver­bes­ser­te, da mess­ba­re funk­ti­ons­ori­en­tier­te Aus­wahl von Mate­ria­li­en. Bei der Ver­sor­gung des dia­be­ti­schen Fuß­syn­droms lau­tet das Ziel, eine opti­ma­le Druckum­ver­tei­lung (Bau­mann W, Mül­ler N, Brust G. Grund­le­gen­de Begrif­fe und Anwen­dungs­aspek­te der elek­tro­ni­schen Druck­ver­tei­lungs­mes­sung am Fuß. Med Orth Tech, 1994; 114: 6–13) zu errei­chen. Es wird gezeigt, dass die Kom­bi­na­ti­on aus bio­me­cha­nisch opti­mier­ter Mate­ri­al­aus­wahl und einer Mes­sung im ortho­pä­die­schuh­tech­ni­schen Ver­sor­gungs­all­tag gut geeig­net ist, um die druck­re­du­zie­ren­de Wir­kung von Mate­ria­li­en, die zum Auf­bau dia­be­tes­ad­ap­tier­ter Fuß­bet­tun­gen genutzt wer­den, zu prü­fen und zu verbessern.

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