P. Göbel, J.L. Honeder, St. Erber, H.-W. van Vliet
Der Grad der Nutzbarkeit einer Prothese für den Prothesenanwender hängt von mehreren unterschiedlichen Faktoren ab. Einer dieser Faktoren ist das physiotherapeutische Training zur Stärkung und Wiederherstellung der Muskelfunktionen. Da dieses Training sehr zeitaufwendig ist, hat Otto Bock Healthcare Products GmbH in Zusammenarbeit mit dem Bernstein Center for Computational Neuroscience der Medizinischen Universität Göttingen, der Machine Learning Group der Technischen Universität Berlin und dem Institut für Automatisierungs- und Regelungstechnik der Technischen Universität Wien eine Trainingssoftware entwickelt, die genau auf die Anforderungen von Prothesenanwendern zugeschnitten ist. Das Training erfolgt dabei mit Augenmerk auf die Steuerung neuer Prothesenkomponenten, um die Nutzung von bis zu sieben Freiheitsgraden ohne Umschalten zu ermöglichen. Diese höhere Funktionalität bedingt natürlich ein aufwendigeres Training, das aber im gleichen, vom Kostenträger definierten Zeitfenster bewältigt werden soll. So kann ein Training mit maximaler Effizienz die Physiotherapie nicht nur unterstützen, sondern auch eine bedeutende Entlastung für Therapeuten und auch Orthopädie-Techniker bringen. Die Erprobung erfolgt derzeit in einer klinischen Studie in Zusammenarbeit des Christian Doppler Labors für die Wiederherstellung von Extremitätenfunktionen in Wien, unter der Leitung von Univ. Prof. Dr. Oskar C. Aszmann, und Otto Bock Wien.
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