Sub­jek­ti­ve Schutz­funk­ti­on einer Knie­or­the­se in kri­ti­schen Alltagssituationen

A. Erhardt
Bei dem vor­lie­gen­den Arti­kel wer­den Ergeb­nis­se einer reprä­sen­ta­ti­ven Umfra­ge mit 3.000 Pati­en­ten zum The­ma “Sub­jek­ti­ve Schutz­funk­ti­on einer Knie­or­the­se in kri­ti­schen All­tags­si­tua­tio­nen” vor­ge­stellt. Ziel der Erhe­bung war die Unter­su­chung des Nut­zens einer Orthe­se in kri­ti­schen All­tags­si­tua­tio­nen bei Pati­en­ten mit Knie­ver­let­zun­gen. Der Erhe­bungs­bo­gen beinhal­te­te Fra­gen zur Indi­ka­ti­on, zur The­ra­pie, zur Häu­fig­keit kri­ti­scher Ereig­nis­se wäh­rend der Reha­bi­li­ta­ti­on und zum Nut­zen und Tra­ge­kom­fort der Orthe­se. An der Befra­gung nah­men 2.956 Pati­en­ten mit Knie­ver­let­zun­gen teil, von denen 76 % ope­ra­tiv und 24 % kon­ser­va­tiv behan­delt wur­den. Bis zu 94 % der Teil­neh­mer bestä­tig­ten, dass die Orthe­se Sicher­heit gege­ben und vor kri­ti­schen, das OP-Ergeb­nis gefähr­den­den Bewe­gun­gen geschützt habe. 63 % der Befrag­ten berich­te­ten, dass tat­säch­lich ein kri­ti­sches Ereig­nis in der Reha­bi­li­ta­ti­ons­pha­se ein­ge­tre­ten sei und dass die Orthe­se sie in die­ser Situa­ti­on unter­stützt habe. 94 % der Anwen­der wür­den die Orthe­se wei­ter­emp­feh­len. Die reprä­sen­ta­ti­ve Umfra­ge bestä­tig­te somit die Schutz­funk­ti­on einer Knie­or­the­se in kri­ti­schen Alltagssituationen.

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Fehl­stel­lun­gen und Fehl­be­las­tun­gen des Fußes und deren Kor­rek­tur durch ortho­pä­di­sche Hilfsmittel

H. Böhm, C. U. Dus­sa
Anhand der Fuß­de­for­mi­tä­ten Knick-Senk­fuß, Klump­fuß und Spitz­fuß wer­den in die­sem Arti­kel die Fehl­stel­lun­gen und die damit ver­bun­de­nen Belas­tun­gen und Funk­ti­ons­ein­schrän­kun­gen beschrie­ben. Der Knick-Senk­fuß bil­det kei­nen sta­bi­len Hebel beim Fuß­ab­druck – zur Kom­pen­sa­ti­on ist eine höhe­re Mus­kel­ak­ti­vi­tät not­wen­dig, die zu einer höhe­ren Muskelbelas­tung und somit zu Schmer­zen füh­ren kann. Bei einem rezi­di­ven Klump­fuß hin­ge­gen ist die fle­xi­ble Anpas­sung des Fußes an Uneben­hei­ten ein­ge­schränkt; dies erhöht die Gefahr umzu­kni­cken. Der Spitz­fuß schließ­lich führt zu einer gerin­ge­ren Auf­la­ge­flä­che des Fußes und somit zu einem insta­bi­len Gang­bild und zu einer höhe­ren Belas­tung des Mit­tel­fu­ßes. Der Arti­kel stellt ortho­pä­di­sche Hilfs­mit­tel zur Behand­lung von Knick-Senk­fuß, Klump­fuß und Spitz­fuß vor und erläu­tert deren Indi­ka­ti­on und Wirkungsweise.

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Anwen­dung instru­men­tier­ter Orthe­sen­ge­len­ke zur Opti­mie­rung des Orthe­sen­auf­baus und zur Cha­rak­te­ri­sie­rung des Patienten

D. Hoch­mann, L. Opitz
Der Bei­trag beschreibt einen metho­di­schen Ansatz zur Ent­wick­lung und Vali­die­rung instru­men­tier­ter Gelen­ke, die in exis­tie­ren­de Orthe­sen inte­griert wer­den kön­nen, um Belas­tun­gen auf allen Ebe­nen mess­tech­nisch zu erfas­sen. Zudem wer­den die Anwen­dungs­mög­lich­kei­ten der ent­wi­ckel­ten Mess­tech­nik zur Cha­rak­te­ri­sie­rung der ver­blie­be­nen Mus­kel­funk­ti­on des Pati­en­ten und zur Opti­mie­rung des Auf­baus bei ortho­pä­die­tech­ni­schen Ver­sor­gun­gen vorgestellt.

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Bila­te­ra­les Exo­ske­lett bei inter­ner Hemi­pel­vek­to­mie nach Ewing-Sar­kom — Der beson­de­re Fall

J. Schi­ckert
Folgt man den aktu­el­len Zah­len der Web­sei­te der Deut­schen Krebs­ge­sell­schaft aus dem Febru­ar 2018, erkran­ken in Deutsch­land jähr­lich rund 800 Men­schen neu an Kno­chen­krebs; davon wird bei rund 54 ein Ewing-Sar­kom dia­gnos­ti­ziert. Die Loka­li­sa­ti­on des Ewing-Sar­koms am Becken führt dabei jedoch häu­fig zu enor­men Pro­ble­men bei der Reha­bi­li­ta­ti­on und Mobi­li­sie­rung der Betrof­fe­nen. Der Arti­kel stellt den Fall einer kom­ple­xen Ver­sor­gung mit einem bila­te­ra­len Exo­ske­lett vor.

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Bio­me­cha­ni­sche Funk­tio­nen des Tuber­auf­sit­zes in der Beinorthetik

L. Last­ring
Ori­gi­nä­re Auf­ga­be eines Tuber­auf­sit­zes in der Bein­or­the­tik ist die Ent­las­tung des Hüft­ge­len­kes selbst oder ande­rer Struk­tu­ren vom Hüft­ge­lenk abwärts. Die meis­ten Indi­ka­tio­nen – ins­be­son­de­re im Bereich der Läh­mungs­or­the­sen – erfor­dern aber gar kei­ne Ent­las­tung, son­dern pri­mär eine exter­ne Sta­bi­li­sie­rung der Bein­ach­se bei der Last­über­nah­me. Trotz­dem fin­det man den Tuber­auf­sitz noch recht häu­fig in der Bein­or­the­tik, und vie­le Pati­en­ten möch­ten auch nicht dar­auf ver­zich­ten. Wenn also der Pati­ent gar kei­ne Ent­las­tung benö­tigt, aber trotz­dem den Tuber­auf­sitz nicht mis­sen möch­te, steckt viel­leicht mehr dahin­ter als rei­ne Gewohn­heit. Daher wer­den in die­sem Arti­kel die Wir­kun­gen und Neben­wir­kun­gen des Tuber­auf­sit­zes näher beleuchtet.

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Die rezi­pro­ke Gehor­the­se (RGO) als Ver­sor­gungs­op­ti­on bei Spi­na bifida

J. Ehmer
Der ortho­pä­die­tech­ni­schen Ver­sor­gung von Kin­dern mit Spi­na bifi­da wird ins­be­son­de­re bei hohen Läh­mun­gen eine beson­de­re Bedeu­tung zuge­spro­chen. Das früh­zei­ti­ge Erken­nen und Defi­nie­ren des Läh­mungs­ni­veaus sowie die Nut­zung von Orthe­sen kann die Betrof­fe­nen bis über die Puber­tät hin­aus mobi­li­sie­ren. Ein hohes Maß an Lebens­qua­li­tät und Lebens­freu­de kann so erhal­ten wer­den. Die­ser Arti­kel ver­mit­telt einen Ein­blick in die beson­de­ren Anfor­de­run­gen durch das Krank­heits­bild der Spi­na bifi­da, mit dem Augen­merk auf der ortho­pä­die­tech­ni­schen Ver­sor­gung eines Pati­en­ten mit MMC im tho­ra­ko­lum­ba­len Über­gang und den dar­aus resul­tie­ren­den Einschränkungen.

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Pro­tek­ti­on, Prä­ven­ti­on und Akut­ver­sor­gun­gen in der Sport­or­tho­pä­die — Aktu­el­le Ortho­pä­die-Tech­nik von Kopf bis Fuß

H. Semsch
In Deutsch­land trei­ben rund 23 Mio. Men­schen regel­mä­ßig Sport. Davon ver­let­zen sich jedes Jahr über 5 Pro­zent. Etwa 1,25 Mio. Sport­ler müs­sen wegen einer Ver­let­zung ärzt­lich behan­delt wer­den. Ursa­che für die­se Ver­let­zun­gen sind oft ein Foul beim Fuß­ball, ein Sturz beim Ski­fah­ren oder ein Umkni­cken beim Hand­ball oder Jog­gen – mit zum Teil fol­gen­schwe­ren Aus­wir­kun­gen für die Akti­ven. Regel­mä­ßig kommt es im Sport zu Muskel‑, Seh­nen- oder Bän­der­ver­let­zun­gen sowie Frak­tu­ren. Der Arti­kel befasst sich mit der Fra­ge, was die Ortho­pä­die-Tech­nik heut­zu­ta­ge leis­ten kann, um Sport­ver­let­zun­gen zu ver­sor­gen und Krank­heits- und Reha-Zei­ten zu mini­mie­ren oder sogar prä­ven­tiv zu ver­mei­den. Anhand von Bei­spie­len wer­den aktu­el­le tech­ni­sche Ver­sor­gun­gen für ver­schie­de­ne Sport­ar­ten und Risi­ko­ak­ti­vi­tä­ten vor­ge­stellt und deren Wir­kungs­wei­se beschrieben.

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Über­le­gen­heit einer Knie­ent­las­tungs­or­the­se in der Gonar­thro­se-The­ra­pie — Eine pro­spek­ti­ve ran­do­mi­sier­te ver­glei­chen­de Studie

M. Ben­ning, R. Schnei­der-Nies­kens
Die Ergeb­nis­se die­ser ran­do­mi­sier­ten ver­glei­chen­den Stu­die zu pati­en­ten­be­zo­ge­nen kli­ni­schen End­punk­ten zei­gen den hohen medi­zi­ni­schen Nut­zen durch das Tra­gen der Orthe­se „Genu OA“ bei Pati­en­ten mit Knie­ar­thro­se gegen­über der Stan­dard­be­hand­lung. Neben der deut­li­chen Ver­län­ge­rung der schmerz­frei­en Geh­stre­cke begüns­ti­gen der hohe Tra­ge­kom­fort und die ein­fa­che Hand­ha­bung die Akzep­tanz der Orthe­se und damit schließ­lich auch den The­ra­pie­er­folg. Die vor­lie­gen­de Stu­die gibt Anlass für wei­te­re qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge kli­ni­sche Stu­di­en über einen grö­ße­ren Beob­ach­tungs­zeit­raum zum Nach­weis des län­ger­fris­ti­gen Nut­zens valgisierender/varisierender Orthesen.

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Belast­bar­keit von Beinorthesen

D. Sab­bagh, J. Fior, R. Gentz
Für die Her­stel­lung einer belast­ba­ren und trotz­dem funk­tio­na­len Bein­or­the­se ist eine Viel­zahl pati­en­ten- und orthe­sen­be­zo­ge­ner Daten ent­schei­dend. Die mecha­ni­schen Ein­fluss­grö­ßen zur Ermitt­lung der Belas­tung einer Orthe­se las­sen sich auf „Kraft“, „Hebel­arm“ und „Anzahl der Last­wech­sel“ redu­zie­ren. Aus den bei der Ana­mne­se erho­be­nen pati­en­ten­be­zo­ge­nen Daten kön­nen die­se Ein­fluss­grö­ßen abge­lei­tet wer­den. Ein­zel­ne Para­me­ter wie z. B. ein Genu recur­va­t­um haben dabei mit­un­ter einen maß­geb­li­chen Ein­fluss. Wer­den beim Orthe­sen­bau rigi­de Kon­struk­ti­ons­me­tho­den für die Orthe­sen­scha­len und das Fuß­teil gewählt, etwa die Faser­ver­bund­tech­nik, erhöht sich die Funk­tio­na­li­tät, aber auch die Belas­tung in den mecha­ni­schen Gelen­ken der Orthe­se. Bei der Ver­sor­gungs­pla­nung kann durch eine indi­vi­du­el­le Kon­fi­gu­ra­ti­on der orthe­sen­be­zo­ge­nen Daten die Belast­bar­keit der Orthe­se gesteu­ert werden.

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Bio­me­cha­ni­sche Wir­kungs­wei­se eines Orthe­sen­sys­tems bei Knick­fuß­fehl­stel­lung mit Supi­na­ti­ons­stel­lung im Vor- und Mittelfuß

L. Her­de
Der Arti­kel plä­diert für eine dif­fe­ren­zier­te Betrach­tungs­wei­se von Knick­fuß-Fehl­stel­lun­gen und unter­schei­det dem­entspre­chend zwi­schen dem Knick­fuß mit Supi­na­ti­ons­stel­lung im Vor- und Mit­tel­fuß (MT1S = Meta­tar­sa­le-1-Supi­na­ti­on), bei dem sich wäh­rend der Mid-Stance-Pha­se in der Pedo­ba­ro­gra­phie ein über­höh­tes Längs­ge­wöl­be zeigt, und dem Knick­fuß mit Senk-Platt­fuß-Kom­po­nen­te, bei dem das Längs­ge­wöl­be wäh­rend der Mid-Stance-Pha­se in der Pedo­ba­ro­gra­phie abge­flacht dar­ge­stellt wird. In die­sem Zusam­men­hang wer­den die Ursa­chen und Kenn­zei­chen der MT1S-Fehl­stel­lung mit den dar­aus resul­tie­ren­den Kom­pen­sa­ti­ons­stra­te­gien des Kör­pers erläu­tert. Zudem wird ein Orthe­sen­kon­zept vor­ge­stellt, das den ver­lo­ren­ge­gan­ge­nen akti­ven Stütz­punkt unter dem Groß­ze­hen­bal­len wie­der­her­stellt, wodurch es zu einer Kor­rek­tur der Rück­fuß­val­gusstel­lung und der dar­über lie­gen­den Gelen­ke kommt. Die ent­spre­chen­den Kom­po­nen­ten des Orthe­sen­sys­tems sowie die Ergeb­nis­se einer wis­sen­schaft­li­chen Arbeit zu die­sem The­ma wer­den präsentiert.

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