Ver­sor­gung abseits des Standards

Antrag abge­lehnt. So sim­pel die­se zwei Wor­te klin­gen, so kom­plex und lang­wie­rig kön­nen die Pro­zes­se sein, die davor und dahin­ter ste­hen. Wäh­rend man­che Kos­ten­vor­anschlä­ge schnell bewil­ligt sind, brau­chen Orthopädietechniker:innen für ande­re einen län­ge­ren Atem. Ins­be­son­de­re dann, wenn die Ver­sor­gung über den Stan­dard hin­aus­geht. Inno­va­tio­nen – und die sind ger­ne mal kost­spie­lig – müs­sen bei den Kos­ten­trä­gern gut begrün­det und manch­mal auch erst ein­mal erklärt wer­den. Die Erfah­rung macht Micha­el Stol­le, Ortho­pä­die­tech­ni­ker beim Esse­ner Sani­täts­haus Lut­ter­mann, täg­lich. Als „Koor­di­na­tor Kos­ten­trä­ger Tech­ni­sche Ortho­pä­die“ unter­stützt er die Kolleg:innen bei der Antrags­stel­lung und steht im stän­di­gen Aus­tausch mit den Kran­ken­kas­sen. Vor wel­che Her­aus­for­de­run­gen stellt ihn das? Und wie beugt man Dis­kus­sio­nen und Ableh­nun­gen erfolg­reich vor? Das und mehr erläu­tert Stol­le am Bei­spiel der myo­elek­tri­schen Armor­the­se Myo­Pro, die Men­schen dabei unter­stützt, die Funk­tio­nen der gelähm­ten oder geschwäch­ten obe­ren Extre­mi­tä­ten wiederherzustellen.

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Schild­krö­te Hel­muth nach Orthe­sen­trai­ning wie­der fit

Mehr als 100 Kilo schwer, gepan­zert und wenig kom­mu­ni­ka­tiv: Hel­muth ist für Ortho­pä­die­tech­ni­ker-Meis­ter Ulrich Scha­de und sein Team kein all­täg­li­cher Pati­ent. Doch für sie steht von Anfang an fest: „Wir fin­den eine Lösung.“ Eine Son­der­an­fer­ti­gung mach­te Hel­muth wie­der mobil. Dank inten­si­vem Trai­ning kommt er mitt­ler­wei­le sogar wie­der ohne Orthe­se aus.

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Anzei­geDas Indi­vi­du­al­pa­ket zur Push Fuß­he­ber­or­the­se AFO

Pati­en­ten mit Fuß­he­ber­schwä­che einen beson­de­ren Ser­vice bie­ten – das ist die Idee des Push AFO Indi­vi­du­al­pa­kets. Laden Sie mit der Unter­stüt­zung von Ofa Bam­berg Ihre Kun­den zu einer Indi­vi­du­al­be­ra­tung ein und stär­ken Sie so Ihre Kundenbindung.

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Bio­me­cha­ni­scher Nut­zen eines frei beweg­li­chen Sys­tem­knie­ge­len­kes mit dyna­mi­schem Extensionsanschlag

D. Böh­le, D. Sab­bagh, J. Fior, R. Gentz
Ganz­bein­or­the­sen (KAFOs) mit frei beweg­li­chen Sys­tem­knie­ge­len­ken wer­den häu­fig bei Pati­en­ten mit neu­ro­lo­gisch beding­ten Geh­stö­run­gen ein­ge­setzt, um Sicher­heit und Sta­bi­li­tät beim Ste­hen und Gehen zu erzie­len. In sol­chen Orthe­sen­ge­len­ken kom­men Exten­si­ons­an­schlä­ge (EA) zum Ein­satz, um einer patho­lo­gi­schen Hyper­ex­ten­si­on des Knies vor­zu­beu­gen. Der dyna­mi­sche EA ermög­licht durch den ein­stell­ba­ren Wider­stand der ven­tra­len Feder­ein­heit eine kon­trol­lier­te Knie­ex­ten­si­on, ohne den Pati­en­ten in sei­nem Bewe­gungs­um­fang ein­zu­schrän­ken. Der Arti­kel erläu­tert zunächst den bio­me­cha­ni­schen Mehr­wert die­ses neu­ar­ti­gen Funk­ti­ons­ele­men­tes und ver­mit­telt sodann die Ergeb­nis­se einer Fall­stu­die, in der ermit­telt wer­den konn­te, dass eine KAFO mit dyna­mi­schem EA im Ver­gleich zum sta­ti­schen EA die Gelenk­ki­ne­ma­tik verbessert.

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Anzei­geNeue Cox­a­Train: Trai­ning für die Hüfte

Aktiv mit Cox­ar­thro­se, aktiv mit Cox­a­Train – die neu­ar­ti­ge Orthe­se zur Mobi­li­sie­rung des Hüft­ge­lenks ent­las­tet beim Gehen und wirkt auf die gesam­te Len­den-Becken-Hüft­re­gi­on. Sie unter­stützt die Bewe­gungs­the­ra­pie von Pati­en­ten mit Cox­ar­thro­se, rheu­ma­to­ider Arthri­tis oder Impinge­ment-Syn­drom und ist im Hilfs­mit­tel­ver­zeich­nis der gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen unter dem Zehn­stel­ler 23.05.01.006 gelistet.

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Pati­en­ten­com­pli­ance: Wor­auf legen Gonar­thro­se-Pati­en­ten bei der Aus­wahl von ent­las­ten­den Orthe­sen Wert? – Eine Multi-Center-Studie

J. Rogo­schin
Im Rah­men des inter­dis­zi­pli­nä­ren Gonar­thro­se-Manage­ments wer­den uni­kom­par­ti­men­tell ent­las­ten­de Orthe­sen ein­ge­setzt. Einen wesent­li­chen Erfolgs­fak­tor für die Effi­zi­enz die­ser Inter­ven­ti­on stellt die Pati­en­ten­com­pli­ance dar, die maß­geb­lich von den Anfor­de­run­gen der Pati­en­ten an das Hilfs­mit­tel bestimmt wird. Mit­tels einer Befra­gung von 73 Pati­en­ten an vier Zen­tren wur­den die Erwar­tun­gen im Hin­blick auf Funk­ti­on, Design und Anwen­der­freund­lich­keit von Ent­las­tungs­or­the­sen iden­ti­fi­ziert. Das Ergeb­nis: Dem opti­ma­len Sitz der Orthe­se und der Orthe­sen­grö­ße sowie einem nicht auf­tra­gen­den Design wur­de mehr Bedeu­tung bei­gemes­sen; weni­ger Wert leg­ten die Befrag­ten dage­gen auf die Far­be und das Mus­ter, ein Design in Strumpf­form oder eine Wir­kung nur in der aku­ten Schmerz­pe­ri­ode. Dar­über hin­aus war ein Trend für den Wunsch nach Selbst­kon­trol­le und einer opti­ma­len Per­zep­ti­on erkenn­bar. Eine ein­fa­che Anwen­dung und Rei­ni­gung sowie mög­lichst wenig not­wen­di­ges Zube­hör waren eben­falls erwünscht.

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Orthe­sen für die unte­re Extre­mi­tät bei Arth­ro­gry­po­sis mul­ti­plex con­ge­ni­ta: Kann man die Ver­sor­gung geh­fä­hi­ger Kin­der und Jugend­li­cher wei­ter optimieren?

M. Hösl, F. K. Afi­fi, M. Krö­ner, S. Bros­se­der, F. Roe­mers­ber­ger, S. Nader
Arth­ro­gry­po­sis mul­ti­plex con­ge­ni­ta (AMC) ist eine kon­ge­ni­tale Erkran­kung mit Gelenk­stei­fe, Mus­kel­schwä­che und asso­zi­ier­ten Defor­mi­tä­ten. Jedoch kön­nen auch schwer Betrof­fe­ne durch eine adäqua­te Orthe­se geh­fä­hig wer­den. Orthe­sen sol­len die Aus­wir­kun­gen von Defor­mi­tä­ten aus­glei­chen, Mus­kel­schwä­chen kom­pen­sie­ren, post­ope­ra­ti­ve Rezi­di­ve ver­hin­dern und über­be­las­te­te Struk­tu­ren ent­las­ten, denn im Erwach­se­nen­al­ter sind Gelenk­schmer­zen bei AMC häu­fig. Der Arti­kel stellt anhand von fünf päd­ia­tri­schen Fall­bei­spie­len das Ver­sor­gungs­spek­trum mit sei­nen Stär­ken und Schwä­chen exem­pla­risch dar. Eine 3D-Gang­ana­ly­se hilft dabei, die ein­ge­setz­ten Orthe­sen auf ihre Effek­ti­vi­tät hin­sicht­lich Gelenk­ki­ne­ma­tik und ‑kine­tik zu prü­fen. Im zwei­ten Schritt wer­den die Ergeb­nis­se einer Pati­en­ten­be­fra­gung (n = 22) dis­ku­tiert. Die­se zei­gen, dass die Mobi­li­tät mit der Not­wen­dig­keit einer Unter­stüt­zung durch Orthe­sen sinkt, vor allem außer­halb des Hau­ses. Orthe­sen soll­ten daher mög­lichst leicht sein, wo immer es der Bedarf an Sta­bi­li­tät und Sicher­heit zulässt. Durch den Ein­satz geeig­ne­ter Mate­ria­li­en, Federn oder Feder­ge­len­ke ist eine Ener­gie­rück­ge­win­nung grund­sätz­lich mög­lich. Eine Kor­re­la­ti­ons­ana­ly­se zeigt u. a., dass spe­zi­ell das Aus­maß der Knief­le­xi­on in der Schwung­pha­se limi­tie­rend für die Mobi­li­tät ist und mit star­ken fron­ta­len Ober­kör­per­nei­gun­gen kom­pen­siert wird. Die Mög­lich­keit, phy­sio­lo­gi­sche Bewe­gungs­be­rei­che in größt­mög­li­chen Maße zu nut­zen, ist daher ins­be­son­de­re bei knie­über­grei­fen­den Orthe­sen wich­tig, und es sind intel­li­gen­te Sys­tem­ge­len­ke zur gang­pha­sen­ab­hän­gi­gen Sper­rung und Frei­ga­be bei AMC denkbar.

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