Bio­me­cha­ni­sche Simu­la­ti­on orthe­ti­scher Teil­sys­te­me in der Entwurfsphase

M. Böh­me, J. Zentner
Mit Hil­fe bio­me­cha­ni­scher Simu­la­tio­nen kann die Ent­wick­lung orthe­ti­scher Sys­te­me ziel­si­che­rer sowie zeit- und res­sour­cen­ef­fi­zi­en­ter gestal­tet wer­den. In frü­hen Ent­wurfs­pha­sen, wenn die Man­nig­fal­tig­keit in Fra­ge kom­men­der prin­zi­pi­el­ler Lösun­gen noch rela­tiv hoch ist, kön­nen simu­la­ti­ons­ba­sier­te Metho­den hel­fen, die Pro­dukt­ent­wick­lung auf einen Weg mit höchs­ter Erfolgs­wahr­schein­lich­keit zu brin­gen. In die­sem Bei­trag wird für ein zu ent­wi­ckeln­des Bewe­gungs­un­ter­stüt­zungs­sys­tem die Knie­ex­ten­si­on beim Trep­pen­auf­stieg unter­sucht. Für die­se Funk­ti­on wer­den exem­pla­risch drei prin­zi­pi­el­le Lösun­gen (2 × pas­siv; 1 × aktiv) ana­ly­siert. Dazu wer­den die­se in ein Mensch­mo­dell imple­men­tiert und das Knie­ex­ten­si­ons­mo­ment, basie­rend auf rea­len Bewe­gungs- und Kraft­da­ten, invers berech­net. Im Ergeb­nis zeigt sich, dass alle drei Vari­an­ten den Bewe­gungs­ap­pa­rat unter­stüt­zen, die akti­ve Vari­an­te im Ver­gleich aber bes­ser geeig­net ist.

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Moder­ne The­ra­pie­ver­fah­ren in der Behand­lung Querschnittgelähmter

R. Abel, M. Grü­nin­ger
In den letz­ten Jahr­zehn­ten hat eine rasan­te Ent­wick­lung tech­nisch anspruchs­vol­ler Trai­nings­ge­rä­te für quer­schnitt­ge­lähm­te Pati­en­ten statt­ge­fun­den. Sie erleich­tern die täg­li­che Arbeit der The­ra­peu­ten und ermög­li­chen repe­ti­ti­ves Üben sowie eine frü­he Ver­ti­ka­li­sie­rung des Pati­en­ten. Aller­dings sind sie tech­nisch auf­wen­dig und in der Anwen­dung kom­plex; in aller Regel ist spe­zi­ell geschul­tes Per­so­nal für ihren Ein­satz not­wen­dig. Auch den Nach­weis über­le­ge­ner The­ra­pie­er­geb­nis­se sind sie bis­lang schul­dig geblie­ben. Schließ­lich kön­nen sie den „Traum vom Gehen“ für die Pati­en­ten im All­tag noch nicht erfül­len – im Hin­blick auf größt­mög­li­che Mobi­li­tät ist der Roll­stuhl nach wie vor unge­schla­gen. Hier wur­de trotz allen Fort­schritts noch kein Durch­bruch erzielt.

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Trai­ning mit dem Exo­ske­lett in der BDH-Kli­nik Greifswald

A. Gill­ner, N. Borg­waldt, I. Maschke, Ch. Lüb­cke, S. Kroll, S. Rosch­ka, Th. Platz
Seit Sep­tem­ber 2012 nutzt die BDH-Kli­nik Greifs­wald als ers­te Reha­bi­li­ta­ti­ons­kli­nik Deutsch­lands das ReWalk-Sys­tem für quer­schnitt­ge­lähm­te Pati­en­ten. ReWalk ist ein elek­trisch moto­ri­sier­tes Orthe­sen­sys­tem, das es dem Nut­zer erlaubt, sich ohne eige­ne akti­ve moto­ri­sche Funk­tio­nen im Hüft­be­reich und in den Bei­nen aus dem Sitz auf­zu­rich­ten, zu ste­hen und auch zu gehen.

Vor dem Trai­ning wird in einer umfang­rei­chen ärzt­li­chen und the­ra­peu­ti­schen Unter­su­chung geprüft, ob der Anwen­der für die Nut­zung des Exo­ske­letts geeig­net ist. Für die Trai­nings­zeit in der Kli­nik wer­den Zwi­schen­zie­le gesetzt, die sys­te­ma­tisch und je nach Fähig­keit und Fer­tig­keit des Pati­en­ten umge­setzt wer­den. Anhand bestimm­ter Assess­ments wer­den Daten erho­ben und in Form einer Beob­ach­tungs­stu­die doku­men­tiert und aus­ge­wer­tet. Neben den mess­ba­ren Daten wer­den sub­jek­ti­ve Beob­ach­tun­gen sei­tens der Anwen­der geschil­dert, zum Bei­spiel Aus­sa­gen zum Schmerz­emp­fin­den, zur Ver­än­de­rung der Bla­sen- und Darm­ak­ti­vi­tät und zum all­ge­mei­nen Wohlbefinden.

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3‑D-Druck in der Ortho­pä­die-Tech­nik – Grund­la­gen und Anwendungsbereiche

A. Geb­hardt, J. Kess­ler, L. Thurn, K. Abbas
Der 3‑D-Druck, auch „Addi­ti­ve Fer­ti­gung“, „Digi­ta­le Fer­ti­gung“ oder heu­te sel­te­ner „Rapid Pro­to­ty­p­ing“ genannt, wird in immer mehr Bran­chen erfolg­reich ein­ge­setzt, um digi­ta­le Pro­dukt­ent­wür­fe direkt in phy­si­sche Bau­tei­le oder deren Ele­men­te zu über­füh­ren. Der Bei­trag befasst sich mit den Poten­zia­len die­ser Tech­no­lo­gie, dis­ku­tiert aber auch ihre Limi­tie­run­gen. Es wird auf die Grund­la­gen des 3‑D-Drucks ein­ge­gan­gen, und es wer­den die Ver­fah­ren und Maschi­nen benannt, die heu­te kom­mer­zi­ell ver­füg­bar sind. In die­sem Zusam­men­hang wer­den auch die ver­ar­beit­ba­ren Mate­ria­li­en dis­ku­tiert, Bei­spiel­an­wen­dun­gen vor­zugs­wei­se aus der Ortho­pä­die-Tech­nik bespro­chen und die Daten­we­ge skiz­ziert. Auf zwei Anwen­dungs­be­rei­che wird exem­pla­risch näher ein­ge­gan­gen: auf Model­le und Bau­tei­le zur Unter­stüt­zung der Pro­the­tik, also auf Epi­the­sen, Orthe­sen und Exo­ske­let­te, sowie auf indi­vi­du­el­le Soh­len und Einlagen.

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Gang­übun­gen mit dem Exo­ske­lett Ekso Bio­nics — Zwei Jah­re Erfah­rung mit Pati­en­ten mit Para‑, Tetra- und Hemiparese

F. Mül­ler, P. Schu­ur­mans, T. Roth, S. Hel­ler
Die tech­ni­sche Ent­wick­lung der letz­ten Jah­re hat den Bau mobi­ler Exo­ske­let­te als Gang­trai­ner für gelähm­te Pati­en­ten ermög­licht. Die­ser Bei­trag berich­tet über die Erfah­run­gen mit dem Exo­ske­lett Ekso Bio­nics bei Pati­en­ten mit Quer­schnitt- und Halb­sei­ten­läh­mung. Die­ses kom­mer­zi­el­le Gerät ermög­licht pro The­ra­pie­sit­zung eine deut­li­che Stei­ge­rung der Übungs­ef­fi­zi­enz durch ver­mehr­te Schrit­te. Dabei wer­den neben dem Trai­ning von Mus­ku­la­tur, Gleich­ge­wicht und Hal­tungs­kon­trol­le auch sekun­dä­re Beschwer­den wie Spas­tik, vege­ta­ti­ve Sym­pto­me oder neu­ro­pa­thi­sche Schmer­zen gebes­sert. Die psy­chi­sche Wir­kung auf die damit behan­del­ten Pati­en­ten geht über eine deut­li­che Moti­va­ti­ons­stei­ge­rung hin­aus. Eine moder­nen Evi­denz­kri­te­ri­en genü­gen­de kli­ni­sche Stu­die liegt jedoch noch nicht vor.

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Pra­xis­er­fah­run­gen einer Ver­sor­gung mit einem Exoskelett

P. Dopp­ler
Für kom­plett und inkom­plett quer­schnitt­ge­lähm­te Men­schen wer­den seit eini­ger Zeit motor­un­ter­stütz­te Orthe­sen, soge­nann­te Exo­ske­let­te, ange­bo­ten, die ein alter­nie­ren­des Gehen nicht nur im the­ra­peu­ti­schen Bereich, son­dern auch für den All­tags­ein­satz ermög­li­chen. In die­ser Zusam­men­fas­sung wird aus Sicht des Leis­tungs­er­brin­gers über die Ver­sor­gung eines 42 Jah­re alten Anwen­ders mit einem ReWalk-Exo­ske­lett berichtet.

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